Küss mich, Idiot! - Teil 3

Autor: MusicJunkie91 & yuna151
veröffentlicht am: 13.05.2013


Damon kannte ihn von den Rennen. Mehr offiziell nicht.
"Du kennst ihn?", fragte er gespielt überrascht.
Sie nickte.
"Wir waren zusammen auf einer Schule und für kurze Zeit ein Paar."
Er zog eine Augenbraue hoch und nickte.
"Verstehe. Du willst ihn sicher begrüßen."
Sein Griff um ihre Taille verstärkte sich noch, als er mit ihr zu seinen Erzfeind ging.
"Rip! Wen hast du denn da", fragte Bryan und strahlte Abigail an.
Rip war Damons Spitzname bei den Rennen.
"Moment? Ist das Abigail?"
"Hey!"
Sie löste sich aus Damons Umarmung und ging zu Bryan, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.
"Wir haben uns ja wirklich lange nicht mehr gesehen."
Bryan nickte lächelnd.
"Und WOW! Du siehst noch genauso scharf aus wie früher. Respekt Süße."
Er zwinkerte ihr zu.
"Frau tut, was sie kann", erwiderte sie bescheiden. "Du fährst also auch Rennen?"
"Na, aber sicher doch. Besonders gern mit Rip!"
Dabei sah er Damon knurrend an.
"Er ist der Beste, seit drei Jahren! Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich ihn irgendwann besiege."
"Daraus schlussfolgere ich, dass ihr euch nicht leiden könnt?"
Fragend sah sie zu Damon. Dieser nickte.
"So kann man es am besten ausdrücken", bestätigte er und sah Bryan an.
Natürlich hatte seine Abneigung gegen Abigails noch einen tieferen Grund.
"Okay..."
Kurz dachte sie nach, dann nahm sie ihr Notizbuch aus ihrer Tasche, schrieb ihre Handynummer auf einen Zettel und reichte ihn Bryan.
"Du kannst dich ja die Tage mal melden."
Dann ging sie zu Damon zurück, welcher die Arme vor der Brust verschränkt hatte und sie ausdruckslos ansah.
"Du kannst auch gern bei ihm bleiben."
"Nein! Ich bin mit dir hier und außerdem hat er ein Weib dabei. Dein Auto ist bestimmt eh schneller."
"Na ja, da ich seit drei Jahren ungeschlagen bin, sollte man das eigentlich annehmen", meinte er nur großspurig und zuckte die Schultern.
"Doch ich glaube es dir erst, wenn du es mir beweist", flüsterte sie und lehnte sich dabei an ihn.
Nun legte er wieder einen Arm um sie und sah sich suchend um. Wo steckt Steven bloß?
Als hätte er ihn damit herbei geschworen, kam dieser dann auch schon mit seinem blauen Ferrari angefahren. Abigail legte den Kopf an seinen Oberarm und sah sich das neu angekommene Auto an.
"Ihr habt alle echt Kohle, hm?"
"Naja, Steven hat das Auto von mir. War ´nen Geburtstagsgeschenk letztes Jahr."
Damon ging mit Abi zu seinen besten Freund und ließ sie kurz los, um den anderen zu begrüßen.
"Hey, ist das nicht die Kleine von gestern?", fragte Steven mit hoch gezogener Augenbraue und sah Abby an. Damon nickte.
"Problem damit?", fragte Abigail ihn frech.
"Oh, keineswegs. Dachte nur du wärst nicht so leicht rum zu kriegen. Aber unser lieber Rip bekommt ja immer was er will", lachte Steven und zwinkerte ihr zu. "Aber schön dich so schnell wieder zu sehen. Rip hat mir ja erzählt, dass du mich viel süßer als ihn findest."
"Wer sagt, dass er mich rum gekriegt hat?" Sie lachte leise. "Wer sagt, dass mich überhaupt jemals jemand rum kriegt?"
