Das Gift des Königs Sohne - Teil 2

Autor: flower
veröffentlicht am: 04.09.2012


Dokumente gibt es überall. So wie die Dunkelheit. Licht,welches nicht in die Tiefen der Ozeane reicht,ist in dem Moment der Dunkelheit unterlegen. Oder wie die Gedanken eines Menschen,die es überall gibt. Jedoch möchte ich mich nicht von meiner Hauptaussage entfernen. Ja,Dokumente gibt es wirklich überall. Man schreibt sie nieder und hofft auf etwas oder will etwas festhalten oder ausdrücken oder für sich selbst erklären. Doch überall wo der Mensch ist,gibt es Dokumente. Und ich habe auch ein Dokument gefunden. Eines,das mich erschrak. Vor ungefähr fünf Stunden. Vor fünf Stunden war Schulschluss. Vor dem Schulschluss habe ich mein Pausenbrot gegessen. Und genau während des Pausenbrotes,habe ich ein Dokument gefunden. Von dem Mädchen,das gestern alle verpetzt hat und heute nicht in der Schule erschien.


Vor sechs Stunden.

Die ganze Klasse redetet nur noch um das Mädchen von gestern,die von ihnen so genannten „Petzkuh“. Es kamen weitere Beleidigungen wie: Schlampe,gehirnloses Miststück und verdammtes Opfer. Doch die ganze Zeit habe ich mich gefragt,warum denn keiner neugierig auf ihr Fehlen war. Vielleicht hatten die Jungen,welche vor mir saßen,ihr etwas schlimmes angetan? Oder sie hatte einfach Angst,weil sie den Jungen entkommen war und diese ihre eine kleine Botschaft,so ähnlich wie „Wenn nicht heute,dann morgen“ geschickt hatten? Oder sie hatten sie gekriegt und ihr gesagt,das sei noch nicht alles? Und wenn das wirklich so war,dass konnte man ihr doch nicht antun,nur weil sie einmal gepetzt hatte. Binnen kürzester Zeit wusste ich,in was für eine Klasse ich gekommen war. „Ein Fehler und null Entkommen.“ Ganz klar. Außerdem,konnte man das als Fehler sehen? Okay,ich bin keine Streberin,aber war das nicht zu viel,dass was sie da taten? Trotz meiner vielen Fragen,beschloss ich die restliche Zeit,etwa eine Stunde,ohne Bemerkungen weiterzuführen. Das wäre zu riskant gewesen.


Und als es nach einer vier Minuten geschellt hatte,freute ich mich,dass es Pause war. Alle gingen raus,nur ich blieb zurück. Plötzlich und völlig unerwartet,stoppte Herr Doblink vor der Tür und drehte sich zu mir um.
„Liberty,ich habe mich mit dir noch gar nicht richtig unterhalten können. Gefällt es dir hier an unserer Schule? Hast du dich schon zurecht gefunden in der Klasse?“
„Ich weiß es nicht,Sir“,lüge ich.
Mir gefällt es hier nicht und ich will mich auch gar nicht in der Klasse zurecht finden. Also weiß ich es doch.
„Wieso,macht die Klasse schon wieder Unfug? Wenn dem so sei,werde ich sofort eine Lö...“
„Nein,nein,Sir. Es ist einfach alles so neu. Ich denke,ich muss mich erst an diesen Ort gewöhnen.“
„Dann ist ja gut. Ich muss jetzt schnell gehen. Bis Morgen“,sagte er,nachdem er einen Blick auf seine Uhr warf.
„Bis Morgen,Sir“,antwortete ich und setzte ein leicht verschmitztes Lächeln auf.
Als ich gerade hoffte,er würde gehen und mich alleine lassen,sagte er plötzlich:
„Liberty,falls irgendeiner aus der Klasse dich nicht vernünftig behandelt oder irgendeinen deiner Klassenkameraden,dann lass es mich bitte wissen.“
„Ja,Sir“,log ich weiter.
„Gut,ich danke dir“,waren seine Worte,bevor er das Klassenzimmer verließ.
Mist. Verdammter Mist. Großer Mist.


