Teach a stray dog how to love~ - Teil 2

Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 14.01.2013


Aufgeregt vor sich hin hibbelnd saß Yayori in einem Busch und sah gebannt auf die Straße. Sie war heute nach der Schule extra früh abgehauen, hatte sogar ihren Putzdienst sausen lassen, nur um ihn hier wieder zu treffen.

Denn leider hatte sie keinerlei Anhaltspunkte was Rokudos Leben anging. Sie wusste nicht, wo er wohnte, wo er seine Zeit verbrachte, wie er lebte, nicht einmal wie alt er war!

Aber das würde sich gleich ändern, wie sie vor sich hin grinsend feststellte. Gleich würde sie endlich herausfinden, wo er wohnte.

Sie war so in Gedanken versunken, dass sie fast nicht mitbekommen hätte, wie Rokudo sich von seinen Freunden verabschiedete und dann genau ihren Weg entlang kam. Zum Glück jedoch schien er sie nicht bemerkt zu haben, auch wenn er sich ein wenig beobachtet fühlte.

Sofort nahm Yayori die Verfolgung auf, achtete allerdings auch darauf, immer versteckt zu bleiben. Wenn er sie sehen würde, dann wäre er misstrauisch und würde jeden Ort, an den er käme wahrscheinlich erst einmal nach ihr absuchen. Dann könnte sie ihn nicht mehr so leicht verfolgen.

Doch Rokudo ging nicht nach Hause, wie sie leider feststellen musste. Stattdessen steuerte er geradewegs einen naheliegenden Park an, und traf sich dort schonwieder mit Leuten.

Seufzend ließ Yayori sich erneut in einem Busch nieder und beobachtete ihn.

Er sah so gut aus, und er was so verdammt cool! Wenn er sich mit seiner Hand durch seine wilden, schwarzen Haare fuhr, die ihm bis zur Schulter reichten, wenn er lachte, und seine kleinen, spitzen Eckzähne zeigte…

Wie sie ihn so anstarrte und bewunderte, bemerkte Yayori gar nicht wie die Zeit verging, und so hätte sie es auch fast verpasst, als Rokudo sich endlich verabschiedete und den Heimweg antrat.

Unauffällig verfolgte sie ihn wieder, bis zu einer alten Lagerhalle.

Verwundert zog sie eine Augenbraue hoch.

Lebte er etwa hier? Ein Junge kam heraus, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger als Rokudo, und die beiden schlugen ein.

„Hey Boss, alles klar? Wie wars?“, fragte der Junge.

Hatte er Rokudo gerade wirklich Boss genannt? Yayori verstand Garnichts. Was ging denn hier vor? Aber dennoch überkam sie etwas Mitleid. Rokudo war also ein Straßenjunge?

Tatsächlich verschwand er in der Halle, und kam auch nicht mehr raus.

Seufzend ging Yayori nach Hause, ihre gute Stimmung war verflogen. Irgendwie wollte sie ihm helfen. Da kam ihr plötzlich eine Idee, die ihre Laune schlagartig aufhellte.

Fröhlich lief sie nach Hause, in freudiger Erwartung auf den nächsten Tag.





Am nächsten Morgen war Yayori schon früh aufgestanden. Sofort lief sie in die Küche, begann zu brutzeln und zu kochen, bis sie schließlich ein Bento* zusammengestellt hatte.

Stolz drehte sie es in ihren Händen. Zwar war sie noch nie eine talentierte Köchin gewesen, aber dennoch hoffte sie, dass es ihm schmecken würde.

Fröhlich packte sie es in ihre Tasche und machte sich auf den Weg zur Schule, allerdings nicht auf direktem Weg. Vorher bog sie nämlich noch in die Straße ein, in der Rokudos Lagerhalle stand. Fröhlich ging sie auf diese zu, blieb davor stehen und holte tief Luft.

„Rokudo! Bist du da?“, rief sie dann aus vollem Halse.

Murrend kam dieser aus der Halle gestampft. „Wer…?“ murmelte er, erblickte dann jedoch Yayori und starrte sie entsetzt an.

„DU? Woher..?“, stammelte er perplex, dann hielt er sich genervt die Schläfen.

„Vergiss es. Was willst du…?“, fragte er unhöflich. Fröhlich kramte Yayori das Bento hervor und hielt es ihm hin.

„Ich hab für dich gekocht! Ich dachte, weil du doch auf der Straße lebst, musst du wenigstens gesund essen!“, erklärte sie und lächelte ihn überschwänglich an.

Kurz starrte er sie ungläubig an, dann schlug er sich vor die Stirn.

„Bei dir ist doch echt alles verloren…“, murmelte er genervt.

„Du kommst hier hin, in eine Umgebung voller Kerle, die nur darauf warten so ein junges Ding wie dich anzufallen, um mir ein Bento zu bringen, damit ich was gesundes Esse?“, fragte er sie gereizt.

Kurz sah sie ihn mit einem etwas dümmlichen Ausdruck auf dem Gesicht an, dann nickte sie fröhlich.

Rokudo seufzte.

„Ich lebe auf der Straße, bin der Boss einer gefährlichen Gang, prügle mich jeden Tag und kämpfe ums Überleben, und du denkst, ich interessiere mich für meine Ernährung!?“ fragte er .

Dieses Mädchen war doch echt unglaublich! Doch sie sah ihn wieder nur verdattert an, um gleich darauf erneut mit einem Nicken zu antworten.

„Mit irgendwas muss man ja mal anfangen!“ erwiderte sie nur.

Kurz starrte er zwischen ihr und dem Bento hin und her, dann machte er abwinkende Handbewegung.

„Vergiss es, das Zeug ess ich nicht! Gibs Haruki, wenn dus unbedingt loswerden willst.“ Erwiderte er nur und machte sich wieder daran, die Halle zu betreten.

Verwundert sah sie ihm hinterher.

„Haruki...?“ fragte sie verwundert, dann stellte sie das Bento einfach auf den Boden, immerhin musste sie zur Schule. Er würde es schon essen..

*Ein Lunchpaket





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