Mythica - Göttliche Liebe - Teil 2

Autor: Adriana
veröffentlicht am: 09.08.2012


So, ich dachte ich schicke euch mal wieder einen Teil meiner neuen Geschichte ein :)
Über eure Meinungen würde ich mich weiterhin sehr freuen!
Lg Adriana


1. Kapitel

Ich schlurfte gelangweilt den Gang zur Cafeteria entlang.
Ein kleiner Seufzer entwich mir, als ich Erek an unserem Tisch sitzen sah, ich hatte gehofft ihm in der Pause nicht unter die Augen treten zu müssen, doch des Schicksals Willen musste ich mein schlechtes Gewissen wohl weiterhin ertragen.
Mit schnellen Schritten und einem grimmigen Gesicht, als hätte ich einen ganzen Teller Spinat verspeisen müssen, schritt ich voran und ließ mich mit einem knappen „Hi.“ auf meinen Platz gleich ihm gegenüber fallen, was Erek nur mit einem schwachen Nicken in meine Richtung quittierte.
Wo steckte Marisa nur? Sie wusste doch genau, dass es mir unangenehm war alleine mir Erek zu sein, zumal ich unsere Beziehung vor etwa einer Woche beendet hatte.
Ich warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu.
Seine blonden Locken fielen ihm geschmeidig über die Stirn und betonten seine adretten mondgrauen Augen, die ihn in erster Linie ziemlich jung aussehen ließen.
Er war ausgesprochen gutaussehend und an Muskelmasse fehlte es ihm ebenfalls nicht, doch irgendetwas hatte in unserer Beziehung einfach nicht funktioniert, es war, als hätte etwas Bestimmtes gefehlt, aber ich kam einfach nicht darauf was es war.
Wir waren ein halbes Jahr lang miteinander zusammen, in den letzten paar Wochen wurde mir mehr und mehr bewusst, das es nicht diese Art von Beziehung war, die ich mir wünschte und oft hatte ich überlegt, mit Erek darüber zu sprechen. Einerseits wollte ich ehrlich mit ihm sein sein, denn ich war ein fairer und direkter Mensch, der von Lügen und Intrigen nicht viel hielt, doch andererseits schien Erek so glücklich und ich wollte ihn nicht verletzen.
Schlussendlich hatte ich mich doch für die erste Variante entschieden und mit ihm darüber gesprochen. Erek war furchtbar enttäuscht und am Boden zerstört gewesen, seit diesem Zeitpunkt schwiegen wir einander an oder gingen uns bestmöglich aus dem Weg, was sich als nicht gerade einfach herausstellte, da wir so ziemlich den selben Freundeskreis hatten.
Ich war mir sich sicher, dass Erek mich bedingungslos hassen musste, aber was konnte ich schon gegen meine Gefühle ausrichten?
Ich schüttelte den Kopf und blickte gerade auf, als Marisa in die Cafeteria gestürmt kam, direkt auf sie mich zu.
In ihrem Gesicht stand eine Schamesröte und ihre rehbraunen Augen leuchteten aufgeregt.
„Quinn!“ Atemlos kam sie vor mir zum stehen und griff nach meinen Armen, um mich auf die Beine zu ziehen.
„Was ist denn los?“ Ich warf ihr einen fragenden Blick zu.
„Hast du noch nicht die Neuen gesehen?“
„Welche Neuen?“ Misstrauisch beäugte ich sie, während sie den Mund wieder aufmachte und die Worte nur so heraussprudelten.
„Na die Zwillinge. Sie sehen umwerfend aus, sie könnten Male Models sein! Jetzt komm schon, steh hier nicht herum wie eine Salzsäule und setz deinen süßen Hintern in Bewegung, Yuna ist gerade dabei ihnen die Schule zu zeigen.“
Noch ehe ich zur Widerrede ansetzen konnte, packte sie mich am Handgelenk und schleifte mich durch die ganze Cafeteria, während ich einen Blick zurück auf Erek warf, der mit einem leeren Blick auf sein Tablett starrte.
Ich seufzte und ließ mich von Marisa mitzerren.
Sie schleppte mich durch sämtliche Flure, bis wir schließlich auf dem Pausenhof ankamen, wo Yuna mit zwei Typen an einem Tisch saß und sich angeregt unterhielt.
Sie klimperte mit ihren langen Wimpern und warf ihre schwarzen Haare über die Schulter, ihrem Aussehen konnte man die asiatische Ader, die in ihr schlummerte entnehmen.
Sie hob gerade den Kopf, als wir auf ihren Tisch zukamen, eilig winkte sie uns her und warf einen vielsagenden Blick auf die Jungs ihr gegenüber, von denen Marisa und ich jedoch nur zwei paar sehr ausgeprägte und athletische Rückseiten zu sehen bekamen.
Auf einmal drehten sich die beiden Kerle um, als hätten sie unseren Blick bemerkt und Marisa und ich zuckten beide schuldbewusst zusammen, da wir gerade gafften, als hätten wir noch nie ein männliches Wesen zu Gesicht bekommen, aber diese muskulösen Schultern waren mehr, als einen flüchtigen Blick wert gewesen.
Genauso war der vorderseitige Anblick.
Einer der beiden hatte strohblondes Haar und meeresblaue Augen, die wild glitzerten, als würde sich die Sonne in ihnen reflektieren.
Der andere hingegen hatte dunkles, fast schwarzes Haar, das ihm in sein markantes Antlitz fiel und seinen goldenen Augen schmeichelte, doch sie besaßen keinen Glanz, sie wirkten ausdruckslos, als sei er des Lebens überdrüssig geworden. Seine Statur glich der eines Kriegers und die Muskeln spannten sich förmlich unter seinem T-Shirt.
