Eine unvergessliche Winternacht - Teil 2

Autor: Lave
veröffentlicht am: 30.10.2012


So, die Fortsetzung ist nun da und ich würde mich über Feedback wahsinnig freuen! :)
Viel Spaß beim Lesen und Liebe Grüße Lave :)




Dies hier
ist die Geschichte der letzten Jahres verstorbenen Anna Hope Valentine.
Gedanken, Gefühle und Ereignisse wurden von ihr in ein Buch niedergeschrieben.
Es enthüllt ihre so langwierige Leidensgeschichte und wird zum Nachdenken anregen.
Von ihrer jüngeren Schwester, Michelle Valentine, wird dies veröffentlicht und vorgelesen…

Eintrag 1

02 Dezember 2007

Liebes Tagebuch, da heute ein ereignissreicher Tag gewesen ist, muss ich dir alles berichten.
Bisher habe ich gedacht, dass ich ein vollkommen normales 18 jähriges Mädchen bin. Ich habe gedacht, dass ich keine Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Ich habe gedacht, es wäre gewöhnlich allein zu sein. Ich habe gedacht, es wäre üblich, von niemanden gemocht oder beachtet zu werden.
Doch ich habe mich geirrt. Bei all diesen Aussagen. Es ist eben nicht üblich alleine zu sein oder sich so zu fühlen. Es ist nicht richtig, von niemanden beachtet oder gemocht zu werden. Nein, es ist nicht richtig. Heute habe ich endlich wieder spüren dürfen, wie es sich anfühlt. Wie es sich anfühlt wahrgenommen zu werden. Wenn auch negatives dabei gewesen ist, so ist mir doch auch etwas angenehmes geschehen. Mir ist geholfen worden. Mir ist doch tatsächlich geholfen worden. Natürlich erst nachdem mir etwas schlimmes geschehen ist. Man hat mir meinen Zopf weggeschnitten. So weit ist es also schon gekommen. Wie viele Schmerzen und Qualen muss ich denn noch erleiden, bis es zur Erlösung kommt? Habe ich das wirklich verdient? Habe ich dieses Leben wirklich verdient? Ich weiß, es hört sich nicht so schlimm an. Doch können diese Wörter die ich hier aufschreibe, meine wirklichen Gefühle wiederspiegeln? Können sie das? Ich weiß es nicht…
Ich bin wütend geworden. Wütend und verletzt. Keiner von ihnen hat es mitbekommen. Sie haben gelacht. Gelacht über mich.Dass habe ich jedenfalls gedacht, bis dieser junge Mann gekommen ist.
Ja, er ist gekommen um mir zu helfen, da bin ich mir sicher. Nachdem er die Übeltäter verscheucht hat, ist er zu mir gekommen. Hat mir geholfen. Währenddessen haben bei mir schon einige Tränen gekullert. Sie haben mir mein Haar weggeschnitten. Mein wunderschön, langes und dunkelbraunes Haar, dass mich an Mutter erinnert hat. An meine immer so lebendig wirkende Mutter…. Wo sie jetzt wohl ist? Ob sie gerade jetzt in diesem Moment zu mir runterblickt, traurig lächelt, den Kopf schüttelt und sagt :„Ah mein kleines Mädchen.‟, so wie sie es immer getan hat? So wie sie es immer getan hat, wenn ich solche Gedanken gehabt habe. Ah wie ich sie doch vermisse…
Aufjedenfall hat er mir dann angeboten, zum Friseur zu gehen, um wenigstens zu retten was noch zu retten ist. Ich habe zugestimmt. Als wir dann gegangen sind, ist mir aufgefallen, wie groß er doch ist. Groß und attraktiv. Fabelhaft haben wir uns verstanden und ich habe sogar eine neue Seite an mir entdeckt. Eine offene, entgegenkommende Seite einer jungen Frau.
Als wir dann angekommen sind, habe ich der Friseurin mein Problem gebeichtet. Ihre Reaktion ist einsilbig gewesen. Allerdings hat es mich nicht gestört. Letztendlich hat sie mir meine Haare wieder einigermaßen gerichtet, er hat es, großzügig wie er ist, bezahlt und unsere Wege haben sich getrennt. Was ich dann aber schon etwas traurig gefunden habe. Naja… Daraufhin bin ich zum kleinen Wäldchen gegangen. Genau zu dem Wäldchen, an dem ich als kleines Mädchen im zarten Alter von 8 Jahren immer mit meiner Mutter gegangen bin. Zu dem Wäldchen, wo der Teich funkelt wie flüssiges Gold. Wo die Sonne, eine unerreichbare, vollkommene Macht ausstrahlt . Wo die Vögel ihr Leben durch ein Liedchen beschreiben, indem sie es zwitschern. Wo ich hinaus blicken kann, ohne an mein Dasein zu denken. Wo ich der Realität entfliehen und in eine andere Welt springen kann. Normalerweise begegne ich niemandem und meistens bleibe ich auch sehr lange da. Um die 4 Stunden. Dieses Mal allerdings bin ich etwas länger geblieben. Nachgedacht habe ich. Ja sogar sehr lange und nun. Nun sitze ich hier in meinem Zimmer. Wie immer alleine. Alleine… So, ich springe jetzt erst einmal in die Traumwelt . Morgen werde ich dir über die morgigen Ereignisse berichten. In Liebe Anna Hope Valentine..






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