Dämonisch bissige Liebe - Teil 7

Autor: Noa
veröffentlicht am: 24.01.2013


Es geeeeht spannend weiter!! Also wenn ihr morgen sofort ein weiteres Kapitel wollt, dann nur kurz antworten mit einem JA :D

Viel Spaß!

Noa

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Kapitel 7 – Wiedersehen macht Freude

Ich wachte mit einem lauten Gähnen auf. Der Morgen war noch in ein dunkles Blau getunkt und die Straßenlaternen erleuchteten die Gehwege.
Der gestrige Abend hatte mich nicht schlafen lassen. Meine Gedanken kreisten zu sehr um diesen Phyne. Heftige Schuldgefühle beherrschten mich. Wenn ich ihn heute nicht wiedersehen würde, würde es mich mein restliches Leben verfolgen. Ich hasste Schuld. Selbst wenn ich damit groß wurde.
Mein Vater klopfte an und trat in mein dunkles Zimmer. Er schaltete das Licht an und lächelte munter.
»Guten Morgen, Jo.« An seinen halb offenen Augen konnte ich sehen, dass er selbst gerade erst wach wurde. »Soll ich dich zur Schule fahren lassen oder möchtest du den Zug nehmen?«
»Ich fahre lieber mit dem Zug.«
Seine Mundwinkel neigten sich. »Pass bitte auf dich auf.«
Ich seufzte genervt und nickte zögernd. »Ich werde auch mit dem Zug nach Hause kommen. Sowie fast jeden Tag, Papa.«
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwand er durch die Tür. In schnellen Schritten stand ich an meinem Stuhl und zog mich rasch um. Die Sachen für heute Nachmittag ließ ich in einer weiteren Tasche verschwinden. Anschließend packte ich einige Bücher hinzu und lief zur Küche.
Morgens frühstückte ich nie, sondern packte lediglich nur ein paar gemachte Brote ein. Mein Zug fuhr in zehn Minuten. Aber ein Fahrer brachte mich in einem schwarzen Luxuswagen zum Bahnhof. Ich bekam den Zug gerade noch rechtzeitig und fuhr zur Schule.

Jemand schlug auf meine Schultern, als ich dabei war die Tasche für später in meinen Spint zu verstauen.
»Jo!«, rief Julia und ihre naturblonden, gelockten Haare fielen nach vorne, als sie sich zu mir herunter beugte. Sie verliefen knapp über ihre Schulter. Mit einem schwarzen Spängchen steckte sie sich ihr Pony zur Seite. »Habe gestern deine SMS erhalten. Darf ich fragen warum?«
Als ich meinen Oberkörper wieder nach oben beförderte, den Spint zuschlug und sie anschaute, seufzte ich ratlos. Was sollte ich ihr sagen?
»Mein Vater erlaubt es mir nicht und ich habe Angst, dass er meinen Geldhahn zudreht.«
Julia schüttelte den Kopf, aber ihr Lächeln blieb bestehen, so wie immer. »Das ist wirklich schade. Louisa meinte sie könnte erst später kommen, also muss ich mich ihr anpassen.« Sie schlug kumpelhaft an meine Schulter. »Egal! Das nächste Mal kannst du bestimmt und Bens Party wird bestimmt nichts Besonderes.«
Ich mochte es, wenn sie versuchte mich dennoch aufzumuntern. Aber ganz ehrlich? Ich hatte andere Sorgen, schlimmere, um genau zu sein. Der Phyne ließ mich nicht los. Er bohrte sich regelrecht in mein schlechtes Gewissen hinein. Er hatte all meine anderen Gedanken aufgegessen. Julia wollte ich auf keinen Fall etwas davon erzählen. Sie war die Einzige, die wusste, was ich in Wirklichkeit war. Nach ihrer Aussage zu urteilen, fand sie meine Art cool.
In der Klasse blickte mich Frau Backes mit einem höhnischen Grinsen an. Natürlich würde sie mir nun den vierstündigen Unterricht unter die Nase reiben.
Ich kam bei jeder Kleinigkeit dran. Sie stellte Fragen, ich musste antworten. Sie schrieb eine Matheaufgabe an die Tafel, ich musste sie lösen. Sie zeigte einen Zauber vor, ich musste ihn vorführen. Nervig!
Selbst die Klasse bemerkte es und Julia wandte sich flüsternd zu mir. Sie war seit der ersten Klasse meine beste Freundin und Banknachbarin. »Ich glaube sie will es dir heimzahlen. Vielleicht solltest du netter im Nachhilfeunterricht sein. Du bist ja die Einzige aus der Klasse, die Nachhilfe braucht.«
Ich rümpfte die Nase. »Das war nicht meine Idee.«
»Ich weiß.«