Plötzlich traf sein Blick auf den meinen und ich hielt augenblicklich die Luft an. Ich fühlte mich unbehaglich, dieser Blick machte mich irgendwie nervös und jagte mir eine vibrierende Gänsehaut über den Leib, gleichzeitig aber wollte ich diesen Blick auf mir spüren, es fühlte sich an, als brauchte ich eine Bestätigung meines Aussehens, was mir jedoch unerfindlich schien.
Schnell verwarf ich diese Gedanken wieder, schließlich war ich nicht so eine Männergeile und selbstgefällige Puppe wie Sarah Stone, die eine Stufe über uns in die zwölfte ging.
Ich packte Marisa am Handgelenk und schritt selbstbewusst wie eh und je auf Yuna zu, während Marisa mit offener Kinnlade hinterher stolperte.
„Mund zu, Marisa. Du hinterlässt bereits eine Sabberspur.“ kicherte ich, woraufhin Marisa mir einen bösen Blick zu warf und langsam wieder die Gewalt über ihren Kiefer zurückerlangte.
„Hey ihr beiden. Setzt euch doch zu uns.“ Yuna wedelte wild mit der Hand, was wohl ein Zeichen sein sollte uns zu ihr zu setzen, was sich Marisa nicht zweimal sagen ließ und sich sofort den beiden Jungs gegenüber niederließ.
Ich verrollte die Augen und tat es ihr gleich, dennoch ließ ich den Part mit den gierigen Blicken aus.
„Das sind übrigens… Oh, ich hab noch gar nicht nach eurem Namen gefragt.“ Yuna kicherte und sah die beiden Männer daraufhin mit einem fragenden Blick an.
Um Himmels Willen, die beiden benahmen sich ja wie eine Horde Frauen bei einem Ausverkauf von Chanel. Gut, diese beiden Kerle sahen wirklich außerordentlich gut aus, aber deswegen musste man sich doch nicht wie eine läufige Hündin benehmen.
„Ich heiße Nicolas.“ Stieß der blondhaarige hervor und lächelte. Yunas Blick wanderte zu dem dunkelhaarigen und musterte ihn fragend.
„Ich bin Hades.“
Nicolas Kopf fuhr entsetzt herum.
Plötzlich herrschte eine Stille am Tisch und ich musste ein Lachen unterdrücken, doch dann hielt ich es nicht mehr aus und prustete los, woraufhin mich alle verständnislos anstarrten.
Ich bemühte mich meinen Lachanfall unter Kontrolle zu bekommen, immerhin war dies nicht gerade die feinste englische Art, um Kontakte zu knüpfen.
„Deine Eltern haben dich nach den griechischen Göttern benannt?“ Fragte ich und erstickte ein erneutes Kichern.
„Sie kennen sich mit den Göttern aus?“ Fragte dieser ‚Hades’ und beugte sich interessiert vor. Der war vielleicht komisch drauf, wieso siezte er mich?
Doch Nicolas riss mich mit einem lauten Lachen aus den Gedanken, was sich meinem Gehör nach, etwas zu hoch und schrill anhörte, beinahe hysterisch.
„Quatsch, er heißt nicht Hades, es ist nur… sein zweiter Name. Sein richtiger Name ist Adrian.“
„Ah-ha“ Gab ich mit hochgezogener Braue zur Antwort, während mich dieser Adrian-Hades, wie auch immer er hieß, unentwegt musterte.
Als es zur nächsten Stunde klingelte war ich heilfroh, mich diesem Blick entziehen zu können, doch Marisa schien andere Pläne zu haben.
„Hey, Quinn, wir könnten die beiden doch mitnehmen, sie sind in unserer Klasse.“
Ich seufzte unmerklich. „Meinetwegen.“ Räumte ich ein und erhob mich, während ich mir meinen Apfel schnappte und mich von Yuna verabschiedet, die eine andere Klasse besuchte, als Marisa und ich.
Ich wartete darauf, dass Marisa und die Jungs endlich in die Gänge kamen, während ich genüsslich meinen Apfel betrachtete und überlegte, an welcher Stellte ich am besten reinbeißen sollte. Gerade als ich den Apfel an meinen Mund hob, ertönte eine Stimme an meinem Ohr, tief und männlich, aber gleichzeitig so melodisch wie Engelsgesang.
„Was ist das?“
Ich wandte den Kopf zur Seite und sah diesen ‚Adrien-Hades’, wie er meinen Apfel neugierig musterte.
„Vergiss es, der Apfel gehört mir.“
Sein Blick glitt von dem Apfel zu meinem Gesicht und ein fraglicher Ausdruck huschte darüber.
„Apfel? Was ist ein Apfel?“
Meine Augenbrauen schossen in die Höhe und bestürzt stierte ich ihm entgegen.
„Du weißt nicht was ein Apfel ist? Willst du mich verarschen?“
Der Kerl schüttelte den Kopf und seine Augen wanderten wieder zu dem Apfel, woraufhin ich gereizt seufzte.
„Na gut. Hier, er gehört dir, probier einfach mal, schmeckt echt gut.“
Ich drückte ihm den Apfel in die Hand und trieb Marisa zur Eile an, denn ich hatte keine Lust heute Mittag nachsitzen zu müssen nur weil ich zu spät zum Unterricht gekommen war. Außerdem war Mr. Kellan bekanntlich nicht gerade sehr gnädig, wenn es um Störungen in seinem Unterricht ging.
Ich ließ den verdatterten Adrien stehen, der immer noch staunend den Apfel in seinen Händen drehte und lief voraus auf unser Klassenzimmer zu. Dieser Typ schien wohl ein Marsmensch zu sein, wenn er nicht einmal wusste, was ein Apfel war!






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