Died Again - Teil 24

Autor: Noa
veröffentlicht am: 14.01.2013


Okaaaaay, ich habs geschafft! Bämm Kapitel 22 :D!! Ich werde auch das letzte Kapitel bald schreiben, damit die Geschichte endlich ihr Ende findet. Das letzte Kapitel wir auch heißen: Ein letzter Akt. Und das meine ich ernst. Das wird wirklich ein letztes Kapitel ;) Jetzt erstmal viel Spaß hiermit!

Noa


Kapitel 22 - Das Ende naht


Trevor warf ihnen einen verhöhnten Blick zu. Seine Grübchen erschienen eher kantig, als rund. Seine Hand ruhte auf Kiras Schulter. Es reizte Kayleigh zu sehen, wie er ihre Schwester in seinem Käfig hielt. Wie viele schwarze Seelen hatte er noch unter seiner Regentschaft?
Trotzdem bereitete es ihr eine Angst gleich zu erfahren aus was Kira geworden war. Ihre Schönheit war einfach unvergleichlich. Ihre Lider waren schattiger und wirkten dadurch düster, die sie auch reifer aussehen ließen. Die hellblauen Augen, die dem Wasser glichen, waren dunkler geworden. Viel Dunkler. Es war nur noch ein schwer erkennbares dunkles Blau. Vorhin, unter der Kapuze, stießen sie wie zwei Diamanten hervor.
Steven trat hervor und stemmte einen Arm in die Hüfte. Er warf dem Seelengespann - Kira, Trevor und einem zweiten Jungen - einen düsteren Blick zu.
Kayleighs Körper bebte als zwischen ihnen keine Worte fielen. Die Atmosphäre schien immer erdrückender zu werden. Wie ein Strickseil, das sich um ihren Hals legte, schnürte es sich immer enger zu. Stünde Lex nicht neben ihr, würde sie vermutlich ersticken.
Dann der Durchbruch.
„Hallo Kayleigh“, sagte Kira und sie starrte direkt in ihre Augen. Diese Stimme, so reif, erwachsen und düster. Sie klang so anders. „Wir haben uns sehr lange nicht mehr gesehen. Ich dachte mir schon das Cassandra deine Erinnerungen - mit Erfolg - löschte. Allerdings blieben Reste davon erhalten. Wie kommt das?“
Kayleigh warf ihr einen verdutzten Blick zu. Cass-. Sie...Cassandra?
Ein Blitz schlug in ihren Kopf ein. Jetzt wusste sie es. Die Hexe. Das war alles ein inszenierter Plan gewesen? Wie konnte Kira ihr das nur antun? Ihre eigene Schwester! Trevor musste sie dazu angestiftet haben. War es denn möglich, dass kein Funken Liebe, Beachtung oder ihr wahres Ich in ihr wohnte? Oder hatte die Schwärze in ihr alles ausgesaugt? Kayleigh wollte das nicht glauben.
„Ich bekam den Auftrag von ihm höchst persönlich. Er sagte, dadurch würde mein Rang steigen. Also schlug ich zu und überredete Cassandra dazu dich zu verfluchen. Er braucht deine Seele. Jetzt wo er am Schwächsten ist.“
Trevor drückte seine Hand feste zu, sodass Kira kurz zusammenzuckte. Ihre Schulter schmerzte, aber sie biss sich lieber auf die Lippen, als es zu zeigen.
„Du hast schon zu viel gesagt, Kira“, sagte Trevor in einem ruhigen Tonfall und trat vor sie.
„Kayleigh. Du dachtest bestimmt, wenn du kommst, dass du endlich die Wahrheit erfährst, richtig? Leider muss ich dich enttäuschen.“ Er faltete seine Hände und zog eine Augenbraue hoch. „Heute wirst du endlich von deinem Fluch erlöst werden. Luzifer wartete schon.“
Ein Schauer lief über ihren Rücken, als er den Namen des Teufels erwähnte. Er wollte nun ihre Seele haben, aber die bekam er nicht. Sie klammerte sich noch fester an Lex und schaute mit großem Bedauern zu Kira. Ihr Ausdruck war gänzlich düsterer als vorher.
Es dauerte nicht lange und Trevor trat auf sie zu. Sein Blick war höhnisch und falsch. Er wollte nach ihrem Arm greifen, aber Lex packte ihn in seiner Schnelligkeit.
