Was, wenn es wahr ist? - Teil 2

Autor: Tess
veröffentlicht am: 16.01.2013


Auch der Junge schien Mel direkt wieder zu erkennen.
„Schüler, das hier ist Alexander. Er ist aus New York hergezogen um von nun an hier an unserem Unterricht teilzunehmen. Alexander, such dir doch einen freien Platz und setz dich. Deine Mitschüler werden dich über alles aufklären.“
Während Alexander sich nach einem freien Platz umsah, begannen alle wie wild zu flüstern.
Es gab nur noch zwei freie Plätze. Einer war direkt neben mir zu meiner Linken und der andere war neben Melody.
Charlett, Coco, begann ebenfalls wie wild irgendwas in mein Ohr zu flüstern, doch ich hörte nicht zu.
Ich hoffte grade mit aller Kraft das Alexander sich nicht neben mich setzte.
Immerhin kannte er Mel doch bereits, also würde er sich hoffentlich auch neben sie setzen.
„Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Coco irgendwann verwirrt und sah mich an.
„Was? Tut mir leid, ich war in Gedanken..“, sagte ich entschuldigend.
Coco sah plötzlich hoch und ich folgte ihrem Blick.
Alexander stand vor mir und lächelte uns an.
„Ist der Platz da noch frei?“, fragte er etwas schüchtern und sah mich an.
Seine Stimme war sehr angenehm, nicht zu tief und glücklicherweise auch nicht zu hoch.
Sie erinnerte mich an die Stimme meines Lieblingssängers.
Coco stieß mir mit ihrem Ellenbogen in die Rippen damit ich antwortete und ich nickte nur verlegen.
„Sie ist wohl schüchtern, hmm?“, fragte Alexander Coco und Sam die daraufhin wie verrückt zu kichern begannen.
Alexander legte seine Tasche auf den Tisch und setzte sich schließlich neben mich.
Wieso musste eigentlich immer das Gegenteil von dem ein treffen das ich mir eigentlich erhofft hatte?
Erneut drehte sich Mel zu uns um und begann weiter über ihre Party zu reden.
Ich nahm mein Handy aus meiner Tasche hervor und steckte mir die Kopfhörer ins Ohr wie ich es immer tat wenn mir ein Thema zum Hals heraushing.
Zum Ende der Doppelstunde nahm ich schließlich die Kopfhörer wieder ab und konnte grade noch hören wie Melody Alexander ebenfalls zu ihrer Party einlud.
„Das wäre perfekt für dich, da lernst du die ganzen Leute kennen und findest schnell Anschluss.“
„Ich werde es mir überlegen.“, sagte er und lächelte.
Nachdem der Lehrer den Unterricht beendet hatte und somit den ganzen Schultag, schnappte ich mir meine Tasche, verabschiedete mich kurz von den anderen und verließ schnell den Raum.
„Hey, warte mal!“, rief eine Stimme hinter mir und eine Hand legte sich auf meine Schulter.
Ich drehte mich nicht um da ich genau wusste wer da hinter mir stand, doch das war auch gar nicht nötig.
Marc stellte sich vor mich und schnitt mir somit den Weg ab.
Mit seinen tiefbraunen Augen und den kurzen, schwarzen Haaren war Marc gar nicht mal so unattraktiv. Er war gut gebaut, groß und spielte Basketball. Der Traum aller kleinen Mädchen.
„Was willst du?“, fragte ich genervt und ging an ihm vorbei.
„Wie geht es deinem Bruder?“, fragte er und lief neben mir her.
„Gut.“
„Ich hab gehört du kommst auch zur Party heute Abend. Wird bestimmt nett.“
„Japp.“
„Hey, warum so gereizt?“, erneut schnitt er mir den Weg ab.
„Ich habe keine Zeit mich mit dir zu unterhalten, also lass mich in Ruhe!“, zischte ich und drückte mich an ihm vorbei.
„Hey!“, rief er und packte mich am Arm.
„Ja, genau. Hey!“
Überrascht drehte ich mich um und sah in Alexanders Gesicht.
Er hatte Marcs Hand gepackt und sah uns beide an.
„Ach, der Neue..“, sagte Marc und riss seine Hand los.
„Alexander.“, korrigierte Alexander und stellte sich zwischen Marc und mich.
„Du siehst doch das sie grade keine Zeit und allem Anschein nach auch gar keine Lust auf dich hat.“
„Misch dich da nicht ein.“
„Was ist hier los?!“
Sam, Jenny, Mary und Sabine standen hinter Marc und beobachteten das Szenario.
„Nichts.“, sagte Marc sichtlich genervt und drängte sich an Alexander und mir vorbei wobei er mich mit seiner Schulter anstieß woraufhin ich fast hinfiel, hätte Alexander mich nicht festgehalten.
„Ich hasse diesen Kerl..“, murmelte ich genervt.
„Wer ist er?“
„Das ist Marc, der Obermacho.“, erklärte Jenny.
„So wirkt er auch.“, murmelte Alexander welcher mich noch immer festhielt.
„Ich muss weiter.“, sagte ich und windete mich aus seinem Arm.
„Danke für die Hilfe.“
„Kein Problem.“, sagte Alexander und ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen.
Schnell drehte ich mich um und verließ das Gebäude als sich hinter mir schnelle Schritte näherten.
„Warte mal!“, rief Alexander und lief schließlich neben mir her.
„Was ist denn?“, fragte ich überrascht und ging im selben Tempo weiter.
„Wie heißt du eigentlich?“
„Tara.“
„Tara“, wiederholte er, „ein schöner Name.“
„Danke.“, murmelte ich.
„Kannst du mir vielleicht die Stadt zeigen, Tara?“
Ich blieb stehen und sah ihn an.
„Klar. Ich lad dich dann auf einen Kaffee oder sowas ein. Als Dankeschön für deine Hilfe.“, sagte ich.
Ich hasste Kaffee.
„Klingt gut. Du kannst mich übrigens Alex nennen..“
„Okay, Alex.“
„Musst du auch mit der 4 fahren?“
„Ja, in Richtung Stadt. Und du?“
„Die umgekehrte Richtung.“
„Okay. Dann würde ich sagen, wir treffen uns hier um halb 4 wieder. Okay?“, sagte ich.
„Klar, das klingt gut. Wir sehen uns dann, Tara.“
Mit diesen Worten stieg Alex in seine Bahn und lächelte mir noch einmal zum Abschied zu.