Fünf Minuten vergingen und ich hatte nur noch zehn Minuten. Keine Ahnung wieso,aber ich dachte an das eine Mädchen. Was war mit ihr passiert? Vielleicht machte ich mir auch umsonst,nun ja keine Sorgen,sondern Fragen um sie? Ich weiß nicht ganz wieso,aber mein Blick rutschte immer auf ihren Pult. Dann beschloss ich einfach so,plötzlich,ohne große Ahnung wieso,ihren Pult zu untersuchen und stand von meinem Platz auf. Als ich einen Schritt Richtung ihres Pultes machte,blendete mich die Nachmittagssonne und ich ging schnell zu ihrem Pult,so schnell,dass ich fast gestolpert wäre,als ich gegen ihren Stuhl lief. Hätte jemand meine tolle Aktion gesehen,hätte sie einen Lachanfall bekommen. Ich lehnte mich an ihren Pult und schaute ihn mir genau an. Nichts. Warum tat ich das eigentlich? Wahrscheinlich weil ich nichts besseres zu tun hatte. Aber was brachte es,auf einen leeren Pult zu starren?
„Dummheit“,murmelte ich leise und seufzte über mein kurzes Selbstgespräch.
Wie aus dem Nichts hatte ich plötzlich eine Idee gehabt und tastete den unteren Teil des Pults mit meiner Hand ab. Wieder einmal nichts. Doch ich tastete gefühlte zehn Mal die gleiche Stellen ab. Als ich schon aufhören wollte,fiel mir auf,dass ich die linke Seite oben nicht mit meiner Hand erreicht hatte. Also ging ich einmal herum und tastete die Stelle ab.
Dort fand ich es – das Dokument. Erschrocken kniete ich mich hin und sah ein Stück kariertes Papier,mit Tesafilm an den Pult geklebt,und riss es vorsichtig ab. Das konnte doch nicht wahr sein. Während ich mit der Neugier kämpfte und hoffte,es war nicht eine unnötige fertiggestellte Begrüßung der Anderen. Es könnte ja sein,dass sie wollten,wenn das Mädchen zurückkam,dass sie es fand und las und dort beleidigende Zeichnungen waren. Aber nein. Es war etwas eigenartiges und vom Mädchen selbst. Mit jedem weiteren Satz schlug mein Herz ein wenig schneller. Die fein säuberliche Schrift war von ein paar großen Tintenflecken (ich glaube durch Tränen verursacht) ein wenig schwerer zum Lesen gemacht. Oben rechts stand ein Datum und ein Name: Das Datum war vor sechs Wochen gewesen,26.08.2014,und der daneben stand,Rosalie.



„Ich habe es Leid,in dieser Klasse zu sein. Es ist nicht auszuhalten. Dieser Zettel soll dafür sorgen,dass meine Geschichte erhalten bleibt,falls ich es nicht mehr aushalte. Doch ich habe eine Sache,die ich loslassen muss. Eine einzige Sache. Ron McRen,ist ein mieses perves Stück Dreck! Damit er mich in Ruhe lässt verlangt er von mir meine... Unschuld. Ich sage jedes Mal 'NEIN',aber das macht ihn nur noch mehr wütender. Ich habe Angst. Wer kann mir helfen?“

Mehr stand da nicht. Das musste es auch nicht sein. Etwas kaltes breitete sich in meinem Körper aus. Kalt. Kälter. Antarktis.



Jetzt gehe ich den Brief innerlich zum einundzwanzigsten Mal durch und zittere immer noch. Ich muss dieses Mädchen,Rosalie,erreichen. Ihr helfen. Wieso ich einem Mädchen das ich kaum kenne helfen will? Keine Ahnung. Warum ich so sehr zittere obwohl ich doch angeblich keine Gefühle mehr habe? Keine Ahnung. Aber vielleicht liegt es daran,dass Ron McRen alleine in das Klassenzimmer kam und mir den Zettel neugierig aus der Hand riss. (Ich glaube er kam,um abzuchecken,was ich tat.) Er überflog ihn und was danach kam,daran erinnere mich auch noch.



