Let It Snow - A Christmas Story - Teil 15

Autor: Caro
veröffentlicht am: 22.12.2012


Da am Sonntag wahrscheinlich nicht geupdatet wird, lade ich 22 und 23 zusammen hoch.
Seid auf das Finale am 24 gespannt!!! :DDD
Danke fürs lesen und für Kommetare :)

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Der 22. und 23. waren der Horror. An beiden Tagen war kein Umschlag mehr im Briefkasten. Ben hatte endgültig genug, was ich auch verstehen konnte. Am 22. rappelte ich mich auf um das letzte mal dieses Jahr in die Uni zu fahren. Die Straßen waren glatter den je und es hatte aufgehört zu schneien. Als ich in der Uni ankam, machte ich mich auf den Weg zum Raum, als mir meine Kommilitonin Jessica entgegen kam. Diese drehte um und lief mit mir in die selbe Richtung. Endlich Ablenkung.
„Findest du Mr. Carter nicht auch heiß?“, fragte sie und grinste mich an. Soviel zu dem Thema. Ich seufzte, wollt jedoch nicht auffällig wirken.
„Ja, schon“, sagte ich grinsend.
„Genau mein Typ“, lachte Jessica. Nein, war er nicht, dachte ich. Er war genau mein Typ.
„Ja, seine Augen sind toll“, antwortete ich.
„Leider ist er unser Professor. Schade eigentlich, sonst würde ich ihn mir schnappen. Mal sehen wie er auf mich reagiert“, sagte sie und schaute geradeaus. Verwirrt folgte ich ihrem Blick und sah Ben auf uns zukommen. Er trug ein weißes Hemd und dunkle Jeans. Darauf Chucks. Er schaute mich an, dann zu Jessica. Sie fing an sich auf die Lippe zu beißen und ihn anzugrinsen. Er lächelte nett zurück, blieb jedoch nicht stehen. Ein letztes Mal schaute er mich ausdruckslos an und blickte dann auf den Boden. Jessica fing an zu lachen.
„Er steht auf mich“, sagte sie grinsend und bog in den Klassenraum ab.
„Träum weiter“, sagte ich leise.
„Was?“, fragte Jessica.
„Nichts“, sagte ich.
„Ok“, lächelte sie zufrieden und ging in den Raum.
Ben hatte ich den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Als ich aus der Uni raus kam, rief Amy an.
Sie fragte, ob ich Lust hätte heute mit ihr in die Stadt zu gehen. Da ich keine Lust mehr hatte mich zu bewegen, sagte ich ihr ab und verschob es mit ihrer Zustimmung auf Morgen. Ich fuhr Nachmittags noch ins Krankenhaus und setzte mich zu meiner Mutter ans Bett.
„Mum, wie geht es dir?“, fragte ich. Die Antwort kannte ich schon. Sie war blass und ihre Wangen schimmerten von Tränen. Der Herzapperat piepte monoton und Schläuche hingen an ihren Armen.
„Mir geht’s gut“, krächzte sie. Sie lügt, auch das wusste ich. Meine Mum und mein Dad waren schon immer schreckliche Lügner. Ihr Handflächen wurden dann nass und die Stimme zitterte. Mein Dad hatte immer schlecht gezwinkert oder unruhig geblinzelt.
„Nein, tut es nicht. Bist du bis Weihnachten wieder zuhause?“, fragte ich unsicher. Ich wollte nicht hilflos und von ihr abhängig klingen, aber es gelang mir nicht es locker daher gesagt klingen zu lachen. Ich war nunmal hilflos und von ihr abhängig.
„Nein, ich schätze nicht“, sagte sie. Nach dem „ich“ brach ihre Stimme weg. 10 Minuten saß ich noch an ihrem Bett, dann fuhr ich nachhause. Abends machte ich mir Pasta und ass gelangweilt vorm Fernseher. Mein Leben grade war total aus den Fugen geraten. Ich tat nichts anderes mehr. Als ich Abends noch mal kurz zur Sparkasse fuhr, traf mich bei dem Blick auf den Automaten ein Schock. Eine dreistellige Summe leuchtete mich an. Ich zückte mein Handy und reif Craig an.
„Was soll das? Wo kommt das Geld her?“, fragte ich verwirrt.
„Das ist dein Gehalt. Es ist verhältnismäßig noch wenig für so einen Artikel. Ich habe diverse Lob Mails bekommen. Ich bin stolz auf dich Küken“, sagte er. Meine Wangen wurden rot.
„Danke“, sagte ich leise. Ich unterhielt mich noch einen Moment mit Craig und fuhr dann wieder nach haus. Ich schickte Amy eine SMS, worauf eine schnelle verwunderte Antwort kam.
Lächelnd legte ich mich ins Bett. Verwundert von mir selbst, dass ich lächelte schlief ich ein.
Am Morgen des 23. hatte ich erstmals einen Plan für den Tag. Ich duschte und machte mich auf den Weg in die Stadt. Wir fuhren ins Einkaufcenter um mal so richtig ausgiebig zu shoppen. Josh war dabei, was ich aber eigentlich ganz ok fand. Einen Jungen mit dabei zu haben war immer viel lustiger. Bis spät Abends waren wir unterwegs und saßen am Ende mit prallen Tüten im Imbissbereich. Wir aßen Hamburger.