Wie angekündigt, war Dan natürlich nicht zuhause. Gut.
Ich ging in mein Zimmer, legte meine Schultasche ab und warf die Stereoanlage.
„Pieces“ von Sum 41 dröhnte aus den Lautsprechern.
Ich setzte mich auf mein Bett und überlegte was ich heute Abend anziehen sollte.
Schließlich entschied ich mich, das ganz spontan zu entscheiden und ging in die Küche um etwas zu trinken, als mir ein Brief auffiel.
„Vom Gericht?“, murmelte ich verwirrt und nahm den Brief in die Hand.
Es war ein dicker, brauner Umschlag und war für Daniel bestimmt. Hatte er etwas angestellt?
Ich schüttelte den Kopf und legte den Brief zurück auf die Anrichte.
Dan würde nichts machen, das uns eventuell in Schwierigkeiten bringen würde. Niemals.
Schließlich nahm ich mir mein Wasser aus dem Kühlschrank und setzte mich auf den Balkon.
Es war ein schöner Tag, auch wenn es Sommer war. Es war nicht zu warm und auf dem Balkon war es schattig. Perfekt.
Die Musik dröhnte bis nach draußen und ich hatte ein gutes Buch zur Hand.
Eine gute Stunde später sah ich schließlich auf mein Handy und bemerkte, das ich spät dran.
„Oh nein..“, murmelte ich, brachte das Buch und das Wasser rein und beeilte mich, mich fertig zu machen.
Ich sah mich nochmal in der Wohnung um und schaltete schließlich die Anlage aus.
Zu meinem Glück war die Bahn unpünktlich so dass ich sie grade noch bekam.






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