Jungs und andere schlimme Probleme - Teil 10

Autor: Regentanz<3
veröffentlicht am: 22.09.2012


Soo meine Lieben ich habe etwas länger gebraucht, wollte aber zum Jubiläum einen etwas längeren Teil als sonst einschicken und ich war die Woche über nicht da.. :) SOoo viel Spaß beim Lesen und was da genau mit Luca ist werdet ihr noch sehen :* Danke noch für die vielen lieben Kommentare, ich hoffe euch gefällt dieser Teil <3
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*************************************Amelie***************************************

Diese Nacht träumte ich von Benny. Weder von einem unbekannten und doch gleichermaßen so vertrauten Ort, noch von bunten wirren Bilden und Farben, welche völlig Zusammenhangslos in meinem Kopf erschienen. Ich wachte in meinem Bett auf und fing langsam an mich wieder zu erinnern, wie ich in mein Bett gekommen war. Jetzt fiel es mir wieder ein! Als ich aufwachte, befand ich mich gerade in Bennys Armen. Mein Herz fing an laut und schnell zu klopfen als ich daran dachte. Und dann waren wir da und das letzte, an was ich mich erinnern konnte waren dunkle Aufnahmen meiner Mom, die mich freudig in die Arme genommen hatte und dann hatte mein Wecker geklingelt. Mehr tot als lebendig, rannte ich wieder einmal dem Bus hinterher. Dieses Mal war ich nicht die Einzige. Benny rannte neben mir und war eindeutig schneller als ich. Mist! Ich hätte doch noch laufen gehen sollen.
Also legte ich noch einen Zahn zu und hielt mit seinem Tempo mit. Er lacht nur. Warum lachte er? Er hatte gar keinen Grund zu lachen? Hatte ich etwas im Gesicht? Nein das konnte nicht sein, denn ich hatte noch bevor ich rausgegangen war einen Blick in den Spiegel riskiert.
„Was lachst du so?“, keuchte ich.
„Ich würde sagen wir haben zwei Freistunden.“, sagte er. Warum war er so gar nicht aus der Puste und musste noch so heiß aussehen wenn er lief.
„Warum das?“, fragte ich, verwirrt von seiner Aussage.
„Deshalb. Unser Bus ist weg.“, sagte er und lachte über meinen Gesichtsausdruck.
„Oh.“, sagte ich wieder einmal geistreich.
„Wohin jetzt?“, fragte er.
„Was weiß ich. Normalerweise würde ich jetzt nach Hause gehen und mir beim Fernsehen eine gute Entschuldigung einfallen lassen.“, meinte ich abwesend. Ich war ja schließlich damit beschäftigt meinen Atmen zu normalisieren und zu regulieren. Unauffällig versteht sich.
„Na dann. Ich weiß ja wo es langgeht.“
„Was?“, rief ich entsetzt aus. Einige Passanten drehten sich verwirrt zu und um und sahen und an.
„Du hast schon richtig verstanden. Ich komme mit.“, sagte er ernst und zog mich an meinem Jackenkragen in die Richtung meines Hauses. Empört stemmte ich die Füße auf den Boden.
„Kommt gar nicht in Frage!“, sagte ich verärgert.
„Doch.“, sagte er schlicht. Mein Wiederstand interessierte ihn reichlich wenig. Er ging weiter ohne auf meinen Protest zu achten.
„Nein.“, sagte ich immer wütender werdend. Er achtete nicht auf meine Worte und schleift mich wie einen Hund an der Leine bis vor mein Haus. Dann stellte er sich hinter mich und versperrte mir den rettenden Weg in die Freiheit. Den Weg, welcher mich weit weg von ihm brachte.
„Besitzt du die Güte uns die Tür aufzuschließen, denn es ist nicht sehr angenehm draußen.“, säuselte er in mein Ohr und entfachte einen Schauer, welcher sanft von meinem Ohr bis zu meinem Rücken herunter rieselte, als es mir leicht an mein Ohr pustete.
„Wenn du die Güte besäßest aufzuhören mein Ohr voll zu spucken, dann lässt sich darüber verhandeln.“, antwortete ich bloß.
„Ich spucke doch nicht!“, sagte er mit gespieltem Entsetzen und biss sanft in mein Ohrläppchen.
Langsam konnte ich das Gefühl in meinem Körper nicht mehr unterdrücken. Mein Körper kribbelte überall.
„Nein du sabberst nur.“, sagte ich leicht außer Atem und rot werdend.
„So ein Unsinn.“, meinte er daraufhin und zog mich näher an sich heran. Oh mein Gott. Ich glaube jetzt geht es los hier, dachte ich und überlegte hastig nach einer Ausrede für diese pikante und doch so prickelnde Situation.
„Ich laufe schon nicht weg, du kannst mich auch wieder loslassen.“
„Mache ich dich nervös?“, fragte er mit einer tieferen Stimme als ich es von ihm gewohnt war. Sie war rau und dunkel und so unglaublich sexy, dass ich dachte ich würde gleich in Ohnmacht fallen.
„Warum solltest du?“, fragte ich leise, damit er das Zittern in meiner Stimme nicht bemerkte.
„Stimmt, warum solltest du?“, sagte er so leise, dass ich mir unsicher war, ob er mich ansprach oder er eher zu sich selbst sagte. Darauf wusste ich keine Antwort. Er ließ mich nach einer Weile los und ich kramte meinen Schlüssel hervor. Wir gingen ins Wohnzimmer und schalteten den Fernseher ein. Es kann irgendein alter Film und wir machten es uns auf dem Sofa bequem. Er zog mich zu sich heran und nach einiger Zeit übermannte mich die Müdigkeit.

