Musik zu meinem Herzen - Teil 2

Autor: Flora
veröffentlicht am: 31.07.2012


***Mason***

Ich war gerade in das Klavierspiel vertieft, als Lora ihren Kopf ins Musikzimmer steckte. Scheinheilig fragte ich sie, ob ich sie geweckt habe. Sie streckte mir ihre Zunge entgegen und ging wieder. Ich widmete mich wieder voll und ganz dem Klavierspielen. In einem Monat würde ich an die Juilliard School Of Music gehen und studieren. Ich wurde von einem Musikprofessor entdeckt, als ich die Begleitmusik für die Balletaufführung meiner Schwester spielte. Lora war eine gute Tänzerin, eine noch bessere Klavierspielerin und eine absolut begnadete Sängerin. Seit unsere Mutter jedoch tot war, konnte sie sich zu nichts mehr wirklich aufraffen. Ein Wunder also, dass sie wenigstens noch das Abschlussstück ihrer Highschool mit tanzte. Ein vergeudetes Talent. Ich schüttelte meinen Kopf und hielt inne. Seit Mom tot war, war sowieso alles ganz anders. Sie starb vor einem Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Lange hatte sie gelitten. Die Krankheit wurde schon vor vier Jahren diagnostiziert und unsere Mutter entschied sich dafür gegen sie anzukämpfen. Am Anfang sah es auch so aus, als würde sie den Kampf gewinnen. Die Chemotherapie schlug an und ihr ging es besser. Vor zwei Jahren kam aber der Rückschlag und es ging schnell bergab. Schon knapp ein Jahr danach starb sie. Lora konnte das nie wirklich verkraften. Sie war damals 16 Jahre alt. Als unsere Mutter noch gelebt hatte, war sie ein offenes und fröhliches Mädchen, sie spielte leidenschaftlich gerne Klavier und damals wurde ich Sonntagmorgens noch von ihr geweckt. Jetzt war sie verschlossen und interessierte sich für nichts mehr. Sie wusste noch nicht einmal auf welches College sie wollte und in einem Monat würde das nächste Semester beginnen. Mein Magen liess ein lautes Knurren vernehmen, das mich aus meinen Gedanken riss. Ich hatte heute noch nichts gegessen. Ich schloss den Deckel des Klaviers und ging in die Küche. Lora und Dad sassen am Tisch. Während Lora kräftig in ihr Marmeladenbrötchen biss, las Dad in der Tageszeitung. Ich betrachtete meine Schwester, sie hatte langes, dunkelbraunes Haar das so manches Mädchen grün vor Neid werden liess. Ihre grauen Augen hatte sie von Mom und der schmale und doch athletische Körper war typisch für eine Ballettänzerin. Erneut knurrte mein Magen. Ich entschied mich dazu endlich etwas zu essen und ging hinein. „Hunger!“

So ihr Lieben, ich weiss, dass die Teile etwas kurz sind, aber sobald die Geschichte aufgebaut ist, werden sie länger. Ist nur eine Einstiegsphase ;)





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