Make you feel my love

Autor: Regentanz<3
veröffentlicht am: 08.11.2012


Soo ich hatte da noch so eine Idee für eine Geschichte OHNE Fantasy :* Ich hoffe es gefällt euch und ich bin gespannt auf eure Meinung (: LG Wiebke

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Es war wirklich kalt und hätte ich nicht aufgepasst, wäre ich mit der Nase zuerst auf dem Boden gelandet. Glatteis. Es war eine ziemlich schlechte Idee als unkoordinierter Mensch, wie ich es einer bin, bei diesen Umweltbedingungen auf die Straße zu gehen. Aber ich musste schließlich zur Schule. Also hielt ich mich an allen Dingen fest, die so zum Festhalten geeignet waren. Zäune, Laternen, Ampeln, alles was mir so unter die Finger kam wurde von mir beschlagnahmt. Mädchen waren nun einmal einnehmende Wesen.
Gerade krallten sich meine Finger in das Eis eines Fußgängerwegeschildes ein, da rempelte mich etwas von hinten an. Mit vollem Schwung landeten das Ding und meine Wenigkeit mitten in einem Schneehaufen. Na super! Ein toller Start in den Tag. Aber es kam noch schlimmer. Das Ding da entpuppte sich als Lucas, der Mädchenschwarm der Klasse. Von allen vergöttert und geliebt. Außer von mir. Ich hatte mich noch nie sonderlich für Jungs interessiert. Ich brauchte etwas so komisches und sinnloses wie die große Liebe meines Lebens nicht. Na gut, ich habe gelogen. Ich war ziemlich verklemmt, wenn es um Sache Liebe ging.
„Oh.“, erklang Lucas tiefe Stimme, als er mich erkannte.
„Bist du schon so verzweifelt, dass du Mädchen anbaggerst, indem du sie umrennst?“, fragte ich schnippisch und sah auf die Katze, welche es sich auf einen mit Schnee bedeckten Pfosten bequem gemacht hatte. Fierte die nicht?
„Nein bin ich nicht, aber ich konnte leider nicht mehr bremsen. Dich kann man wohl kaum übersehen.“, meinte er abfällig.
„Ach aber dich nicht oder was?“, fragte ich.
„Nein. Aber das liegt an meiner Schönheit und nicht daran dass ich dick bin.“, sagte er und versuchte mir furchteinflößend in die Augen zu sehen. Ich wandte den Kopf ab und sah auf die Schneebedeckten Dächer.
„Wer es glaubt.“, sagte ich lachend. Ich wusste, dass ich nicht dick war. Ich war dünn. Nicht zu dünn, aber auch nicht annähernd moppelig oder plüschig. Ich hatte lange dünne Beine und eine relativ schlanke Taille. Anders als bei den Hungerhaken von Mädchen hatte ich Büste, Körpchengröße B mit einer lästigen Tendenz zu C. Aber es passte schon.
„Ich glaube es.“, sagte er plötzlich nah an meinem Ohr und war nach wenigen Sekunden weitergegangen.
Wir hatten uns noch nie richtig verstanden. Er war eingebildet und ein totaler Macho. Und vor allem nervte er. Er musste immer anfangen sich mit irgendjemandem zu prügeln oder zu streiten. Na gut ich neigte auch zu dem gefährlichen Drang mich in Gefahr zu bringen. Lucas hatte ich noch nie besonders große Beachtung geschenkt. Er trug oft so ein komisches Kappy um cooler zu wirken und versteckte darunter seine braunen Haare. Ebenso braun wie seine Haare waren seine Augen. Wie Schokolade, schwärmte Anne immer. Anne war meine beste Freundin. Und anders als ich blond. Ich hatte im Gegensatz zu ihr Schokobraune Haare die mir lockig bis zur Taille gingen. Alle beneideten mich um mein Aussehen. Ich machte mir nicht sonderlich etwas draus. Die meisten Jungen waren sowieso in Stella verliebt. Und das auch nur, weil sie so perfekt war. Stella hatte blonde Haare und meine Locken und grüne Augen und war eben perfekt. Und meine Cousine. Wir wohnten alle zusammen in einem großen Haus. Die oberste Etage gehörte nur mir und meinem kleinen Bruder Jacob. Dann kamen die Schlafzimmer meiner Eltern und unser Wohnzimmer und Bad. Die unterste Etage gehörte meiner Tante Milli und Stella.

Nachdem ich mir den restlichen Weg zur Schule erkämpft hatte, am ich zu spät zum Unterricht.
„Willst du uns auch einmal pünktlich beehren, Marie?“, fragte mich Fr. Meyer genervt, als ich in den Klassenraum stürmte.
„Wie denn, wenn die nur im Weg rumsteht, anstatt sich mal zu bewegen?“, fragte Lucas laut und lachte und mit ihm die ganze Klasse, außer einige wenige.
„Wenn du unbedingt in andere hineinrennst, weil du nichts Besseres zu tun hast kann man sich leider nicht so schnell bewegen. Ziemlich armselig wie ich finde.“, sagte ich und sah in Annes grinsendes Gesicht. Auf Lucas achtete ich nicht. Auch nicht, dass er mir ein Bein stellte, als ich auf meinen Platz ging. Ich fiel fast herüber, fand aber noch irgendwie mein Gleichgewicht.
„Bloß nicht hinfallen Dickerchen.“, lachte er und ich setzte mich ohne ihn eines Blickes zu würdigen auf den Platz vor ihm.
„Fick dich doch.“, murmelte ich und bekam prompt ein:
„Hättest du wohl gerne.“, zurück geworfen.