"Na ja, du bist mit ihm hier. Er bringt nur Weiber mit, mit denen was läuft!", grinste Steve. "Nein, Scherz. Bisher hat er noch nie ein Girl mit her gebracht."
"Na, dann schein´ ich ihm ja wohl was zu bedeuten."
Sie streckte ihm die Zunge raus und zwinkerte Damon zu. Der seufzte nur und verdrehte die Augen. Dass Steven aber auch immer so viel reden musste!
"Hören wir doch mit dem Blödsinn auf. Lass uns lieber loslegen."
Er grinste, legte den Arm wieder um ihre Taille und ging mit ihr zu John, der die Rennen immer organisierte. Sie begrüßten sich mit einem Handschlag und beredeten ein wenig. Dann konnte es auch schon losgehen. Damon setzte sich mit Abigail in seinen Wagen und fuhr an die Startlinie.
"Hoffentlich schreist du nicht bei der Geschwindigkeit", grinste Damon.
"Bin ich eine Memme oder was?", entgegnete sie, hielt sich aber vorsichtshalber am Türgriff fest. "Wie schnell fahrt ihr so?"

Abigail war total aufgeregt. Irgendetwas sagte ihr, dass all das hier verboten war und das ließ ihr Herz schneller klopfen.
Oder lag es an Matthew? Nein! Es war die Aufregung!
Er sah sie grinsend an und fuhr los, da das Signal gegeben wurde.
"Ab 300 wird´s spannend", erklärte er und fuhr schon jetzt fast 200 wieder.
"Oh ja!", rief sie begeistert und lachte befreit.
Damon lächelte über ihre Freude und beschleunigte weiter. Bryan war dicht hinter ihm und überholte schon bald. Doch das störte Damon nicht, wusste er doch, dass er eh gewinnen würde. Es war nur ein Aufwärmrennen. Kurz vorm Ziel drückte Damon das Gaspedal richtig durch, auf 370 km/h und schoss vor Bryan durchs Ziel.
Abigail hatte sich schon erschreckt, als er das Pedal plötzlich so durchgetreten hatte, dann aber wieder gelacht.
"Oh Gott, das war geil!"
Damon drehte noch eine kleine Kurve und kam dann mit quietschenden Reifen vor den anderen zum stehen.
"Steht mir als Sieger auch ein Preis zu?", fragte er Abigail und sah sie intensiv an. "Oder muss ich mich gedulden, bis das große Finale kommt?"
Sie grinste ihn frech an.
"Kommt drauf an, um was es geht."
Er beugte sich zu ihr rüber.
"Wie wäre es mit einem kleinen, harmlosen Kuss?"
"Da musst du wohl bis ins Finale warten. So leicht bekommt man meine Küsse nicht."
"Dann bemühe ich mich heute mal etwas, anstatt einfach nur zum Spaß zu fahren", grinste er sie an und stieg endlich aus.
"Ach ja?" Auch sie stieg aus und sah ihn lachend an. "Der Sieger bekommt also einen Kuss von mir."
Sie sah zu Bryan und zu Steven und zwinkerte beiden zu. Ohne das sie es sehen konnte, da er mit dem Rücken zu ihr stand, presste er die Zähne fest aufeinander und sah einen Moment wütend aus. Allerdings beherrschte er sich recht schnell wieder.
"Du brauchst die anderen gar nicht so an zu sehen. Sie werden eh verlieren. Und ich erhöhe den Einsatz noch!" Er sah Steven frech und Bryan arrogant an. "Zwei Millionen!"
Jetzt hob Abigail die Augenbrauen und schüttelte verständnislos den Kopf. Selbst Steven sah ihn zunächst schockiert an.
"Das ist eine ziemlich große Summe, Alter!"
Damon nickte nur und setzte sein maskenhaftes Lächeln auf.
"Aber das ist es mir wert!" Dabei sah er zu Abigail rüber. "Also einen Kuss von dir und zwei Millionen Dollar!"
Sie zuckte mit den Schultern.
"Solange ich kein Geld geben muss. Aber du scheinst dir ja wirklich sehr sicher zu sein."