Ich träumte nicht von ihm. Ich war wieder einmal in diesem unendlich groß erscheinen Wald und ging einen Weg entlang. Es war ein anderer als die etlichen Male davor.
Die Sonnenstrahlen stahlen sich durch das grüne Blätterdach und hinterließen wunderschöne goldene Muster auf dem Waldboden. Die braunen, goldenen und roten Blätter lagen auf dem Weg verteilt und bildeten einen bunt gewebten Teppich. Es roch nach Wald, Pilzen, nassen Waldboden und Honig. Ich kam nach einiger Zeit auf einer Lichtung an. Wenig spektakulär und leicht zu übersehen. Und dennoch faszinierte sie mich. Ein paar wenige lila Blumen schmückten den Rand der Lichtung und so manche Pilze hatten sich hier offenkundig verirrt. Ich erinnerte mich an einen Pfad. Ich hatte keine Ahnung mehr, wie er aussah, noch was sich dort hinter verbarg. Ich suchte den unscheinbaren Weg und schob sanft ein paar Farnen zurück um zu dem kleinen Trampelpfad zu gelangen, der sich von all den Jahren, in denen er von mir benutzt worden war, gebildet hatte. Nach ca. 5 Minuten war ich an meinem Ziel. Ein großer, breiter Fluss plätscherte sanft entlang und ein Baum bog sich zu dem Fluss hin, welcher sich klar und blau über mein gesamtes Blickfeld durchzog. Es war zum Weinen schön. Ich hatte es so vermisst und endlich stand ich hier wieder und sah diesen Platz. Ich setzte mich auf einen breiten, starken Ast des Baumes und sah dem Wasser zu, wie es floss und lebte.

Als ich aufwachte bemerkte ich, dass ich im Schlaf geweint hatte. Lag vielleicht daran, dass ich sein T- Shirt vollgerotzt hatte, ohne es zu bemerken. Und jetzt war da an seinem Shirt ein großer nasser schwarzer Fleck, wo vor ein paar Stunden noch grau war. Aber er lächelte mich nur an. Ob es dieses eine Lächeln auch im Supermarkt gab?
„Aufgewacht Prinzessin?“, fragte er mit diesem Starlächeln und wickelte sich eine meiner Strähnen um den Finger, welche sich aus dem Zopf gelöst hatte. Schule. Schoss mir durch den Kopf und wollte sofort aufstehen.
„Ich hab uns abgemeldet. Ich hab gesagt, dass dir schlecht ist und du dir irgendetwas bei der Rückfahrt eingefangen haben musst und ich den Auftrag des Arztes hatte bei dir zu bleiben, damit ich dir zur Not helfen könnte, weil deine Magenkrämpfe so schlimm wären, dass du nicht richtig aufstehen könntest.“
„Oh.. Und das Attest und so was?“, fragte ich.
„Du bleibst für fünf Tage zu Hause und ich bleibe bei dir.“, meinte er leichthin. Fünf Tage Langeweile. Mom war heute zu einer wichtigen Fortbildung für ihre Psychologiepraxis gefahren und wäre die nächsten vier Tage nicht da.
„Das Attest verschreibt dir mein Vater, der hat mit so etwas keine Probleme.“, grinste Benny.
„Okay.“, sagte ich bloß und ließ mich wieder sinken. Da durchfuhr mich ein Schmerz. Er zog sich durch meine Schulterblätter. Es war nur an einer kleinen Stelle und doch kam der Schmerz so unerwartet, dass es brannte und wehtat, als hätte man mir ein Messer in mein rechtes Schulterblatt gerammt. Ich schrie auf. Benny sah mich verwirrt an, als ich mir dann allerdings an meine Schulter fasste, wurde er weiß und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Was er wohl dachte?

