Der Prinz und ich - Teil 7

Autor: Sunny
veröffentlicht am: 24.04.2013


Alice

Der Ort, an dem ich mich befand, war wunderschön. Ich saß auf einer Bank unter einem Kirschbaum, der rosa Blüten trug. Links von mir erhob sich in etwas Entfernung ein Schloss, das aus lauter kleinen Türmchen bestand und mich an das Disneyschloss erinnerte, nur war es noch viel schöner.
Die Wiese war saftig grün und wirkte in dem Sonnenuntergang magisch.
Plötzlich stand Lucas neben mir. Er trug nicht wie sonst dunkle Klamotten, sondern ein merkwürdiges Kostüm, das irgendwie altertümlich und herrschaftlich wirkte. „Ich liebe dich“, flüsterte er. „Ich dich auch“, antwortete ich ohne zu Zögern. Tat ich das? Liebte ich ihn?
Ich nahm seine Hand und wollte ihn neben mich auf die Bank ziehen, aber er löste sie und ging stattdessen vor mir auf die Knie. Er ging auf die Knie? Vor mir? O Gott, nein…
„Prinzessin Adelheid, wollen Sie meine Gemahlin werden und an meiner Seite regieren?“, fragte er mich da und zog ein kleines Kästchen heraus.
„Nein!“, rief ich und sprang auf. Er konnte mir doch keinen Heiratsantrag machen, wir waren doch viel zu jung und das ging doch gar nicht!
„Nein?“, fragte er tief enttäuscht. „Ja!“, beeilte ich mich zu sagen. „Ja?“, wiederholte er wieder, diesmal voller Hoffnung und mit strahlenden Augen.
Ich konnte ihn nicht enttäuschen: „Ja…ja!“, wiederholte ich, dann begann sich alles um mich herum zu drehen und die Landschaft verschwand, genauso wie Lucas. Stattdessen ertönte ein lautes Piepen und alles um mich herum wurde schwarz. Dann schlug ich die Augen auf. Ich war in meinem Zimmer und mein Wecker klingelte.



Kili

Vollkommen gerädert wachte ich auf. Bis um drei Uhr zu zocken war wohl keine gute Idee gewesen. Ich stand auf und kontrollierte erstmal mein Handy: Keine Nachricht von Lucas. Ich hoffte es ging ihm gut, nachdem gestern Basti diesen Spruch, dass er grad mit Alice flirtete, gebracht hatte, war Lucas in eine Art Trance verfallen und hatte sich einige Minuten nicht bewegt. Es war total gruslig gewesen, so dass sogar Basti mitbekommen hatte, was er da angestellt hatte. Aber zurückgenommen hatte er es trotzdem nicht. Vielleicht war doch etwas dran?
Dass Lucas in diese Trance gefallen war, war der letzte Beweis gewesen, dass er auf Alice stand, vielleicht würde er nun endlich seine Gefühle akzeptieren. Zwar konnte ich Alice Gefühle nicht einschätzen, aber sie schien Lucas schon mal zu mögen, und wenn nicht, dann wäre er zumindest nach dem Korb in der Lage, von ihr loszukommen.
Wenn er sich nicht rührte, würde er ihr wahrscheinlich noch ewig nachtrauern! Ich befand mich in einem inneren Konflikt: Sollte ich Alice von seinen Gefühlen erzählen und sie dann daraus das Beste machen lassen? Oder war das meinem Kumpel gegenüber fies? Okay, fies war es schon, aber es konnte so nicht weitergehen! Er war es wert, geliebt zu werden, und wenn er dass nicht selber glaubte, dann musste ich eben nachhelfen. Ja, ich würde Alice davon erzählen!
Nur wie sollte ich das machen? In der Bandprobe ansprechen? Ungünstig… Und wenn ich mit ihr telefonieren würde? Basti hatte doch ihre Handynummer…
Einige Stunden später hatte ich Alice Handynummer und lag nach einem verkürzten Schultag auf meinem Bett. Wir hatten nach der vierten Stunde ausgehabt, da sowohl unser Biolehrer als auch mein Sportlehrer krank waren und so war ich jetzt schon zuhause. Alice hatte bestimmt jetzt noch Unterricht, also war es sinnlos, jetzt zu versuchen, sie anzurufen. Stattdessen machte ich es mir auf dem Bett gemütlich und schlief auf der Stelle ein, da ich noch von der Erkältung, wegen der ich mich gestern befreien hatte lassen, ziemlich fertig war.






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