Die restlichen zwei Stunden verliefen ruhiger. Gott sei Dank. Länger ihrem Zorn unterworfen zu werden, hätte ich nicht durchgehalten. Frau Backes konnte wirklich furchtbar sein, wenn man sie nur dazu reizte.
Zum Schluss verabschiedete sich Julia noch von mir, wünschte mir viel Spaß fürs Wochenende und ich ihr für die Party. Als sie verschwand, packte ich heimlich den Rucksack aus dem Spint und schwang ihn auf den Rücken. Niemand war mehr in der Schule, abgesehen von den Ganztagsschülern, aber selbst die waren im Keller beschäftigt als auf dem Flur. Ich verschwand in die Damentoilette und zog mich schleunigst um. Die anderen Sachen packte ich in den Rucksack und zog ihn über meine Schulter. Die Schultasche ließ ich im Spint zurück.
Am Bahnhof drückte ich mein Gesicht tief in die Kapuze und stieg in den Zug. Es war wieder viel los und dieses Mal blieb ich in den Augen anderer unsichtbar, was mich aufatmen ließ. Ich saß im selben Waggon wie gestern. Allerdings saß kein Phyne auf der anderen Seite und beobachtete mich. So bescheuert wie es auch klang, ich vermisste in diesem Moment dieses Starren. Es hätte mir das Gefühl gegeben, das er in Sicherheit war und Zero ihn nicht mitgenommen hätte.
Als ich im Slum ausstieg, lag derselbe Obdachlose und die dieselben Schmarotzer am Boden und auf den Bänken wie gestern. Es kam mir so vor, als ob ich den Tag wiederholen würde. Aber meine verdeckte Kleidung erinnerte mich daran, dass ich dieses Mal mit dem Willen hierher kam.
Es tat gut während meines Weges ohne eines Blickes gewürdigt zu werden. Ich wurde ignoriert und nicht beachtet. Das ließ mich leise aufatmen.
Aber egal wie weit und lang ich durch die U-Bahn lief, der Phyne blieb verschwunden. Es machte mir Angst. Mein schlechtes Gewissen zerfraß mich von innen auf. Wo steckte er bloß?
Nach wenigen Minuten entschloss ich mich an die Oberfläche zu gehen und ihn dort zu suchen.
Oben war alles in Schmutz und in einen Grauton getunkt. Auf den Straßen lagen Zeitungen, Abfall und Pfützen. Mein rechtes Hosenbein war nass, da ich unvorsichtig in eine Lache trat. Ich fluchte murmelnd und lief anschließend zwischen den hohen Häusern hindurch. Sie hatten bis zu dreißig Stockwerke und waren alles Wohnungsgebäude. Aber der Belag war kaputt, verdreckt und grau. In den Gassen standen Müllcontainer, die furchtbar stanken. Die nah beieinanderliegenden Wände schienen mich zu erdrücken und verdunkelten meinen Weg. Der Himmel war in ein schwarz getaucht, sodass bald Regen auftauchte. Die Fenster waren trüb und beschlagen. Ich konnte überhaupt nichts sehen und versuchte es erst gar nicht. Mein Alleingang durch eine dunkle Gasse zu wagen, war ziemlich lebensmüde, aber durch meine Unsichtbarkeit interessierte sich niemand für mich. Sie wussten, dass ich weder in der Lage war etwas zu geben, noch etwas zu nehmen. Ein Niemand.
Aber auch dahinter war nur eine weitere Straße und ein Hof. Diese beiden Sachen wurden von weiteren meterhohen Häusern erdrückt. Der Hof wurde mit ein paar Bäumen, einer einsamen Schaukel und einer Sitzbank bestückt. Eine trostlose und vor allen Dingen stille Gegend.
Ich lief dennoch weiter, folgte dem Weg und lief durch eine weitere Gasse. Da schoss circa sieben Meter weiter eine Tür auf und preschte gegen die Wand. Der laute Knall veranlasste mich, mich zu verstecken. Mein Rücken drückte sich neben dem stinkenden Müllcontainer an die Wand. Mein Herz schlug wild gegen meinen Brustkorb und drohte jeden Moment zu explodieren. Auch meine Dämonin kitzelte es und sie wollte wieder in mir empor steigen. Aber dieses Mal nicht!
»Ich schwöre, ich gebe es dir in zwei Tagen«, wimmerte eine etwas schwache Person. Es war eine Jungenstimme.
