Died Again - Teil 18

Autor: Noa
veröffentlicht am: 01.10.2012


Ich habe den ganzen Sonntag damit verbracht, dieses Kapitel so perfekt wie möglich hinzubekommen! Ich sage nur eins dazu: FINALE!
Sobald die Kopfschmerzen aufgehört haben, hatte ich mich an den Lappi gesessen und dieses Kapitel geschrieben, da es meiner Meinung nach eines der Besten ist! Aber das müsst ihr selber entscheiden.

Hoffe ihr habt Spaß!

vlg Noa


Kapitel 17 - Ewige Liebe

„Ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen.“, sagte er und blickte ihr dabei tief in die Augen, damit ihr Angstgefühl verschwand. „Aber ich konnte es einfach nicht, da du schon genug Probleme hattest. Nach dem Inferno und deiner Aufklärung habe ich angefangen im Internet Nachforschungen anzustellen. Mit Nora hatte ich mehrmals telefoniert, fuhr zu ihr und las mir die Seiten des Buches durch. Anschließend stellte ich eine Veränderung in mir fest und erklärte mich nicht mehr als Mensch.“
Kayleigh riss ihre Augen auf. Was sagte er da? Er sei kein Mensch mehr? Wie war das möglich? Was hatte das Inferno in ihm angestellt? In ihr begann es zu brodeln. Es war alles ihre Schuld.
„Nora meinte, eine höhere Macht habe mich dabei als eine Art Wächter verwandelt, was lächerlich klang, aber umso mehr ich diese Fähigkeit ausprobierte, umso eher glaubte ich daran. Kurz gesagt, ich bin dein Bodyguard.“
Kayleigh zog eine Augenbraue hoch. Wie sollte sie denn das nun verstehen? Vor wem sollte sie denn beschützt werden?
„Da dieses Leben, dein letztes sein wird und der Teufel dich ins Inferno bekommen möchte, damit er dir deine Seele nehmen kann, sollte ich die Aufgabe übernehmen dich auf keinen Fall töten zu lassen. Denn dann würdest du in den Himmel kehren.“
„Was? Wirklich? Ich bräuchte nur ein Messer zu nehmen und mich damit selbst umzubringen?“, fragte Kayleigh aufgeregt und für sie klang es selbstverständlich. Sie wäre in den Himmel gekommen und ihre Seele wäre frei.
„Nein! Das darfst du nicht. Nur derjenige, der ohne den eigenen Willen stirbt, kann in den Himmel kommen. Du würdest es ja wollen und somit beim Teufel landen. Wenn du als alte Dame stirbst, wie ein normaler Mensch, dann kommst du in den Himmel.“, konterte er panisch, als ob Kayleigh soeben in ihre Tasche griff und schon das Messer vor Freude herausnehmen wollte.
„Dann musst du mich töten.“, sagte sie und streckte ihm tatsächlich ein Messer entgegen. Lex zog wütend die Augenbrauen zusammen, nahm das Messer an sich und schmiss es unerwartet über den Nachbarszaun. Hoffentlich landete es zwischen den Hecken und nicht im Nachbarn. Kayleigh schaute traurig ihrem beinahe erhofften Tod nach.
„Was soll das?“
Lex zog noch mehr die Augenbrauen zusammen und sein Zorn wurde stärker. Er packte Kayleigh an den Schultern und schaute ihr erneut in die Augen. Im Grün ihrer Iris spiegelte sich eine Enttäuschung.
„Willst du mir das tatsächlich antun? Du willst einfach so sterben?“, rutschte es ihm heraus und seine Augen wurden glasig.
Darüber hatte sie in dem Moment nicht nachgedacht, Steven, Shain und vor allen Dingen Lex allein zu lassen. Sie hatte doch Steven noch versprochen ihn zu erlösen und wollte mit den anderen beiden ein Internat besuchen. Das war ein sehr dummer Gedanke gewesen. Wie respektlos und rücksichtslos!
