Died Again - Teil 19

Autor: Noa
veröffentlicht am: 09.10.2012


Sorry, der Teil ist etwas kurz geraten :D aber der nächste wird sowieso länger. Ich musste hier stoppen sonst wären die Kapitel knappe 22 Seiten gewesen :D
Trotzdem viel Spaß beim lesen!!!

Noa


Kapitel 18 – Einbruchsscenario

Shain trat ins Wohnzimmer und hob eine Augenbraue hoch. Sein Blick fiel zur Couch. Dort lag ein Zettel, aber seine Augen streiften noch immer durch das Zimmer. Wo waren denn Kayleigh und Lex? Er schritt zur Couch und las im Kopf laut vor.

Hey Shain

Kay und ich sind nach Hause gefahren. Wir haben genug Party heute Abend erlebt. Sei mir nicht böse! Hab trotzdem noch viel Spaß. Falls du doch nach Hause willst, wundere dich nicht wenn Kay nicht da ist. Ich lasse sie heute bei mir übernachten.

Auf Shains Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Die Zwei ... , dachte er sich. In seinen Gedanken malte er sich aus was die beiden jetzt bloß trieben. Ob es doch etwas Schlimmes war oder genau das passierte, was er sich eigentlich erhofft hatte? Er zuckte mit den Schultern und las weiter.

Ruf auch bitte nicht an und frag ob das unser ernst ist. Ja! Es ist unser ernst! Wir sind abgehauen und verbringen lieber einen ruhigen Abend zusammen. Kay und ich sind nicht für Partys geschaffen.

Shain schüttelte den Kopf. Was soll der Text? Soll das in einem Roman enden? Er kratzte sich am Kopf und musste kichern. Er hatte wirklich zwei sehr gute Freunde gewonnen und freute sich für ihr Glück. Zumindest dachte er, dass der Zettel keine andere Bedeutung haben könnte. Aber die Zeilen wollten nicht aufhören.

Ich kann mir deinen verwirrten Blick gerade vorstellen. Und ja, ich hör jetzt auf zu schreiben. Ich wollte nur nett sein und dir, als dein Freund, Bescheid geben, dass wir nicht erreichbar sind und nicht mehr bei Kevins Party abfeiern. So, dann noch einen schönen Abend und schlaf gut!

Lex und Kayleigh

Shain schmunzelte. Solch einen Brief hatte er wirklich noch nie gelesen. Er wollte sowieso bei Kevin übernachten und nach dem Vorfall war die Partystimmung teilweise verflogen. Ein Gähnen entwich aus seinem Mund und er streckte sich. Der Zettel landete zusammen geknüllt in seiner Hosentasche. Shain verschwand die Treppe nach oben und legte sich ins Gästezimmer von Kevin. Anschließend schlief er sofort ein. Ihm kam der Abend wie Schwerstarbeit vor, wegen den ganzen gemixten Getränken und der Prügelei mit Trevor.

Steven saß am Pool und seufzte. Kayleigh und Lex lagen gemeinsam im Zimmer und sprachen und taten anderweitige Dinge. Alle waren so glücklich, außer er. Shain feierte Party und er wäre auch gern dabei gewesen, konnte jedoch nicht. Sein Geist war an Kayleigh gebunden und Kevins Haus war dafür zu weit weg. Er zog die Augenbrauen zusammen und stand auf. Er hob seine Faust in die Luft und rief: „Ich brauche einen Kumpelgeist!“ Daraufhin lachte er auf und seufzte schwer. Jetzt begann er schon Selbstgespräche. Nein, das Einzige was er wollte war Frieden finden. Er wusste jedoch wie Trevor aussah und das er eine schwarze Seele war. Steven hatte ihn erst letztens aufgeschnappt in einer Firma, zusammen mit vielen anderen. Ob dort etwas los war? Vielleicht sollte er wieder nachschauen.
Im nächsten Augenblick verschwand Steven von der Bildfläche.

