Lucha por el amor - Reichtum und Armut

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 26.10.2012


Hey ho (:
Endlich Ferien! :D
Ich hab mir mal Zeit genommen, etwas zu schreiben und wollte es einfach mal uploaden. (:
Eigentlich hatte ich nicht vor diese Geschichte hochzuladen, weil sie mir nicht sonderlich gefiel, aber jetzt habe ich einiges dran geändert und denke, sie ist relativ in Ordnung.
Ich habe diesen Teil nicht überarbeitet, wodurch möglicher Weise noch ein paar Fehler drin sind, aber hoffentlich stört euch das nicht. :b

Es wäre echt lieb, wenn ihr mir ein Feedback geben könntet, damit ich weiß ob ich sie weiterschreiben soll oder es gleich lassen kann. :b

Ich hoffe es gefällt euch und dann mal viel Spaß beim Lesen! (:

-Maeggaey


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»Kommst du Maribel?« Fragte Felipe und klopfte an meine Zimmertür. Gereizt stieß ich die Luft aus, öffnete die Tür, schnappte mir meine Strickjacke und ging raus.
»Können wir los?« Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schaute ihn erwartungsvoll an.
»Wenn du Gabino und Ané nicht warten lassen willst, dann ja.« Er grinste mich frech an, öffnete die Tür und wir gingen zur Bushaltestelle.
»Ich fass es nicht. Wir fahren mit einem Bus zur Hochzeit unseres Cousins…« Murmelte ich während ich mich setzte. Felipe knuffte mich in den Arm und erwiderte:»Lo siento, Maribel. Aber wir haben nicht das nötige Geld.« Ich seufzte, lehnte meinen Kopf an seine Schulter und schloss meine Augen für einen kurzen Moment.
»Ich weiß es doch, Hermano. Nur ich finde es gehört sich nicht. Die Hochzeit ist der wichtigste Tag im Leben und dann kommt jemand mit einem Bus dahin?«
»Nicht jemand. Ein Teil der Familia.«
»Dann halt ein Teil der Familia. Trotzdem ist es unhöflich.«
»Mach dir keine Gedanken. Gabino wird es verstehen. Genauso wie Ané.« Er küsste mich auf meinen Scheitel und schaute wieder grade aus, während ich mich aufrichtete und aus dem Fenster schaute. Wie arm war mein Leben eigentlich? Nicht, dass ich es hasste. Ich könnte mir nur ein besseres vorstellen. Felipe und ich lebten in einer kleinen Wohnung, im sogenannten Ghetto de Dos Bocas. Zwar lebten wir zu zweit, aber unser Geld reichte bloß für eine Ein-Zimmer-Wohnung. Felipe schlief auf der Couch im Wohnzimmer, welches auch gleichzeitig unser Esszimmer war, und ich im Schlafzimmer. Mit ausbezahlten Überstunden, welche selten vorkamen, kamen wir grade so über die Runden. Ohne jegliche Extras wie Clubbesuche oder einem Fernseher. Dass wir überhaupt noch in der Wohnung bleiben durften, war ein Wunder. Denn gelegentlich hingen wir ein bis zwei Monate mit der Miete zurück, da wir uns schließlich noch etwas zu Essen holen mussten. Damit wir noch Klamotten hatten, die nicht dreckig oder kaputt waren und wir unsere Mietschulden bezahlen konnten, musste Felipe auch das eine oder andere illegale Geschäft durchziehen. Dabei bekam er mit irgend so einer Gang immer wieder Stress. Sie versuchten ihm die Aufträge weg zu nehmen, doch bisher hat es nur selten geklappt, da Julio, der Mann der die Aufträge verteilte, Mitleid mit Felipe und mir hatte. Lange arbeiten tat Felipe aber auch nicht. Meist wurde er nach drei, vier Monaten rausgeschmissen, weil seine Chefs von den illegalen Geschäften Wind bekamen. Dann ging die Jobsucherei wieder von vorne los. Bessere Jobs als Tellerwäscher oder Lieferant würde er jedoch nicht bekommen. Als ich ungefähr zehn war, hat Felipe die Schule abgebrochen. Unser Vater war alleinerziehend, da unsere Mutter kurz nach meiner Geburt abgehauen ist. Angeblich war sie überfordert. Bis Felipe fünfzehn und ich zehn war, hat