Gemeinsame Einsamkeit - Teil 5

Autor: Ashlen
veröffentlicht am: 27.08.2012


"Wer ist Jane?", fragte Crisha neugierig.
"Na diese Nutte aus seiner Klasse. Die hatten schonmal öfter was miteinander. So sagt man jedenfalls. Seit paar Tagen sind sie wohl wieder zusammen."
Was?
Das wird ja immer besser!
"Haha, echt gute Story's, die du hier erzählst.", sagte ich zu ihr ungläubisch.
"Glaubst du mir nicht? Dann geh doch einfach in den Flur der 12. Klassen. Wie ein Lifeporno.", grinste sie.
Ich gab auf und hakte nicht weiter nach.
Ich musste nur daran denken, was das dann alles von ihm sollte.
Naja was wohl?!
Er spielte nur mit mir.
Er hatte bemerkt, dass er mir gefallen hat und ich ihn total atemberaubend fand, als ich ihn immer auf den Flur sah.
Seitdem habe ich das Gefühl, dass nur er in meinen Gedanken ist.
Ist er irgendwie auch.
Aber egal was ich mache, egal was er tut, ich muss mich von ihm fern halten.
Er wollte doch sowieso nur die Bestätigung, dass er auch mich herumkriegen könnte.
Klar, eine Beziehung würde ich nie mit ihm eingehen aber wenn er versuchen würde mich zu verführen, wäre ich wohl machtlos.

In den nächsten Tagen blieb ich auch immer in der Klasse und sah ihn kein einziges Mal.
Auch nicht vor meiner Haustür.
"Ey Lynn, kommst du heute mit in die Stadt?", fragte mich Crisha eines Morgens dann.
"Wieso? Musst du noch etwas besorgen?", fragte ich überrascht entgegen.
"Nein, ich wollte nur zum Frisör, vielleicht mal ganz blond oder so."
"Gute Idee, ich möchte auch mal wieder meine Haare umfärben. Ich hol' nach der Schule schnell mein Geld von zu Hause und komm dann nach, okay?", sagte ich und somit haben wir uns zum Mittag verabredet.
Da heute Freitag ist, haben wir sehr viel Zeit.
Nach der Schule lief ich so schnell, wie es ging nach Hause.
Ich stellte meine Schultasche ab, nahm Geld aus der knallroten Dose, die meine Mutter immer für mich hier ließ und verschwand schnell wieder.
Als ich nach draußen ging war ich mal wieder nur in Gedanken versunken und lief schnell über die Straße.
Plötzlich kam ein Auto aus der Kurve und erwischte mich seitlich.
Man hörte einen leisen Knall.
Mir wurde kurz schwarz vor Augen und versuchte danach sofort wieder aufzustehen.
"Verzeihung, tut mir leid ich habe dich nicht gesehn. Ist alles okay bei dir?", fragte der Mann aus dem Auto.
Ich riss mich zusammen und stand auf.
"Jaja, alles bestens, ist nichts passiert!", sagte ich und beruhigte ihn.
Er hatte mich nur leicht von vorne gestreift und mir schien wirklich nichts passiert zu sein.
"Soll ich lieber ein Krankenwagen rufen?", fragte er doch nochmal besorgt.
"Nein, schon gut! Ich habe nicht richtig aufgepasst."
Er nickte, verabschiedete sich von mir und entschuldigte sich noch ein paar mal.
Mir war das in dem Moment nicht so wichtig, ich wollte Crisha nur nicht stehen lassen.
Als er wegfuhr erblickte ich plötzlich Jay auf der anderen Seite.
Er guckte geschockt und kam direkt auf mich zu.
"Hey!", schrie er.
Oh nein, was soll das denn jetzt?
Ich war so froh, ihn solange nichtmehr gesehn zu haben.
Ich war froh, dass er mich so lange in Ruhe ließ.
Als er hastig mit schnellem Atmen vor mir stehen blieb, guckte er mich aufrecht an.
Seine braunen Haare waren total verwuselt und er wischte mit seiner Hand leicht gegen seine Stirn.
Er sah dabei natürlich ziemlich gut aus, vorallem als er mich lächelnd mit seinen Augen anguckte.
"Ist dir was passiert?", fragte er dann.
Ich schaute ihn mal wieder zickig an: "Nein, ist alles in Ordnung, ich muss jetzt los."
Er sagte nur: "Okay.", und ich lief schnell weiter.
Bei den ersten Schritten, die ich gemacht habe, spürte ich mein rechtes Bein nichtmehr richtig.
Ich knickte leicht um und stützte mich vorher mit den Händen auf den Boden ab.
Mein weißes T-Shirt war sowieso schon von dem kleinen Unfall hinüber.
Ich hörte Jay mal wieder lachen.
Zuerst einen auf besorgt machen und mich dann da so hängen lassen.
Ich stand sofort gerade auf und versuchte langsam weiter zugehen.
Mein Knöchel muss verstaucht sein.
Solang ich aber noch das Gefühl habe, dass Jay mir von hinten zuschaut, werde ich versuchen normal zu gehen.
Er nervt mich echt.
Als ich weiterging, unterdrückte ich die Schmerzen und hoffte, dass Crisha mir nichts ansah.
Sie wunderte sich nur über mein weißes T-Shirt und ich musste ihr erklären, dass ich nur gestolpert bin.
Ich hasse es, wenn man besorgt um mich ist, vorallem bei Crisha.
Sie machte sich dann immer extreme Sorgen.
Beim Frisör drinnen angekommen ging es los.
Crisha ganz blonde Haare und ich rote, mit blonden Strähnen, die aber nicht sehr auffallen sollten.
Als wir nebeneinander saßen, fragte mich Crisha: "Willst du heute nicht mal wieder mit in die Disco kommen?"
Ausser, dass ich keine Ahnung hatte, ob mein Gelenk dazu im stande ist, bejahte ich und hoffte, dass nichts weiter schlimmes passieren würde.

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Danke für die bisherigen Kommentare. :) Würde mich aber auch über Kritik und verbesserungsvorschläge freuen, um besser zu werden. also nicht so zurückhaltend sein! :D
lg Ashlen





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