Died Again - Teil 21

Autor: Noa
veröffentlicht am: 02.11.2012


Hallo ihr Lieben! ALso nochmals Sorry, das es so unglaublich lang gedauert hat. Naja, ich war eben im Urlaub. Habe aber jetzt wieder einen neuen Teil eingeschickt. Er ist zwar ziemlich kurz, aber dafür meiner Meinung nach ganz gut zusammengewürfelt ;D
Viel Spaß!

vlg Noa

Kapitel 20 – Shain tritt auf das Spielbrett

Kayleighs Körper war starr vor Anspannung. Was passierte hier? Das hatte nichts mehr mit ihrem Schicksal zu tun, noch mit ihrem Fluch. Kayleigh hatte mit dem Feuer gespielt und somit nicht nur ihre Schwester hineingezogen sondern auch Lex, den sie nun über alles liebte. Zu sehen wie er vor ihren Augen auf dem undefinierbaren, düsteren Abgrund lag, reglos, als ob er tot wäre, veranlasste sie nach ihrer eigenen Seele zu greifen. Der Schmerz, sie aus der Brust zu ziehen, schien falsch zu sein, aber der Anblick auf Lex Reglosigkeit trieb sie zu jeglichem Handeln an. Kayleigh ballte verkrampft ihre freie Hand zu einer Faust, damit sie den Schmerz besser aushalten konnte. Die Hälfte der riesigen, blauen Kugel wäre beinahe geschafft.
Es war wie ein Moment indem sie Lex Leben in ihren Händen hielt. Was würde passieren, wenn sie ihre Seele komplett aus dem Körper gezogen hatte? Dann gäbe es kein Leben mehr in ihr, aber nichts auf der Welt würde Lex ersetzen können und sein Leben schien ihr mehr wert zu sein, als ihr eigenes.
Momente in denen er des Öfteren bewiesen hatte, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, sie liebte und respektierte. Das waren Augenblicke die ihr Herz flattern ließ, Nervosität und Anspannung ihren Körper beherrschten. Sie wollte auf ewig ein Leben mit ihm teilen, auch wenn es durch ihren Tod nicht möglich gewesen wäre. Könnte er denn damit leben?
Lex war ein Mensch gewesen - noch bevor er sie von der Klippe gerettet hatte – der sich für ein Mädchen einsetzte, das von einem Fluch besessen war. Damals nannte man jemanden wie sie, eine Verdammte. Jemand der dies zuvor noch nie in den achthundert Jahren für sie getan hatte, setzte alles auf Spiel um sie vor der Hölle zu bewahren. Aber nun steckte selbst jemand wie er zwischen Gott und dem Teufel. Was war, wenn er in dem ewigen Feuer brennen musste, nur weil Kayleigh all die achthundert Jahre versucht hatte ihren Fluch zu brechen?
Eine Träne kullerte ihre Wange runter. Sie kniff die Augen zusammen, ballte weiter ihre Faust, sodass ihre Fingerknochen zu sprengen drohten. Noch ein restlicher Viertel der Kugel und sie könnte Lex retten.
Eine Welle voller Erinnerungen strömte in ihren Kopf. Der Moment an dem Lex ihre Hand nahm – als er mit ihr die Klippen hinunterfiel - und er sich an sie presste. Es erschien der Augenblick an dem Lex zum ersten Mal das Inferno mit noch menschlichen Augen sah. Dann tauchte seine Zuneigung gegenüber von ihr auf. Er kümmerte sich um ein Mädchen, das vielleicht ihren hundertsten Tod miterlebte. Wann würde der Teufelskreis endlich ein Ende finden, sodass Kayleigh nie wieder die grausamen, brennenden Schmerzen auf ihrem Rücken nicht mehr spürte? Ein Bild stach mit zunehmendem Druck in ihren Kopf. In dem Moment als Kayleigh am Verzweifelten zu sein schien und Lex sie mit seinem Kuss seine Liebe erklärte.
„…noch ein Stück“, ächzte sie und es kam nur noch auf Sekunden an, bis sich endlich die komplette Kugel von ihrer Brust löste.
Plötzlich lichtete sich ein Schein, der ihr mitten ins Gesicht schien. Er war so furchtbar grell, das Kayleigh nachgab und ihre Kugel zum Teil zurückfiel.
Was zum Teufel war das?
Es wurde immer stärker und Kayleigh hielt sich die Hand vor ihre Augen. Sie ließ die blaue Riesenkugel los, die mit einem kleinen Hieb sofort in ihren Brustkorb wanderte. Sie fiel wie bei einem gedehnten Gummiband zurück, mit dem Rücken auf den Boden.
Kiras Gesichtsausdruck blickte sie mit einem verärgerten Entsetzen an und ein scheinbar verstummter Schrei ertönte in ihren Ohren.
Lex war nicht mehr zu sehen, denn der Schein verdeckte Kayleighs Sicht. Sie grub ihre Hände tiefer in ihre Augenhöhlen und das Licht bohrte sich sogar durch ihre Hände.
Dann verstummte alles um sie herum. Der Schein verblasste, zog sich zurück und Kayleigh fiel in eine Bewusstlosigkeit in ihrem Nichts.
Nach dem Traum. Zuerst waren nur unklare, leise Stimmen zu vernehmen. Ihre Ohren schienen noch taub zu sein.
„Denkst du sie wacht noch auf?“, fragte jemand Männliches.