unser Vater sich gut um uns gekümmert. Aber dann war er der Meinung wir wären alt genug, könnten uns selbst versorgen und Felipe brach die Schule ab um sich um mich kümmern zu können. Sechs Jahre lang sind wir noch bei ihm geblieben, dann hat er uns rausgeworfen. Mitten in der Nacht. Ohne sämtliche Klamotten. Nur das was wir anhatten. Ich mit einem dünnen Trägertop, einer kurzen Jeansshort und Flip-Flops und Felipe mit einem T-Shirt, einer kurzen Sporthose und Turnschuhen. Von da an waren wir auf uns alleine gestellt. Felipe erzählte mir, dass unser Vater uns schon Jahre zuvor rauswerfen wollte, Felipe ihn jedoch aufgehalten hatte, weil er wollte, dass ich die Schule beendete und im Gegensatz zu ihm eine Zukunft hatte. Er wollte, dass ich Chancen auf einen guten Job hatte. Was aber nicht geklappt hat. Ich arbeitete als Putzfrau bei einer der reichsten Familien Puerto Ricos. Den Mirandas. Glücklicher Weise musste ich nur drei Mal die Woche bei ihnen putzen. Die Frau und der Mann waren schreckliche Leute. Sie gaben einem das magerste Gehalt überhaupt und schrien einen den ganzen Tag über an. Doch ihr Sohn Pépé war das komplette Gegenteil. Er war höflich und zuvorkommend. Half mir sogar, wenn seine Eltern mal nicht da waren und ich arbeiten musste. Ja, er war ein wirklich netter Mann. Und gutaussehend dazu. Aber ich würde niemals etwas mit ihm anfangen. Die einzigen Dinge, die ihn an einer Frau interessierten waren ihr Culos und ihre Tetas. Er wollte nur einmal mit den Frauen ins Bett und dann waren sie abgeschrieben. Es wirkte so als wenn er ein mieser Kerl wäre. Aber immerhin hielt er noch Kontakt zu den Frauen. So weit sie es noch wollten.
»Maribel! Lebst du noch?« Felipe schüttelte mich und als ich aufschreckte, lachte er. »Hast du gut geschlafen?« Grinste er.
»Ja, Felipe, das habe ich. Sind wir schon da?«
»Nein. Aber da du es so unangemessen findest mit dem Bus dahin zu fahren, steigen wir jetzt eine Station früher aus und nehmen uns die fünf Minuten zum Laufen.« Genervt schaute ich ihn an und grinsend half er mir hoch. Als wir vor Dabinos und Anés Haus ankamen, wurde ich von Maria und Carmen direkt mit zu Anés Raum geschliffen. Aufgeregt öffneten sie mir die Tür, schoben mich rein und schlossen sie wieder. Verwirrt schaute ich mich um und als ich Ané entdeckte, quietschte ich auf.
»Ané! Du siehst wunderschön aus!« Rief ich und wir fielen uns in die Arme. Ihr Kleid war strahlend weiß, schulterfrei und mit einem Blumenmuster versehen. Ihre schwarzen Haare hatte sie hochgesteckt und hielt sie unter einem Schleier verborgen. Das Kleid und ihre braune Haut bildeten einen perfekten Kontrast und ihre braunen Augen strahlten sowohl Glück als auch Unsicherheit aus. »Zweifelst du immer noch daran Gabino zu heiraten, Querido?«
»Wenn ich ehrlich bin, dann ja. Du weißt doch, er war bevor wir zusammengekommen sind ein kleiner Gigolo.«
»Er hat sich geändert. Glaub mir. Und wenn er dir weh tut dann werde ich ihm eine Lektion erteilen die er nie vergessen wird.«
»Wie schaffst du es immer jedem die Zweifel zu nehmen, mi Corazón?«
»Liegt mir im Blut… Außerdem, wozu hat man eine beste Freundin?« Liebevoll lächelte Ané mich an und nahm mich erneut in den Arm. Obwohl sie zwei Jahre älter war als ich, verstanden wir uns wie Schwestern und waren beste Freundinnen.
»Mari, dein Kleid hängt da im Schrank.« Sie löste sich von mir und deutete mit dem Zeigefinger auf den schwarzen Schrank, der in der Ecke neben einem schwarzen Ledersofa war. Man musste sagen, dass Ané und Gabino einen ausgezeichneten Geschmack hatten wenn es darum ging Zimmer einzurichten. Die Wände waren weiß gestrichen und die Decke und der Boden aus dunklem Holz gemacht. Das Sofa, die Sessel und die Schränke waren schwarz und die Tische, die Vorhänge und die Teppiche waren weiß. Auch wenn es für meinen Geschmack zu eintönig war, war es stilvoll. Zögerlich ging ich zu dem Schrank, öffnete langsam die Tür und augenblicklich riss ich meine Augen auf.
