Der Prinz und ich - Teil 2

Autor: Sunny
veröffentlicht am: 13.04.2013


Mo

Die Probe lief echt gut, alle Stimmen saßen und nur selten erklangen falsche Töne. Wir waren perfekt für das Konzert gewappnet!
Als wir nach einigen Stunden erschöpft eine Pause einlegten, ergriff ich Vronis Hand und zog sie in Kilis Garten, wo eine Hollywoodschaukel stand. Dort verbrachten wir oft unsere Pausen und kuschelten gemeinsam.
Doch als ich den Arm heute um sie legen wollte, fing sie nicht sofort an mich zu küssen, sondern hielt mich zurück. „Was ist?“, fragte ich verwirrt. Nach einer kurzen Überlegung, was ich falsch gemacht haben könnte, in der mir aber nichts einfiel, legte ich meinen Kopf schief und blickte sie fragend an.
„Hör auf, so zu gucken, es geht nicht um uns!“, beruhigte sie mich daraufhin. Wir waren jetzt schon seit fast einem Jahr zusammen und sie kannte mich und meine Körpersprache inzwischen ziemlich gut. Erleichtert nahm ich sie in den Arm, löste mich aber dann doch wieder etwas von ihr; „Worum denn dann?“
„Siehst du das eigentlich nicht?“, fragte sie mich. Jetzt war ich noch verwirrter als vorhin: „WAS sehe ich nicht?“ – „Na, das mit Lucas?“ Mit Lucas? Was sollte denn mit Lucas sein? „Naja, ich hab nur manchmal so das Gefühl, dass er etwas öfter als nötig zu Alice schaut, und dann auch immer so traurig. Ich kenne ihn ja nicht so gut wie du, aber ich weiß nicht…“, brachte sie hervor. „Lucas? Verliebt in Alice? Nie und nimmer! Die passen doch gar nicht zusammen!“
„Ich sage ja nicht, dass er auf sie steht oder dass sie zusammenpassen, ich habe bloß bemerkt, dass er oft zu ihr hinsieht“, beschwichtigte sie mich etwas genervt. „Jaja schon, okay, ich bin ja schon still. Ich achte einfach mal drauf, okay?“ Statt einer Antwort lächelte sie mich nur an und zog mich näher zu ihr.



Kili

Boa, war ich k.o.! Erschöpft ging ich in die Küche, stellte sechs Gläser, eine Flasche Apfelsaft, zwei Flaschen Wasser und eine Packung Chips auf ein Tablett und ging so wieder runter in unseren Probenkeller. Dort wurde ich allerdings nicht freudig begrüßt, sondern erstmal ignoriert, da es sich inzwischen Lucas, Basti und Alice auf dem Sofa bequem gemacht hatten, das Mädchen zwischen meinen beiden Kumpels, die nur Augen für sie hatten.
„Na, bist du jetzt das Huhn im Korb?“, grinste ich sie an, worauf ihr Lachen ertönte. Damit verzauberte sie meinen Kumpels endgültig den Kopf, sodass ihnen nun fast der Sabber aus den Mundwinkeln tropfte. Okay, sie war witzig und sah auch ganz okay aus, aber wieso machten die alle so ein Theater um sie? Sogar Lucas, von dem ich das am wenigsten angenommen hätte, war komplett von ihr eingenommen. Auch wenn er nicht viel sagte und sich nicht wie Basti vor ihr groß produzierte, spürte ich deutlich, wie sehr er sie mochte. Immerhin kannten wir uns schon seit unserer Geburt, da lernte man sich schon sehr gut kennen. Wir waren im gleichen Krankenhaus mit einem Tag Abstand, den er älter war, zur Welt gekommen und unsere Mütter waren seitdem genau wie wir gute Freunde. Auch wenn Lucas mich manchmal mit seiner Schüchternheit und negativen Art zur Verzweiflung brachte, könnte ich mir keinen besseren Freund vorstellen. Ihm konnte ich absolut vertrauen, bei den anderen aus unserer Clique war ich da allerdings nicht so sicher. Basti war zwar echt lustig und cool, und auch wenn er uns noch nie im Stich gelassen hatte, schreckte mich die Art, wie er mit seinen Mädchen umging, doch etwas ab. Auf Mo konnte man sich immer verlassen, er war immer da und absolut vernünftig, aber so gut waren wir dann doch nicht befreundet, dass ich ihm alles über mich erzählen würde. Und Freunde außerhalb unserer Gruppe hatte ich nicht viele, da waren die Unterschiede zu groß, als dass sich da eine wirklich enge Freundschaft draus hätte bilden können.
Aber Lucas schien sich ja eh in letzter Zeit zu bessern, zumindest traute er sich immer öfter Alice anzusehen und erwiderte sogar manchmal ihr Lächeln.
Na, das konnte ja was werden!






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