„Ich weiß was in ihr vorgeht“, bezeugte eine andere.
Endlich wurden die Geräusche und Stimmen deutlicher. Sie erkannte die von Lex und Shain.
„Tja, jetzt sehe ich auch Einiges ein wenig klarer. Auch wenn ich es nicht unbedingt wissen wollte, aber anscheinend kam meine eigene Neugierde nicht daran vorbei.“
„Selber schuld, Shain“, sagte Lex.
Kayleigh nahm nun Berührung und Geschmack war. Auf ihrer Stirn lag eine vertraute, warme Hand. Ihr Körper lag auf etwas Weichem wie einem Bett.
„Typisch Kay!“, sprach Steven, der offensichtlich versuchte mit seiner Geisterhand über ihren Arm zu streicheln. „Immer am Träumen.“
„Steven! Sie schien keinen guten Traum gehabt zu haben. Lass sie doch erst einmal zur Besinnung kommen“, fauchte Lex wütend.
Kayleighs Gehirn begann wieder logische Folgerungen zu erschließen. Lex sprach in Gegenwart von Shain zu Steven? Wie kann das sein? Was war bloß in ihrer Abwesenheit passiert?
Langsam machten sich ihre Kopfschmerzen bemerkbar und gruben sich tiefer in ihren Schädel. Dabei überkam eine eiskalte Gänsehaut ihren Körper. Im Zimmer schien es nicht allzu warm zu sein.
„Da! Ihre Augen!“, rief Shain warnend.
Kayleigh hatte es nicht gemerkt, als ihre Lider zu flackern begannen. Sie bemerkte wie ihre Stäbchen auf ihrer Netzhaut die Helligkeit wahrnahmen. Sie konnte erkennen, dass auf der linken Seite Licht ins Zimmer drang. Augenblicklich wusste sie, dass sie sich in Shains Haus im Schlafzimmer befinden musste.
„Sie hatte ja die Farbe gewechselt wie ein Chamäleon“, sagte Shain und griff nach ihren Fingern.
Endlich schlugen ihre Lider auf und zu viel Licht strömte auf die Netzhaut, sodass sie sie augenblicklich wieder schloss und anschließend blinzelte.
„Kay…“, hauchte Lex besorgt und sie erkannte sein wunderschönes noch lebendiges Gesicht.
Ihr Oberkörper fuhr ruckartig nach oben und entsetzt schaute sie zu ihren Freunden. Letzte Bilder ihres Traumes glitten durch ihre Gedanken. Aber Lex war doch…
Es schien nur ein Traum gewesen zu sein, der sich womöglich sehr stark mit der Realität in Verbindung setzte. Lex lebhaftes Gesicht zu sehen, auch wenn es besorgt sein mag, war die größte Freude. Schließlich hatte sie dieses geballte, dunkle Etwas aus seiner Brust fahren sehen. Was auch immer es war, die Seele oder doch etwas Unerklärliches - der Traum war keinesfalls bedeutungslos. Jemand oder etwas wollte sie warnen oder beschützen. Das Licht schien eine freundliche Absicht gehabt zu haben, aber der schrille, beängstigende Schrei von Kira war zum Fürchten.
Ihre Beine ließen sich an der Bettkante hinuntergleiten und ihre Arme streckten sich nach Lex aus. Als er seinen muskulösen, warmen Körper an ihren schmiegte, schien es ihr schlagartig besser zu gehen. Kayleigh war erleichtert.
„Ich bin so froh dass es dir gut geht“, flüsterte er ihr mit unterdrückten Freudentränen ins Ohr.
„Und ich erst“, gab Kayleigh schluchzend Antwort.
„Was hast du gesehen?“, fragte Shain sie plötzlich, als ob er eine Ahnung davon hätte, was sich zurzeit in ihrem Leben abspielte.
Sie warf ihm einen teilweise misstrauischen und ratlosen Blick zu. Dabei hob er stoppend seine Hand und nickte.
„Ich weiß über alles Bescheid. Lex erzählte es mir und Steven kenne ich nun auch.“
Ein Kloß steckte in ihrem Hals, als sie versuchte zu schlucken.
„Keine Angst, Kay, ich werde schweigen wie ein Grab und euch helfen.“ Ein aufmunterndes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte sie panisch und stellte sich schlagartig auf zwei Beine, als ihr Körper durch einen unvorhersehbaren Schwindel zu schwanken begann.
Lex hielt sie augenblicklich fest. Sie hatte sein neues Talent schon beinahe wieder vergessen.
„Einige Stunden“, sagte er und schaute nach draußen, als die Sonne unterzugehen drohte. „Es ist beinahe dunkel.“
Kayleigh schüttelte den Kopf und wollte aus dem Zimmer gehen.
„Ich muss zu ihr! Mit ihr reden, ihr sagen, dass es mir leid tut und das ich sie trotzdem lieb habe, auch wenn sie eine schwarze Seele ist.“
Lex hob eine Augenbraue hoch. Er wusste wen sie meinte. Kira. „Dann weißt du Bescheid.“
Kayleigh nickte und versuchte sich ihren Schmerz durch ein gequetschtes Lächeln nicht anmerken zu lassen.
„Bist du wirklich bereit dazu?“, fragte Shain und setzte sich vom Bett auf. Steven erschien neben ihr.
Sie zögerte zwar, aber durch eine schnelle, entscheidende Lösung nickte sie den Dreien zu.






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