Jungs und andere schlimme Probleme - Teil 24

Autor: Regentanz<3
veröffentlicht am: 28.05.2013


Danke danke danke für eure lieben Kommentare :))) Ich war auch nicht ganz untätig gewesen und habe mich ans Werk gemacht ;) Ich hoffe, dass euch der Teil gefällt und ich würde mich über Kritik und Rückmeldung jeglicher Art seeeeehr freuen :*
(Und mal sehen, vllt. wird die Geschichte mal ein Buch :D)
LG Wiebke :)
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Die ersten Sonnenstrahlen weckten mich, neckten meine nackten Schultern und streichelten mich sanft. Verschlafen öffnete ich die Augen, um einen Blick auf Amelie zu erhaschen. Ob sie schon wach war? Wie ging es ihr heute? Doch es war vor allem eine einzige Frage, die mich quälte: Was war die Prüfung gewesen?
Gestern hatte mir die Wächterin nichts verraten wollen. Nicht einmal, ob Amelie sie bestanden hatte. Das Gefühl der Frustration kroch durch meinen Körper. In der menschlichen Welt hatte ich lernen müssen damit umzugehen. Doch selbst in dieser Welt war das Gefühl noch nicht ganz verschwunden. Das war der Nachteil gewesen in die andere Welt zu reisen. Doch für Amelie nahm ich es gerne hin. Natürlich waren uns Emotionen nicht fremd. Die Liebe war hier so stark, dass sie meist für ein ganzes Leben hielt. Es kam schon vor, dass sich hier die Leute im Kleinkindalter ineinander verliebten und auch noch nach noch so vielen Jahren verliebt waren, wie am ersten Tag. So etwas gab es in der Menschlichen Welt nicht. Doch so vieles unterschied unsere Welten. Zwar hatten auch wir Kriege gehabt und habgierige Wesen, die noch keinen Namen trugen, aber solche Hasskriege, wie sie es in der menschlichen Welt gab, waren schrecklich und solche gab es nicht in solchem Ausmaße in unserer Welt. Von genau diesen Kriegen hatte ich der Königin am Morgen nach unserer Wiederkehr berichten müssen. Bestürzt war sie gewesen, schockiert. Doch als sie hörte, dass es dort, wo Amelie gelebt hatte keine solche Kriege gab, war sie so erleichtert gewesen, dass der ganze Raum noch mehr erstrahlte. Es war unglaublich, welche Ausmaße ihre Gefühle auf die Umgebung von ihr nahmen. Schon bei Amelie hatte ich es bemerkt, doch es war lange nicht so stark, wie die der Königin.

Liebevoll sah ich Amelie an. Mein Mädchen. Egal wen sie heiraten müsste, ich wusste dass sie nur mich lieben würde. Doch auch mir bereitete es Bauchschmerzen. Doch wenn ich wollte, dass es meiner kleinen Schwester gut ging, musste ich diesen Verlust annehmen. Ich hatte es Sophie versprochen. Als die Truppen unser Haus stürmten, unsere Eltern vor unseren Augen töteten, während ich alles mit ansah, hatte ich Sophie hinter meinem Rücken versteckt. Sie sollte diese Grausamkeit nicht mit ansehen müssen. Keine 30 Minuten zuvor hatten wir am Abendbrots Tisch gesessen. Mama, mein Vater, Sophie und ich. Hatten Brot gegessen, erzählt und den Moment der Ruhe genossen. Doch als kurz darauf die Truppen von Malek unser Haus stürmten, hatten wir alles stehen und liegen gelassen, waren in den Turm gerannt, wo das Schlafzimmer unserer Eltern gewesen war und die Tür verriegelt. Mit Schränken, Stühlen und allem, was wir hatten. Schon vor geraumer Zeit hatten Maleks Truppen begonnen unsere Dörfer niederzubrennen und großes Unheil zu stiften. Niemand wusste warum. Bis heute noch nicht…
Als sie Sophie und mir die Eltern nahmen, die wir doch so abgöttisch liebten, hatte ich ihr versprochen, dass ich sie nie verlassen würde. Dass ich immer für sie da sei. Und ich hielt es bis heute. Mit jedem Tag ähnelte sie unserer Mutter mehr. Die roten, lockigen Haare, die klaren blauen Augen, die von Klugheit zeugten. Es sah momentan ganz so aus, als würde sie eine Waldelfe werden, wie Mutter. Sie würde Ruhe und Ordnung in den Wald bringen, Tiere und andere Geschöpfe des Walden so sehr lieben, wie Mutter es getan hatte. Und sie würde ihren Job großartig machen und mit einem Ehemann glücklich werden. Amelies: Guten Morgen! Holte mich in die Realität zurück.