**************************************Benny***************************************

Ihr Schrei ging mir durch Mark und Bein. Auch wenn ich wusste, dass es langsam Zeit war. Ich wünschte mir so viel mehr Zeit mit ihr. Ich wusste, dass es wehtat. Aber ich hatte keine Ahnung wie sehr. Ich hatte es miterlebt. Bei ihren Schwestern und ihrem einen Bruder. Sie alle hatten Höllenqualen gelitten und nun war sie dran. Als Letzte von allen fünf. Ich musste an so viele Dinge gleichzeitig denken, aber als ich in ihr Gesicht sah, verzerrt aus einer Grimasse des Schmerzes, wusste ich ganz genau, was ich zu tun hatte. Ich nahm sie in meine Arme und trug sie in ihr Zimmer. Ihr Duft strömte mir entgegen, hüllte mich ein, sanft wie eine Melodie des Windes und süß wie die Rosen und Tulipanen, welche sich am Pavillon hochrangelten.
„Was ist das?“, keuchte sie atemlos in meinen Arm hinein.
„Das erkläre ich dir später. Bleib ruhig es geht bald wieder vorbei.“, sagte ich sanft. Ich hätte auf der Stelle weinen können. Aber dazu war ich nicht da. Ich war hier um sie zu retten. Und das würde ich auch tun.
Ich blieb bei ihr. Die ganzen nächsten Nächte. Nicole war nach ein paar Tagen des Wartens wieder zurückgekehrt. Sie wusste sofort, was genau los war, als ich ihr die Tür öffnete. Ich nickte ihr bloß zu, als ich die Aussage in ihren Augen erkannte. Es ist soweit. Sie ist soweit. Es stand dort so deutlich, als hätte sie es ausgesprochen. Amelie war bereit. Ich dafür umso weniger. Doch erst einmal hatten Nicole und ich Zeit zu planen. Wir würden nicht sofort aufbrechen, aber es würde nicht mehr allzu lange dauern und wir wären dazu gezwungen. Und ich würde sie mit meinem Leben beschützen. Nur wenn sie sich von Luca trennen musste. Ich wusste nicht, was sie dazu sagen würde. Schließlich liebte sie ihn oder so ähnlich. Es vergingen zwei weitere Tage, die meiste Zeit war sie bewusstlos. Von dem Schmerz und von der Wandlung. Aber jetzt würde sich nach so endlos vielen langen Jahren zeigen, wer sie wirklich war. Und nachdem ein weiterer Tag vergangen war, an dem ich ihr nicht von der Seite wich, schlug sie die Augen auf. Ihre Augen waren von einem grün, von einem Goldton getränkt. Sie war es. Wie die Augen ihrer Mutter, nur noch schöner, als ich es zu träumen gewagt hatte. Sie war so schön geworden, dass ich mich gar nicht traute, ihre perfekte Gestalt anzusehen. Ihre hohen Wangenknochen waren von leichtem rosa getränkt, ihre dunklen, langen, schwarzen Wimpern umrandeten ihre Augen, ihre vollen roten Lippen waren zu einem Lächeln verzogen.
„Hey.“, hauchte sie.
„Hallo, Amelie.“, flüsterte ich. Sie hatte mir die Sprache verschlagen. Schon damals wie sie schön wie eine Blume, doch nun sah sie aus wie eine Göttin. Ihre Haare waren Golden geworden, wie die Sonnenstrahlen, sahen aus wie flüssiger Honig und fielen in Wellen bis zu ihren Ellenbogen.
„Was war los?“, fragte sie noch benommen.
„Möchtest du dich nicht ausruhen?“, fragte ich, verunsichert von ihrer Schönheit und Präsenz.
„Nein, Benny ich will wissen was los ist.“, meinte sie ernst. Ich holte tief Luft.
„Du bist nun ja eine Gewandelte. Hier bist du nur innerlich, teils äußerlich gewandelt, bist du aber erst einmal zu Hause, so wirst du dich vollständig wandeln und eine von uns werden.“
„Hä?“, machte sie nur.
„Ich bin hier um dich nach Hause zu bringen und dich vor Unheil zu schützen. Die Träume in der letzten Zeit, die du hattest, sie handelten von deinem wahren zu Hause. Weit weg von hier. Es gibt ein Portal. Es ist leichter es dir zu zeigen als es dir zu erklären. Kannst du aufstehen?“
„Ja. Ich denke schon.“, sagte sie verwirrt von meiner Auskunft.
Sie erhob sich anmutig von ihrem Bett und stellte sich vor mich. Ich trat hinter sie und schob den Stoff ihres Nachtkleides zur Seite. Auf ihrem rechten Schulterblatt war es. Das Zeichen, das ihr Leben bestimmen würde. Ein Schmetterling. Ich atmete erleichtert aus. Wunderschön wie kein anderer zart, und elegant, wie sie es war, erhob er seine imposanten Flügel. Aus Mustern und Schnörkel bestehend glitzerten die Flügel golden im Sonnenlicht, welches durch das Fenster durchdrang. Ihre Haare, die nunmehr bis zu ihrer Taille gingen, strahlten, glänzten, glitzerten und waren so schön wie nie zuvor. Ich hatte noch nie zuvor etwas derartig schönes gesehen. Aber ich war nicht hier, um ihre Schönheit, Intelligenz oder ihre Eleganz zu bewundern. Nein ich war hier um sie zu schützen. Um sie vor allem Bösen zu schützen. Und um sie von weitem und nahen anzuhimmeln, fügte ich nach ein paar Sekunden des Nachdenkens wiederwillig hinzu.






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