Died Again - Teil 20

Autor: Noa
veröffentlicht am: 17.10.2012


Es geht weiter und ich muss euch sagen, es kommne nur noch ca. 5-6 Kpitel und dann ist Ende ;) Habs schon zu Ende geschrieben, hehe, werde aber nichts alles nacheinander schicken, da die Teile noch nicht kontrolliert wurden (:

Noa

Kapitel 19

„Wir hätten sie beschützen sollen! Es ist alles meine Schuld gewesen, wieso musste sie auch allein an diesen Fluss gehen?“, kreischte Kayleighs Mutter, die in den Armen von ihrem Mann lag.
„Mama, was ist denn passiert?“, fragte sie und hüpfte von ihrem Stuhl hinunter, um sich ans Bein ihres Vaters zu hängen.
„Kira,...“, schluchzte sie und versuchte durch ihre endlose Trauer und das Beben ihrer Lippen einen vernünftigen Satz herauszubringen. „Eine schwarze Seele hat Kira ihre genommen. Sie wird nie wieder ein Mensch sein. Sie ist jetzt in den Händen des Teufels. Du wirst deine Schwester nie wieder sehen können, Kayleigh.“
Ein heftiger Stoß ihres Herzens wirbelte gegen ihren Brustkorb. Warum? Warum Kira? Sie war noch so jung. Was wollte der Teufel von ihr? Er konnte doch keinem kleinen Mädchen ihre Seele nehmen.
Aber es passierte tatsächlich. Aber bloß wie?
Die Vision nahm kein Ende. Wie eine Welle voller Erinnerungen überschüttete sie Kayleigh mit allem Wissen, das für sie eine Bedeutung haben sollte.
Kira ging an einem hellen Nachmittag durch den Wald. An ihrer Hand Kayleigh. Die beiden sahen völlig gleich aus, bis auf ihre Haare, die unterschiedliche Töne hatten. Kira strahlte wie die Sonne an einem Sommer Morgen. Kayleigh hingegen hatte die Farbe der Abendsonne.
Ihr Lachen schallte durch die ganzen Bäume. Manchmal zupfte sie sich gegenseitig an den Haaren, spielten fangen oder trollten auf dem weichen Erdboden. Die Zwei hatten eine Menge Spaß. Ihre Mutter verbot ihnen sich weit vom Haus zu entfernen, doch bei ihrem sorgenfreien Leben bemerkten sie nicht, das der Weg, weit über die Grenze schritt. Dann hörten sie einen Fluss und liefen zu ihm hin. Die Strömung war unglaublich stark und sehr gefährlich. Kira entdeckte eine Blume, die am Ufer blühte. Sie hatte die Form einer Lilie und strahlte eine rosige Farbe aus. Kiras Füße bewegten sich vorsichtig an das glitschige Ufer.
„Bleib hier!“, rief Kayleigh warnend und warf ihr einen wütenden Blick in den Nacken, der dennoch eiskalt ignoriert wurde.
„Ich komme gleich wieder.“, sagte sie und kniete sich den kleinen Hang hinunter. Zitternd krallten sich ihre Hände ins Gras. Ihre Füße schoben sich rutschend zu der Blume hinunter. Mit der anderen Hand griff sie nach ihr, verlor dennoch das Gleichgewicht und stürzte in den Fluss. Eine brennende Gänsehaut überkam ihre Haut, als sie die Kälte spürte. Aber Kira konnte nicht schwimmen und die Strömung zog sie unter Wasser.
„Kira!“, schrie Kayleigh so laut und kräftig, das sie in diesem Moment wieder auftauchte. Ihre kleinen kraftlosen Arme hingen sich an einen Felsen am Fluss.
„Kayleigh, hilf mir!“, weinte Kira und konnte sie nicht länger am Stein festkrallen.