"Nein, keine Angst. Nur einen Kuss für den Sieger, wie du es angeboten hast." Damon zwinkerte ihr zu. "Und ja, ich bin mir sehr sicher. Und wenn nicht... 2 Mille sind nicht viel für mich."
"Ich bin jedenfalls gespannt!"
"Gut, dann kann es ja weiter gehen. Steven ist jetzt dran!"
Besagter grinste frech und stieg in seinen Wagen. Schon nach kurzer Zeit bei seinem Rennen, wurde klar, dass er Damon kaum in etwas nachstand.
Abigail stand am Rand und sah den beiden zu. Wer sollte gewinnen? Was war ihr lieber? Damon spielte mit dem Handy in seiner Hosentasche rum. Es war ein kleines Spiel zwischen ihm und Steven. Ohne dass es jemand bemerkte, gab er dem Wagen mehr Power.
Gespannt beobachtete sie das Rennen und bemerkte gar nicht, dass sie ihre Handtasche richtig fest umklammerte.
"Findest du das überraschend?", fragte Damon sie.
Sofort fing sie sich wieder.
"Nein. Es bedeutet einfach nur, dass du nicht der Beste bist", grinse sie. "So irrt man sich, was?"
"Wenn du wüsstest", schmunzelte er.
Vorhin hatte er ja nicht einmal das Nitro eingesetzt.
"Wann startet das große Finale?"
"In Kürze", erwiderte er nur vage und hob kurz die Schultern und um signalisieren, dass es durchaus noch ein wenig dauern könnte.
Heute waren ungewöhnlich viele dabei. Und das Finale würde durch die halbe Stadt gehen.
"Okay", murmelte sie und schlang ihre Arme um sich.
Langsam wurde ihr ein wenig kalt. Natürlich sah Damon es, ging zu ihr und zog sie an sich. Ihm war unglaublich warm im Moment und dementsprechend strahlte er auch eine gewisse Hitze aus.
"Du könntest dich auch ins Auto setzen, wenn dir so kalt ist."
Abigail sah ihn kurz an, schmiegte sich dann in seine Arme und schloss kurz die Augen.
"Nein, dann seh´ ich ja gar nichts."
Da hatte sie gar nicht mal so Unrecht.
"Warte. Ich habe noch eine Idee."
Er ließ sie wieder los und ging zum Auto, um sein Jackett zu holen, welches er ihr sogleich um die Schultern legte.
"So müsste es ja auch gehen."
"Ui, danke!"
Sie lächelte ihn wieder an, lehnte sich dann aber trotzdem an ihn. Immerhin sollte sie seine Freundin spielen. Er nickte nur und konzentrierte sich wieder auf das Rennen. Mittlerweile waren zwei weitere vorbei und sein eigenes zweites würde somit gleich stattfinden. Schon jetzt konnte er den Motor seines Schätzchen wieder schnurren hören. Die dunkelhaarige Schönheit schwieg auch wieder, nahm aber ihr Handy raus und checkte ihre Nachrichten. Nur ein paar kleine Minuten mussten sie noch warten, ehe es auch schon los ging.

Damon stieg in seinen Wagen, wartete bis Abigail sich angeschnallt hatte und fuhr dann zur Startlinie. Das war ja jetzt nur so etwas wie ein Halbfinale, also musste er sich nicht besonders anstrengen. Es reichte ja schon, wenn er nur grade so gewann.
Abigail hielt sich wieder fest und sah Damon an.
"Woher kommt der Name Rip?"
Das Startsignal wurde gegeben und er gab Gas.
"Was denkst du denn? Die Bedeutung kennst du ja sicher."
"Ja, klar. Aber warum heißt du so, Matthew?"
Bei seiner Antwort, waren sie schon durchs Ziel hindurch, als erstes natürlich. Er drehte sich zu ihr um, noch ehe der Wagen vollständig stand.
"Weil ich den Tod bringe!"
Und schon stand das Auto.
