Tanzabend

Autor: siri
veröffentlicht am: 16.01.2013


Hallo alle zusammen! :D
Ich freu mich über jede(n), der diese Geschichte liest und mir Tipps gibt. Oder - ob positiv oder negativ - seinen "Quark" einfach dazu gibt. Ihr würdet mir auch dabei helfen zu entscheiden, ob ich eine Fortsetzung schreibe, oder nicht. Danke schön! :*

„PENG!“ Stöhnend halte ich mir den Kopf. „Hey, alles klar bei dir?“ Ich nicke stumm und balanciere weiter. Es ist echt nervig groß zu sein. Aber noch nerviger ist es, wenn man unterwegs zu einem Tanzabend ist, wo 15cm Absatzschuhe vorgeschrieben sind. Und da nehme ich natürlich erst mal alles mit, was es auf einer Höhe unter 1,85 Meter gibt. Plus eben die 15cm. Und auf einem Spielplatz für 3- bis 10- jährige ist das ziemlich viel. Da kommt man natürlich zu der Frage. Was macht eine 17-jährige mit 15cm Hacken auf einem Spielplatz ab 3 Jahren? Der Grund ist meine Freundin Liz, die sich in einem ihrer (zu häufig für meinen Geschmack) vorkommenden Begeisterungsanfällen für ein Praktikum im Kindergarten beworben hat. Und da sie schon 18 Jahre alt ist und in die Arbeit eingewiesen wurde, kann man sie getrost – was für ein Glück – mit 10 Kindern für ein, zwei Stunden alleine lassen. Dummerweise hat aber meine Freundin nun festgestellt, dass sie eigentlich mit Kindern in diesem Alter gar nicht kann. - Und mich angerufen. „Ellie, du bist doch die älteste Schwester und musstest bestimmt auch auf die Kleineren aufpassen!“
Ich hab ich leider auch noch überreden lassen. Und war leider schon mit den Ballvorbereitungen beschäftigt gewesen. So stand ich also perfekt frisiert in Hacken und Make-up in der Kindergartentür. Das Kleid in einer Plastikhülle über dem Arm. Ich gucke auf die Uhr. Yes! Nur noch eine Viertelstunde. Da quäkt auf einmal die kleine Milla los. Och nein, nicht schon wieder! Wieso sind diese kleinen Dinger noch nicht lernfähig! Ist sie schon wieder in das Kletternetz gekrabbelt und stecken geblieben! Warum läuft sie denn auch nicht?! Sie ist doch schon drei! Entnervt guck ich nach Liz, die gerade mit Jakob beschäftigt ist. Na klasse, bleibt das wieder an mir hängen. Ich knie vor dem Hocker und entferne fürsorglich die kleine Milla aus dem Netz, damit der wenigstens wieder seine Ruhe hat. Milla gibt aber keine Ruhe und ich nehme sie auf den Arm. Die Kleine krallt sich auch sofort an mir fest. Dummerweise in meine aufwendige Hochsteckfrisur. Ich kann einen Schmerzlaut nicht unterdrücken , was zur Folge hat, dass Milla sich noch mehr aufregt und mir Rote ins Gesicht fliegt. Das Make-up ist also auch dahin. Prima Sache. Naja, die Schuhe sind ja noch ganz und das bisschen Sand kann ich ja auch noch wieder weg machen. „Ach ja, unsere kleine Milla. Ein wahrer Sonnenschein.“ Ich drehe mich erschrocken halb zur Seite und sehe einen nicht unattraktiven Junge gegen einen Baum gelehnt. Entsetzt denke ich daran wie ich gerade aussehen muss. Sowas ist doch wieder mal total typisch! Hilfesuchend gucke ich nach Liz, damit sie sich um den Kerl kümmern kann. Leider braucht Jakob immer noch ungeteilte Aufmerksamkeit. Seufzend drehe ich mich wieder um. „Wie kann ich dir helfen?“ - „Danke, alles im grünen Bereich. Ich hab mein Schwesterchen ja schon gefunden.“ Er nimmt mir Milla aus dem Arm und mustert mich von oben bis unten. Er grinst:„Aber kann man dir irgendwie helfen?“ Außer einem patzigem „Wohl kaum.“ Kriege ich nichts raus. „Dann gehört das wunderschöne rote Kleid drinnen doch nicht dir?“ - „Ich muss mich noch um die anderen Kinder kümmern.“ Da kommt Liz angerannt. „Hallo! Ah! Sie wollen wohl die bezaubernde kleine Milla abholen? Schön!“ Dann an mich gewandt:„Ellie, du kannst jetzt schon losmachen. Die Erzieherinnen kommen gleich. Und...“, sie kichert, „...ein bisschen mehr Zeit für die Ballvorbereitung kann ja nicht schaden wie ich sehe. Bye!“ Sie gibt mir ein Küsschen auf die unverrotze Wange und zischt zurück zu ihrer Kindergruppe. „Also doch.“ Ich verdrehe die Augen. „Und? Wie willst du mir bitte helfen?“ Mit einer Handbewegung zieht er ein Taschentuch aus seiner Hosentasche, das er mit einer weiteren Bewegung glättet. „Damit zum Beispiel.“ Und während er das sagt, wischt er mir über die Backe und gibt ihr hinterher ein Küsschen. MIR ein Küsschen. Verdattert starre ich ihn an. „Wie wärs? Dein Schatz mit dem du tanzt, will das sicher nicht mit einem explodiertem Besen tun...“ - „Und?!“
Er strahlt mich an:„Ich bin Friseur.“ Ich unterdrücke den Drang ihm heulend um den Hals zu fallen, frage statt dessen wieder:„Und?!“ Er hat das Taschentuch inzwischen in einen Papierkorb geschmissen. Er wechselt den Arm, mit dem er Milla hält und zieht mich ins Gebäude. „Du, Süße, holst jetzt dein Kleid. Wir fahren mit meinem Auto zu mir. Ich bereite dich auf den Abend vor und fahr dich auch hin.“ Ich durchquere mehrere Flure und Räume, während er mir folgt. „Warum solltest du das tun?“, frage ich und schnappe mir die Plastiktüte. „Weil du dann mal mit mir einen Kaffee trinken gehst.“ Zweifelnd sehe ich ihn an. „Und sonst?“ - „Tja, mehr erst mal nicht. Der Rest ergibt sich oder ergibt sich nicht.“ Da bemerke ich das erste Mal die niedliche, kleine Zahnlücke zwischen seinem linken, oberen Schneide- und Eckzahn, als er wieder grinst.







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