„Ich hole Mama und Papa.“, rief Kayleigh ihr zu und rannte wieder in den Wald hinein. Auf ihren Wangen hatten sich Tränen Platz geschaffen und flogen durch die Geschwindigkeit davon. Sie ballte die Fäuste, ihr kleines Herz pochte wild und sie Angst, zurückzukommen und Kira nicht mehr zu sehen, raubte ihr den Atem.
Es dauerte eine Weile bis Kayleigh panisch ihren Vater entdeckte, der gerade dabei war, das Holz kleinzuhacken. Er sah, dass sie vollkommen aufgelöst war und griff nach ihren Händen.
„Kira ist in den Fluss gefallen.“, berichtete sie ihm und er wusste sofort welchen sie meinte. Seine Beine sprinteten den Weg entlang. Kayleigh konnte ihm nicht folgen, da ihre kleinen Beine schon zu erschöpft waren. Der Tränenfluss stoppte nicht. Sie hoffte, dass ihr Vater Kira retten würde. Hoffentlich hielt sie bis dahin durch.
Kayleigh erreichte den Fluss, aber alles war ganz anders. Ihr Vater starrte auf die andere Seite des Flusses. Er bewegte sich keinen Zentimetern, sondern hatte seine Augen nur auf einen Punkt gerichtet. Als sie neben ihm stand und in sein Gesicht blickte, das Angst, Verzweiflung und Trauer beinhaltete, verfolgten ihre Augen seine Blickrichtung. Sie traf auf einen Mann dessen Haare lang gewellt waren. Sie hingen über seine Schultern und waren dunkelbraun. An seiner Hand war die durchnässte Kira und verzog ein trauriges Gesicht. Der Mann trug einen Hut, Stiefel, Lederhosen und ein weißes passendes Hemd. Er sah wie ein Kundschafter aus. Ein Bogen um seinen Oberkörper diente als Waffe. Er warf ihrem Vater einen scharfen Blick zu. Kayleigh schauderte.
„Du kannst nichts machen! Es ist zu spät. Ich habe ihre Seele bereits in meinen Händen. In Zukunft wird sie wohl ebenfalls als schwarze Seele an meiner Seite sein.“
Ihr Vater ballte wütend die Fäuste.
„Gib mir meine Tochter zurück.“, brüllte er.
„Das kann ich nicht und werde ich auch nicht. Bis zu ihrem sechsten Geburtstag bleibt sie noch bei euch und anschließend werde ich vorbei kommen. Danach wird sie von mir erzogen.“, kündigte er seinen Plan an, als er plötzlich im nächsten Moment mit Kira neben ihrem Vater stand, der versuchte die Beherrschung zu wahren.
„Bis in drei Tagen.“, sagte der seltsame Mann und verschwand spurlos vor ihren Augen. Kira weinte und klammerte sich an das Bein ihres Vaters.
„Es tut mir so leid, Papa. Bitte hass mich nicht! Er hat mit mir geschimpft! Das Wasser hat mich gezogen und ich konnte mich nicht mehr halten.“, sprudelte alles aus ihr heraus und von seinem Gesicht tropften Tränen hinunter. Er hatte die Augen schmerzhaft geschlossen.
„Kira...“
Das Bild wurde immer schwärzer und plötzlich saß Kayleigh mitten im Nichts. Um sie herum war alles dunkel und umgab ihren Körper. Sie stand auf einer Wiese, die jedoch nur im Umkreis von einem Meter zu sehen war. Ihre Beine bewegten sich und alles blieb gleich. Die Schwärze um sie herum, änderte sich nicht, genau wie die seltsame Wiese unter ihren Boden. War das das Nichts? Kein Himmel, keine Geräusche, nur pure Stille. Zuerst rannte Kayleigh einige Minuten, in der Hoffnung Licht zu finden, aber sie konnte nur sich selbst sehen.
