Jeder hat sein eigenes Schicksal - Teil 2

Autor: Alicia
veröffentlicht am: 09.08.2012


Tut mir Leid, dass der 1. Teil so kurz war, aber es war ja nur der Anfang (;



Ich spürte etwas feuchtes an meiner Stirn, als ich aufwachte. Mein ganzer Körper schmerzte und mein Kopf schien zu platzen. Ich lag auf hartem Steinboden . Benommen stöhnte ich auf und öffnete ich die Augen. Auf meiner Stirn lag ein nasser Lappen. Er war dunkel und es roch grauenvoll. Wo bin ich hier? Leichte Panik überkam mich. Plötzlich lies mich eine mitfühlsame Stimme zusammenzucken: "Bist du wach?" Mein Herz begann zu rasen, logisch ich war irgendwo in einem Raum, mit einer warscheinlich fremden Frau, von der ich auch nicht wusste, was sie von mir wollte. "Sie ist wach, Katrin," sagte eine männliche Stimme. Streich meine Gedanken nochmal. Ich war irgendwo in einem Raum, mit mir warscheinlich fremden Leuten, von denen ich nicht wusste, was sie von mir wollten. Oh mein Gott, dass sind bestimmt irgendwelche Verrückte, die auch noch im Dunkeln sehen können.
Die weiblichere und etwas netter klingende Stimme sagte zu mir: "Hab keine Angst wir tun dir nicht. Ich heiße Katrin und wir wissen nicht genau wieso wir hier sind, wir sind übrigens eingesperrt in einem Gefängnis. Ich habe dir ein nasses Tuch auf die Stirn gelegt, du hattest Fieber. Jedenfalls, weißt Du was hier geschieht?" Ich überlegte: Sollte ich mich schlafend stellen und dann abwarten; oder sollte ich mit denen reden, auch, wenn sie warscheinlich irrsinnig und brutal waren? Was war besser? Das erste? Nein, warscheinlich konnten die Zwei im Dunkeln sehen.
Obwohl sie haben eigendlich ganz freundliche Stimmen und, wenn mir die eine, nur weil ich Fieber hatte, feuchte Wickel gemacht hatte, waren sie bestimmt auch nett. Falls sie mich angegreifen wollten, dann hätten sie es bestimmt schon getan.
Außerdem , könnte ich nicht gegen sie kämpfen. Ich war in der Unterzahl und mein ganzer Körper schmerzte. Was hatte ich schon zu verlieren? Meine Familie vernachlässigte mich, wahre Freunde hatte ich auch nicht..
So setzte ich mich langsam auf und sah mich um "Hey, ich bin Alexa. Ich weiß es auch nicht genau, was passiert ist. Nur an einen Schlag an den Hinterkopf." Meine Stimme klang grauenvoll: krächsend und schwach.
"Ja jetzt, wo du es sagst, Alexa", sagte sie. "kann ich ich mich auch erinnern. Einen Schlag an den Hinterkopf." "Jetzt stellt sich nur die Frage, wieso wir hier sind!?", sagte die männliche Stimme: "Ich bin Fred, aus London." Ich schluckte. London, hui, das ist ja weit entfernt. Wie lange war ich dann bitteschön.. ohnmächtig?
"Ähm, ich komme aus China," sagte Katrin geschockt. Oh mein Gott, China.. Was geht hier vor? Wir kommen alles aus völlig verschiedenen Städten, Ländern und Kontinenten.
"Sprichst du jetzt Englisch?", fragte Fred geschockt. "Ähm, nein!"
"Ist ja logisch", sagte eine neue Stimme, zuerst dachte ich, die Person säße auch in unserer Zelle, aber ich konnte außer mir nur 2 Personen erkennen. Da sah ich vor den Gitterstäben eine Person stehen. "Wisst ihr wo Persien liegt?" In meinem Kopf begannen sich die Räder zu drehen. Persien.. Perserreich..
'Es reichte bei seiner größten Ausbreitungsspanne von der Türkei und Griechenland bis nach Nordwestindien und Ägypten und das Zentrum liegt im heutigen Iran, deshalb wird das Land Iran auch oft Persien genannt.', hatte meine Geschichtslehrerin gesagt. Im letzten Jahr haben wir die Perser im Geschichtsunterricht durchgenommen. Aber wieso frägt er das? Diese Frage stellte Katrin dann auch laut. "In Persien!", erklärte diese Stimme: "befindet ihr euch gerade. Persien umfasst heute die Kontinente Asien und Afrika, die Römer haben ein Gebiet von Europa bis Amerika. Nord- und Südpol und Australien exestieren nicht mehr." Fred schaltete sich ein: "Moment! Was geht hier eingendlich ab? Was wollt ihr von uns? Persien, dass ich nicht lache.. " Der Mann entgegnete:"Ihr seid Zeitenwandler, Zukunftspringer. Wir wollen euch benutzen.", sagte diese Person weiter. Benutzen.. klingt nicht gut.
"Ihr befindet euch in Persien, im 25. Jahrhundert. In der Zukunft. Der große Krieg zwischen der Römern und Persern hat erneut begonnen. Ihr Zeitenwandler werdet auf der Seite der Perser stehen und kämpfen. Die ganze Welt spricht derzeit Lateinisch, aber bald werden wir alle persisch sprechen.", irgendwie kam mir der Typ von der Stimme her vor wie so ein dummer Bösewicht, der seine Pläne schon im
Voraus prophezeit. Jedenfalls Zukunft? Wie kann das sein?
"Häh," fragte Katrin ungeniert. "Hattet ihr nie das Gefühl etwas schon einmal gemacht zu haben, ein Dejavue? Vertraute Personen gab es für euch niemals, alle haben sich von euch abgewandelt, oder? Habt ihr an beiden Schläfen ein Muttermal? Diese Fragen treffen warscheinlich auf euch zu?", fragte der Unbekannte begierig.
Ein Dejavue? Na klar, fast alles kam mir hin und wieder bekannt oder schon einmal erlebt vor. Meine Eltern hatte sich von mir abgewendet. Meine Freunde auch, so ziemlich. Ich hatte schon Freunde, aber sie würden niemals zu mir stehen und mich verteidigen. Und oft wurde ich seltsam angeschaut wegen der Muttermale an meinen Schläfen.
Jeder Punkt traf auf mich zu. Woher wusste der Mann das alles? Das machte mir Angst.
Niemand sagte etwas.
Aufeinmal lachte der Mann vor der Zelle los: "Ich denke mal, dass ihr schweigt, weil alles auf euch zutrifft, hm?" Wieder antwortete niemand.
"Ich weiß, ist neu für euch, sehr neu. Morgen früh, bekommt ihr eine Wasserflasche für den ganzen Tag und ein Brötchen zum Frühstück. Dannach müsst ihr alle zum Training kommen. Also Zeitenwandler, schlaft jetzt!", sagte er und ich hörte leiser werdende Schritte.
Irgendwie glaubte ich ihm diese Sache mit Zeitenwandler. Sie ist so realistisch im Augeblick. Okay, warscheinlich hätte ich ihm, wenn die Sache nicht so.. unbeschreichlich verzwickt gewesen wäre, schon längst den Vogel gezeigt. Aber da wir hier eingesperrt waren, änderte sich die Lage deutlich und ich glaubte ihm alles. Vielleicht hatte ich auch einfach schlichtweg zu viele Fantasyromane gelesen?