Ron McRen liest den Zettel durch und seine Augen werden zu Schlitzen. Ich weiß,was er und Rosalie wissen und das schien ihm gar nicht zu gefallen.
„Du wirst keinem was sagen,kapiert?“,zischt er,die Anspannung in einem rasenden Tempo verbreitend und mir wird kurz dunkel vor Augen.
Dann versuche ich an ihm vorbei zu rennen und er fängt mich ab und schließt die Klassenzimmertür,drückt mich gegen die Wand,verdreht mir den Arm hinter meinem Rücken und vermindert den Abstand unserer Gesichter.
„Ich sagte,du wirst keinem etwas sagen. Verstanden?“
Ich sagte nichts. Dann setzte ich zum Hilferuf an,doch er dämpfte ihn mit seiner Hand.
„Fresse oder du kriegst Schläge! Ich frage dich jetzt zum allerletzten Mal,wirst du deine Fresse halten?“,flüstert er bedrohlich.
Ich nicke kräftig und hoffe das er von mir ablässt.
„Rosalie und ich sind eine Sache,die dich nichts angeht“,sagt er noch zum Schluss und lässt zum Glück von mir ab.
Aber ich traue mich diesmal mein Schweigen zu brechen.
„Du hast ihr gestern etwas angetan und deshalb ist sie heute nicht in der Schule.“
Dieser Satz ließ Ron,der sich von mir entfernt hatte,wütend auf mich zukommen und ich hörte,wie ein dumpfes und lautes Geräusch ertönt,als seine Faust gegen die Wand sauste.
„Selbst wenn,was geht dich das an?“
Das war eher ein Befehl,als eine Frage.
„E-Entschuldige“,brachte ich nur erschrocken heraus und schluckte.
Wütend verließ er das Klassenzimmer. War ich jetzt dran? War ich auf dem Dokument,das in seinem Kopf gespeichert war und mit dem Titel „Leute zum 'Fertig-Machen' “ gekennzeichnet war,drauf? War ich jetzt dran?



Ich habe immer noch Angst. Wie konnte es dazu kommen? Was wird als nächstes geschehen?


Keine Ahnung wie,aber irgendwie liege ich auf der Couch und schaue mir einen kitschigen Liebesfilm an. Normaler Weise tue ich das doch gar nicht. Irgendwie gefällt mir der Film sogar. Gerade als der Mann die Frau,auf einer Brücke mit einem wunderschönen Hintergrund eines Regenbogens,küssen will,fällt die Fernbedienung aus der Hand und der Kanal wird umgeschaltet. Ich seufze und will gerade die Fernbedienung mit einem geschickten Beugen ergreifen,als es klingelt. Noch während ich die Stirn kräusle,gehe ich zur Haustür und öffne die Tür. Das tue ich doch normaler Weise auch nicht,was ist los mit mir? Doch das ist in dem Moment nicht wichtig. Viel wichtiger ist,das Ron vor mir steht und das,was er in seiner Hand hält. Etwas,was aus Metall gemacht worden ist und wegen dem Licht an der Decke schimmert. Ein Messer... und Ron. Ron. Messer. Messer Ron. Und wieder die Antarktis in meinem Körper.



Sooo :D Nach langer Wartezeit ist endlcih die Schreibblockade weg! :D Juhuuu :D Am Ende ist ein kleiner Cliffhanger :D Aber es gibt eine ganz einfache Erklärung was los ist :D Und die werdet ihr im nächsten Kapitel bekommen :D ACHTUNG: Bald wird die Geschichte „Erster Kuss“ fortgesetzt werden :))) lg ;) eure flower Ach ja noch etwas: Es wäre lieb wenn ihr euch im Forum das Thema „Schreibwettbewerb“ anguckt :D Ich suche weitere Teilnehmer :D






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz