Wie das Leben so spielt... - Teil 5

Autor: Fly
veröffentlicht am: 25.07.2012


Hallo ihr Lieben, hier der nächste Teil - ich hoffe er gefällt euch :)

Linnea drehte weinend den Körper auf den Rücken. Überall war Blut. Ich konnte nur fassungslos zuschauen. Ich war wie gelähmt und verstand nicht was soeben passiert war. „Elijah, Elijah wach auf. Bitte!“, flehte Linnea. Die Person die dort am Boden lag stöhnte gequält. Lin musste aber unwillkürlich lachen. Sie lachte mich an. Ich kapierte nicht, wieso dass sie mich anlachte. Schliesslich lag da ein mit Blut getränkter Mann. Im nächsten Moment verstand ich aber, plötzlich setzte sich der Körper auf und die Schnittwunden und andere Blessuren verschwanden. Ich traute meinen Augen kaum. „Du musst dir keine Sorgen machen Linnchen, ich bin schwer umbringbar“, lachte er und stand auf. Dann bemerkte er mich. Misstrauisch beäugte er mich und dann schweiften seine Blicke zu Linnea. Sie nickte jedoch nur und als Elijah den Kopf wieder zu mir drehte, war sein Blick eher traurig. „Ein Lichtwandler also“, sagte er mit belegter Stimme. Er schien zu überlegen. Seine weiss-blauen Augen glänzten und blickten in die Ferne. Das schwarze Haar fiel ihm über die Schultern und allem in allem sah er schon verdammt gut aus. Als er mich wieder direkt ansah, fühlte ich mich irgendwie ertappt. Die Schamesröte stieg mir ins Gesicht und ich fühlte mich wie ein kleines Kind das beim Kekseklauen erwischt worden war. „Ich denke du möchtest wieder auf die Erde zurückkehren, oder?“, fragte er mich. Ich nickte nur. Er machte ein nachdenkliches Gesicht. „Ich weiss nicht wie viel Zeit dir noch bleibt, aber heute können wir nicht mehr raus. Sonst ergeht es dir so wie mir und du würdest das nicht überleben. Wir müssen zum Baum des Lebens. Der liegt auf der anderen Seite von dieser Welt. Das bedeutet einige Tage Fussmarsch. Linnea wird dich einkleiden, du brauchst vor allem einen Schleier damit die Sandwesen nicht deine Lungen zerfressen. Ausserdem brauchst du Begleiter die dich beschützen.“ In diesem Moment trat ein junger Mann in das Zelt. Er schüttelte den Sand von seiner Kleidung und legte die Maske ab die vor seinem Mund- und Nasenbereich lag. Er hatte grüne Augen, dunkelbraunes Haar und war gross und muskulös gebaut. Ich wusste wieso dass es in meiner Welt keine schönen Männer mehr gab, sie befanden sich alle hier und waren Himmelsgeister. Er lächelte mich spitzbübisch an und warf Elijah einen fragenden Blick zu. „Zieh es noch nicht einmal in Erwägung, Alarac. Sie ist eine Lichtwandlerin.“ Alarac sah sichtlich bestürzt aus. Doch sein Blick erhellte sich sofort wieder und setzte sich neben mich. Elijah seufzte und fuhr fort:“ Alarac, Linnea, Queres und ich werden dich begleiten“. „Queres?“, fragte ich und schaute dabei Linnea fragend an. „Queres ist ein weisser Säbelzahntiger. Stur, aber hat das Herz am rechten Fleck“, lachte Lin. „Und kann sprechen…“, fügte Elijah trocken hinzu. Linnea verdrehte die Augen und ich musste Grinsen. „Sag mal Lichtwandlerin, wie kommst du eigentlich hierher?“, fragte Alarac plötzlich. Ich merkte wie sich Lin und Elijah kerzengerade hinsetzten und zuhörten. „Erstens, mein Name ist Alexa und zweitens…“, und ich fing an zu erzählen. Als ich damit fertig war hatten alle diesen nachdenklichen Blick. „Merkwürdig…“, entfuhr es Elijah. Ich sah in fragend an. „Ein Schattenwandler kann normalerweise diese Welt nicht verlassen. Deine beste Freundin muss dich gehasst haben. Auch wenn sie zu einem Schattenwandler wurde, hätte sie dir unter den normalen Umständen nie etwas angetan.“ Diese Worte trafen mich wie Steine. Mera hasste mich. Wir waren seit dem Kindesalter unzertrennlich und jetzt hasste sie mich? Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf. Linnea legte mir eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Gedanken, Kleine. Wir bringen dich zurück“, versprach sie mir. Alarac und Elijah bekräftigten diese Aussage mit einem heftigen Kopfnicken. Ich seufzte und versuchte ihnen zu glauben, doch es fiel mir schwer. „Wir sollten schlafen gehen, die nächsten Tage werden hart“, warf Elijah in die Runde. Die Anderen stimmten zu. Linnea nahm mich bei der Hand und führte mich in meine Schlafkammer. Es war eher ein Schlafpalast. Jedoch waren weder Bett noch andere Gegenstände in diesem Raum. Sollte ich etwa auf dem Boden schlafen. Mein Blick verriet wohl mehr als tausend Worte. Lin lachte ihr helles, warmes Lachen und erklärte mir dann, dass wir uns in einer magischen Kammer befanden. „Denk einfach an deine Lieblingsfarbe“, sagte sie zu mir. Ich schloss meine Augen und dachte an meine Lieblingsfarbe – grün. Als ich meine Augen wieder öffnete, war das Zimmer mit grünen Tüchern geschmückt, ein grosses Bett stand in der Mitte der Kammer – grün bezogen. Ich glaubte nicht was ich da sah. Ich musste wohl ein Gesicht wie ein kleines Mädchen vor dem Süssigkeitengeschäft gemacht haben. Lin lachte herzhaft, kniff mich in die Wange und wünschte mir eine gute Nacht. Ich ging in die Nebenkammer wo sich ein kleines Bad befand und schaute in den Spiegel. Müde, braune Augen blickten mir entgegen und die roten Haare standen mir vom Kopf. Ich schüttelte den Kopf. „Du siehst hübsch aus“. Erschrocken drehte ich mich um. Alarac stand da, lässig an die Zeltwand gelehnt. Er kam auf mich zu und guckte mich mit intensivem Blick an. Ich versuchte seinem Blick stand zu halten, doch es fiel mir schwer. „Schade bist du ein Lichtwandler… Ich mag dich irgendwie und hübsch bist du auch“, flüsterte er. Ich wusste nicht was ich erwidern sollte und starrte ihn einfach an. Er streichelte sanft mein Gesicht und ein warmes Gefühl durchströmte mich. „Gute Nacht, kleine Lichtwandlerin“, flüsterte er und ging. Eine Weile stand ich noch da und berührte die Stelle an der seine Hand war. Dann ging ich in die Schlafkammer zurück. Ich streifte meine Kleider ab und stieg in das Bett. Ich kuschelte mich bis zur Nasenspitze in die Decke. An was für einem merkwürdigen Ort war ich hier bloss gelandet?





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