Show me the way into the dark - Teil 2

Autor: Marie
veröffentlicht am: 10.11.2012


Soo, sorry für die lange Pause, aber hier gehts weiter :)
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Grade hatte ich mein Kleid angezogen und mein blondes, langes Haar zurecht gemacht, betrat Alex den Raum.
“Du solltest dir angewöhnen zu klopfen.”
“Wieso, bald kannst du mir nichts mehr verheimlichen.”
“Alex, ich war das nicht. Ich könnte so was nie tun.”
Er machte einen Schritt auf mich zu und sah mich bedrohlich an. Seine dunkelbraunen Augen funkelten so böse und seine Augenbrauen waren zusammengezogen. Ich fühlte mich so klein und zerbrechlich neben ihm.
“Bitte glaub mir.”, einen Moment lang sah er mich ernst an, dann trat er wieder einen Schritt weg von mir.
“Ihr Herz wurde entnommen.”
Wieder kam mir mein Frühstück hoch. Das Herz? Wie abartig. Wer tat so was grausames?
“Die Festlichkeiten beginnen in einer Stunde. Möchtest du dich nicht mal einkleiden?”, fragte ich ihn und bereute es direkt wieder. Doch anstatt auszuflippen, lachte er nur kurz bitter und murmelte ein Ja bevor er den Raum wieder verließ.
Vorsichtig hob ich die weiße Maske auf und setzte sie mir auf. Ja , meine Verlobungsfeier war ein Maskenball. Aber das war Tradition bei uns und die sollte nicht gebrochen werden. So würde wenigstens niemand die Abscheu in Alex Gesicht entdecken, wenn er mich ansah. Ein letzter Blick in den Spiegel und ich machte mich auf den Weg.
“Schätzchen, da bist du ja endlich!”, murmelte meine Mutter und schob mich in den Saal.
“Ja.”, ich schweifte einmal durch den Raum mit meinem Blick. Meine Gedanken waren jedoch ganz woanders. Was war mit den anderen Mädchen, die verschwunden waren? Vielleicht waren sie ja noch am leben? Ich war immerhin ihre Prinzessin, da war ich verpflichtet mein Volk zu beschützen. Einen kurzen Moment kam mir der absurde Gedanke, nach ihnen zu suchen.
Ein wenig später, als ich grade dabei war die Leute im Raum zu begrüßen, kam Alex durch die Tür. Sein Gesicht war von der Maske bedeckt und man konnte ihm seinen Ärger nicht ansehen.
Die Feier lief gut und es wurde getanzt und gegessen. Ich hielt mich größtenteils etwas außerhalb auf, da mir nicht grade nach tanzen zu mute war.
Plötzlich ging die Tür auf und ein dunkel gekleideter Mann trat ein. Man konnte sein Gesicht nicht erkennen, da er auch eine Maske trug, aber die Form seines Gesichts war markant. Er war groß und muskulös. Seine Haare waren kurz und dunkelblond. Er hatte komischerweise sofort meine Aufmerksamkeit. Ich kannte ihn nicht. Was wollte er hier?
Ohne drüber nachzudenken, bewegte ich mich zu ihm. Doch ich sprach ihn nicht an, ich beobachtete ihn nur durch meine Maske. Was für ein perfektes Geschöpf.
Er musste ein Elf sein, sonst wäre er nicht hier. Jedoch hatte er keine spitzen Ohren, wie der rest hier.
“Finden sie es nicht unhöflich einen Mann so scharf anzusehen, obwohl dies hier ihre Verlobungsfeier ist.”, fragte er irgendwann und lächelte, sodass seine perfekten strahlend weißen Zähne zum Vorschein kamen.
“Finden sie es nicht unhöflich, uneingeladen auf einer Verlobungsfeier zu erscheinen?”, erwiderte ich mit einem genauso frechen Grinsen. Ich würde mich doch hier nicht bloß stellen lassen. Auch wenn ich ihn wirklich scharf angesehen hatte.
“Wer sagt, dass ich unbekannt bin? Sie können mein Gesicht doch nicht erkennen.”
