Your Life Is In Hell - Teil 4

Autor: Cri.Chan
veröffentlicht am: 11.04.2014


Und bitte sehr: Teil 4!! Hoffentlich gefällt er euch. Viel spaß beim lesen. ich habe versucht es spannend zu machen ;)
LG

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An Luiz denkend, stocherte ich mit einer Gabel in meinem Essen herum. Ich war keine besonders gute Köchin, da mir meist das Geld für gute Zutaten fehlte und somit hatte ich mir angewohnt, Fertiggerichte für die Mikrowelle oder Instantsuppen zu essen. Zwar nicht das leckerste, aber für ein warmes Abendessen genügte es und da es so viele verschiedene Sorten oder Gerichte gab, bekam ich genügend Abwechslung in meinen Ernährungsplan. Während ich ein paar überkochte Erbsen auf dem Teller hin und herschob, sah ich in meinem Inneren Auge das wunderschöne und strahlende Lächeln von diesem verrückten und absolut umwerfenden Jungen. Seine perfekte und wunderschön farbige Haut schien ihn zum leuchten zu bringen… Aber vielleicht bildete ich es mir einfach nur ein, weil ich noch nie einen so schönen Menschen in meinem Leben gesehen hatte. Erst recht keinen, der so nett zu mir war. Wieso passierte das gerade jetzt? Oder sollte ich fragen, wieso mir das ERST jetzt passierte?
Plötzlich erschrak ich durch ein lautes klirren. Das Glas auf meinem Tisch war samt Inhalt auf dem Boden gelandet und natürlich in tausend Teile zersprungen. Die nicht farbige Flüssigkeit breitete sich langsam auf dem Boden aus und bahnte sich einen Weg durch die Rillen des befließten Boden.
„Oh nein!“, sagte ich laut und stand sofort auf um einige Papiertücher zu holen. Schnell tupfte ich das Wasser ab, war jedoch unvorsichtig und schnitt mich prompt in die Hand. Der Schnitt verlief quer durch meine Handfläche. Ich wunderte mich wie das geschehen konnte, doch schon seit ich mich erinnerte, passierten mir immer unerklärliche Dinge.

„Hellene! Das war die teure Vase deiner Mutter die nun hier zerbrochen auf dem Teppich liegt! Wieso kannst du nicht aufpassen?!“
„Aber Papa! Ich hab die Vase nicht angefasst. Ehrlich nicht sie ist einfach runter gefallen.“
*Patsch*
Es war eine feste Ohrfeige, mit Entschlossenheit erteilt.
„Du sollst nicht Lügen! Habe ich es dir nicht schon hundert Mal gesagt?“
„Papa… Ich lüge dich nicht an. Ehrlich nicht. Da war ein Schatten und plötzlich rutschte die Vase vom Hocker und…“
*Patsch*
Nochmal eine Ohrfeige. Diesmal auf der anderen Seite.
„Geh auf dein Zimmer! Ich will nichts mehr hören.“

Die Rote und warme Flüssigkeit tropfte auf den Boden und vermischte sich mit dem Wasser. Langsam stand ich auf, ließ alles stehen und liegen und lehnte mich an den Küchentresen. Meine Augen brannten, Stress und Wut kamen in mir auf und dicke Tränen bildeten sich in meinen Augen. Leider konnte ich mein Schluchzen nicht unterdrücken. Somit ließ ich alles los und weinte, weinte stark und laut und fing sogar an zu zittern.
„Ich hasse mein Leben! Wieso darf bei mir nichts so sein wie es bei allen anderen ist? Warum! Ich will das nicht mehr!“
Und plötzlich kamen Worte aus meinem Mund, die ich nicht verstand. Eine Sprache die ich nicht kannte, noch nie gesprochen oder gehört hatte, doch trotzdem formten meine Lippen selbstsicher die Worte. Meine Sicht verschwamm und wurde komisch. Als würde die Schwerkraft mehr und mehr zunehmen, schien sich die Luft nach unten zu drücken. Ich erkannte alles nur noch in schwarz und weis. Nichts hatte mehr Farbe, außer mein Blut, das sich in schnellen Windungen einen unnatürlichen Weg bahnte und eine Zeichnung auf den Boden malte. Ein Kreis und viele andere Linien die zusammen ein Muster ergaben das sehr kompliziert war. Wie war das möglich? Was geschah hier?
„Bannkreis“
Erschrocken weitete ich die Augen und sah mich um. Doch ich sah niemanden. Meine Lippen formten weiter diese Worte und machtlos lies ich es zu. Mein Herz klopfte wie wild und mein Blut gefrierte mir in den Adern, doch an meiner Schnittwunde war es warm. Nein, sogar heiß, als würden Flammen um meine Hand fließen. Das weiterhin tropfende Blut sammelte sich dort, wo mein anderes, sich mit dem Wasser vermischtes Blut gesammelt hatte. Panik stieg in mir auf. So sehr, dass ich schreien wollte, doch mein Mund erlaubte es mir nicht, sondern Sprach weiterhin diese seltsame Sprache, dessen Töne immer lauter und lauter wurden.
„Treuer Diener…“
Flüsterte es von irgendwo her. Verwirrt und weiterhin panisch drehte ich mich um mich selbst, wieder und wieder, bis mir schwindelig wurde, ich das Gleichgewicht verlor und auf den Boden fiel. Als ich auf diese mit meinem Blut gemalte Zeichnung auf den Boden sah, stiegen graue, schwarze und rote rauchartige Streifen in die Luft. Sie wirbelten hin und her, stiegen weiter auf, bis sie sich weiter oben trafen und sich vermischten. Mein Atem ging stoßweise und ich kämpfte gegen eine Ohnmacht an. Was passierte hier?
„MARBAS! Ich rufe dich!“, schrie ich so laut, das ich den Anschein hatte, meine Stimmbänder würden reißen. Ein Tornado der gemischten Räucher wirbelte vor mir auf und alles was in seiner Nähe war wurde mit hinein gezogen. Meine Haare wirbelten mir wild um mein Gesicht, so das ich kaum was sehen konnte. Mit letzter Kraft wischte ich mir über das Gesicht um mir, bevor ich entkräftet das Bewusstsein verlor, einen Blick über das Wesen zu verschaffen, das nun mitten im Blutkreis stand. Nicht sehr groß, vielleicht wie ein mittelgroßer Hund, dunkelgrauer Körper, schwarze Mähne, Löwenkopf. Als sein lautes Gebrüll durch den Raum ging, wurde mir schwarz vor Augen und ich sackte auf den Boden zusammen.