»Das hast du mir schon letzte Woche geschworen. Ich will das Geld sehen. Jetzt!«, brüllte eine andere Stimme, die auch männlich war, dennoch wesentlich brutaler klang.
»Bitte! Ich schwöre! In zwei Tagen!«, bettelte der Schwache.
»Morgen!«
Der Schwächling begann zu wimmern und weinen. Er hatte offensichtlich Schulden, was hier nicht wirklich verwunderlich war. Es war der reinste Slum. Hier herrschte nicht das Gesetz der Regierung, sondern das Gesetz der Straße. Fressen oder Gefressen werden. Der Stärkere gewinnt.
»Okay! Okay! Morgen, du hast mein Wort!«, gab der Schwache auf und anschließend schoss erneut die Tür zu. Ein leises Weinen drang zu mir und ich hatte wirklich Mitleid mit dem armen Jungen.
Ich beugte mich nach vorne, sodass ich um die Ecke schauen konnte. Er war gerade mal fünfzehn, wenn nicht, dann noch jünger. Wie konnte so ein kleiner Junge schon ums Überleben kämpfen, geschweige denn Schulden haben? Sein Weinen war mehr als mitreißend.
Ich kam aus meinem Versteck und lief leise zu ihm herüber, als ich meine Hand auf seinen Rücken legte, schrak er hoch und hielt die Arme über seinen Kopf. Ich spiegelte mich in hellblaue Augen wider und seine mittelbraune Haut ließ den Schmutz nicht sofort zur Erkennung geben. Seine schwarzen Haare verliefen in stufigen Abständen bis zu seinen Ohren und er trug nur Lumpen. Sein weißes Shirt war nun grau und am Ärmel eingerissen. Die dunkle Jeans war mehrmals repariert worden bis zu den Knie abgeschnitten und ausgefranst. Die Schuhe schienen am gepflegtesten zu sein. Es waren schwarze Turnschuhe, dessen Sohle aus Gummi bestand.
»Wer bist du?«, fragte er zitternd und hatte seine Hände noch immer erhoben. »Bist du einer von Stens Leuten?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Aber sag mal, wie viel schuldest du denn diesem Typen, der dich vorhin angeschrien hat?«
Seine Lider sanken, sowie seine Arme. »Zu viel, um es bis morgen bezahlt zu haben.«
»Wie viel?«, fragte ich erneut.
»Warum interessiert dich das? Wer bist du?«, fragte er panisch und rückte weiter weg von mir.
»Du brauchst keine Angst zu haben. Beantworte mir nur meine Frage und ich bin weg.«
Er schluckte und schaute mich noch immer ängstlich an. »Zweihundert und vierzig.«
Ich zückte meinen Geldbeutel heraus und ließ dreihundert liegen. Anschließend verschwand ich und hörte noch wie der Junge nach dem Geld griff. Ich hatte viel zu viel in meiner Jackentasche. Aber dies war wirklich notwendig. Wer weiß, was aus dem Jungen morgen geworden wäre.
Als ich weiter ging, hörte ich erneut Stimmen, aber nur meine Dämonin nahm sie war. Sie drangen aus einem Gebäude in der Nähe.
Der Himmel verdunkelte sich und ich konnte mich frei bewegen, ohne Angst haben zu müssen, von anderen gesehen zu werden. Ich schlich mich näher an ein Fenster heran. Das Gebäude war nur verputzt worden und für den Anstrich hatte die Stadt wohl kein Geld mehr oder war dafür zu geizig. Ich lauschte angestrengt.
»Du hast ihn laufen lassen?«, schrie eine junge Frau. Sie kam mir bekannt vor. »Bist du komplett bescheuert. Wir hätten eine Millionen verdient!«
Jetzt fiel es mir wieder ein. Victoria.
»Bleib doch mal locker!« Mason. Die ganze Bande wohnte hier. »Wir hätten keine Chance gegen ihn gehabt. Hast du gesehen, was er mit Zero gemacht hat? Der ist übrigens noch immer am Schlafen!«
»Pah! Ihr beide seid einfach nicht fähig dazu gewesen. Ich hätte ihn locker ausschalten können.«
»Natürlich! Warte mal, wer lag als Erstes auf dem Boden...? Oh, das warst ja du!«