"Dann sollte ich wohl besser nicht bei dir sitzen, hm?"
Er lachte leise.
"Keine Angst. ich würde diesem Wagen niemals etwas antun. Nein, es ist eigentlich auf meine Arbeit bezogen. Ich kaufe Firmen auf, die kurz vor dem Bankrott stehen und zerteile sie um die einzelnen Stücke gewinnbringend zu verkaufen. Ich töte die Firmen also."
"Da hab ich ja dann nochmal Glück gehabt."
Wieder sah sie ihn intensiv an.
"Und warum soll ich dich küssen, wenn du gewinnst?"
Er zuckte die Schultern.
"Nur so. Deine Lippen sehen echt süß aus und verführen regelrecht zum küssen."
"Ach so."
Das war für sie nichts Neues. Schon oft hatte sie Werbespots für verschiedene Lippenstifte gedreht.
"Außerdem will ich deinen Puls zum Schlagen bringen, Lust in dir wecken", fügte er noch an.
Unwillkürlich wich sie zurück.
"Da spiel´ ich nicht mit. Ich bin keine Frau für eine Nacht. Das will ich nicht sein."
Ein raues Lachen kam von ihm. "Oh, ich habe doch kein Wort von Bett oder allgemein von Sex gesagt, Süße. Man kann auch Lust verspüren,ohne gleich Sex zu haben."
"Ich empfinde keine Lust. Das mache ich nie."
Damon zog eine Augenbraue hoch.
"Wenn du es NIE tust, wie kannst du dann wissen, dass du es nicht tust, da du ja nicht weißt, wie es sich anfühlt."
"Doch! Weil ich damit aufgehört habe. Aber warum reden wir überhaupt darüber? Es geht dich eigentlich gar nichts an!"
Vorsichtig legte er eine Hand an ihre Wange und sah ihr ernst in die Augen.
"Was hat dich dazu gebracht damit auf zu hören? Es gibt doch fast nichts Schöneres als ein wunderschönes zärtliches Liebesspiel bei Kerzenschein. Wenn ich deinen Körper sanft mit meinen Fingern erkunde und jede Stelle deiner reizenden nackten Haut mit Küssen übersäe."
Er ließ einen Finger an ihren Hals entlang streichen. Abigail konnte nichts gegen die Gänsehaut tun, die sich auf ihrem Körper ausbreitete.
"Weil ich mehr als das will", flüsterte sie heiser und konnte ihn nicht ansehen.
"Mehr...", murmelte er nur und beugte sich vor um mit seinen Lippen, federleichte Küsse an ihre Wange zu hauchen.
"Ja", nuschelte sie und erschauderte leicht.
Warum hatte sie ihren Körper nicht unter Kontrolle? Warum gefiel ihr das?
"Wie viel mehr?", fragte Damon flüsternd und küsste nur ihren Mundwinkel.
Weiter wollte er nicht gehen. Doch sie drehte ihm ihr Gesicht entgegen.
"Ich möchte nicht mehr allein sein. Ich möchte morgens mit jemandem gemeinsam aufwachen und abends gemeinsam mit jemandem einschlafen."
"Weswegen?" Ihre Lippen berührten sich fast und doch rührte er sich keinen Millimeter weg. "Wenn man zu enge Bindungen hat, ist man verletzbar."
"Das ist wohl das Risiko", flüsterte sie und sah ihm in die Augen. "Einsam zu sein ist nicht schön."
"Ich war immer alleine und es hat mir nicht geschadet. Ganz im Gegenteil. Ich bin dadurch nur stärker geworden und habe gelernt, dass nichts auf der Welt umsonst ist."
"Und ich war immer nur von Leuten umgeben, die so getan haben, als würden sie mich mögen. Das bin ich immer noch - meine Freundinnen würden nie auf meine Gefühle Rücksicht nehmen. Ich möchte nur einmal in meinem Leben richtig geliebt werden."
Himmel, weshalb sagte sie ihm das alles! Lag bestimmt am Alkohol.