„Daran hatte ich nicht gedacht und es tut mir furchtbar leid.“, schluchzte sie und ungewollt stiegen ihr die Tränen in die Augen. Ihre Knie wurden weich und sanken zu Boden. Lex ließ ihre Schultern locker und kniete sich ebenfalls zu ihr herunter. Kayleigh hatte ihre Hände ins Gesicht gedrückt und schämte sich vor ihm zu weinen. Sie gab sich ansonsten immer als sehr stark aus, aber in diesem Moment hasste sie sich dafür, Lex tatsächlich gefragt zu haben, ob er sie tötete. Je mehr sie ihre eigenen Wörter im Kopf wiederholte, desto lächerlicher klang es.
„Ist schon gut, Kleines.“, tröstete er sie und umschlang seine Arme um ihren Oberkörper. Ihr Kopf lag unter seinem Kinn und dabei erstarb ihr Schluchzen. Noch nie hatte er sie so liebevoll in den Arm genommen. Die Trauer und Enttäuschung von sich selbst war noch immer in ihr, aber seine wärmende Umarmung gab ihr Kraft das Geschehen zu vergessen.
„Shain sucht uns bestimmt schon.“, flüsterte er und Kayleigh löste sich sachte aus der Umschließung und wusch sich die Tränen aus den Augen. Mit einem kurzen Nicken half Lex ihr auf und geleitete sie zur Haustür. In diesem Moment öffnete Shain das Haus. Er hatte die Stirn gerunzelt.
„Leute! Einfach abzuhauen und mich dann minutenlang nach den Kasten gucken zu lassen, ist fies.“
„Sorry, Shain. Aber wir mussten kurz miteinander reden.“
Als er erst jetzt in das trübselig Gesicht von Kayleigh schaute, glättete sich die Stirn von Shain.
„Alles in Ordnung mit ihr?“, fragte er bemitleidend.
Lex nickte. „Alles ok.“
Drinnen stellte Shain den Verbandskasten auf den Tisch und meinte er wollte noch kurz zu Kevin und fragen, ob mit Trevor alles in Ordnung sei. Als er aus dem Zimmer verschwand, öffnete Kayleigh den Koffer und suchte das geeignete Material heraus. Bevor sie an seinem Hals eine kleine Schramme mit einem großen Pflaster bedecken wollte, packte er erschreckend schnell ihren Arm. Sie erschrak und konnte mit bloßem Auge die Bewegung nicht nachvollziehen, so unglaublich schnell war das.
„Behalte mich jetzt genau im Auge.“, sagte er und ohne die Lider niederzuschlagen, klebte auf einmal innerhalb den Bruchteil einer Sekunde das Pflaster an seinem Hals. Kayleigh realisierte nicht einmal, das er es aus ihrer Hand nahm. Erst als es schon am Hals haftete. Völlig verblüfft schauten ihre Augen darauf.
„Du ... wie ... ich verstehe das nicht.“, stammelte sie und fuhr mit ihrem Finger über das Pflaster. Was war denn passiert?
„Ich kann meine eigene Zeit verlangsamen und mich dadurch in der Lichtgeschwindigkeit bewegen. So kann ich schnell handeln.“
Kayleigh verwunderte es zwar, doch nicht so sehr, da sie schon so etwas ahnte.
„Dann bist du ja wirklich ein anderer Mensch geworden.“, bemerkte sie rasch und lief ans andere Ende des großen Wohnzimmers. Mindestens vier Meter Platz war zwischen ihnen.
„Du musst innerhalb von einer Sekunde vor mir stehen. Ich muss es mit eigenen Augen sehen.“, rief sie und Lex lächelte ihr zu. Das Schöne an Kayleigh war, das dieser misstraute, ängstliche Ausdruck in ihrem Gesicht nicht existierte. Sie wusste mehr von der Welt, als ein gewöhnlicher Mensch es tat und sah mehr als alles andere. Das Wertvollste in ihr war die Seele, die im Gegensatz zu einer schwarzen Seele rein war und blühte.
