When love comes and finds you, then hold it tightly

Autor: Lovestruck
veröffentlicht am: 12.11.2012


Dies ist meine erste Geschichte und würde mich freuen, wenn einige Kommentare hinterlassen würden. :)
Außerdem wollte ich hier noch mal, mich bei Juliane P., die meinen Teil korrigiert hat, herzlich bedanken.
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“Papa, pass auf!”, warnte ich meinem Vater, der fast meinen Umzugskarton fallen gelassen hat. Zum Glück reagierte mein Bruder rechtzeitig und hielt den Karton an der anderen Kartonecke fest. Puh, das war aber knapp! Schließlich befanden sich in dem Karton meine Deko-Vasen und andere Dekorationsstücke, die für meine neue Wohnung gedacht waren. Wir befanden uns mitten im Umzug.
Mein neues Zuhause wartete schon seit einigen Wochen auf mich, jedoch hatte ich bisher noch nicht die Gelegenheit gehabt, um endlich dort einzuziehen. Ich hatte viel um die Ohren gehabt und musste mich zunächst einmal um meine Uni kümmern.
Vor zwei Monaten hatte ich meine Zusage fürs BWL-Studium bekommen und war schon damals auf die Suche nach einer passenden Wohnung gegangen. Diesmal befand sich das Glück auf meiner Seite - hoffte ich jedenfalls -, denn in den vergangen Jahren hatte ich nur Pech, ja, ich wurde regelrecht davon verfolgt. Aber diesmal schien alles in die richtige Richtung zu laufen.
Zunächst einmal hatte ich trotz meinem schlechtem Abi-Schnitt einen Studiumplatz bekommen und die Wohnung fand ich bereits nach der zweiten Woche der Suche. Nun stand ein neues Leben vor mir… In den nächsten vier Jahren würde sich mein Leben um einiges ändern.
Ich war bereit für die neuen Veränderungen, jedoch wusste ich nicht, ob die neuen Veränderungen auch für mich bereit waren.
"Asli, komm her und hilf mit, statt wie ein Statue dort zu stehen, schließlich ist es deine Wohnung und nicht meine!", rief mein Vater mit einer gereizten Stimme und schon befand ich mich wieder in der Realität. Ich lief zurück zum Auto und nahm einen der leichteren Kartons in die Hand und schleppte diesen mühsam ins Appartement. Das Appartement war riesig -zumindest in meinen Augen. Es hatte sieben Etagen und in der vierten Etage sollte ich nun wohnen, in diesen 55m² würde ich meine nächsten Jahren verbringen. Ob ich mich freute? Und wie! Immerhin stand eine neue Zukunft vor mir... Und das ohne meine Eltern. Nun müsste ich allein auf meinen eigenen Beinen stehen. Nun bin ich reifer geworden. Nun ist endlich die Zeit gekommen für ein neues Leben. Mit diesen Gedanken stieg ich die Treppen hoch und legte den Karton in meinem zukünftigen Zimmer ab. "So, das wäre der letzte Karton", stellte mein Bruder zufrieden und erschöpft fest.
Ich war die Älteste unter meinen zwei Geschwistern, mein Bruder Koray war zwölf, sieben Jahre jünger als ich und meine zickige Schwester Gamze wurde letztens 14. Da ich die Älteste war, hatte ich meistens die volle Verantwortung und war der Liebling von meinem Vater. Nachdem ich mir die Wohnung noch mal genau angeschaut hatte, stellte ich selber fest, dass nun meine sieben Kartons in der Wohnung waren.
Wenn man in meine Wohnung eintrat, befand sich auf der rechten Seite das Wohnzimmer, welches schlicht und modern möbliert war. Obwohl ich alleine in der Wohnung wohnen sollte, hatte ich mir einen dreier Sofa und einen Sessel aus Ikea in grau gekauft, die passend zu meinen hellgrünen Tapeten waren. Gegenüber vom Wohnzimmer befand sich mein kleines Badezimmer. Meine Mutter bestand darauf, eine Küche mit den ganzen Aufbewahrungsschränken zu kaufen, obwohl sie wusste, dass ich nicht gut kochen konnte und jedes Mal etwas schief ging, wie zum Beispiel, als sie mir letztens befahl, das Fleisch in der Pfanne aufzubraten, aber ich es vergaß und als ich nach einigen Stunden erst ein Geruch wahrnahm, welches nach etwas verbranntem roch. Natürlich, das Fleisch war verbrannt, dank mir. Mich sollte man keineswegs alleine in der Küche lassen, deshalb hat meine sorgevolle Mutter an allen Türen der Wohnung einen kleinen Notizzettel mit: „Ist der Herd aus?“ hingeklebt.