Damon war wie gebannt von ihren Augen und versuchte seine Wut zu unterdrücken, die langsam in ihm aufstieg und die er sich nicht anmerken lassen durfte.
"Warum denkst du dann, es wären Freundinnen? Steven würde alles für mich tun, so wie ich für ihn. Nur er war immer an meiner Seite in all den Jahren. Und es gibt verschiedene Arten von Liebe, meine schöne Abigail."
"Wenn ich sie nicht als Freundinnen zähle, wen habe ich dann?"
Tränen traten in ihre Augen und sie begann leicht zu zittern.
"Wen habe ich dann noch, Matthew?"
"Du könntest mich haben", flüsterte er heiser.
Ihre Tränen waren nun doch schon etwas anderes. Durch ihr Zittern streiften ihre Lippen seine und er konnte gar nicht anders, als sie wirklich zu küssen. Zaghaft, liebevoll, zum Zeichen, das sie jeder Zeit nein sagen konnte. Doch das tat sie nicht. Sie hielt ganz still und spürte, wie ihre Tränen die Augen verließen, über die Wangen rannen und schließlich auch bei ihren Lippen ankamen. Die Flüssigkeit schmeckt salzig und Matthew.. der schmeckte gut.

Als sie nichts gegen ihn tat, verstärkte Damon den Druck seiner Lippen ganz leicht und legte eine Hand an ihre Wange. Abigail öffnete ihre Lippen ein wenig und rutschte so nah es ging zu ihm. Schon lange war sie nicht mehr so geküsst worden. Vorsichtig glitt seine Zunge in ihren Mund und liebkoste ihre sehr zärtlich. Er hielt noch nie viel davon, wie ein Bekloppter in dem Mund einer Frau zu wühlen. Nein, man musste es mit Raffinesse und Geduld tun. Ihr entwich ein leises Seufzen und ihre Hände verschränkten sich in seinem Nacken. Unsicher ging sie auf sein Spiel ein.
Nun legte er seine andere Hand an ihre Seite und drückte sie nur ganz leicht an sich. Nur nicht zu weit gehen, sagte er sich in Gedanken immer wieder.
Sanft löste er seine Lippen wieder von ihren und sah ihr weiterhin in die Augen.
"Du musst nicht alleine sein, wenn du es nicht willst."
Er war selbst überrascht, wie echt seine Worte klangen. Und nie vergaß er seinen Plan. Nun wusste er ja genau, was sie sich wünschte. Und das würde er ihr geben, nur um es ihr dann wieder zu nehmen.
"Du kennst mich doch gar nicht", flüsterte sie, "Und ich dich auch nicht."
Langsam wand sie sich aus seiner Umarmung.
"Das hätte nicht geschehen dürfen. Ich geh besser nach Hause."
Abigail öffnete die Autotür und stieg aus.
Er steig ebenfalls auf und lief ihr nach.
"Und wenn wir es ändern? Wenn wir uns kennen lernen?"
Nein, sie durfte nicht so gehen, nicht mit diesem Bereuen. Das konnte er nicht zulassen! Ihre Schritte wurden langsamer, sie blieb stehen. Unsicher drehte sie sich zu ihm um.
"Warum, Matthew? Du kannst doch jede Frau haben, die du willst. Gestern hättest du nur mit dem Finger schnippen brauchen und jede meiner Freundinnen wär´ gesprungen."
Damon lächelte nun. Mit dieser Antwort hatte sie ihm doch gut in die Hände gespielt.
"Genau aus diesem Grund! Ich brauche nur mit den Fingern zu schnippen und sie sind da. Aber das will ich nicht. Ich möchte eine Frau, die Rückgrat besitzt und mir auch mal die Meinung sagt. Die sich nicht einfach so von mir einwickeln lässt"
Abigail nickte.
"Verstehe. Ich habe deinen Jagdinstinkt geweckt."
"So könnte man es ausdrücken, aber es ist mehr als das. Ich habe das Gefühl, dich schon länger zu kennen. Ja ich weiß, so´n üblicher Anmachspruch, aber es stimmt..."
