Let It Snow - A Christmas Story - Teil 6

Autor: Caro
veröffentlicht am: 29.11.2012


Und ehe man sich versieht ist man in der nächsten Klausurenphase. Ich versuche die Teile jetzt länger zu machen und einfach 2 Tage in jeden Teil einzubauen. Ich hoffe ihr findet das ok. Schule geht nun mal vor.
Hinterlasst ruhig Feedback mit Kritik, sowohl positiv als auch negativ! Freue mich über alles!

LG Caro :)
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Gut gelaunt rannte ich die Treppe hinunter und riss den Briefkasten auf. Ein goldener Brief leuchtete mich an. Die 3 leuchtete Schneeweiß.
„Weihnachten, was ist so toll daran? 3. Dezember. Weihnachtsmusik!
Muss ich dazu noch viel sagen?

- Ben“
Ich öffnete die beiliegende Karte und „Last Christmas“ fing laut an zu spielen. Ich schloss sie schnell wieder und schaut den Brief böse an. Ich lief hoch zu meinem Handy und schrieb Ben an.
“Weihnachtsmusik ist schrecklich! Und die Karte auch! :D Tolle Idee, aber außer nerven tut man dem anderen damit doch keinen Gefallen, oder? :D“, schickte ich ab.
Das Handy landete auf meinem Bett, während ich mir einen Kaffee holte, hörte ich es piepen. Gelangweilt schlenderte ich wieder rüber und schaute drauf.
„Ich fand die Karte cool! Aber etwas nervtötend ist es schon, da hast du Recht.
Ich hab dir bei Facebook einen Link geschickt, schaus dir doch einfach mal an, und sag mir, was du davon hälsts“, schrieb er.
„Ich schaus mir gleich in der Bahn an, schreib dir dann“, antwortete ich und machte mich weitestgehend fertig.
Gestern Abend hatte mir die GQ geschrieben, dass sie mich gerne heute im Büro sehen würden und mit mir über den Bericht sprechen würden. Glücklich wie ein kleines Kind bin ich durch die Wohnung gehüpft. Ausnahmsweise zog ich was schicker an und packte Geldbeutel, iPad, Bücher, Manuskript, Essen und das restliche nötige Zeug ein und machte mich auf den Weg. Am Bahnhof kaufte ich mir noch kurz einen Kaffee für den Weg. Trotz dem heute Morgen war ich immer noch nicht wach. Gähnend stieg ich in den recht vollen Zug. Die Bahnfahrt würde knapp 15 Minuten dauern, genau richtig um mir das Video von Ben anzuschauen. Eigentlich wollte ich mit dem Auto fahren, schließlich bekam ich ja alles bezahlt, auch Sprit, aber ich war heute viel zu müde zum fahren, und wollte das meinen Mitmenschen nicht antun. Ruckelnd fuhr der Zug los und ich öffnete den Link auf meinem iPad und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren. Man sah eine kleine Bühne vor dem großen Weihnachtsbaum im Central Park. Das Video war ungefähr ein Jahr alt und zeigte auf der Bühne sitzen drei Typen, zwei davon mit Gitarren. Sie spielten eine Akustik Version von „All I Want For Christmas“. Sie hatten wunderschöne Stimmen und ließen es einem echt warm ums Herz werden. Ok, Ben hatte Recht, Weihnachtsmusik kann auch toll sein. „Wunderschön.. :)“, antwortete ich und machte mein iPad wieder aus. Fasst hätte ich die Station verpasst. Hektisch drückte ich auf den Knopf und sprang aus der Bahn, und lief die Straße entlang. Das GQ Gebäude erhob sich riesig vor mir und ich öffnete staunend die Tür und fragte die Sekretärin wohin ich den müsste. Sie sagte in den 32 Stock und rief einen Portier um mich zum Aufzug zu geleiten. Ich fühlte mich wie in einem großen Hotel.
Oben angekommen wurde ich von Craig empfangen, der mich direkt in sein Büro, welches übrigens riesig groß und komplett weiß war, geleitete. An einem Konferenztisch warteten schon sechs andere Leute und starrten mich an. Drei Frauen und drei Männer waren auf die Plätze verteilt. Alle mit Notizblock, Stift oder Tablet PC oder Smartphone. Verlegen stolperte ich hinein und setzte mich auf den freien Platz. Craig erzählte kurz von mir und von meinem Artikel.
„Weihnachtshasserin, was?“, fragte ein Typ lächelnd.
„Jap“, sagte ich überzeug zurück.
Craig projizierte meinen Artikel an die freie Beamer Fläche und in einem halbstündigen Gespräch gingen wir alles genau durch. Danach stand der perfekt Artikel. Nach langem hin und her wurde beschlossen, dass der Artikel in der Ausgabe zum 20. Dezember veröffentlich werden sollte.
„Ja, cool“, war alles, was ich dazu sagen konnte. Die Menschen an dem Tisch lächelten und klopften begeistert auf den Tisch. Etwas Wangenröte konnte ich einfach nicht verbergen und grinste verlegen.
„Vielen Dank, ich würde sie bitte mich und Madison noch etwas alleine zu lassen“, sagte Craig und schickte die Menschen damit, meiner Meinung nach, etwa unfreundlich raus.
„Und, zufrieden?“, fragte Craig grinsend.
„Ja, sehr, danke für ihre, äh ich meine deine Unterstützung“, sagte ich.
„Kein Problem, ich muss nur jetzt leider weg. Ich möchte dich bitten mit meinem Praktikant zusammen noch mal die Gliederung des Artikels durchzugehen. Er ist Anglistik und Literatur Student, und kann so eventuelle Grammatik Fehler ausbesser, ist das ok?“, fragte er und packte seine Tasche.