„Schau mal wer da sitzt“, sagte Amy leise und deutete ein paar Tische weiter. Ben saß mit einer Blondine am Tisch und lachte über einen Witz. Sie aßen und tranken ganz entspannt. In mir drinne kam etwas Wut auf. Ich wollte grade etwas sagen, als plötzlich eine bekannte Stimme rüber schallte.
„Madison, hast du Sseeit?“, fragte jemand lallend. Wir drehten uns um und Luca und ein paar Freunde von ihm standen vor ihm.
„Ich hätte mal wieder Lust eine Nummer“, sagte er und kam rüber. Er roch stark nach Alkohol und sah aus, als hätte er drei Tage nicht mehr geschlafen.
„Halt die Klappe Luca und verzieh dich“, sagte Josh. Obwohl es sein Freund war mischte er sich ein, fand ich gut.
„Halt dich daraus und lass mich und Madison reden“, sagte Luca und zog mich am Arm an Seite. Amy und Josh standen ebenfalls auf. Amy wollte grade Lucas Arm wegziehen, als dieser sich aufrichtete.
„Josh, nimm deine Tusse weg, oder sie hat ein blaues Auge“, sagte er.
„Was geht den bei dir ab Alter? Komm mal runter man. Madison will nicht um basta, jetzt verzieh dich“, sagte Josh und stellte sich vor mich. Luca fing an zu lachen.
„Ich weiß, dass sie will. Jetzt verzieh dich“, sagte Luca. Josh schubste Luca gegen die Schulter und schaute ihn böse an.
„Dann komm an mir vorbei“, sagte Josh. Unruhig und nicht gerade hilfreich stand ich da rum und starrte Josh an, wie er dem sportlichen Luca eine Kampf Aufforderung machte. Es dauerte nur wenige Sekunden und mit einem Schlag knockte Luca Josh aus.
„Komm jetzt mit Madison“, sagte er und nahm meinen Arm. Ich wollte ihn wegziehen, doch er hielt ihn zu fest. Blut lief in meine Hand.
„Josh!“, schrie Amy und kniete sich neben Josh. Panisch schaute sie zu mir auf und ich zu ihr herab. Ich muss also mit, da ich ernsthaft bezweifelte, dass ich gegen Luca eine Chance hätte.
„Das passiert, wenn man sich mit mir anlegt“, sagte Luca und gab einen Kumpel High Five. Gerade als er mich mitziehen wollte, sprang jemand vor mich und haute Luca eine runter. Dieser taumelte und fiel hin. Seine Freunde, Amy und ich schauten verwirrt. Ben stand vor mir und rieb sich seine rechte Hand. Mein Herz schlug nicht mehr. Es war ruhig. Dann hörte ich es einen Augenblick später laut in meinen Ohren pulsieren.
„Noch wer?“, fragte er und schaute Lucas Freunde an. Diese zogen die Augenbrauen hoch und gingen einen Schritt zurück.
„Gut“, sagte Ben, drehte sich zu mir um.
„Sagt mir Bescheid, obs ihm gut geht“, sagte er und nickte in Richtung Josh. Dann schaute er mich wie in der Uni noch ein mal ausdruckslos an und ging ohne ein weiteres Wort an mir vorbei. Er sagte kurz etwas zu der Blondine, zuckte dann mit den Schultern und verließ mit ihr das Einkaufscenter. Verwirrt setzte ich mich an den Tisch. Ein paar Omas und Opas schauten zu uns rüber und ließen Sprüche wie „Die Jugend von heute“, ab.
Josh war wieder bei sich und setzte sich langsam an den Tisch. Er hatte ein dickes blaues Auge und seine Augenbraue blutete. Amy tupfte sie hingebungsvoll mit der Serviette ab.
Ich brauchte etwas um mich zu fangen.
„Wie kann er?“, fragte ich in den Raum hinein.
„Wie kann er was?“, fragte Amy.
„Einfach hier sein Date unterbrechen, einen Typen schlagen, einen auf -über den Dingen stehen- machen und wieder gehen?“, fragte ich total überfordert.
„Indem er Ben ist“, sagte Amy. Sie hatte Recht. Er war durchtrainiert und kräftig. Auch wenn man es ihm so nicht ansieht. Aber er war wirklich durchtrainiert. Das habe ich ja schließlich schon mit eigenen Augen gesehen und mit einen Händen gespürt.
„Ja, er ist Ben“, sagte ich leise. Nach ein paar Minuten standen wir auf und machten uns auf dem Heimweg. Amy und Josh warfen mich bei mir zuhause raus und fuhren schnell ins Krankenhaus um Joshs Augenbraue nähen zu lassen. 10 Minuten später saß ich wieder alleine vorm Fernseher.
Morgen war der 24. Dezember. Ben hatte versprochen mir zu zeigen, dass Weihnachten toll ist, er hatte es aber nicht geschafft. Ich war einfach zu verklemmt, blöd und auch noch zu eigensinnig auf ein mal. Es hätte so schön werden können mit ihm. Aber es geht nicht und soll nicht sein. Mit dieser Überzeugung starrte ich den blöden Weihnachtsbaum an, den wir zusammen gekauft hatten.





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