Bis es in unserem Gefängnis heller geworden war, habe ich kein Auge zumachen können. Durch den harten Steinboden schmerzte mein Rücken. Katrin und Fred waren natürlich eingeschlafen, ich nicht. Ich habe mir viel zu viele Sorgen gemacht, was uns heute erwarten und was überhaupt geschehen ist. Selber Schuld, Alexa. Du wolltest ein Abenteuer, da hattest du es. Oh mein Gott, ich werde noch verrückt hier. Ich rede in meinen Gedanken mit mir selbst.

Ich dachte an alles mögliche, in dieser Nacht, an alle Sache, die ich bereits in meinem Kopf in die Schublade 'unwichtig' gesteckt hatte.
An meine Eltern, sie hatten sich, bevor sie abgereist waren, nicht von mir verabschiedet. Ich bin von der Schule nach Hause gekommen, niemand ist da gewesen, nur ein Zettel, indem sie alles erklärten. Wohin sie fuhren, was sie dort wollten. Ich hatte ihn mit gar nicht durchgelesen, aus dem Grund, weil es mir schnurzegal war. Den Zettel hatte ich verbrannt.

"Aufstehen! Sofort!", schrie eine Stimme in unsere Zelle. Langsam setzte ich mich auf, alles tat mit weh. "Wirds bald", kreischte eine Wache vor unserer Zelle. Ich stand auf und rüttelte an Fred und Katrin. Diese blinzelten mich verschlafen an: "Schnell steht auf, sonst kriegt ihr Ärger!", flüsterte ich.
Ich sah an mir herunter, erst da bemerkte ich, das ich fremde Kleidung trug. Sie war weiß und weich und bestand aus einem weiten, langärmlichen Pullover und einer weiten, langen Hose. Meinen BH hatte ich glücklicherweise noch an, meine Unterhose und die Socken auch. "Hast du mich angezogen, Katrin?", fragte ich sie. "Ja! Dich, Fred und mich. Ich war als erste wach und Wachen haben irgenwas von 'Umziehen' gesagt. Also habe ich euch umgezogen, kurze Klamotten davon liegen bei euerem anderes Zeug, da in der Ecke." "Danke," ich lächelte Katrin an. Sie war eine sehr hübsche Chinesin: kleine braune Augen, klein und dünn, ungefähr so alt wie ich. Sie sah freundlich aus und trug ihr dunkeles, welliges Haar im Nacken zusammengebunden. Sie musterte mich auch und blieb bei meinen Augen hängen, sie flüsterte: "Deine Augen, sie sind wunderschön.." Ich senkte meinen Blick zu Boden, ich habe selten Komplimente bekommen. Aber noch nie hatte ich eines über meine Augen bekommen. Ich fand meine Augen einfach nur dämlich. Sie waren undefinierbar. Eine Mischung aus gelb, grün und braun. Einfach nur hässlich, meiner Meinung nach.
"Danke."sagte ich und wendete meinen Blick zu Fred: Er war auch hübsch, wachsame braune Augen hatte er, war dunkelhäutig und hatte kurze schwarze Haare. Kartin und er hatten dieselbe Kleidung,wie ich, an.
Die Wache kam wieder vorbei und schnauzte uns an, öffnete unsere Zellentür und gab jedem von uns eine trockene Semmel und schmiss drei 1,5 liter Plastikflaschen in unsere Zelle. Er drehte sich um und verständigte uns ihm zu folgen.






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