Kayleigh richtete ihre Augen auf Lex, zwang sich kein Lid zu schließen und tatsächlich verschwand er vor ihren Augen und sofort landete sein Oberkörper in ihrem Blickfeld. Es war ein unglaublicher Augenblick, so schnell wie sie es noch nie gesehen hatte. Ihre Nase dockte seine Brust an und ihre Hände glitten hinter seinen Rücken.
„Bist du sauer?“, fragte sie leise und in ihrem Ton erklang die Reue. Seine Hände umschlangen ihren Hals und erneut lag sein spürbar wärmendes Kinn auf ihrem Kopf.
„Niemals.“, flüsterte er und zog sie noch enger an sich. „Ich bin froh eine Aufgabe übernehmen zu dürfen, die dir hilfreich zu sein scheint.“
„Weißt du wer Trevor ist?“
Sie spürte deutliche wie seine Kiefermuskeln sich verhärteten.
„Er nannte sich eine schwarze Seele.“
Kayleigh riss ihre Augen auf. Das war die Erklärung dafür, warum Trevor bei seinem Tempo mithalten konnte. Der Teufel war ihr an den Fersen. Trevor wollte mich anscheinend unter Drogen versetzen, sodass ich nicht mehr wusste was ich tat. Was hätte er mit mir gemacht? Mich entführt, umgebracht[i/]?
Es blieb noch eine große Frage zurück, und zwar, wie genau wurde der Tod abgestempelt? In welchem Augenblick durfte sie in den Himmel kommen? Aber eines wusste sie, in weniger als sechs Monaten würde sie sterben. Darauf wollte der Teufel wahrscheinlich hinaus. Was bliebe ihr schon übrig? Zu Staub zerfallen oder ins Inferno zurückkehren? Alle Fäden schienen immer enger zu verlaufen. Kayleigh kam dem Teufel schon so nah, das eine Wendung unmöglich war. Wenn Lex bloß wüsste, dass er sie davor nicht bewahren konnte. Niemand konnte das. Nur Gott und ein Wunder könnte sie davor retten. Aber in ihr schlummerte das unwohle Gefühl, das Gott sie längst vergessen hatte und ihm ihr Leben egal war. Aber sie wollte nicht als schwarze Seele enden! Kayleigh stünde ewig in seinen Diensten! Mit jemandem wie ihr, könnte sie sich glatt mit dem Teufel messen. Aber ewiglich würde sie das Gefühl plagen, etwas falsch zu machen. Lex durfte nicht erfahren, dass es bald unmöglich war ihr zu helfen. Selbst wenn er nun Fähigkeiten besaß die die schwarzen Seelen bekämpften, war es doch unmöglich ihren Tod zu verhindern. Der Fluch war dafür zu perfekt. Bestimmt hatte der Teufel von Anfang an alles geplant. Und sie war zu naiv, um das zu erkennen.
In ihren Augen hatten sich kalte Tränen gebildet. Sie liefen über ihre Wange, zerbarsten auf dem Boden und ihre Hände ließen Lex Rücken locker. Er bemerkte ihr seltsames Verhalten und wollte ihr ins Gesicht schauen, das jedoch auf den Boden blickte. [i]Lex darf meine Tränen nicht sehen. Ich will nicht schon wieder wie ein kleines ängstliches Kind vor ihm weinen
.
Der Fußboden war schnell nass geworden. Aus einem Tropfen wurde eine kleine Pfütze, die unübersehbar war. Lex schob ihr triefendes Kinn nach oben und schaute in ihre gläsernen Augen. Was für traurige Gedanken gehen ihr durch den Kopf? Warum kann ich es nicht abstellen? Wieso muss sie so unglaublich viel leiden? War es tatsächlich meine Schuld? Was kann ich bloß tun?
Aus Wut wäre ihm am liebsten der Kopf geplatzt. Es schmerzte ihn zu sehen, wie Kayleigh weinte und in ihr so viel Schmerz wohnte, dass er es sich nicht einmal vorzustellen wagte. Allein der Gedanke daran wie sie sich jede Nacht im Schlaf quälte, die Schreie, das Leid. Es gab nichts das ihr Freude bereitete. Sie war bloß eine müde Seele, die in einem verfaulten Körper über Jahrhunderte überlebte. Es musste doch irgendetwas geben, was er hätte tun können. Er hasste sich dafür, dass er nicht verstand was hier gespielt wurde. Dass alles so kompliziert sein musste.