„Möchtest du eine Revanche, Lex?“
„Lass die Finger von ihr!“
Er grinste und es passierte alles in einer hundertstel Sekunde. Trevor stieß Lex weg, riss ihn von Kayleigh weg und umfasste ihren Bauch. Er packte sie anschließend wie einen Gegenstand unter seinen Arm und drehte sich ein letztes Mal zu Lex um, der weiter im Raum gegen den Boden gepresst worden war.
„Bis dann!“, rief er und sprintete los.
Es ging alles so unglaublich schnell das Shain nur sah wie Lex flog und die schwarzen Seelen mit Kayleigh verschwanden. Shain rannte zu Lex und half ihm auf.
„Wir müssen ihn aufhalten“, sagte er und schaute dabei zu wie Lex sich wieder aufrappelte. Er klatschte den Dreck von sich und hustete.
„Folg mir.“
Lex rannte, hatte jedoch vergessen, das Shain weniger schnell war und war Trevor, sowie Kira, dicht auf den Spuren.
Kayleigh kam es wie eine Sekunde vor als das Seelengespann endlich stehen blieb. Sie wurde wieder auf zwei Beine gestellt.
„Kira, gehe schon mal vor. Ich werde unsere Verfolger abschütteln.“
Sie nickte, nahm ihre Hand und schwang Kayleigh mit einem geschickten Zug auf ihren Rücken. Sie hatte keine Wahl als sich festzuhalten, wenn sie in rasender Geschwindigkeit transportiert werden würde. Es ergäbe denselben Effekt wie beim Autofahren. Sie würde sich beim Abspringen sämtliche Knochen brechen.
Kira begann zu laufen und Kayleigh hielt die Luft an. Ihre Haare flatterten im Wind und er riss an jeder einzelnen Strähne. Dieses Mal waren es mehrere Minuten, die sie liefen.
Doch dann hielten die beiden an und Kira stand vor einem riesigen Schiffsfriedhof. Gab’s diese Plätze nicht immer mitten auf dem Meer?
Kira zeigte auf das erste Schiff, dessen Leitplanke ausgefahren wurde.
„Los, hinauf mit dir“, befahl sie und Kayleigh musste gehorchen. Das durfte nicht ihre Schwester sein. Irgendwo musste doch in all den achthundert Jahren ein Funken Liebe stecken. Selbst eine schwarze Seele vermochte solch einen Besitz. Ihre Seele mochte dunkel und gar voller Übel stecken, aber ihre Erinnerungen besaß sie noch immer. Sie musste sich an ihre Mutter erinnern, ihren Vater und an ihre Zwillingsschwester, die sie trotz der misslichen Lage noch liebte.
Oben auf dem Deck wurde sie durch Flure mit roten, dreckigen Teppichen gescheucht und landete schließlich, nach dem Betreten einer Treppe, in einem Raum. Es war eine Art Ballsaal. Riesig, hohe Decke, eine Glaskuppel und spiegelnde Fliesen. Auf der anderen Seite des riesigen Raumes stand [i]er.[i/] Luzifer. Seine Augen waren schwarz, selbst der Augapfel. Die Haut blass und tot. Seine Haare glichen seinem Erscheinungsbild, in einem dunklen Ton und wurden streng nach hinten gekämmt. Im Nacken fielen sie stufig zusammen. Seine Kleidung ähnelte einem reichen Schnösel, der nichts anderes kannte außer Smokings. Die schwarzen Lederschuhe fielen vorne spitz zusammen.
Kira drückte Kayleigh weiter nach vorne, als sie aus Schreck stehen blieb. Er kam auf sie zugelaufen, schnappte sich ihre Hand und begutachtete sie. Er konnte alles fühlen, ihre jetzigen Gefühle, die Gedanken hören, die reine Seele sehen und seinen Sieg kaum erwarten.
Kayleigh versuchte mit allem Mut nicht an Lex und Shain zu denken. Er durfte nicht wissen, dass ihr jemand half. Als er wieder von ihr abließ, lief er einen Schritt zurück und lächelte bitter.
„Wie viele Jahre waren es? Achthundert? Neunhundert? Tausend?“, fragte er und räusperte sich. „Ich kann sie förmlich spüren. Ich brauche dich nun, Kayleigh. Du gibst mir all meine Kräfte zurück.“ Seine Augen wanderten zu Kira. „Gott hat euch beide aufgegeben und ich werde euch zwei dafür herzlich empfangen.“
„Er hat uns niemals aufgegeben!“, entgegnete sie ihm mit einem knurrenden Unterton.