Victoria kreischte und verließ den Raum. Konnte es denn sein, das sie den Phyne meinten? Er hatte tatsächlich drei Magier außer Gefecht gesetzt? Wie? Das waren ernste Gegner gewesen. Unglaublich.
Aber dennoch konnten sie auch jemand anderen gemeint haben. Wie konnte ich den Phyne bloß finden?
Ich blickte zurück und entfernte mich langsam von dem Gebäude. Meine dämonischen Fähigkeiten waren meistens mehr als gut. Deshalb lauschte ich weiter. Meine Ohren verirrten sich bei manchen Familien, die gerade versuchten eine Krise zu überstehen oder einen Weg zu finden aus dem Slum zu kommen. Bei einem anderen Gespräch hatte ich ein Mädchen weinen gehört. Ich war im Elend gelandet.
Nach mehreren Minuten lief ich durch dieselbe Gasse, dort wo ich auch vorhin den Jungen angetroffen hatte. Er war nicht mehr da. Aber dann schoss urplötzlich erneut die Tür auf und drei Männer standen vor mir. Gleisendes Licht schien in mein Gesicht.
Der Kerl in der Mitte, dunkles Haar und braune Augen, grinste frech und zeigte mit dem Finger auf mich. »Was haben wir denn hier?« Die anderen zwei Kerle lachten widerwärtig mit. »Hast dich wohl verlaufen Püppchen, was?«
Ich ignorierte sie und lief einfach ohne ein weiteres Wort zu sagen weiter. Dann wurde mein kompletter Körper gelähmt. Verdammt! Das war ein Zauberspruch gewesen, den er sich im Kopf sagte. Das hieß meine Gegner waren offensichtlich nicht leicht. Aber mit einem schnellen Gegenspruch konnte ich wieder laufen, jedoch packte mich bereits ein Arm.
»Wirst du wohl stehen bleiben?«
Sie zogen mich zu sich zurück und er umfasste meine beiden Handgelenke. Sein stechender Blick drang tief in meine Augen. Dann passierte es erneut. Ich hatte mich vor Angst nicht mehr unter Kontrolle und meine Iris färbte sich rot.
Das Gesicht des Kerls wurde immer blasser und er ließ langsam meine Handgelenke los.
»Verdammt! Wer bist du?«, fragte er und lief einen Schritt von mir. »D-Du bist ein Dämon!«
Ein finsteres Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. »Seid ihr euch da sicher?« Das war unüberlegt gehandelt. Gerade diese Aussage durfte ich nicht erwähnen. Jetzt wussten sie wer ich wirklich war. Denn durch meinen Gegenzauber plus meiner Aussage konnte man sich den Rest denken.
»Ein Phyne. Nein, wie passend!« Er grinste höhnisch zurück und blickte abwechselnd zu seinen Jungs. »Morgen werden wir reiche Männer sein, Jungs!«
Die anderen rückten näher zu mir und stellten sich angriffsbreit hin. Die Magier waren wirklich kein Katzensprung. Ich musste versuchen ihnen zu entkommen. Mein Illusionszauber würde hier wenig helfen. Durch die enge Umgebung und der mir unbekannte Ort konnte ich ihn nicht anwenden. Dafür konnten die Drei keine Schwächungszauber durchführen. Dagegen war meine Dämonin immun.
»Schnappt sie euch!«, befahl dunkeläugige Kerl und ließ seine Hunde auf mich los. Sie traten vor mich und in ihren Augen konnte ich erkennen, dass sie gerade an mir einen Spruch auslassen wollten. Ich wisch zurück und erstellte mir zwei Barrieren, die jeweils nur einen Zauberspruch abwehrten. Ich hörte wie sie sich auflösten, doch dann drückte mich etwas Unsichtbares gegen die Wand. Natürlich, es gab einen dritten Zauber. Ich hatte auch noch raffinierte Gegner vor mir stehen. Im nächsten Moment sprach jemand einen Bannspruch. Meine Reaktion war zu langsam und ich konnte für die nächsten Minuten keinen Zauber aussprechen. Die Beute war in den Klauen der Hunde.
Als ich um die Ecke schaute, entdeckte ich den kleinen Jungen, der mich mit großen Augen ansah und anschließend davon lief. Es war auch besser so. Gegen die Drei hatte er keine Chance.
Meine Arme waren mit dem Handrücken, neben meinen Beinen, eng an die Wand gepresst. Ich konnte mich keinen Zentimeter rühren. Der Zauber war zu stark, vor allen Dingen ging er von allen Drei aus. Das war heftig.