Der Morgen hätte nicht traumhafter ausfallen können. Am Tisch, ohne die Eltern von Lex, saßen die beiden frisch Verliebten gegenüber und schauten sich träumerisch in die Augen.
Als Lex den Brief an Shain schrieb, musste er kichern und machte sich eher einen Spaß daraus. Bei ihm Daheim legten sie sich ins Bett, kuschelten aneinander und sprachen über die Zukunft. Kayleigh traute sich noch immer nicht ihm zu sagen, dass die Rose auf ihrem Rücken abgebildet war. Es hätte auch die Stimmung verdorben und sie fühlte sich zurzeit vollkommen glücklich und befreit. Auf ihren Lippen kribbelten noch immer die zarten, warmen Küsse und sein Duft verflog nicht aus ihrer Nase. Fröhlich baumelten ihre Füße knapp über dem Boden.
Steven tauchte auf und stellte sich natürlich zwischen die beiden oder besser gesagt, in den Tisch. Aber nicht mit einem Lächeln, sondern mit einem leicht verwirrten, bedrücktem Gesicht.
„Kayleigh! Du musst mir zuhören! Ich bin die ganze Nacht weggewesen und ich habe etwas sehr interessantes herausgefunden. Es ist total wichtig.“, erklärte er panisch und sog, nach dem runtergeratterten Abschnitt, wieder Luft ein.
Lex und Kayleighs Stirn schoben sich in Falten. Was war denn nun los?
„Also, es ist, diese Firma-“, begann er, wurde jedoch durch das Klingeln von Kayleighs Handy unterbrochen.
„Sorry, warte kurz.“, sagte sie und hob dabei ihren Zeigefinger. Steven sah noch schockierter aus. „Oh, es ist Shain.“
Sie ging ran.
„Kayleigh?“
„Ja?“
„Du musst sofort nach Hause kommen! Bei uns wurde eingebrochen. Die Tür stand heute Morgen offen, das komplette Haus steht auf dem Kopf. Komischerweise ließen sie mein Zimmer außen vor, aber sie hatten etwas Bestimmtes gesucht. Vor allem die ganzen Schränke und Kommoden wurden aufgerissen.“, schrie er hysterisch ins Telefon und Kayleigh sprang erschrocken vom Stuhl auf.
Lex warf ihr einen verdrehten Blick zu. Gestern schien alles noch vollkommen harmonisch zu laufen.
„Tut mir leid, Steven! Erzähl es mir später! Ich muss sofort zu Shain. Ich laufe! Das geht schneller.“, rief sie, schlüpfte in ihre Schuhe und sprintete aus der Tür. Die Münder der beiden öffneten sich.
„Meinst du, es ist was Ernstes?“, fragte Lex und schaute Steven an, der sich zu ihm gedreht hatte. Er schüttelte jedoch nur den Kopf.
„Das kann immer noch nicht so ernst sein, wie das, was ich sagen will! Ich habe Kayleighs Schwester Kira getroffen. Sie lebt!“
Lex Augenbrauen hoben sich verwundert. Kira? Aber, wie in Himmelwillen war das möglich? Dahinter musste mehr stecken. Ob ihr der gleiche Fluch wie Kayleigh widerfahren war?
„Bist du dir sicher, Steven?“, fragte Lex sicherheitshalber nach.
Er nickte. „Das gleiche Gesicht, die gleichen Augen und dieselbe Ausstrahlung. Allerdings hat sie blonde Haare und scheint ein wenig mehr durchzublicken als Kayleigh. Und irgendwie...“, stoppte er und kratzte sich überlegend am Kopf. „...ist sie böse oder eher unheimlich.“
„Warum denn das?“
„Ich weiß nicht. Aber eines weiß ich schon: Kira befindet sich oder arbeitet für eine Firma namens GPG und Trevor ist dort ein sehr bedeutender Mann. Irgendetwas geht mit den schwarzen Seelen vor sich. Kira weiß Bescheid und hängt dort mit drin. Wir müssen Kayleigh sofort warnen.“, brach Steven in Panik aus und hüpfte durch alle Hindernisse im Raum.
„Ok! Wir schnappen uns das Auto und fahren sofort zu Shain. Vielleicht ist Kayleigh in Gefahr!“, rief er, ließ alles stehen und liegen, um mit Steven aus dem Haus zu rennen.