Ich fiel auf die Knie. Tränen tropften auf meinen Untergrund. Wo bin ich? Was ist das für ein seltsamer Ort? Ich hatte Angst. Die Stille war wie eine erdrückende Kraft, die versuchte meinen Körper zu erwürgen. Die Visionen schnellten durch mein Gedächtnis. Kira war eine schwarze Seele? Das durfte nicht wahr sein. Sie musste noch leben. Das Mädchen am Straßenrand. Natürlich erkannte ich sie. Sie war es! Ganz sicher. Warum hat sie nichts gesagt und ist vor ihrer eigenen Schwester davon gelaufen? Ich verstehe das nicht.
Ihre Hände verkrampften sich in der weichen Erde mit dem wenigen Gras. Sie spürte wie ihre Tränen auf ihre Hände fielen. Warum musste alles nur so furchtbar kompliziert sein? Wieso musste ausgerechnet sie an solch ein Schicksal gebunden sein?
Ihre Muskeln spannten sich immer mehr an. Gemischte Gefühle schleuderten in ihrem Körper herum, Hass, Trauer, Enttäuschung, Einsamkeit.
„Wo zur HÖLLE bin ich hier?“, schrie sie mit aller Kraft. Ihr Ruf war so unglaublich laut, das sie glaubte jemand hätte ihren Schrei erhört. Sie hob sich vom Boden und lief einfach los. Ihre Beine verbrauchten all ihre Kraft, sie schmerzten vor Anstrengung und in ihrer Kehle wurde es immer trockener. Aber sie gab nicht auf. Blieb niemals stehen, sondern erhörte jedes Mal die Geschwindigkeit. Ihr flogen so viele wichtige Personen durch den Kopf. Sie wollte zu ihnen, aber etwas sagte in ihr, dass sie ganz nah am Ziel war.
Nach gefühlten fünf Minuten erkannte sie von weitem eine braune Kutte mit einem gezwirbelten Seil um den Bauch. Pater Raphael. Ganz sicher. Ihre Beine bremsten vor ihm und sie blickte in seine grauen, ernsten Augen. Seine Mundwinkel verzogen sich nach oben.
„Komm schon, Kayleigh. Du darfst niemals aufgeben.“, sagte er und faltete seine Hände ineinander. Er nickte ihr zu und löste sich vor ihren Augen auf. Was war das?
„Raphael!“, rief Kayleigh panisch und wollte nach ihm greifen als nur die Schwärze zurückblieb. Erneute Tränen schossen in ihre Augen, aber sie unterdrückte ihre Trauer und momentane Verwirrung.
Gerade als sie dachte erneut allein zu sein, packte eine starke Hand ihre Schulter. Blitzartig drehte sie sich um und sah ihre verstorbenen Eltern.
„Das ist unmöglich…“, hauchte sie fassungslos.
„Kira wartet schon auf dich! Jetzt trödle nicht so lange, sonst bist du wieder die letzte am Tisch.“, rief ihre Mutter ihr lächelnd zu, als ein kleines Mädchen durch Kayleigh lief. Goldenes sommerliches Haar glänzte in der Dunkelheit. Sie streckte Kayleigh die Zunge heraus und es war Kira, als sie noch klein war.
„Du Tollpatsch!“, schäkerte sie und griff nach den Händen von ihren Eltern. Ein letzter Blick drehte sich zu Kayleigh um, als die Drei in der Dunkelheit verschwanden.
„Was ist hier los?“, stammelte Kayleigh ängstlich und griff sich beirrt an den Kopf. Sie hatte furchtbare Angst.
Im nächsten Moment tauchte Rachel vor ihr auf und hob eine Jeanshose in die Höhe. Momentmal, diese Hose hatte sie mit ihr zusammen gekauft.
„Denkst du sie wird dir passen? Was hast du noch einmal für eine Größe?“, fragte sie und drückte ihren Zeigefinger gegen ihr Kinn. Sie trug dieselben außergewöhnlichen Kleider wie damals. Aber ihr sicheres, fröhliches Lächeln ließ Kayleigh verstehen. Es waren wichtige Erinnerungen ihres kompletten Lebens gewesen und davon gab es nicht viele.