Seine Hände ballten sich zu einer Faust. Er verfluchte alle schwarzen Seelen, Hexen und den Teufel. Aber ein Ausraster, wie vorhin würde Kayleigh nur in Sorgen versetzen und täte ihr nicht gut. Genau in diesem Moment musste er für sie da sein und auf irgendeine Weise ihre Trauer und Weinen aufhalten. Seine Hände glitten zu ihrem Gesicht, das es sanft umschloss. Seine Daumen wuschen die Tränen unter ihren Augen weg und ihre Blicke kreuzten sich.
Kayleigh sah wie er mit sich selbst kämpfen musste, nicht zu weinen. Löste sie auch für ihn den gleichen Schmerz aus? Aber seine Hände stoppten den Wasserfall auf ihren Wangen. Bloß seine glasklaren Augen, die zu Schmelzen drohten, setzten eine Welle von Angst in ihr aus. Aber er hatte es tatsächlich geschafft, das ihr Kummer für eine Sekunde lang verflog und ihre Gedanken um sein Befinden kreisten.
Der Moment ließ es einfach zu. Sie spürte Lex‘ Atem auf ihren Lippen, eine Träne die an ihrer Kinnspitze vorbeischliff und sein Duft, der wie ein Windzug in ihre Nase kroch. Aus purer Leidenschaft schlossen sich ihre Augen genüsslich, als Lex‘ seine es schon längst getan hatten. Noch nie hatte sie sich in dem Moment so frei gefühlt. Als es nur noch wenige Zentimeter war, bis ihre Lippen sich trafen, zählte ein Puls die Sekunden. Das Blut pulsierte schneller, ein Kribbeln entfachte in ihrem Magen. Wenn er tatsächlich ihre Lippen berühren würde, dann hatte er genau das getan, was Kayleigh wollte. Ganz allein nur ihn. Seine Aura war spürbar warm und umhüllte ihren restlichen Körper. Vor ihrem geistigen Auge formte sie sich den Kuss, als endlich ihre Gedanken aufhörten Karussell zu fahren, drückte er seine Lippen auf ihre. Wie weich und zärtlich sie waren. Sie blieben ruhig und intensiv aufeinander liegen, schmolzen dahin. Der Tränenfluss hatte auch in ihrer Drüse gestoppt und endlich einen Glücksfunken in ihr hervorgerufen. Dieser Moment war so bedeutend wie kein anderer. In all den achthundert Jahren war sie sich sicher, noch nie so wundervoll geliebt und geküsst worden zu sein. Es dauerte nicht lang, bis sich Kayleigh langsam von ihm löste. Gleichzeitig schlugen ihre Lider auf, Gedanken kreisten um den jeweils anderen und keiner von beiden bereute diesen Kuss. Im Gegenteil! Kayleigh sehnte sich nach mehr dieser Zärtlichkeit und Zuwendung. Als Lex ihr einen überraschten Blick zuwarf, nach dem Motto: hätte ich es lieber lassen sollen? Nein! Er hätte sich niemals von ihr lösen dürfen. Obwohl Kayleigh diejenige war, die losließ. Ein spontan unvorhersehbares Gefühl überwältigte sie und rückte ihren Körper näher zu Lex. Dieses Mal drückte sie ihre Lippen auf seine und ein Feuer entflammte ihren Körper. Hitze strömte aus all ihren Poren. Das Glück übermannte sie und verschmolz mit ihrem langwährenden Kuss.

Ich habe euch ja versprochen, das ich noch vor Kapitel 18 die heiß ersehnte Liebesszene schreiben werde und ich hoffe sie ist gut gelungen!

Bin auf eure Meinung echt gespannt! (:






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz