love is what we live for - Teil 2

Autor: Jenny&Mary
veröffentlicht am: 26.04.2013


sooo und es geht schon weiter, danke erst mal für die Kommis :)

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viel Spaß beim Lesen :)
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Kapitel 2 - nothing lasts forever except you and me, you are my mountain you are my sea

Mary

Als ich in das gelbe Taxi einstieg, ging gerade die Sonne über der 72sten Straße auf und bedeckte die gesamte Upper West Side mit einem goldigen Orange. Es war zwar schon halb neun, aber wie im März üblich, war die Luft in New York City kalt und die Tage kurz. Ich war froh, als ich endlich ein Taxi bekam, ein schönes warmes Taxi. Denn so früh am Morgen waren es höchstens 0 Grad und man konnte seinen eigenen Atem sehen.
„Good morning“, begrüßte ich den Taxifahrer freundlich und setzte mich erleichtert auf den Beifahrersitz. In dieser Stadt ein Taxi zu bekommen war jedes Mal ein Kampf ums Überleben. Nicht, weil es so wenige Taxis gab. Ganz im Gegenteil. Aber leider gab es auch sehr viele New Yorker. Und wenn die ein Taxi haben wollten, waren sie wirklich gnadenlos.
„Times Square District, 6th Avenue, 47th Street.” Ich konnte nur hoffen, dass das die richtige Adresse war.
Erschöpft lehnte ich mich zurück und warf einen Blick nach draußen. Mit der aufgehenden Sonne und der klaren, kalten Luft war es wirklich ein schöner Tag. Ich mochte den Winter. Die kalte Jahreszeit, in der man dicke Jacken und kuschelige Schals anziehen konnte. Wenn die Abende kurz waren und man ohne schlechtes Gewissen mal im Haus bleiben konnte. Es war nicht so anstrengend wie im Sommer, wenn man bei jeder Bewegung Angst haben musste, vor Hitze in Ohnmacht zu fallen. Nein, der Winter war eine angenehme Jahreszeit, in der man wunderbar baden konnte. Oder kuscheln.
Der Gedanke brachte mich sofort zum Lächeln und ich warf einen Blick auf den Verlobungsring an meiner Hand. Er war aus mattem Silber und mit einem wunderschönen Rubin verziert. Ich liebte diese Farbe und Ian hatte das gewusst. Deswegen war er einfach perfekt. Eigentlich wollte ich ihn bis ans Ende meines Lebens am Finger tragen, aber ich wusste, dass er nur eine Art Übergang war. Und bald müsste er weichen, für den richtigen Ring. Den Ring, der Ian und mich für immer miteinander verbinden sollte. Für diesen Ring war ich heute Morgen aufgestanden und in ein Taxi gestiegen. Denn diesen ganz besonderen Ring würden wir gleich aussuchen!
Ich erschrak richtig, als ich von meinem Handyklingeln aus den Gedanken gerissen wurde. Neugierig wühlte ich in meiner Tasche nach meinem Handy und schaute auf das Display. Jenny. Warum war sie denn um diese Uhrzeit schon wach? Oder immer noch wach?
„Mary, ich drehe durch. Es ist schon wieder passiert. Ich wollte nicht, aber ich hatte die ganze Nacht so einen Hunger und du weißt, dass ich dann immer schlecht gelaunt bin. Aber ich hab mir gesagt: nein Jenny, dieses Mal musst du stark bleiben! Vor allem, weil Jensen hier war und sich so lieb um mich gekümmert hat, aber ich bin so eine schlechte Ehefrau, ich werde so eine schlechte Mutter sein!“ „Jenny, jetzt beruhig dich erst mal…“ „Nein Mary, ich bin ekelhaft. Ich werde immer fetter und meine Haare sehen aus als hätte ich sie seit Wochen nicht gewaschen. Außerdem trage ich UMSTANDSMODE. Jensen findet mich abstoßend!“ „Jenny, ernsthaft. Beruhige dich. Ich hab keine Ahnung, was du mir sagen willst…“ Jetzt fing Jenny auch noch an, zu wimmern. Wunderbar.
„Jenny. Hey, alles wird gut. Du bist schwanger, da sind Stimmungsschwankungen ganz normal…“ „DAS IST NICHT MEHR NORMAL!“, rief sie wütend in den Hörer, sodass sie sogar der Taxifahrer hören konnte. Er warf einen ängstlichen Blick auf mein Handy, traute sich aber nicht, etwas zu sagen.
„Tut mir Leid Mary“, fuhr sie fort, nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte. „Du hast Recht. Das ist ganz normal.“ „Eben. Und ich bin mir sicher, dass Jensen dich versteht und liebt. Und jetzt erzähl mal, was war denn letzte Nacht?“ „Aber erzähl’s nicht Ian, ok?“ Sie klang richtig beschämt, also machte ich mich auf das Schlimmste gefasst.
„Nein, natürlich nicht.“
„Ich hatte echt Hunger auf einen Apfel, also hab ich einen gegessen. Aber als ich dann so in der Küche war, hab ich noch den Nachtisch von gestern gefunden. Und Lasagne.“ „Warte, Jenny… Du hast zuerst das Tiramisu gegessen und dann noch eine Portion Lasagne?“ „Und Tomaten hatten wir auch noch…“ Damit nicht genug. Die Oreo Kekse hatten ihre natürlich den Rest gegeben. Also hatte sie die Nacht auf dem Klo verbracht, während Jensen tief und fest im Wasserbett geschlafen hatte.
Und schon wieder hatte ich einen Grund mehr, mir mit der Kinderplanung Zeit zu lassen.

„We’re here!“, sagte der Taxifahrer mit russischem Akzent und drehte sich zu mir um, um seine 20 Dollar zu kassieren. Weil ich so gut gelaunt war gab ich ihm gleich 25, stieg aus und schaute mich ein wenig um. Überall um mich herum waren Juweliere, einer exklusiver als der andere. Die Leute, die hier einkauften, hatten eindeutig das nötige Kleingeld.
Ich stellte mich an eines der Schaufenster und betrachtete die schönen Ringe. Jeder von ihnen war wunderschön, wie sollte man sich da jemals entscheiden?
In dem Moment entdeckte ich Ian im Schaufenster hinter mir.
„Guten Morgen“, begrüßte ich ihn überglücklich und drehte mich zu ihm um. Ich musste mich wie immer auf die Zehenspitzen stellen und den Hals recken, um ihn küssen zu können. Aber ich liebte es, dass er so groß und muskulös war.
„Na Sweetheart, hast du gut geschlafen?“, fragte er und küsste mich noch einmal, bevor ich antworten konnte.
„Nein, du warst ja nicht da…“, konterte ich und machte beleidigt einen Schmollmund. Ian hatte gerade eine Nachtschicht am Set hinter sich und müsste eigentlich komplett fertig sein. Aber um ehrlich zu sein, sah er einfach blendend aus. Trotz der Kälte hatte sein Gesicht einen dunklen Teint und seine Haare saßen wie immer perfekt.
„Aber heute Nacht bin ich ja da.“ Und das sagte er mit so einer verführerischen Stimme, dass ich es kaum erwarten konnte, endlich wieder ins Penthouse zu kommen.
Aber erst mal hatten wir eine Mission!
„Das ist der Laden?“, fragte ich und warf einen skeptischen Blick auf die teuren Ringe im Schaufenster.
„Ja, das ist er. Lass uns erst mal rein gehen, es ist verdammt kalt!“ Da hatte er allerdings Recht. Wir gingen also durch die große Glastür herein und schauten uns direkt mal um. Von innen sah der Laden noch teurer aus als von außen. Klar, wir waren nicht gerade arm. Aber trotzdem wollte ich gar nicht wissen, wie viel so ein Ring hier kostete.
„Good morning Mister Somerhalder“, begrüßte ihn die Angestellte. Sie trug einen schwarzen Rock, weiße Bluse und High Heels, alles teure Designer Klamotten. Ihre blonden Haare waren zu einem strengen Dutt zurück gemacht und die perfekt gezupften Augenbrauen verzogen sich zu einem abwertenden Ausdruck, als sie mich entdeckte.
„And You must be the future Misses Somerhalder.“Und das sagte sie mit einer so frechen Kälte in der Stimme, dass ich schon fast wieder lachen musste. Immer wenn ich mit Ian unterwegs war, wurde er freundlich begrüßt und ich entweder ignoriert oder abwertend belächelt. Die naive Deutsche, die sich den großen Star geangelt hatte. Natürlich nur wegen seinem Geld. Aber so war ich nun mal.
Zum Glück bemerkte Ian immer sofort, wie mies ich von New Yorks Elite Gesellschaft behandelt wurde. Und wahrscheinlich ärgerte es ihn noch viel mehr als mich.
„Yes, that’s my beautifull wife!“, erwiderte er daher und gab mir mitten im Geschäft einen kurzen, aber sehr innigen Kuss.
Triumphierend legte ich den Arm um seine Hüfte und wir ließen uns von der genervten Verkäuferin zu einer Vitrine führen. Darin waren zwar nur wenige Ringe, aber die waren umso spektakulärer!
Ich ließ meinen Blick über die Ringe schweifen, als ich plötzlich einen entdeckte, der mir nur allzu bekannt vorkam. Er war dünn und schimmerte Silber.
„Oh Gott, das ist ja der Verlobungsring von Jenny!“, rief ich überrascht und sah ihn mir genauer an. „Nur der Stein hat eine andere Farbe! Sag bloß nicht, ihr Ring ist auch von hier!“ „Doch, ich hab ihn zusammen mit Jensen hier ausgesucht“, antwortete Ian und grinste bei der Erinnerung an diesen Tag. Ringe kaufen mit Jensen kann ja nur lustig gewesen sein!
„Aber Jensen wollte einen blauen Stein und keinen grünen, den gibt es eigentlich nicht.“ „Also ist Jennys Ring ein Einzelstück?“, fragte ich gerührt. Manchmal konnte dieser Kerl so romantisch sein. Vielleicht hätte ich gestern Abend nicht so gemein zu ihm sein sollen.
„Verrätst du mir auch endlich, woher du meinen Ring hast?“, fragte ich Ian und warf dabei einen Blick auf meinen wunderschönen Verlobungsring. Ich liebte die Farbe von diesem weinroten Stein, es war meine absolute Lieblingsfarbe. Aber Ian machte ein riesiges Geheimnis daraus, woher er den Ring hatte.
