Your the One - Teil 13

Autor: Ai
veröffentlicht am: 20.07.2012


Er ist 15 Jahre älter, er raucht, wohnt noch bei seinen Eltern und ist ein arroganter Macho. Das sagte sie sich immer wieder in Gedanken vor, als sie gerade dabei war, ihm das Hemd aufzuknöpfen. Es half nicht. Doch dann viel ihr das einzige Argument ein, das wirklich zählte. Da war noch eine Andere. Sofort hielt sie inne. Er war gerade dabei ihren Hals zu küssen, doch als er merkte, dass sie aufgehört hatte, hob auch er den Kopf.
„Was ist?“ Verwirrt sah er sie an. „Ist es wegen Sophie? Ihr geht es bestimmt gut.“
„Nein, es ist … so funktioniert das einfach nicht!“
„Was?“
„Du bist zu alt, du warst mein Lehrer. So geht das einfach nicht!“ Sie wollte nicht zugeben, dass es ihr eigentlich um etwas anderes ging. Sie wollte nicht, dass er wusste, dass ihr Ego angekratzt war. Vor allem, da sie jetzt das Gefühl hatte nur ein Mittel zum Zweck zu sein. Wie konnte sie es zulassen, dass sie sich in ihn verliebte, wo doch eine Andere für ihn wichtiger war.
„Das ist jetzt nicht ein ernst, oder?“ Er war schockiert, für so oberflächlich hatte er sie nicht gehalten.
„Natürlich ist das mein ernst! Immerhin gibt es da doch auch noch jemanden! Glaubst du ernsthaft, ich schlafe mit dir, während du mit einer Andern flirtest?“ Sie konnte nicht anders.
„Was?“
„Tu jetzt nicht so, du hast es doch selbst in der Bar gesagt. Es gibt da Jemanden, mit dem du dir vorstellen kannst, eine Familie zu gründen!“ Sie war so wüten, dass sie die Tränen kaum noch zurückhalten konnte.
„Ja, ich hab dich gemeint!“
„Was?“ Die Wut verflog und Erstaunen machte sich breit. „Aber du hast doch gesagt, dass du sie erst seit ein paar Tagen kennst …“
„Das stimmt doch. Wirklich kennen tu ich dich erst seit ein paar Tagen. Du kennst mich schon viel länger, das habe ich mitbekommen. Aber ich wusste vorher fast nichts über dich.“ Er wischte ihr eine Träne von der Wange.
„Aber wieso ich? Ich bin doch zu jung, frech, eine Alkoholikerin und zickig auch noch.“
„Hatte ich nicht erwähnt, dass meine Traumfrau genau diese Eigenschaften haben sollte?“ Er streichelte ihr sanft über die Wange und küsste auf den Mund. „Und was ist mit mir? Ich bin zu alt, Raucher, ein Muttersöhnchen und ein arroganter Macho.“
Sie musste lachen. „Du bist reif, hast ein kleines Laster, bist Familienbewusst und selbstsicher.“
„Clever.“ Er küsste sie noch einmal. „Schlau bist du auch noch.“ Er lächelte sie an.
„Aber denkst du denn noch immer, dass ich die Richtige sein könnte? Jetzt wo du weißt, dass ich ein Kind habe?“
„Gerade das zeigt einem doch wie perfekt du bist. Du bekommst alles unter einen Hut und bist eine tolle Mutter.“
„Woher willst du das wissen? Ich hab sie im Krankenhaus zurückgelassen. Vielleicht bin ich eine Rabenmutter.“
„Das glaube ich nicht. Ich sehe dir doch an, dass du dir trotzdem jede Sekunde Sorgen machst. Du bist eine gute Mutter.“ Er drückte sie an sich und wieder durchströmte sie dieses warme Gefühl.
Sie küssten sich und diesmal dachte sie nicht an seine Fehler, sondern wie perfekt er eigentlich war, wie sehr sie ihn mochte, von Sekunde zu Sekunde mehr.
Ihre Mutter hatte zu ihr einmal gesagt: „Wenn du nach einer Woche immer noch zweifelst, ob er der Richtige ist, dann ist er es nicht.“ Bei Ben hatte sie gezweifelt, fast ein halbes Jahr lang. Doch jetzt war es anders, sie wollte zweifeln, weil es die Sache um so vieles leichter gemacht hätte, aber sie konnte nicht. Das Gefühl, dass er der Eine, der Richtige war, wurde immer stärker.
Sie knöpfte ihm das Hemd fertig auf und ließ es über seine Schultern auf den Boden gleiten. Er hob sie hoch und trug sie aus der Küche. Im Flur blieb er stehen. „Äh, wo ist dein Schlafzimmer?“
Sie musste lachen. „Gleich die erste Tür auf der rechten Seite.“
Er trug sie also ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett, dann begann er ihren Hals zu küssen und ihr die Träger ihres Kleides die Schultern hinunter zu ziehen. Als sie nur noch ihr Höschen und er nur noch seine Shorts anhatte, hielt sie kurz inne. „Was ist?“ fragte er etwas ängstlich. Die letzte Unterbrechung war ja nicht so erfreulich gewesen.
„Kondome sind in der obersten Lade“, sagte sie grinsend. „Aber schau lieber erst aufs Ablaufdatum, die liegen da schon ziemlich lange.“
Etwas angespannt fummelte er in der Schublade ihres Nachttisches herum und versuchte im Dämmerlicht der kleinen Stehlampe irgendetwas zu erkennen. Endlich hatte er das Datum gefunden. Es schien noch in Ordnung zu sein, denn er riss hastig die Verpackung auf. Dann legte er sich wieder zu ihr und küsste ihren Hals und ihr Dekolleté.





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