»Ané… Das Kleid… Das ist…« Vorsichtig nahm ich das Kleid heraus und betrachtete es genauer. »Das ist umwerfend.«Brachte ich mit stockendem Atem hervor. Ané begann leicht zu lachen, schob mich ins Badezimmer und nach einer viertel Stunde kam ich wieder raus. Als ich das Zimmer wieder betrat, saßen da Ané, Carmen und Maria. Sie schauten mich an, grinsten und hielten den Atem an.
»Du siehst toll aus, Mari.« Sagten sie wie aus einem Mund und ich trat vor den Spiegel. Skeptisch musterte ich mich und zuckte mit den Schultern. Das Kleid war aus dunkelblauem Satin, lag eng an und zeigte, obwohl es schulterfrei war, nicht zu viel Haut. Es betonte die weiblichen Kurven und harmonierte mit meinen dunkelbraunen Haaren. Jedoch fand ich nicht, dass ich besonders gut aussah und es einen vernünftigen Grund für ihre Fassungslosigkeit gab. Entspannt ließ ich mich auf einen der Sessel nieder, ordnete kurz meine Tasche und sagte dann:»Wir müssen runter. Die warten bestimmt schon alle.«
»Noch nicht!« Rief Carmen plötzlich und fragend schaute ich sie an. »Ané muss noch sagen wer sie zum Altar führen soll.«
»Kommt Gené doch nicht?« Fragte ich geschockt und traurig nickte Ané. Was für ein Vater, lässt seine Tochter am Tag ihrer Hochzeit alleine, nur weil er ihren Freund nicht mag? Einfach lächerlich.
»Komm schon, Carmen. Wir wissen alle schon wer sie führen soll.« Meinte Maria und guckte mich grinsend an.
»Anscheinend alle außer mir.« Murmelte ich und schaute zu Ané, welche bittend die Hände zusammenfaltete und mich flehend anblickte. »Ich mach es.« Euphorisch hob ich meine Arme und ließ mich zurück in den Sessel fallen, woraufhin wir anfingen zu lachen. Kurz danach, gingen wir runter und die Melodie eines Klaviers drang an meine Ohren. Die Töne klangen leicht und sanft und mischten sich nach kurzer Zeit mit der Melodie einer Violine. Ané hakte sich bei mir unter und langsam schritten wir, mit Carmen und Maria vor uns, in den kleinen Saal, der sich in der linken Hälfte des Hauses von Ané und Gabino befand. Dann gingen wir vorsichtig die kleinen Stufen zum Garten hinunter und vor uns stand eine kleine Menge an Leuten, die uns anschauten. Nach und nach gingen wir an ihnen vorbei bis zum Altar, an dem Gabino, Felipe und Gabinos bester Freund Pedro schon warteten. Die Musik klang aus und der Pfarrer begann zu sprechen. Nach einer kurzen Rede von ihm, begannen Ané und Gabino damit ihre Eheschwüre zu sagen und tauschten nachdem der Pfarrer die alles entscheidende Frage gestellt hatte, die Ringe aus. Sie küssten sich und schritten Hand in Hand den Gang zwischen den Leuten, welche applaudierten und nach und nach ihre Plätze verließen, entlang. Während alle reingingen, blieb ich mit Felipe noch draußen und räumte die Stühle, sowie den kleinen Altar weg.
»Du musst mir nicht helfen, Pequeña.«
»Ich tue es aber gerne. So bist du schneller fertig und es gibt nachher keine Hektik, wenn die Tische aufgestellt und die Tanzfläche aufgebaut wird.« Ich stellte den letzten Stuhl auf den kleinsten Stapel, ging zu Felipe, welcher seinen Arm um meine Taille legte und ging mit ihm rein. Nach ein par Stunden Entspannung, sah ich wie Felipe und Gabino sich verdächtig umschauten und rausgingen. Aus Neugierde lief ich ihnen hinterher und belauschte sie...





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