„Ja, klar“, sagte ich und lehnte mich an den Schreibtisch.
„Ok, gut dann würde ich dir gerne“, fing er an, ging zur Tür winkte jemandem und redete dann weiter „Luca vorstellen“, sagte er. Mit aufgeklapptem Mund sah ich zu wie Luca mit breitem Lachen durch die Tür kam. Als er mich sah, wurde aus dem Lachen ein Grinsen. Ein dreckiges Grinsen.
„Oh nein“, sagte ich leise und strich mir über die Stirn.
„Was ist los?“, fragte Craig und schaute von Luca zu mir und wieder zurück.
„Ach schon gut“, sagte ich, ging auf Luca zu und gab ihm die Hand.
„Schön dich kennen zu lernen Luca“, sagte ich.
„Die Freue liegt ganz meiner Seits Madison“, sagte er und schüttelte meine Hand.
„Perfekt, kann ich ja jetzt gehen. Einen schönen Tag euch beiden“, sagte Craig, zwinkerte mir zu und verließ das Büro.
„WAS MACHST DU HIER!“, sagte ich forsch und schaute Luca entsetzt an.
„Ich gehe davon aus, dass er dir das schon gesagt hat, oder nicht?“, fragte er verwirrt.
„Natürlich hat er das, man“, sagte ich genervt und griff nach meiner Tasche und ging in Richtung Tür.
„Darauf habe ich meinen Bock“, sagte ich und wollte zur Türe raus, doch Luca hielt mich an der Hüfte fest.
„Hey! Ich auch nicht, aber wir müssen“, sagte er und zog mich wieder rein.
Genervt schmiss ich meine Tasche auf den Stuhl.
„Ich bin nicht wegen dir hier, falls es dich tröstet“, sagte Luca und setzte sich an den Tisch.
„Wow, das tröstet mich echt“, sagte ich ironisch und holte mein iPad raus.
„Kommst du jetzt? Ich will dich so schnell wies geht wieder los haben!“, sagte ich genervt und starrte ihn erwartungsvoll an. Er fing an zu grinsen und begab sich zu mir rüber. Er setzte sich neben mich, sodass sich unsere Schenkel berührten. Seltsames Gefühl, mal im Streit, wenn auch nur meiner Seits, bei Luca zu sitzen.
„Gib her“, sagte er schroff und zog mir das iPad weg und fing an zu lesen. Seine Augen flogen über das Display und hier und da verbesserte er etwas und markierte etwas.
„Fertig“, sagte er 10 Minuten später. „Hast weniger Fehler gemacht, als ich gedacht hab“, sagte er und zog anerkennend die Augenbrauen hoch.
„Das ist aber nett!“, antwortete ich patzig und packte alles wieder ein.
„Madison, können wir reden?“, fragte er, als ich grade in Begriff war aufzustehen.
„Meinst du reden im Sinne von Worte austauschen, oder reden im Sinne von .. na du weißt schon?“, fragte ich genervt.
„Was dir lieber ist“, grinste er und stand auf.
„Alter“, sagte ich, stand endgültig auf und ging zur Türe.
„Man Madison“, stöhnte er.
„Luca, lass mich einfach“, sagte ich und verließ das Büro.
Genervt rannte ich aus dem Gebäude und lief zur Straßenbahn. 10 Minuten später saß ich in der Bahn und fuhr nachhause. Um meinen Aggressivitätspegel zu senken, steckte ich mir die Ohrstöpsel in die Ohren und ließ mich voll dröhnen.
Zuhause fanden meine Füße wie von selbst den Weg zur Couch und da bewegte ich mich den Rest des Tages auch nicht mehr weg. Die Lesungen konnte ich im Internet und in den Büchern nachholen, das Fernseher Programm aber nicht. Manchmal belügt sich der Mensch auch selbst, hatte mein Oma immer zu sagen gepflegt.
Recht früh verzog ich mich ins Bett, damit ganz schnell wieder Morgen werden würde.
Am nächsten Morgen führten mich meine Beine als erstes zum Briefkasten. Der roten Umschlag war wie immer an seinem Platz und mit einer dicken „4“ beschriftet.
Grinsend setzte ich mich an den Frühstückstisch und machte den Umschlag auf.
„Weihnachten, was ist so toll daran? 4. Dezember. Peinliche Festtagsbilder.
Dazu sag ich auch nicht mehr, Ben“
Erst schaute ich etwas verwirrt auf den Brief, bis ich verstand, dass noch mehr in dem Umschlag seien musste. Ich wühlte drin rum, bis ich ein Bild in der Hand hielt.
„Oh meint Gott“, flüsterte ich.
„Was ist Schatz?“, fragte meine Mutter.
„Äh nichts“, sagte ich.
Ich hielt ein Bild in der Hand, von Ben und zwei Freunden von ihm ca. 15 Jahre alt. Alle nackt, mit nichts bekleidet außer einer Weihnachtsmütze, die den, nennen wir ihn privaten Bereich, bedeckt. Ich drehte das Foto um, steckte es in den umschlag und holte mein Handy aus der Bademanteltasche und öffnete die Konversation mit Ben.
„IST DAS DEIN ERNST :D?“, fragte ich ihn.
Eine Sekunde später kam zurück: „Wir waren alle mal jung und.. wild, haha :D Außerdem steht es jetzt 1:1. Jetzt hast du mich auch mal oben-ohne gesehen! :D“.
Lachend schloss ich die Konversation und machte mich für die Uni fertig. Der Tag fing gut an, ich meine, gute Laune hatte ich auf jeden Fall schon mal, denn auch wenn ich es mir nicht so gerne eingestehen wollte, der 15 jährige Ben war verdammt gut gebaut.





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