Let It Snow - A Christmas Story - Teil 11

Autor: Caro
veröffentlicht am: 15.12.2012


Ich spürte Bens Lippenabdruck noch 2 Stunden später auf meinen Lippen. Der Abdruck hat gebrannt und mein Herz zum rasen gebracht. Ich blätterte in dem Buch von Ben und wartete bis endlich Morgen war. Wie wird er sich verhalten? In der Uni kann er mich ja schlecht in den Arm nehmen, Küssen oder sonst was. Mit Ben das war was besonderes. Es mag noch nicht sehr ausgereift sein, aber es war toll. Was gutes braucht seine Zeit.
Todmüde viel ich ins Bett und schlief göttlich gut diese Nacht. Als ich am nächsten Morgen aufwachte sprintete ich die Treppe runter und fand den Umschlag mit der 15 drauf vor.
„Weihnachten, was ist so toll daran? Gemeinsamkeit. Am Sonntag lade ich dich zu mir ein. Kaminfeuer, Tee, Musik, Beisammensein. In Liebe, Ben“, schrieb er. Sonntag ist in zwei Tagen.
Heute war endlich Freitag. Ich brauchte wirklich dringend Wochenende. Mal richtig lange schlafen und vielleicht auch was Zeit mit Ben. Ich fuhr in die Uni und traf auf dem Gang auf Ben.
Wie handelt er jetzt? Beziehungsweise, wie handle ich?
„Hallo Mr. Carter“, sagte ich, da ein paar Studenten vorbei liefen. Ben nickte in Richtung eines Raumes und zuckte mit den Augenbrauen. Ich nickte und folgte ihm, nachdem er los ging.
Er schloss die Tür und schaute, ob jemand in dem Raum war, doch niemand war drin.
Er zog mich an sich ran und küsste mich. Im ersten Moment fühlte sich es gut an, dann verboten.
Ich drückte ihn leicht weg, was genau im richtigen Moment kam, denn die Türe ging auf und Mr. Collister kam rein.
„Oh, wie es aussieht störe ich“, sagt er und zog die Augenbrauen hoch.
„Über welche Ausführung unterhalten sie sich denn grade?“, fragte er mehr rhetorisch als ernst.
„Über die Veränderung der Lizenzenbeschränkung in den USA 1968. Eines meiner Lieblingsthemen. Ich habe darüber die Endprüfung meines Studiums-“, „Sparen sie sich ihre Ausreden. Kommen sie bitte nachher in mein Büro“, sagte Mr. Collister und ging aus dem Hörsaal.
Ben schaute mich an und ging einen Schritt auf mich zu, doch ich wich zurück.
„Ich sag doch, das wir das nicht dürfen“, sagte ich und lehnte mich an das Professoren Pult.
„Ach komm, ich rede gleich mit dem und fertig. Vertrau mir einfach“, sagte Ben und kam mir wieder näher. Irgendwie war mir das unangenehm. Ich wusste, dass es verboten war und Ben den Job kosten konnte, aber genauso vertraute ich ihm, dass er das richtige tuen wird.
Ben zog mich wieder an sich ran. Ich hauchte nur, weil ich nicht laut sprechen wollte.
„Was, wenn er noch mal rein kommt?“, fragte ich leise an seiner Wange.
„Wird er nicht“, sagte er und küsste mich. Mein Herz polterte rum und mir wurde wieder warm.
Nach 2 Minuten verschwand Ben und machte sich auf den Weg zu Mr. Collister.
Ich saß mitten in der Gestaltungs Vorlesung, als ich eine SMS von Ben bekam. Unsicher öffnete ich sie und fing an zu lesen. „Bin jetzt verwarnt worden. Bei dem nächsten 'Vergehen', bin ich raus. Aber wir werden uns nicht noch einmal erwischen! Verspreche ich dir! Bis nachher!“, schrieb er.
„Du versprichst ganz schön viel in letzter Zeit...“, schrieb ich zurück.
Ich packte meine Sachen, verließ die Vorlesung und machte mich auf den Weg nach hause. Ich freute mich total auf Sonntag, jedoch fühlte ich mich auch total schlecht, weil ich echt Angst hatte, dass Ben seinen Job verliert. Unsicher schrieb ich am Abend noch mit ihm.

