The deep Ocean of Life.

Autor: mia&Raindrop
veröffentlicht am: 05.11.2012


Hallo Leute,
es gibt heute mal eine Geschichte die von uns beiden {Raindrop&mia} geschrieben wird.
Wir freuen uns auf Rückmeldungen.
viele liebe Grüße.


The deep ocean of life


Teil 1

Einer der Streberinnen aus meiner Klasse lief an mir vorbei und mied es mir in die Augen zu sehen. Gut für sie, dachte ich und konnte mir ein gehässiges Lächeln nicht verkneifen.
“Amy, das war total cool.”, sprach mich Ben auf meinen neusten Streich an und die Jungs hinter ihm hielten sich grölend ihre Bäuche.
“Oh oh. Der Direktor. Viel Glück, Amy.”, rief einer von ihnen zum Abschied und sie verschwanden zum Basketballkorb am Sportplatz. Da sah ich schon unseren Herrn Direktor, Mr Wilson schnellen Schrittes auf mich zusteuern. Sein Gesicht war vor Wut gerötet und eine Ader pulsierte an seiner rechten Schläfe, wie sie es bereits mehrmals meinetwegen getan hatte.
“Amanda Growner! In mein Büro. Sofort!”, brüllte er und Speichel flog dabei aus seinem Mund. Zu meinem Glück stand ich weit genug, um der unangenehmen Dusche zu entkommen. Er stürmte in das Schulgebäude und ich lief seufzend hinterher. “Warum Amanda?”, wollte er von mir wissen, als wir in seinem Büro ankamen und ich den Platz, auf dem eigentlich schon mein Name stehen könnte, am Pult einnahm und lässig die Beine übereinander schlug.
“Weil es Spaß macht.”, antwortete ich und er schnappte nach Luft. Eigentlich wunderte es mich, dass er nach so vielen Jahren, noch so über meine Taten staunte. “Mr Wilson.”, meine Stimme klang ruhig und sehr diplomatisch. “Langsam sollten Sie doch wissen, wie es zwischen uns beiden gleich ablaufen wird. Sie werden mich fragen, warum ich das getan habe. Ich werde ihnen erklären, dass sie es doch nicht anders verdient haben. Dies würde Sie total aufregen und Sie wären fast soweit mich zu bestrafen, weil ich ja so unerzogen bin. Doch soweit kommen Sie gar nicht, weil meine Eltern Ihnen einen großen Scheck ausstellen. Also warum verschwenden wir beide unsere Zeit? Können Sie mich nicht einfach in Ruhe und gehen lassen?”, hielt ich meinen Monolog und bemerkte, wie Mr Wilson langsam nervös wurde. Was sollte man darauf schon antworten? Er wusste doch, dass ich recht hatte.
“Also gut, aber lass dir eins sagen, Amanda. Du kannst nicht immer darauf bauen, dass dir jemand aus deinen Problemen helfen wird! Du musst selbst Stellung beziehen.”, was er mir damit sagen wollte, konnte ich nicht deuten, aber das sollte ich noch früh genug erfahren.
Ich winkte aber nur ab und stellte mich stur.
“Wie kommen Sie denn auf so was? Sie kennen meine Eltern und wissen auch, wie sie mich lieben. Ich werde wohl nie alleine sein, alleine etwas übernehmen müssen. Und das sollte auch so bleiben.”, verriet ich ihm meine Meinung zu diesem Thema und erhob mich.
“Ich glaube, dass das Wort 'Verantwortung' in deinem Wortschatz gar nicht vorkommt.”
Dieser Satz entlockte mir nur ein genervtes Augenverdrehen und ein aufgesetztes Lächeln.
“Darf ich jetzt gehen?”
Der Direktor nickte nur und ich lief wieder zurück in die Pause. Doch bevor ich auf den Pausenhof zu meiner Clique laufen konnte, klingelte es schon zur nächsten Stunde, also schlug ich den Weg zum Chemieunterrichtsraum ein.
Dort angekommen, wurde ich bereits von einem breiten Grinsten der Streberin im Empfang genommen, die zuvor zum Opfer meines Streiches geworden war.
“Grins nicht so dumm.”, fuhr ich sie an und belächelte sie in ihrem falschen Triumph. “Dachtest du, ich fliege von der Schule? Wohl kaum.”, ich zwinkerte ihr lachend zu.
“Ach denkst du wirklich, dass ich deshalb lache?”, ihr Lächeln zog sich in die Breite und reichte jetzt fast von rechten bis zum linken Ohr.
“Was ist dein Problem?”, ihr Verhalten nervte mich. Ich hasste es, wenn sich Leute mir gegenüber überlegener fühlten.
“Jeder weiß, dass du so dumm wie Stroh bist. Nur weil deine Eltern Geld wie Heu haben, bist du noch nicht vor der Schule geflogen und nie sitzen geblieben.”, machte sie mir klar. “Das Klischee eines blonden Püppchens erfüllst du ja perfekt.”
Die blöde Kuh war nur auf Streit aus und ich ließ sie gewähren.
“Und wie jeder, außer dir vielleicht, weiß, sind die Klausuren nicht weit entfern.” - fuhr sie fort.
Meine Augenbrauen fuhren fragend zusammen. Jetzt stand ich wirklich auf dem Schlauch und konnte mir nicht zusammenpuzzeln, was sie mir damit sagen wollte.
“Hör zu, du Prinzessin der Hässlichkeit. Sag, was du zu sagen hast oder zisch ab.”, giftete ich sie an.
Auf ihr blödes Geschwätz hatte ich überhaupt keine Lust.
“Du wirst die Klausuren alleine hinkriegen müssen. Mami und Papi können dir dabei nicht helfen.”, meinte sie dann.
“Das werden wir noch sehen, du …”, doch bevor ich einen Schauer von Beleidigungen über ihren Kopf ausladen könnte, hörte ich die Tür zuschlagen und konnte Mr Kenney auf das Lehrerpult zu maschieren sehen.
“Miss Growner, wenn Sie dann soweit wären, würde ich gerne mit dem Unterricht beginnen.”, meinte er an mich gewandt.
Ich ließ mich auf meinen Platz in den letzten Reihe nieder.
Die ganze Stunde dachte ich darüber nach, ob die graue Maus vielleicht recht haben könnte, mit dem was sie sagten. Die Klausuren sollte sehr schwer sein und ich hatte überhaupt keine Lust zu lernen. Den Lernstoff für das ganze Jahr würde ich eher nicht nachholen können.
`Meine Eltern werden mich da schon irgendwie rausbugsieren können.`, kam mir in den Sinn, doch das half mir nur ganz wenig. Da blieb aber noch dieses “Was-wenn-nicht”. Es war wie eine Folter für meine Gedanken und für mich. Doch bevor ich kurz davor war, mir mit diesem Gedanken die Laune für das kommende Wochenende zu verderben, erlöste mich die Schulglocke. Als erste packte ich meine Sachen in meine Tasche und verließ fluchtartig den Unterrichtsraum.
Vor der Schule wartete bereits mein persönlicher Chauffeur, Jeff auf mich. Als er mich auf sich zukommen sah, stieg er eilig aus dem schwarzen Mercedes und öffnete für mich die Tür.
“Guten Tag, Miss Growner. Wo soll es denn hingehen? Zuerst zu Ihrer Freundin, Kate?”, fragte er mich, nachdem er seinen Platz am Lenkrad wieder eingenommen hatte.
“Ich weiß nicht.”, entfloh es mir und Jeff sah mich fragend im Rückspiegel an.
“Was ist denn los mit Ihnen? Sie sind doch sonst immer so entschlossen.”, wunderte er sich.
“Sind meine Eltern zuhause?”, wollte ich nur wissen.
“Ja, sind sie.”, bestätigte er und seine Antwort verwirrte mich. Normalerweise traf man meine Eltern an einem Freitag nur selten zuhause.
“Dann möchte ich nach Hause.”
Das Auto schlängelte sich langsam in den Verkehr ein und den ganzen Weg lang, dachte ich darüber nach, warum meine Eltern denn heute zuhause waren. Es gab nur zwei Gründe dafür und beide freuten mich nicht besonders. Entweder sie bereiteten sich für ihre nächste Geschäftsreise vor oder sie wurden bereits von Mr Wilson über meinem Vergehen informiert. Sie nahmen meine Entwicklung sehr ernst und gingen auf Geschäftsreise nur dann, wenn es sehr wichtig war und leider waren alle Termine sehr wichtig. Und so ließ es sich auch nicht vermeiden, dass sie mich für mindestens 20 Tage im Monat alleine ließen.





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