Als sie die Lider kurzfristig schloss, verschwand Rachel und Shain tauchte auf. Er saß mitten in der Luft, als ob er ein Sofa unter seinem Hintern hätte und drückte wild auf dem Analog-Stick herum.
„Morgen, Dornröschen! Dachte schon du wirst nie wach.“, rief er ihr zu und wandte seine Augen nicht ab. Genau! An dem Tag hatte sie sehr lange geschlafen und anschließend nach Lex gefragt. Anschließend tauchte Steven auf und meinte sie sollte Shain die Wahrheit erzählen. Aber sie konnte nicht.
Wenn man vom Teufel sprach stand ihr bester Geisterfreund vor ihr mit seinen rasselnden Ketten und seiner merkwürdigen Kleidung. Er lächelte und spielte an seinen Rastalocken.
„Kopf hoch, Kleines.“, sagte er und streckte ihr seinen Daumen entgegen. Er zwinkerte, als auch sein Körper spurlos verschwand.
Gerade als Kayleigh dachte jetzt wäre die Szene vorbei, tauchten die Personen auf, die ihr am meisten etwas bedeuteten. Die erwachsene Kira, deren Schönheit beinahe ihre eigene übertraf. Und Lex der sein wunderschönes Lächeln auf sein Gesicht malte.
Kayleighs Augen wechselten zwischen den beiden. Sie stand nur reglos da und Kira machte den ersten Schritt auf sie zu. Sie legte ihre Hand auf ihr Herz und es entstand eine pure Hitze. Etwas unter ihrem Brustkorb begann zu blühen. Es leuchtete grell blau auf. War das ihre Seele? Es war so stark, das sie am liebsten in sich hineingegriffen hätte, um es berühren zu dürfen.
Ihre Augen blickten wieder zu Kira die an ihr eigenes Herz fasste und sich ihre darunter befindende schwarze Seele aufleuchtete. Die Dunkelheit schien wie ein tiefer Abgrund zu sein, der ihren Körper hinuntersog. Eine Gänsehaut überkam sie, als wäre es das Böse persönlich.
Lex bewegte sich von seinem Fleck und fasste auch an sein Herz. Da passierte etwas völlig Unerwartetes. Unter Lex Brustkorb erhob sich eine noch gewaltigere schwarze Seele. Sie war so unglaublich mächtig und vollkommen tief, das Kayleigh es nicht wagen konnte hineinzuschauen. Wie ein Wirbel aus Verzweiflung und Angst kräuselte ein finsterer Sturm in seiner Brust. Kayleigh erschrak und lief wenige Schritte zurück.
„Das kann nicht wahr sein!“, schrie sie. „Du bist keine schwarze Seele. Das ist unmöglich!“
Lex hob seine Hand immer mehr nach oben und der schwarze Wirbel folgte ihr. Er wurde immer größer und finsterer, als er ihn weiter hinauszog.
„Lex! Nein!“, schrie Kayleigh, stieß sich an Kira vorbei und rannte auf ihn zu. Sie hatte Angst er könnte dematerialisiert sein und ihn nicht einmal berühren. Aber er stopfte den Wirbel schnell wieder in seinen Brustkorb, bevor Kayleigh sich auf ihn stürzte. Keine Wärme, keine Liebe, keine Geborgenheit durchflutete seinen Körper. Er war eiskalt, fast wie tot. Sie bemerkte dass er am Boden lag und seine Lider zugeschlagen hatte. Seine Haut war blass und wirkte wie Schnee. Kein Atemzug drang aus seiner Kehle. Da spürte sie ein Stechen in ihrer Brust und automatisch wollte sie mit ihrer Hand hineingreifen, aber sie ergriff ihre leuchtende, blaue Seele. Was nun? Wie sollte sie Lex damit helfen? Kira stand hinter ihr legte eine Hand auf ihre Schulter. Ein sicheres Nicken gab ihr zu verstehen, dass sie ihre Seele aus der Brust ziehen musste, wie es Lex zuvor vorgemacht hatte.






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