Hilflos zuckte sie mit den Schultern und deutete dann auf die Autos, die sich aufreihten.
"Du musst ein Rennen fahren."
"Wenn du mitfährst. Sonst fahr ich nicht."
Sie erinnerte sich daran, dass sie dem Sieger einen Kuss versprochen hatte und seufzte.
"Na gut. Aber nur, wenn du mich hinterher nach Hause fährst. Hier bekomm´ ich eh kein Taxi."
Sofort nickte Damon. "Das hatte ich so oder so vor."

Ohne ein weiteres Wort lief Abigail zurück zu dem Auto, stieg ein und schnallte sich an. Gedankenverloren starrte sie aus dem Fenster. Er folgte ihr, schnallte sich ebenfalls und fuhr zu dem neuen Startpunkt. Nun würde es wirklich interessant werden.
Wieder hielt sie sich fest, sah aber immer noch nicht zu ihm. Seine Worte geisterten ihr durch den Kopf und natürlich der Kuss auch. Mit Sicherheit meinte er es nicht ernst - sie war schwer zu kriegen und er wollte vermutlich jede Frau in der Stadt mal im Bett gehabt haben.
Eine heiße Schnalle ließ ein Tuch fallen, was den Startschuss signalisierte. Sofort bogen die beiden Autos auf dein Highway ein und gaben richtig Gas. Abigail lehnte sich zurück, zog ihr iPhone raus und antwortete Alessa auf eine SMS. Sie benahm sich, als würde ihr die Geschwindigkeit nichts ausmachen, obwohl ihr schon leicht übel wurde. Aber die Blöße würde sie sich nicht geben. Das Beste kam auch erst noch, als sie mitten in der City waren und ständig anderen Autos ausweichen mussten. Damon liebte diese Geschwindigkeit und lächelte daher versonnen. Andere Fahrer hupten und wichen ihnen aus.
Jetzt sah sie doch auf und hielt sich ein wenig mehr fest, sagte aber immer noch kein Wort.
"Ich kann dich auch irgendwo raus lassen", meinte er beiläufig und bog scharf in eine Kurve.
Driften liebte er am meisten beim Fahren.
"Und wenn dich das deinen Sieg kostet?"
Überheblich grinsend sah er zu ihr.
"Würde es nicht."
Jedoch beschleunigte er noch mehr.
"Dann lass mich raus, sobald wir in einer besseren Gegend sind."
Wieder tippte sie auf ihrem Handy.
"Ich wusste, dass du Schiss hast", meinte er amüsiert.
Sofort sah sie ihn an.
"Ich habe keine Angst!"
Hatte sie auch nicht. Zumindest nicht vorm Autofahren.
"Nicht?"
Er zog eine Augenbraue hoch und sah direkt zu ihr. Natürlich hatte er dabei alles unter Kontrolle.
"Nein. Warum sollte ich?"
Damon zuckte die Schultern, sah wieder nach vorne und wich einem großen LKW aus.
Ungerührt verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah wieder aus dem Fenster. Die Lichter der Stadt verflossen zu einem bunten Farbwirbel.
"Also doch", murmelte er nur und bog langsam zum Highway ab.
Kurz vor der Ausfahrt, bremste er scharf.
"Wenn du willst steig aus. Du kannst aber auch noch meinen Sieg feiern."
Sein Gegner war noch ein kleines Stück hinter ihm, kam aber näher.
"Fahr weiter", nuschelte sie bloß.
Ohne zu zögern gab Damon erneut Gas und streifte seinen Gegner fast.
"Gute Entscheidung!"
Grinsend fuhren sie in Richtung der Lagercontainer, wo das Ziel war. Sein Gegner gab immer mehr Gas und zog an Damon vorbei, der gelassen blieb. Als es soweit war, betätigte er einen Knopf und ließ das Nitro hinein laufen, woraufhin der Wagen um drei Längen Vorsprung ins Ziel raste.





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