„Irgendwas ist schieg gelaufen! Wach auf Hellene! Wach auf und bring das sofort in Ordnung!“
Mein Schädel dröhnte wie wild und ich konnte fürs erste meine Augen nicht öffnen.
„Mhmmh“, beschwerte ich mich murmelnd.
„Wach auf! Sofort! Hör auf hier rumzuliegen und gib mir meine richtige Gestalt zurück!“
„Was…?“, versuchte ich zu fragen, doch meine Stimme klang rau und gebrochen. Als ich ein weiteres Mal versuchte meine Augen zu öffnen, klappte es. Zuerst war jedoch alles verschwommen. Irgendetwas Schwarzes war genau vor meinem Gesicht. Wieder blinzelte ich. Dann erkannte ich scharfe Reißzähne! Mit einem lauten Schrei sprang ich auf und versuchte mich so weit wie möglich in Sicherheit zu bringen, was jedoch in einer winzigen Küche nicht wirklich möglich war…
„Du schreist? Was sollte ich dann bitte machen?“
Es sprach! Eine Art Löwe, jedoch ziemlich klein für einen Löwen, stand auf seinen vier Pfoten vor mir und wedelte mit seinen drei Schwänzen. DREI Schwänze?!
„Oh mein Gott was bist du?! Geh weg! Was willst du von mir?“, rief ich dem Wesen entgegen und wurde so panisch, dass ich auf die Küchentheke sprang und mich darauf hinkniete. Da ich nichts anderes in der Nähe hatte, schnappte ich mir den Pfannenwender der an der Wand über den Herdplatten angebracht war.
„Erstens habe ich mit Gott nicht wirklich etwas zu tun! Zweitens hast du mich gerufen weil du etwas von MIR möchtest.“, erklärte der kleine graue Löwe mit seiner schwarzen und dichten Mähne. Fest meine nicht besonders Hilfreiche Waffe umklammernd, sah ich dieses Ding an.
„Wieso sollte ich dich rufen? Was bist du überhaupt?“, stellte ich nach einer Weile meine Frage.
Mit seinen vollkommen schwarzen Augen sah er mich an, senkte den Kopf und hob sich eine Pfote an die Brust.
„Mein Name ist Marbas. Präsident der Hölle, Herrscher über 36 Legionen von Dämonen.“
Ich kniff die Augen zusammen als ich sagte:
„So etwas kleines wie du?“
Marbas Kinnlade klappte runter.
„Du bist daran schuld! Irgendetwas hast du beim Ritual falsch gemacht! Bring es in Ordnung! Ich will meine Majestätische und große Form haben und nicht so… so…“
„Niedlich aussehen?“, schlug ich vor.
„AAAAAAAH! Wie kannst du nur!“, heulte er auf und legte sich hin um sich mit beiden Pfoten über die Nase zu greifen und sich die Augen zuhalten zu können. Langsam lockerte ich meinen Griff um den Pfannenwender, legte diesen neben mir hin und stieg von der Kochstelle. Mit langsamen Schritten näherte ich mich dem kleinen, niedlichen Löwen mit seinen drei Schwänzen, kniete mich vor ihm hin und streckte meine Hand nach ihm aus. Seine Mähne war so schwarz und glänzte, als wären kleine, nein winzige Diamanten darin verteilt. Als meine Hand kurz davor war sich darin zu verbergen, machte Marbas einen Satz nach hinten und brachte somit Distanz zwischen uns.
„Nicht!“, rief er mit warnender Stimme.
„Wieso… Was…?“, stotterte ich als ich mir bewusst wurde, was ich kurz davor war zu tun. Ich wollte ein plötzlich aufgetauchtes Wesen streicheln, nur weil es niedlich aussah!
„Du solltest mich nicht anfassen. Nicht wenn du mit deinen Kräften noch nicht umgehen kannst.“
„Mit meinen was?“, fragte ich verblüfft.
„Deine Kräfte. Als Prinzessin ist es absolut normal, dass du diese besitzt.“
Stumm geworden starrte ich Marbas an.
„Erzähl mir doch nicht so was! Ich bin keine Prinzessin, sondern ein armes, vom Pech verfolgtes Mädchen das versucht ein normales Leben zu führen. Verzweifelt…“, kommentierte ich und legte dabei meine Arme um meinen Körper.
„Das wirst du aber nie, Prinzessin.“, widersprach er mir.
„Ich bin keine Prinzessin! Meine Eltern sind stink normale Bürger. Menschen die mich ausgesetzt haben, weil ich ständig Ärger machte. Nicht mit Absicht! Doch trotzdem…“
Plötzlich lachte Marbas laut auf.
„Prinzessin Hellene… Du bist doch kein normaler Bürger, geschweige denn ein Mensch.“
„Was bin ich dann?“, spottete ich.
„Du bist die Prinzessin der Hölle!“






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