Little Secrets, Major Sins

Autor: Conni<3
veröffentlicht am: 08.09.2012


Der Regen schlug an meine Tür, wie Steine gegen Wände. Nur zerbrach die Fensterscheibe nicht dadurch. Der Lärm dröhnte mir an die Ohren, da ich genau unter dem Fenster schlief. Es war eine Schlechte Idee gewesen die Fenster offen zu lassen, da nun all die kalte Luft in mein Zimmer strömte.
Ich kuschelte mich immer mehr in meine Decke ein, in der Hoffnung endlich einschlafen zu können. Vergebens. Ich lag wieder, gefühlte, drei Stunden im Bett ohne die Augen zu schlagen zu können. Noch so eine Nacht ohne Schlaf. Mir kam es schon fast so vor, als ob die Morgensonne sehen würde. Ich hoffte, dass das nicht der Wahrheit entsprach.
Ich rappelte mich auf und merkte schnell, dass es doch die Morgensonne war. Die Sonne erhellte mein ganzes Zimmer, sogar bis auf die hinterste Ecke. Ein kurzen Blick durch mein Zimmer, der mich wieder all die Erinnerungen aufleuchten ließ. Alles das, was am gestrigen Tag passierte. Bierflasche, Zigarettenstummel und benutzte Taschentücher. Man konnte gar nicht fassen, dass das ein 17-jähriges Mädchen fabriziert hatte, was? - aber es war so. Ich, ganz alleine, habe fast zwei Schachtel aufgeraucht, knapp sechs Flaschen Bier ausgetrunken und mehr als vier Packungen Taschentücher verbraucht.
Ich blickte erneut durch mein Zimmer und merkte schnell, dass ich alleine war. Wie sollte es denn auch anders sein? Weder Alaine, noch Eve oder Nate waren hier. Nicht einmal Noah war ich. Aber ich konnte ich so naiv sein und denken, dass sie bei mir seien. Töricht.
Und das alles nur wegen dem letzten Tag.
Ihr wollt nun sicherlich wissen was gestern passiert ist, was? Simpel. Simpel, wenn man die ganze Geschichte weiß, nicht nur das Ende.


Irgendwann im Februar lag immer noch Schnee auf den Straßen von St.Poet. In vielen der anderen Städte was der Schnee schon weg, nur in St.Poet nicht. Aber es war nicht wirklich schlimm. St.Poet war immer „etwas“ anders als alle anderen. Unsere Schule sah genauso aus wie vorher. Gebaut aus braunem Stein, Säulen zwischen den beiden Haupttoren und eine - eigentlich - grasgrüne Wiese, die jetzt vom Schnee bedeckt wurde.
„Eden!“, hörte ich eine Stimme rufen. Sie war so vertraut, so warm und doch laut. Ich drehte mich kurz um und sah ein dunkelhaariges Mädchen angerannt kommen. Ihre dunklen Locken ließen sich von dem Wind umhertragen, bis sie dann bei mir anhielt. Ich schnappte eine zeitlang nach Luft und kam schließlich zu sich.
„Wie lange wartest du schon, Eden?“, fragte sie unsicher. Ich wusste, dass sie Angst hatte, dass sie zu spät war.
Ich schüttelte nur meinen Kopf. „Alles gut, Ally, mach dir keine Sorgen.“
Zunächst lächelte sie zufrieden und atmete ganz lange aus. Ihre Wangen rosa, ihre Wimperntusche schwarz. Sie trug einen kurzen rot-schwarz karierten Rock, der unter ihrer braunen Jacke versteckt war. Natürlich konnte sie nicht ohne Leggings rumlaufen. Vielleicht war es dem Wetter nicht angemessen, aber sie interessierte es einen Scheiß, ob es nun kalt oder warm war - sie wollte gut aussehen, egal was passierte. Leider klappte dies nicht wirklich oft bei ihr.
„Hast du denn schon Mathe gemacht?“, fragte sie nervös.
„Wieso so nervös?“, dachte ich, antwortete aber: „Nein, du kennst mich doch. Ich mache niemals Mathe.!
Ich hörte ihre nervige Lache, die verschwang, als wir in das Gebäude eintraten.
Alaine Johnson, meine beste Freundin neben Eve. Sie war immer für mich da gewesen, egal was passierte. Wir lernten uns mit sechs Jahren kennen und sind bis heute unzertrennlich.
Ich beobachtete sie unauffällig wie sie zum Vertretungsplan blickte. Sie war süß, das musste man schon sagen, aber jeder der sie kannte, wusste, dass sie ein ziemlich freches Gör ist.
Als wir alle vier beieinander waren, fing die ganze Sache erneut an.
„Habt ihr schon gehört? Wir haben einen neuen in der Schule!“, kreischte Zoe los. Ja, Zoe. Ein Mädchen mit riesigen Brüsten, einer großen Klappe und nichts dahinter, aber wir mochten sie - besonders Ally. „Er soll von der St.Cannory kommen!“
St.Cannory war eine strenge Schule, die nicht nur Disziplin forderte, sondern auch Leistung. Ganz anders als unsere Schule. Sie war nicht nur bekannt für ihre strengen Lernmethoden, sondern auch für ihre super-heißen Typen. Würde man jedes Mädchen in St.Poet fragen, wo die heißesten Jungs sind, würde jedes Mädchen das selbe sagen: St.Cannory!
„Das glaub ich nicht…“, gab Eve von sich.
„Ist aber so!“, zischte Zoe schnippisch und widmete sich direkt ihrem Handy zu. Wir hörten sie nur grummel: „Wenn ihr mir nicht zuhören wollt, bitte.“
Ich konnte es aber selbst nicht wirklich glaube. Ein Schüler von der St.Cannory auf unserer Schule? Dann müsste er ganz schön gut aussehen. - Was er nicht tat.
Er hieß Abe Miller, hatte kurze braune Haare mit einer Cap drüber und einer grauen College-jacke. Er war nicht gerade der Hübscheste, aber er sah sympathisch aus. In der Pause lernten wir ihn schließlich kennen. Er lachte komisch, er ging komisch und er war es auch. Kein Junge war so wie er - und da konnte mir jeder zustimmen! Wir wussten ja noch garnicht, was er genau tat und warum er \"gegangen\" war...



Nach diesem Treffen waren wir nie mehr die selben…





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