Sein Grinsen wurde breiter. „Kayleigh ... Hat er deine Schwester davor bewahrt in den Fluss zu fallen? Hat er aus heiterem Himmel sie daran gehindert eine schwarze Seele zu werden? Hat er dich vor der Hexe gerettet? Sei ehrlich, Kayleigh, er hat [i]nichts[i/] für dich getan!“, brüllte er den letzten Satz zornig. Luzifer umkreiste Kayleigh und Kira. Er hatte besonders auf die [i]beiden[i/] ein Auge geworfen. Nicht auf eine Einzelne von ihnen.
„Aber noch müssen wir ein wenig warten“, meinte er nach einer langen Pause. Mit einem Kopfwinken deutete er eine Richtung für Kira an, die sie sofort dorthin zerrte.
Kayleigh lief weitere kleinere Treppe und durchlief einige Flure. Noch weiter als ihr Hinweg schon war. Dann drückte Kira sie in einen dunklen Raum und schob sie auf den Boden.
„Sitzen bleiben!“, rief sie und stellte sich vor die Tür. Mit ihren finsteren Augen beobachtete sie ihre Schwester und sagte keinen Ton.
„Kira, ich-“, begann ich schüchtern und sie unterbrach mich. „Still jetzt!“
Kayleighs Lider sanken und Tränen stiegen in ihr auf. Ihre Schwester war ein Monster geworden. Sie hatten alles Gute in ihr herausgenommen. Sie war tatsächlich nun einer von ihnen. Die Verbindung zwischen Kayleigh und Kira war vermutlich nur hauchdünn. Ein sanfter Faden, der leicht zu durchbrechen war. Aber wenn Kayleigh nur sprechen dürfte, dann könnte sie vielleicht den leuchtenden Funken in ihr zum Glühen bringen und eventuell sogar ein Feuer entfachen.
„Darf ich dir nur etwas sagen?“, fragte Kayleigh sie und behielt einen strengen Unterton bei sich.
Prüfend schaute sie zu ihr, versuchte ihr Vorhaben zu ahnen und verschränkte die Arme. Ihr Schweigen sollte ein unbemerkbares [i]ja[i/] bedeuten.
Kayleigh schluckte und versuchte einfach ihre Gefühle ihr Preis zu geben. Dafür verwendete sie einen ganz besonderen Zug.
„Erinnerst du dich noch an die Zeit als wir Kinder waren und unser Leben aus nichts anderem bestand als endlose Freiheit und grenzenlose Möglichkeiten?“ Kayleigh machte kurz eine Pause, aber Kira schwieg weiterhin. „Wir stand sogar absichtlich früher auf, um vom Morgentau der Bäume zu kosten. Wenn Vater Holz hackte, wolltest du es unbedingt auch probieren.“ Ein kleines unerkenntliches Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, als sie es genoss in Erinnerungen zu schwelgen. „Wir rannten auch gerne zu der Trauerweide, die direkt am Fluss stand. Du hattest versucht nach ihren Blättern zu greifen und meistens hattest du verloren. Aber du gabst niemals auf, sondern startestest immer neue Versuche. Als du es endlich geschafft hattest, hattest du mir deinen Erfolg mit Stolz präsentiert und das Blatt in ein Tuch gewickelt als eine Erinnerung.“ Sie schaute kurz zu Kira auf, die aus dem Fenster schaute und mit ein wenig Hoffnung die Erinnerungen nachverflogen konnte. Sie senkte die Lider wieder. „Weißt du noch wie wir versucht hatten, die Fische im Bach zu fangen?“ Kayleigh musste kurz kichern, schluchzte jedoch dabei. „Du hattest dich immer darüber geärgert, dass sie dir aus deinen Händen entglitten. Irgendwann kamst du auf die Idee ein Netz zu basteln. Dazu hattest du Mutters Wolle verwendet und einige anderer Fäden. Mom half dir dabei und als er fertig war, hattest du tagelang nichts anderes im Kopf als dein gefertigtes Netz. Ich hatte dir geholfen und gemeinsam bewahrten wir sie in einem Eimer auf.“ Ihre Augen wanderten erneut zu ihr. Sie schien in Trance gefallen zu sein. Kayleigh hoffte so sehr, dass sie an ihre Worte dachte und sich erinnern mochte. Aber sie sah wie es ihr nichts ausmachte, das sie abrupt aufhörte zu sprechen. Kira dachte offensichtlich an andere Dinge.