Die Tür stand schon offen und Kayleigh stürmte hinein. Im Wohnzimmer fand sie Shain auf der Couch sitzen und tatsächlich sah es wie nach einem Bombenanschlag aus. Alle Schubladen die zu öffnen waren, standen speerweit offen. Kleingeld, Bücher, zerbrochene Vasen und Stühle lagen auf dem Boden. Sie Schränke waren leer und ihr Inhalt lag davor oder am anderen Ende des Raumes. Kayleigh fasste sich fassungslos an den Kopf. Ihr Herz pochte.
„Wer könnte das getan haben?“, fragte sie sich.
„Keine Ahnung. Auf jeden Fall muss jemand gewusst haben, das wir gestern nicht da waren.“
„Ob es gestern etwas mit der Party zu tun hatte? Es war also jemand von deinem Bekanntenkreis oder ich habe einen neuen Feind.“, bemerkte Kayleigh und konnte ihre Augen nicht von dem Chaos lassen.
Sie lief in den Garten, da sie wissen wollte, ob auch er Schaden davon trug. Dennoch schien alles normal zu sein, bis auf die aufgebrochene Tür. Der Einbrecher kam also durch den Garten. Kayleigh stieg von der Terrasse hinunter zur Wiese. Ihre Augen suchten nach einem Hinweis, aber nirgends fand sie Spuren. An der Hausseite stand ein Zaun mit passendem Tor. Kayleigh bewegte sich dorthin, fuhr mit ihren Finger über den Griff, als ob sie etwas spüren wollte. Aber als sie den Griff hinunter drückte und davon ausging, das abgeschlossen war, bemerkte sie, dass das Tor zu öffnen war. Shain hatte es nicht abgeschlossen. Verärgert biss sie auf ihre Lippen und wusste, dass der Einbrecher zu hundert Prozent wegen ihr kam. Ihre Augen fielen auf die Straße und entdeckten ein Mädchen, das auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig zu ihr starrte. Das Gesicht war unerkennbar, denn der Kapuzenpullover lag über ihrem Kopf. Nur blonde glänzende Haare stießen hervor. Sofort erinnerte sie sich an diese Person. Es war das Mädchen, das aus dem GPG Gebäude hinauslief. Ihre Blicke kreuzten sich und da begann sie loszulaufen. Kayleigh riss das Gartentor auf und sprintete los.
„Hey! Bleib stehen.“, schrie sie.
Im selben Moment kamen Lex und Steven an. Die Beiden blickten zuerst zu Kayleigh, die wütend dem weglaufenden Mädchen folgte. Kurz bevor der Asphalt der Straße begann, wurde ihr unglaublich schwindelig. Sie wusste was nun passieren würde. Ein weiteres Mal hatte sich das Schicksal gedreht und ein entscheidender Moment schien sich eingeschlichen zu haben. Ihre Sinne verschlechterten sich. Sie wankte, Lex rannte in Lichtgeschwindigkeit zu ihr, sodass er sie auffangen konnte, da ihr Körper keine Kraft mehr hatte aufrecht zu stehen.
Shain hörte Kayleighs Ruf und blickte natürlich in dem Moment zu Lex herüber, als dieser seine Fähigkeit nutzte und innerhalb einer Sekunde Kayleigh in Armen hielt. Seine Augen weiteten sich. Er war vollkommen schockiert.
Sie spürte seine Hände, die ihren Körper und den Kopf stützten und das letzte Bild, das sie sah, war das weglaufende Mädchen.
Die Vision war keine wirkliche Warnung, sondern die Fortsetzung ihres Traumes. Solange hatte Kayleigh auf diesen Moment gewartet, indem endlich die Wahrheit ans Licht käme. Alles hätte sich aufgeklärt über sie und ihre ewige Vergangenheit. Aber jede Wahrheit beinhaltet auch etwas Tragisches, die Kayleigh am liebsten aus ihrem Gedächtnis ausgelöscht hätte.






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