You always meet twice - Teil 2

Autor: Engelchen
veröffentlicht am: 15.02.2013


Und schon geht's weiter... Danke an diejenigen, welche sich die Zeit genommen haben zu Kommentieren. Auch dieses Mal würde ich mich über Kritik, Anregungen oder ähnliches freuen...
Lg.Engelchen



Plötzlich vernahm sie eine schnelle Bewegung neben sich und merkte wie jemand schnell an ihr vorbei lief, doch es war bereits zu spät, denn dieser jemand sprang mit einem lauten Platschen vom Stegabschnitt links von ihr ins Wasser und spritzte sie total nass. Erschrocken zuckte Emely zusammen …


und sah wie ein Junge auftauchte und sie mit einem spitzbübischen Lächeln anschaute. Sie hatte diesen Jungen noch nie zuvor gesehen, aber dennoch kam er ihr so vertraut vor. Er hatte eine leicht gebräunte Haut und braune Augen, welche eine ungeheure Wärme und Geborgenheit ausstrahlten. Durch die Nässe besaßen seine Haare eine hell-braune Farbe und umformten platt sein Gesicht. Ihr fiel auf, dass der Junge trotz seines spitzbübischem Lächelns und seines erwachsen wirkenden Gesichts, nur ungefähr ein Jahr älter war als sie. ``Hi... Sorry, aber Spaß muss sein und es ist doch heute so unglaublich heiß und ich dachte mir... naja... eine kleine Erfrischung tut dir gut...´´, grinste der Junge Emely an. Noch immer unter Schock starrte sie den fremden an. ``Ist was? Hat dir das die Sprache verschlagen? ´´, fuhr er fort, ``Also ich bin Alex... wahrscheinlich bist du hier nicht so auf Menschen gefasst oder? Ich wollte dich echt nicht beim Nachdenken, Alleinsein oder was auch immer du hier gemacht hast stören aber manchmal, wenn nicht sogar immer ist es besser gar nicht so viel nach zu denken, denn es führt nicht immer zu was Gutem... Komm spring auch rein ist schön erfrischend. Verrate mir vorher aber wenigstens deinen Namen. ´´ Alex schwamm zurück zum Steg und hievte sich geschickt aus dem Wasser, während Emely vorsichtig einen kleinen Stock ins Wasser tauchte und ihren Namen auf einen trockenen Fleck des Steges schrieb. ``Du sprichst wirklich nicht... Emely´ ´stellte er leise fest.
Emely war Alex wirklich dankbar für seine offene Art und seine Art von Ablenkung. In der Schule versuchten immer alle sie einfach nur zu trösten oder hielten sich sogar von ihr fern, aus Angst sie irgendwie zu verletzen. Aber Alex wusste nichts von ihrem Leid und auch da er so eine ungeheure Freundlichkeit ausstrahlte, beschloss sie auf seine Ablenkung einzugehen. Sie streifte ihre nasse Hotpants und ihr nasses Top aus und legte die Sachen zum Trocknen in die Sonne. Emely war froh heute Morgen trotz längeren Überlegungen einen Bikini drunter gezogen zu haben. Als sie fertig war, ergriff Alex sie auch schon an der Taille und warf sie schwungvoll ins Wasser. ``Nicht, dass du dir das doch noch anders überlegst. ´´rief er ihr zu, bevor er selber reinsprang. Das erste Mal seit dem Tod ihrer Mutter musste sie Lachen. Sie wusste, dass dieses Gefühl, der Freiheit und des Glücks nur höchstens ein paar Stunden anhalten würde, trotzdem ließ sie all ihre Sorgen bei Seite und dachte nicht an ein Ende. Alex stellte keine Fragen, sondern erzählte viel von sich. So erfuhr Emely, dass er auch nur Ferien machte und dass er eigentlich auf ein Internat in Südengland ging. Emely tobte noch eine ganze Weile mit Alex herum, doch als dann die Sonne unterging, verabschiedeten sich die Beiden voneinander und gaben sich das Versprechen am nächsten Tag wieder zukommen.