Kayleigh ließ den Kopf fallen und auch ihre Tränen tropften auf den Boden. Es war hoffnungslos. Luzifer würde sie töten, ihre Seele nehmen und sich endlich wieder stärken. Kayleigh würde Lex verlieren, den Jungen, den sie so sehr liebte. Wie lange würde sie noch mit ihr allein sein? Sie hatte nicht die Zeit der Welt, Kira dazu zu überreden sich an Dinge zu erinnern und sich umzuentscheiden. Achthundert Jahre waren sehr lange und selbst in dieser Zeit konnte man seine eigene Schwester vergessen. Der Funke war vermutlich längst erloschen, die Kerze ausgeblasen, das letzte Glühen ihrer Seele verschwunden. Lex konnte nicht all diese schwarzen Seelen töten. Dafür waren sie zu stark. Außerdem war Luzifer da und er würde die Sache ohne mit der Wimper zu zucken beenden. Hoffentlich konnte Lex ihre Spur nicht verfolgen. Damit hätte er sich das Leben gerettet und überließe ihr nicht einen qualvollen Tod. Luzifer würde sich mit Sicherheit daran sattsehen, wie er Lex zu Grunde richtete und Kayleigh dabei zusah.
„Und du hast immer meine Fische geklaut“, murmelte Kira plötzlich und riss Kayleigh aus ihren Gedanken. Was sagte sie da? Ihr Blick wanderte zu ihr. Völlig erschüttert von ihren Worten kam Kira auf sie zugelaufen. Sie kniete sich zu ihrer Schwester hinunter. Ihre Augen begannen farbig zu werden. Kayleigh erkannte ganz deutlich den gesuchten Funken in ihren Augen.
„Ich habe [i]nie[i/] aufgehört an dich zu denken, Kayleigh! Du warst der Grund warum ich solange durchgehalten hatte“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Ich habe dich nächtelang beobachtet, habe dir all die Jahre zugesehen, wie du durch die etlichen Leben gehen musstest, konnte deinen Schmerz mitfühlen und musste dennoch versuchen mein Leid zu unterdrücken.“ Ihre Augen bebten und schillerten im Mondschein. „Denkst du ich werde eine schwarze Seele und vergessen dabei meine Schwester? Nachdem Mutter und Vater gestorben waren, warst du meine einzige Familie, die ich noch besaß.“
Kayleighs Augen fingen erneut Tränen und sie quollen über ihre Wange. Der Tropfen prallte auf dem Boden auf und Kayleigh konnte ihre Worte nicht fassen. Sie hatte also nur geschauspielert? Es war alles ein inszenierter Plan von ihr? Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie sich so lebhaft gefühlt wie jetzt.
Kira nahm sie in den Arm, spürte und genoss die Wärme ihrer Schwester. „Achthundert Jahre hatte ich auf diesen Moment warten müssen“, flüsterte sie schluchzend.
Kayleigh fühlte sich unglaublich glücklich. Allein die Tatsache, dass ihre Schwester sich wieder an sie erinnerte und sie nie vergessen hatte, spornte sie zu einer neuen Hoffnung.
„Aber wie kommen wir nun hier heraus? Luzifer darf meine Seele nicht bekommen.“
Kira nickte. Ihre Mimik wurde wieder ernster. „Das Problem ist, das Luzifer dich nicht aufhören wird zu jagen. Du müsstest ein normales Leben führen, damit Gott dich in den Himmel aufnehmen kann.“
„Kann er dich auch aufnehmen?“, fragte sie und konnte sich keine Möglichkeit erdenken, wie Kira von ihrer schwarzen Seele befreit werden konnte.
Sie senkte nur kurz den Kopf. „Ich weiß es nicht. Wenn sie erfahren, dass ich sie verrate, werden sie mich töten.“
Kayleigh griff nach ihrer Schulter. „Nein! Dann müssen wir es anders machen.“
Sie nahm ihre Hände und lächelte. Es war wunderschön und erinnerte Kayleigh an ihr damaliges Leben als Kinder.
„Wenn ich das für dich tue und Luzifers Plan durchkreuze, sterbe ich zwar, aber Gott wird mich empfangen. Wir werden uns wiedersehen, verstehst du?“
Kayleigh nickte zögernd, aber wollte an diese Idee nicht wirklich glauben. Aber eine andere Möglichkeit hatten wir nicht und trotzdem wollte ich es anders angehen lassen. Wenn sie Kira töten, würde sie sich das niemals im Leben verzeihen.
„Wie kannst du dir da so sicher sein?“, fragte Kayleigh in einem ernsten Ton.
Aber Kira senkte nur den Kopf und wusste selbst nicht, ob ihre Worte tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Sie konnte lediglich nur spekulieren und hoffen.
Nach wenigen Sekunden hob sie wieder ihren Kopf und berührte Kayleighs Schultern. „Wir werden es schaffen können.“






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