Ich war erstens von der langen Autofahrt und zweitens durch das ganze Treppensteigen erschöpft. Ich wollte nur noch ins Bett, aber in erster Linie stand Essen an, denn mein Magen knurrte schon die ganze Zeit. Mein Bruder lief die Treppen runter und ich folgte ihm, vielleicht gab es noch Kleinigkeiten im Auto, die wir hochtragen mussten. Als wir in der dritten Etage waren, kam mein Vater uns entgegen und eine Haustür wurde geöffnet. Aus Neugier schaute ich auf die Haustür, denn bis jetzt hatte ich keiner meiner Nachbarn zu sehen bekommen. Eine Hausfrau mit einem Kopftuch schaute uns an, ehe sie ihren Kopf zu meinem Vater drehte und auf Türkisch ihn fragte: „Seid ihr die neuen Mieter?“. Mein Vater bejahte und ein Herr aus der Wohnung trat heraus. Ich nahm mal an, dass der Herr der Ehemann von der Frau war und meine Vermutung bestätigte sich kurze Zeit später, als sie uns zu einem Tee einluden. Als wir die letzten Möbelstücke hochgetragen hatten, wusch sich jeder die Hände und wir liefen zusammen mit meinem Vater, meiner Mutter, meinen Geschwistern und mit meinem Onkel in die untere Wohnung ein. Die Wohnung stand gegenüber meiner Wohnung, aber eine Etage tiefer und von der Größe her, auch viel größer als meine. Wie ich mich erinnern konnte, erwähnte mein Vermieter, dass die Wohnung 120m² waren, das doppelte meiner Wohnung! Meine Mutter klopfte an der Tür und ein Mädchen, im Alter von 16 öffnete uns die Tür. Sie bat und freundlich herein und schloss die Tür hinter uns zu. Links von mir, befand sich ihre Küche, die nach Essen roch. Mein Vater lief als Erster ins Wohnzimmer und dort stand der Herr und seine Ehefrau, die uns herzlich begrüßten und uns baten einen Sitzplatz zu nehmen, ohne zu zögern taten wir auch das. Während sich meine Eltern mit meinen neuen Nachbarn unterhielten, kamen unsere Teegläser von dem süßen Mädchen serviert wurden, als sie fertig mit dem verteilen war, setzte sich zu uns und ich lächelte sie freundlich an. Inzwischen hatte ich meinen Tee ausgetrunken und stellte das leere Glas auf den Tisch und betrachtete das Wohnzimmer, welches zur einen Hälfte alt und die andere Hälfte modern, möbliert war. Das Esstisch, die Stühle und das Vitrine, welche sich direkt vor dem Wohnzimmertür befanden, stammten bestimmt aus den 90er und wir saßen auf einer modernen, schwarzen Ledercouch. Außerdem konnte man durch das Wohnzimmer auf den Balkon gehen.
Der Balkon war sicherlich so groß wie meiner. Nachdem ich das Wohnzimmer analysiert hatte, widmete ich mit meiner vollen Konzentration auf die Unterhaltung. „Das ist meine Tochter Asli, sie wird bald mit dem Studium anfangen“, stellte mich mein Vater kurz vor. Ich lächelte sie freundlich an und fragte das Mädchen nach ihrem Namen. „Ich heiße Elif, so hieß auch meine Oma“, antwortete diese mir freundlich und wir unterhielten uns kurz. Nach einer Weile bedankten sich meine Eltern und zusammen verließen wir die Wohnung, hoch zu meiner. „Nun muss ich kein schlechtes Gewissen haben. Schließlich wirst du hier nicht alleine sein“, sagte mein Vater erleichtert, ich drehte meinen Kopf zu ihm und meinte gereizt: „Papa! Was hatten wir abgemacht? Ich dachte du wirst dir keine Sorgen machen…“ - „Asli, du bist meine Tochter und natürlich werde ich mir Sorgen machen! Schließlich wirst du hier alleine Leben, aber Dank den Nachbarn werde ich nachts in Ruhe in meinem Bett schlafen können.“ Er kam auf mich zu und drückte mich fest zu sich. „Papa du kannst mich wieder loslassen“, sagte ich lachend und zusammen traten wir in meine Wohnung ein.
Meine Familie saß im Wohnzimmer und ich schlenderte kurz in die Küche, um etwas zu trinken. „Und wie findet ihr meine Wohnung?“, fragte ich meine Eltern, als ich ins Wohnzimmer lief.
Wir unterhielten uns und als es allmählich dunkel draußen wurde, stand meine Familie auf und machten sich langsam auf den Weg nach Hause. Ich begleitete sie mit nach unten und lief mit denen aufs Parkplatz, welches sich hinter dem Haus befand und umarmte jede einzelne Person. Meine Familie stieg in unser VW-Golf und mein Onkel in das Mercedes E-Cell Kastenwagen ein. Nachdem sie losfuhren und ich alleine auf dem Parkplatz stand, machte ich mich auf den Weg zur meiner Wohnung. Vor der Haustür blieb ich stehen und kramte nach den Schlüsseln. Falls ich sie irgendwann mal verlieren sollte, hatten meine Eltern die Ersatzschlüsseln und vielleicht sollte ich sie auch der Nachbarn geben, aber dafür war es noch zu früh und ich kannte sie kaum. Ich steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch, bis die Tür von einem fremden Jungen geöffnet wurde. „Äh... danke“, brachte ich nur heraus und trat ins Treppenhaus ein. „Bitte“, sagte dieser freundlich, ehe die Tür hinter ihm zu fiel und ich langsam die Treppen hochstieg. Kurz dachte ich an den Fremden, der dunkelbraune Haare und tigerbraune Augen hatte. Hmm, wie groß war er noch mal? Vielleicht 15cm größer als ich? Dann müsste er 1,80cm groß sein oder noch ein Stück größer? Asli, ist doch egal!, sagte eine Stimme in mir.








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