Alex
Er hatte sie schon eine ganze Weile beobachtet, bevor er sich bemerkbar machte und musste sich dabei zusammen reißen das fremde lautlos weinende Mädchen nicht in den Arm zunehmen, denn er wusste das nur Ablenkung ihr half. Alex hatte mitbekommen dürfen wie aus dem weinenden Mädchen eine ganz andere Seite erwachte - ihre fröhliche und glückliche Seite-. Auch dass sie sprechen konnte und es aus einem Seelischen Grund nicht machte, hatte er an der Art wie sie lachte oder wie sie kommunizierte bemerkt. Alex war sich sicher, dass dieser Grund derselbe wie für ihre Trauer war. Gerne würde er wissen welchen Grund es gab aber er hatte das Mädchen an nur einem Tag so ins Herz geschlossen, dass er es ihr überließ, wenn sie bereit war ihm alles zu erzählen. Alex wusste dass das Mädchen höchstens zwei Jahre jünger war als er. Aber auch die Verbindung zwischen ihnen war ihm nicht entgangen. Ob sie es auch bemerkt hatte?, fragte er sich. Emely war nicht nur hübsch, sondern hatte noch etwas anderes an sich was Alex faszinierte. War es ihr Geheimnis oder ihre Bescheidenheit? Vielleicht war sie aber auch einfach nicht so eingebildet wie so manch ein anderes Mädchen?... Er wusste es nicht genau… Langsam stapfte Alex Richtung Ferienhaus und dachte über den gesamten Tag nach. Noch am Morgen hatte er diesen Tag verflucht, da ihm alles missglückte erst war der Kaffee zu Ende gegangen, dann war seine große Schwester auch noch weggefahren und zu guter Letzt konnte er auch nicht ins Dorf fahren, da er kein Fahrrad hatte. Seine Eltern hatten keine Lust gehabt mit ihren schon fast erwachsenen Kindern in den Urlaub zu fahren, also war er nur mit seiner erwachsenen Schwester hergefahren. Schon als Alex vor dem Ferienhaus ankam, bemerkte er, dass seine Schwester immer noch nicht da war. Auf eine gewisse Art und Weise war er erleichtert, dass sie sich nicht über seinen Ausflug an den See erkundigte. Im Haus angekommen, ging Alex in dem kleinen aber stilvoll eingerichteten Bad duschen, bevor er sich vor dem wärmenden Kamin nieder ließ. Er beobachtete wie die Flammen um das Holz züngelten und es nach und nach verschlangen. Zwischendurch legte er wieder Holz nach. Er dachte an Emely und seine Freunde auf dem Internat in Bournemouth. Er war sich sicher, dass seine Freunde Emely mögen würden… Mit diesem Gedanken schlief er ein.
> Ihre Augen leuchteten in einem kräftigen frühlingsgrün und ihre langen kastanienbraunen Haare zerzausten in der leichten Brise, die vom Meer herüberwehte. Sie lächelte ihn an und flüsterte seinen Namen. ``Emely…´´, flüsterte Alex in ihrem Anblick vertieft. Ihr leichtes lilanes Sommerkleid schmiegte sich bei jedem Lufthauch an ihre Beine. Ohne großartig nachzudenken, zog Alex Emely an sich und hauchte ihr einen Kuss auf den Mund. Ein rosiger Farbton überkam ihr zerbrechlich wirkendes Gesicht. Alex schloss seine Augen und wollte sie noch einmal küssen doch… Sie legte sanft ihren Zeigefinger auf seine Lippen und flüsterte: ``Nein Alex… ich kann nicht und das weiß du auch. Und …du kannst auch nicht… Rachel“ Das war das letzte was er verstand, bevor ihn eine Hand von hinten wegzog – noch ein letzter Blick auf Emely- Sie stand mit Tränen in den Augen noch immer an der gleichen Stelle und erst jetzt bemerkte er, dass sie erwachsener wirkte. <
Verwirrt schlug er seine Augen auf. Das Feuer im Kamin war inzwischen erloschen. Alex stand auf und ging in sein Zimmer. Alex schlug sich den Traum aus dem Kopf. Er und Emely würden nie mehr als Freunde sein, darin war Alex sich sicher. Auch wenn er gar nichts über Emely wusste, war er sich sicher, dass sie total unterschiedlich waren. Ohne weiter darüber nachzudenken, legte er sich in sein Bett und fiel in einen traumlosen Schlaf.
Emely
Emely konnte einfach nicht einschlafen. Immer wieder schweiften ihre Gedanken umher und fanden keine Ruhe. Einfach alles schlich durch ihre Gedankengänge – ihre Mutter, ihr Vater, ihre Einsamkeit und ihre Bekanntschaft mit Alex. Vorsichtig zog Emely ein in Leder gebundenes Büchlein aus der Tasche. Seit ihre Mutter krank geworden war, hatte Emely einfach keine Zeit und Energie gehabt, in ihr kleines Tagebuch zu schreiben. Auch wenn sie mit ihrer Mutter über alles reden konnte, hielt sie kleine persönliche Geheimnisse oder auch schöne Tage fest. Langsam öffnete sie den Lederriemen, welcher durch einen einfachen Knopf das Buch geschlossen hielt. Kaum hatte sie das Buch geöffnet, flog ihr ein lavendel farbener Brief entgegen. Verwundert drehte sie ihn in ihren Händen. Noch nie zuvor hatte sie diesen Brief gesehen. Darin war sie sich absolut sicher. Erst nach längerem betrachten fiel ihr ihr Name, der auf der Rückseite mit leicht von der Wärme verblichener Tinte geschrieben stand, auf. Das war unverkennbar die Schrift ihrer Mutter. Ihre Augenwinkel wieder einmal wurden feucht und sie überlegte lange, ob sie ihn öffnen sollte. Wann hatte ihre Mutter ihr diesen Brief geschrieben? Vorsichtig öffnete sie den Brief und fing an zu lesen…






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