„Findest du noch früh genug heraus, Sweetheart…“, sagte er daher nur, zwinkerte verschwörerisch mit den Augen und wandte sich dann wieder der Vitrine zu. „Also. Wollen wir mal einen von denen anprobieren?“ Ich musterte jeden einzelnen der Ringe. Sie waren alle aus echtem Gold oder Silber und großzügig mit Edelsteinen verziert. So ein Ring war nicht nur ein Ring, er war ein Statussymbol.
„Hmm…“, begann ich daher skeptisch und versuchte mir Ian mit so einem Klunker vorzustellen. Wenn er dann noch anfing, gebügelte Hemden zu tragen und sich die Haare nach hinten zu geelen, sah er aus wie ein richtiger Wall Street Mitarbeiter. Bei dem Gedanken konnte ich mir das Lachen nur schwer verkneifen.
„Warum lachst du?“, fragte Ian verwirrt.
„Ach, schon gut. Aber mal ehrlich, die Ringe sind nichts.“ „What did she say?“, fragte die dumme Verkäuferin, die genau in dem Moment wieder kam. Sie redete mit Ian und sah mich dabei überhaupt nicht an. Wahrscheinlich dachte sie, ich könnte kein Englisch. Falsch gedacht.
„I said I do not like these rings“, sagte ich daher und versuchte dabei genauso gefühlskalt zu klingen wie sie. Als sie das hörte, gingen die Augenbrauen noch ein Stück weiter nach oben.
„These rings are the most exclusive you can get in New York City. Do you really want to tell me, you do not like them?” Oh mein Gott. Ian und ich warfen uns einen erschrockenen Blick zu. Die Frau sprach genauso wie Gabrielle, das Schwiegermonster.
„Do you have something more… simple?“, fragte Ian daher vorsichtig. Die Verkäuferin wurde richtig rot im Gesicht, führte uns aber mit schnellen Schritten in eine hintere Ecke des Ladens. Die Ringe, die hier ausgestellt waren, gefielen mir schon viel besser.
„Der ist schön!“, rief ich und zeigte auf einen einfachen, goldenen Ring. Die Verkäuferin unterdrückte jeden abwertenden Kommentar und öffnete die Vitrine, um ihn heraus zu holen. Freudestrahlend zog ich ihn an meinen Ringfinger und betrachtete ihn einmal von allen Seiten. Er war zwar ein bisschen zu groß, aber das matte Gold gefiel mir gut und es würde sicher auch gut zu Ian passen!
„Na, was denkst du?“, fragte ich ihn, aber er sah ihn sich gar nicht an, sondern schaute weiter in die Vitrine.
„Could You give me this one?“, fragte er die Verkäuferin. Toll, jetzt wurde ich also von beiden ignoriert?
„Ian?“, rief ich ihn daher und klang dabei viel gereizter als ich eigentlich wollte. Er wiederum drehte sich herum und warf mir ein strahlendes Grinsen zu.
„Schau dir den mal an“, sagte er und kam einen Schritt auf mich zu. Den goldenen Ring nahm er behutsam von meinem Finger ab und streifte mir stattdessen den anderen über. Triumphierend grinste er mich an und legte dabei seinen Kopf so schräg, wie er es immer tat, wenn er gut gelaunt war. „Na Sweetheart, was denkst du?“ „Wow…“ war alles, was ich zu diesem Ring dachte und sagen konnte. Gerührt betrachtete ich ihn und hielt ihn nach oben, direkt ins Licht. Er war Silber und Gold zugleich und passte perfekt. Es fühlte sich an, als wäre er wie für mich geschaffen und am liebsten hätte ich ihn sofort mit nach Hause genommen und nie wieder ausgezogen!
„Das ist er!“, rief ich überglücklich und nahm Ians Gesicht, um ihm mit einem Kuss zu danken. „Oh mein Gott, er ist perfekt, oder? Ist er nicht perfekt? Du musst ihn auch anprobieren!“ Meine Stimme klang richtig hysterisch, aber das war mir egal. Das hier sollte der Ring sein, der Ian und mich für immer verbinden würde!
„We take this one!“, verkündete Ian der dummen Verkäuferin und betrachtete dabei mein strahlendes Gesicht. Mein Grinsen musste bis zu den Ohren gehen, so glücklich war ich!
„Und jetzt…?“, fragte ich Ian, als wir den Laden verlassen hatten. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und ein neuer Tag konnte in New York City beginnen.
Verschwörerisch grinste er mich an und legte behutsam den Arm um meine Hüfte.
„Jetzt gehen wir ins Penthouse und holen das nach, was wir letzte Nacht verpasst haben!“ Wie hatte ich nur so einen perfekten Mann verdient?








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