Den gesamten Tag über konnte ich mich nicht auf den Unterricht konzentrieren. Ständig flogen mir Zettel oder Papierkugeln an den Kopf, die natürlich von Lucas kamen. Super.
„Hast du es bald?“, drehte ich mich genervt um und starrte wütend in seine Richtung. Ich sah ihn aber nicht direkt an, sondern blickte auf den nächsten Zettel, der mir an den Kopf geworfen werden sollte.
„Gibt es ein Problem?“, fragte Hr. Luchs, unser Geografie Lehrer.
„Ja. Er ist das Problem.“, sagte ich genervt und drehte mich in Lucas Richtung zurück.
„Lucas. Egal was du schon wieder für Mist fabrizierst, unterlasse das bitte!“, sagte er und erklärte uns was er im Topografietest in zwei drei Wochen rannehmen würde.
Ich schrieb ordentlich mit und unterhielt mich den Rest der Stunde leise mit Anne, die neben mir saß.

Als es klingelte konnte man das erleichterte Aufatmen in der Klasse fast hören und alle verließen fluchtartig den Raum, um sich die besten Plätze in der Cafeteria zu ergattern. Anne und ich stürmten in der Menge mit, als mich eine Hand in einen Putzraum zog. Fast hätte ich laut aufgeschrien, aber da ertönte schon Lucas Stimme an meinem Ohr.
„Mach das nie wieder! Hast du mich verstanden?“, fragte er scharf und wütend. Mir war den Rest der Stunde schon aufgefallen, dass Lucas mir wütend Löcher in den Rücken gestarrt hatte, aber ich hatte ihn so gut es ging ignoriert.
„Was geht denn mit dir? Hats du Drogen genommen?“, fragte ich schnippisch und versuchte meinen Arm aus seiner stark zudrückenden Hand zu winden. Ohne Erfolg. Er drückte nur noch fester zu.
„Aua! Sag mal spinnst du? Du tust mir weh!“, sagte ich wütend. Er sah mich kurz an, aber ich betrachtete wie fasziniert den Mopp, der in der Ecke stand. Ich wollte ihm nicht in die Augen sehen. Ich hatte ihm noch nie in die Augen gesehen. Nach Sekunden lockerte er seinen Griff ein wenig, trotzdem tat mein Arm weh.
„Ob du mich verstanden hast.“, sagte er laut und sog scharf die Luft ein vor Wut.
„Komm mal wieder runter du Macho und hör auf mir wehzutun!“, sagte ich und versuchte das Zittern in meiner Stimme so sehr wie es nur ging zu reduzieren. Ich war stocksauer.
„Ob du mich verstanden hast.“, wiederholte er wieder. Ich sagte nichts und betrachtete die nackte Glühbirne an der Decke. Er stand direkt vor mir und war einen guten Kopf größer als ich. Er hatte breite Schultern und als er mich an das Regal drückte konnte ich seine Muskeln spüren.
„Ich rede mit dir?!“, sagte er mit plötzlich leiser Stimme. Mit rieselte es warm den Rücken hinab. Dann stöhnte er auf und nahm mein Kinn so in die Hand, dass ich ihm zu ersten Mal richtig in die Augen sehen musste. Mein Atem stockte kurz, so kalt sahen seine Schokoaugen mich an.
„Lass mich!“, sagte ich und versuchte mein Gesicht aus seiner Hand zu reißen. Das brachte unsere Gesichter jedoch nur noch näher zusammen. Ohje. Hilfe. Seine Lippen waren zu einem harten Strich gepresst und ich starrte auf seine Nase.
„Hast du mich verstanden?“, wiederholte er zum 4 oder 5 Mal und versuchte mein Gesicht so zu wenden, dass ich ihn ansehen musste. Ein paar braune Strähnen lugten unter seinem Kappy hervor und ich konnte einen Drei Tage Bart erkennen. Wahrscheinlich ließ er sich den nur wachsen, um Mädchen rumzukriegen. Ekel stieg in mir auf.
„Kümmere dich um deine Angelegenheiten.“, sagte ich und reckte mein Kinn. Ich kratzte meinen letzten Mut zusammen und sah im kalt und stur in die Augen.
„Was meinst du warum ich das hier mache? Damit du deinen süßen Arsch mal in einen dunklen Raum schwingst?“, fragte er und seine Stimme triefte vor Spott.
„Nein. Aber um Mädchen abzuschleppen. Ich will nicht wissen, wie viele Mädchen hier schon von dir entjungfert wurden.“, sagte ich spitz und drückte mich gegen ihn um herauszukommen.
„Viele aber nicht in diesem Raum.“, sagte er kalt. Wut erfasste meinen Körper.
„Sag mal wie kann man nur so ein Sexbesessenes und gefühlloses Arschloch werden wie du?“, fragte ich wütend
„Wie kommst du darauf, dass ich nichts fühle?“, fragte er vorwurfsvoll und sah mit glühenden Augen an. Sie Schokolade schien zu schmelzen und zu kochen. Ein weiterer Schauer erfasste meinen Rücken.
„Wie wohl?“, fragte ich ironisch.
„Werden wir hier ironisch?“, fragte er amüsiert.
„Ja, aber der Sarkasmus kostet dich etwas.“, gab ich bitter zurück. Er lachte und ließ mich frei.
„Dann gehen wir besser, bevor ich arm werde. Aber vergiss ja nicht, was ich dir befohlen habe.“, sagte er ernst und sah mich eindringlich an.
„Sonst?“, fragte ich gelangweilt.
„Wirst du dann ja sehen.“, sagte er mit kalter Stimme und rauschte aus dem Raum.
Da stand ich nun mitten im Putzraum und versuchte den bitteren Nachgeschmack, den ein letzter Satz auf meiner Zunge verursacht hatte zu verdrängen.
Wirst du dann ja sehen, was sollte das denn? Und wie ich es noch sehen sollte.






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