„Hallo meine kleine Fee.“, begrüßte auch ich sie und küsste ihre Stirn.
Sie strahlte mich an.
„Habe ich wirklich schon die erste Prüfung gemacht, oder war das nur ein Traum?“, fragte sie mich mit großen Augen.
„Du hast es geschafft.“, lachte ich.
„So schwer war es auch nicht…“, log sie und sah auf ihre Hände.
„Was musstest du denn machen?“, fragte ich mit einem Lächeln in den Mundwinkeln, das die eigentliche Sorge um sie überspielen sollte.
Sie durchschaute mich und zog mich zu sich heran. Genussvoll saugte ich den Geruch von Sonne, Blumen und Wald ein und gab mich ihrem zärtlichen Kuss voll und ganz hin. Wenn sich ihre Lippen so sinnliche bewegten, wie sie es jetzt taten, konnte ich gar nicht anders, als alles um mich herum zu vergessen.
Nachdem wir uns schwer keuchend voneinander gelöst hatten, begann sie mir von ihrer Prüfung zu erzählen.




~ AMELIE ~



Das erste, was ich mitbekam waren Bennys starke Arme gewesen, die ich besser kannte, als alle andern Arme erkennen könnten. Sie hatten mich warm und sicher empfangen. Dann hatte er geredet, seine tiefe, melodische Stimme von Sorge erfüllt. Doch ich bekam ihren Sinn nicht mit. Ich hatte ihn am liebsten küssen wollen, meinen schweren Kopf auf seine glatte, muskulöse Brust gepackt um ihm zu zeigen, dass es mir ganz gut ging. Tat es ja auch. Es war so atemberaubend gewesen. So befreiend. Erst während ich Benny das Ganze versuchte zu beschreiben merkte ich, dass ich geflogen war, bevor ich in Ohnmacht gefallen war. Die Leere auf meinem Rücken war allgegenwärtig zu spüren und löste ein seltsames Gefühl des Vermissens in mir aus. Dabei vermisste ich so vieles. Lilly und Lisa, die dachten, dass Benny und ich bei einem Autounfall gestorben wären. Meine Mutter, die mich aufgezogen hatte. Ja sogar Steve vermisste ich in so manchen Momenten, in denen ich alleine war. Dann hatte ich Zeit gehabt dieses Gefühl durch die Zellen meines Körpers streifen zu lassen. Und zu weinen.
Natürlich erzählte ich niemandem etwas davon. Doch ich vermisste mein altes, unbesorgtes Leben mehr, als ich es hätte offen zugeben können. Es fehlte mir, mich mit Lisa und Lilly zu treffen und die Vorstellung, dass sie um mich trauerten, weil ich anscheinend tot war, zerriss mich innerlich.
Doch dann war Benny da. Meine Mutter, meine leibliche, mein Vater, meine Eltern. Das Hofpersonal, das ich sehr mochte. Ich war ein Teil von etwas ganzem geworden. Sogar meinen brrr… Verlobten konnte ich ganz gut leiden, doch genauso sehr hatte ich Angst vor der Hochzeit. Ich hatte keinen anderen Ausweg gefunden. Ich konnte nur noch auf ein Wunder hoffen. Was ziemlich unwahrscheinlich war.






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