“Ihre Ohren haben sie verraten.”
“Und ihre Schönheit hat sie verraten.”, erwiderte er.
Ich schluckte schnell. So ein perfekter Mann hatte mich schön genannt? Ich war nicht schön. Alex fand mich nicht schön und niemand anderes. Jedoch entlockte mir sein Charme ein Lächeln.
“Und schon wieder ein so unmoralischer Satz zu der zukünftigen Braut.”
Er antwortete nicht, sondern lächelte nur.
“Dein Verlobter liebt dich nicht. Ich kann dir helfen, wenn du mit mir kommst.”
Jetzt war ich diejenige die lachte.
“Wieso sollte ich ihnen folgen? Ich kenne sie nicht. Immerhin verstecken sie sich unter einer Maske.”
“Sie doch auch, Lady.”
Ich schmiss mein Haar zur Seite und nahm mir die Maske aus dem Gesicht. Seine Augen strahlten mich an, denn diese waren durch die Maske sichtbar. Ein eisiges blau, jedoch wunderschön.
“Was für ein makelloses, schönes Gesicht., Zoey.”, sagte er und machte einen Schritt auf mich zu.
“Woher kennen sie meinen Namen?”, jetzt war ich schockiert.
“Ich weiß einiges über dich.”
Wie konnte er es wagen mich so charmlos anzubaggern und mich dann auch noch zu duzen.
“Verschwinde.”, zischte ich und setzte die Maske wieder auf.
“Nur wenn du mit mir kommst.”, er berührte meinen Arm und mich durchfuhr ein seltsames Kribbeln. Mein ganzer Körper gehorchte ihm. Einfach so drehte ich mich wieder zu ihm und sah ihn in seine Augen.
“Folgst du mir?”, er vertiefte seinen Blick und mein Herz schlug heftig gegen meine Brust.
“Was ist hier los?”, Alex erschien neben uns und legte seinen Arm auf meine Schulter. Sofort hörte das Kribbeln auf und als ich meine Augen vom Blinzeln wieder öffnete war der schöne Mann verschwunden.
“Zoey?”, Alex sah mich verwirrt an. Seine Stimme war gar nicht mehr so zornig.
“Alles okay. Hast du denn Mann gesehen? Wo ist er hin?”, fragte ich verwirrt und sah mich um.
“Hier war kein Mann.”
“Doch. Ganz sicher. Er hat mich angefasst. Es war wie als würde er mich kontrollieren.”
“Nein ganz sicher. Vielleicht solltest du etwas an die frische Luft. Ich begleite dich.”, plötzlich war seine Stimme so liebevoll wie noch nie.
Vorsichtig legte er seinen Arm um mich und führte mich nach draußen auf einen Balkon. Die Nacht war kalt und die Luft roch nach Herbst. Ich lehnte mich nach vorne um einen klaren Gedanken zu fassen. Wer war das gewesen? Oder hatte ich es mir doch nur eingebildet? Leise seufzte ich und nahm die Maske ab. Alex lehnte am Geländer und wartete darauf, dass ich irgendwas sagen würde.
“Er war wirklich da, Alex. Ganz in schwarz. Wie sie es gesagt haben. Nel war auch mit jemanden verschwunden. Freiwillig. Er war da! Wirklich!”, murmelte ich und sah auf meinen Arm. Das Kribbeln hatte aufgehört, nachdem er verschwunden war.
“Du bist verrückt geworden. Du weißt, dass niemand hier reinkommt, der nicht ein Elf ist.”, erwiderte er und meidete meinen Blick, indem er sich die dunkle Landschaft ansah. Natürlich, Alex würde mir niemals glauben. Ich würde den Rest des Lebens mit einem Mann zusammen leben, der mir nicht vertraute.
“Ich geh jetzt wieder rein. Du solltest erstmal wieder einen klaren Gedanken fassen.”
Alex drehte sich um und verschwand wieder nach drinnen. Die Musik spielte grad ein ruhiges Lied und alle tanzten mit langsamen Schritten auf dem Parkett.





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