»Sten, was nun?«, fragte einer seiner Gefolgsleute. Jetzt wusste ich auch wovon der Junge weglief. Ob er Sten das Geld schon überreicht hatte?
Er hob seine Hand trat hautnah zu mir und riss langsam die Kapuze von meinem Kopf. Er griff zu meinen Haaren und zog sie fest an. Ich unterdrückte einen Schrei.
»Phyne hin oder her. Du bist absolut schwach. Du hast nicht mal die Chance gegen drei Magier anzukommen. Dafür wirst du mir aber zu meinem Reichtum verhelfen.«
Noch wenige Sekunden und der Bannspruch hatte seine Wirkung verloren. Allerdings löste sich der Fesslungsspruch zuerst auf und ich musste versuchen einen von ihnen daran zu hindern, einen Spruch im Kopf aufzusagen. Da begann der Fehler der Magier, einer von ihnen hatte die Augen geschlossen, damit er sich besser konzentrieren konnte. Aber mein Körper war noch immer gelähmt. Das Zeitfenster war zu kurz.
Ich atmete ein und ich spürte meine Beine wieder. In einer unglaublich schnellen Geschwindigkeit, die mir meine Dämonin verliehen hatte, preschte ich Sten beiseite, der gegen die Wand stieß und trat den Magier mit den geschlossenen Augen zu Boden. Den Letzten ergriff ich am Arm, sprach schnell einen Betäubungsspruch aus und schmiss ihn samt Körper in den Müllcontainer. Anschließend drehte ich mich um, die Fäuste geballt, die Zähne gefletscht.
Zuerst schien die Gefahr vorüber zu sein, aber gerade als ich fliehen wollte, blieb Sten an meinen Fersen. Mein Puls schoss sofort in die Höhe, meine Dämonin konnte ich nicht länger kontrollieren.
Nach einer guten Minute landete ich bei meinem Pech in einer Sackgasse. Ich wollte zurückrennen, aber Sten stand schon vor mir. Er grinste höhnisch.
»Okay, jetzt reicht’s. Du hast es auf die harte Tour gewollt.«
Seine Lippen bewegten sich hauchfein, beinahe unerkennbar, aber im richtigen Moment setzte ich zum Angriff an. Ich wusste nicht was er vorhatte. Aber ich merkte es, als der Container auf mich losschoss und meinen Körper zerdrückte. Ich schrie schmerzlich auf und versuchte mich von dem Druck zu befreien, aber Sten presste ihn immer mehr gegen mich und die Wand.
Ich konnte nicht mehr atmen, japste nach Luft und für einen Gegenspruch war ich nicht fähig. Der Schmerz durchzog meinen kompletten Brustbereich. Meine Knochen schienen von dem Druck zu zerbrechen. Dann bekam ich endgültig keine Luft mehr, mir wurde schwindelig. Vor meinen Augen begann alles zu schwanken, sich zu drehen, bis alles schwarz wurde.
Der Druck löste sich und ich fiel zu Boden. Meine Augen waren zu schwach, um sich öffnen zu können. Ich hörte wie Schritte sich meinem beinahe leblosen Körper näherten und mich auf die Arme nahmen.
»Unglaublich viel Geld wirst du mir bringen.«, surrten seine Worte in meine Ohren. Das durfte nicht wahr sein. Ich konnte doch nicht so schnell aufgeben. Aber mein Limit hatte ich erreicht gehabt. Jede Faser meines Muskels war betäubt und konnte sich weder noch regen, noch erkenntlich zeigen. Ich fühlte mich in dieser Situation wie ein Häufchen Elend.
Plötzlich blieb er stehen und ich hörte wie sein Herz wilder schlug. Es wurde immer aufgeregter, beinahe so, als hätte er Angst. Dann spürte ich es. Sten wurde gelähmt.
Jemand kam auf mich zu, packte mich sanft auf seine Arme und anschließend berührte einer seiner Arme Sten. Daraufhin drang ein lautes Klirren in meine Ohren, als ob jemand tausende Teller auf einen Steinboden zerschmettert hätte. Sie betäubten mich für eine kurze Zeit und anschließend wurde alles endgültig schwarz.






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