Samstag Morgen fand ich einen Teebeutel in meinem Umschlag. „Weil du so gerne Tee trinkst“, schrieb Ben. Da hatte er Recht. Ich machte mir direkt den Tee und verbrachte den Tag damit mit Amy Weihnachtsshopping zu machen und auf Morgen zu warten. Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte. Am nächsten Morgen lag der Umschlag mit der Nummer 17 drauf in meinem Briefkasten. „Weihnachten, was ist so toll daran? Nachmittage mit mir. :) In einer Woche ist Weihnachten, freu dich drauf, Ben!“.
Mein Herz hüpfte und ich machte mich fertig für das Treffen mit Ben. Pünktlich um 17 Uhr stand ich vor seiner Türe. Er öffnete mir in T-Shirt und Jeans die Türe. Er bat mich rein und schickte mich ins Wohnzimmer. Der Kamin war schon an und flackerte gemächlich. Im Hintergrund lief ruhige Musik und Ben fragte mich, ob ich einen Kakao haben wollte. Ich nahm den Kakao und setzte mich. Vor dem Kamin lagen viele Kissen und Decken. Ben kam ein paar Minuten später mit dem Kakao und setzte sich zu mir.
„Wunderschön Ben“, sagte ich und lächelte ihn an.
„Ja, total romantisch“, sagte Ben und fing an zu grinsen.
„Was ist jetzt eigentlich mit Uni?“, fragte ich. Meine Fußsohlen waren dem Feuer zugestreckt und wurden langsam warm. Die Wärme kroch meine Beine hoch und nistete sich in meinem Bauch ein.
Ben schaute mich an.
„Lass nicht davon reden ok? Heute Abend nur wir beide“, sagte er und trank von seinem Tee. Ein Tropfen Tee blieb an seiner Nase hängen und ich rutschte rüber um es ihm wegzuwischen. Er grinste, drückte meine Hand leicht weg und küsste mich. Mein Atem ging wieder flacher und ich spürte seinen warmen Atem an meiner Nase. Bei ihm konnte ich einfach mal entspannen. Mich einfach fallen lassen und seien wie ich wirklich bin. Er berührte mich an meinem Bauch und ich fing an zu krampfen und zu lachen. Er merkte das und fing an mich zu kitzeln. Wie ein kleines Kind wälzte ich mich auf der Decke und versuchte irgendwie Bens Hände abzuwehren. Irgendwann überwältigte ich ihn und drückte ihn runter. Das es nicht meine Kraft war, war mir klar, er gab nach.
Ich beugte mich über ihn und küsste ihn. Plötzlich überkam es mich. Die gewohnte Situation. Wie mit Luca. Wie von alleine, glitt meine Hand unter sein T-Shirt und strich über seine Bauchmuskeln. Er hielt mich nicht auf und atmete neben meinem Ohr. Seine Haare unter dem Bauchnabel stellten sich auf und ich fühlte seine Gänsehaut. Ich öffnete langsam den Knopf seiner Hose und anschließend den Reißverschluss. Ich spürte ihn grinsen, auch, wenn ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Ich strich über die abstehenden Haare. Plötzlich überkam es mich, wie ein kalter Eimer Wasser. Ich zog die Hand weg. Es war verboten, er würde seinen Job riskieren und ich hatte mir geschworen nicht mehr so was wie mit Luca zu machen. Klar, Ben war was besonderes, aber dauert es nicht normalerweise, bis man sich naja, näher kommt? Bis Vertrauen da ist? Ich stand auf. Ben schaute mich verwirrt an. Ich schüttelte nur den Kopf, zog mein Top grade und nahm meine Tasche.
„Ich muss weg, wir sehen uns“, sagte ich. Kaltes Blut schoss durch meinen Körper. Von der Wärme von eben war nichts mehr vorhanden. Alles war kalt. Ich war enttäuscht von mir selbst. Was war mit mir los.
„Madison“, hörte ich ihn hinter mir rufen. Ich ging trotzdem zur Tür, öffnete sie und schloss sie hinter mir. Ich ging den kalten Bürgersteig entlang als Schnee auf mich viel. Er vermischte sich mit meinen Tränen und lief die Wange runter. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Schlechtes Gewissen, Herzklopfen und Hass, alles war dabei.





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