Your the One - Teil 9

Autor: Ai
veröffentlicht am: 09.07.2012


Marida lernte Ben ein Jahr nach ihrem Schulabschluss kennen. Zum ersten Mal trafen sie sich bei einer Freundin. Sie waren sich auf Anhieb sympathisch und nach einiger Zeit trafen sie sich auch nur zu zweit. Anfangs war es nur eine gute Freundschaft, doch beide wollten mehr und nach einem halben Jahr kamen sie zusammen. Ben war fünf Jahre älter als sie. Er studierte Medientechnick an der Uni. Ein Jahr waren sie glücklich. Ein halbes Jahr unglücklich und dann war es vorbei.
An einem Abend, sie war gerade vom Frauenarzt zurück, saß Ben auf der Couch in Wohnzimmer und sah fern. Als sie sich zu ihm setzte, schaltete er den Fernseher aus und sah sie an. „Ich habe mich in eine Andere verliebt“, sagte er ganz sachlich.
„Ich bin schwanger“, sagte sie ebenso sachlich.
So hatte es aufgehört. Mit einer anderen Frau und Sophie. Sechs Monate später war sie da und Ben war wieder Single. Es war wohl doch nicht die große Liebe.
Nach Sophies Geburt nahm Marida über 40 Kilo ab. Es war das Fett, das sie durch die Schwangerschaft zugenommen hatte und das, was vorher schon dran war. So gesehen war es ein Gewinn für sie. Und sie hatte Glück, dass sie erst schwanger wurde, als sie mit ihrer Ausbildung schon fertig war und dadurch in Mutterschaftsurlaub gehen konnte. Sie blieb ein Jahr zuhause, danach bat sie um Versetzt. Sie wollte in einer Ambulanz arbeiten, weil sie dort nur montags bis freitags und auch nur von sieben Uhr morgens bis drei Uhr nachmittags arbeiten musste. So konnte sie Sophie in der Früh in der Kinderkrippe abgeben, die zum Glück schon ab halb sieben offen hatte, und sie dann wieder um halb vier abholen. Eigentlich sollte Ben sie an jedem zweiten Wochenende haben, aber das funktionierte oft nicht. Entweder hatte er dann doch keine Zeit, oder er konnte sie nur einen Tag nehmen. Es war alles nicht optimal, aber Sophie ging es immer gut und an Liebe hat es ihr auch nie gefehlt. Egal ob von mütterlicher oder väterlicher Seite.
Insofern war Maridas Leben mit Sicherheit nicht perfekt, aber es war in Ordnung und sie hätte Sophie um nichts in der Welt mehr hergegeben, auch wenn es Vieles einfacher gemacht hätte.
Ihre und Bens Eltern waren bei der ganzen Sache auch eine riesige Hilfe. Bens Mutter hatte ihm gleich einmal eine Ohrfeige verpasst, als ihr zu Ohren gekommen war, was passiert war. Sie stand immer schon auf Maridas Seite. Sie hätte sie so gerne als Schwiegertochter gehabt und Marida hätte damals sicherlich ja gesagt, aber diese Zeit war vorbei.
Maridas Mutter half ihr auch immer sehr. Wenn Ben mal wieder kurz davor abgesagt hatte, sie aber ganz dringend irgendwo hin musste, konnte sie Sophie jederzeit bei ihr vorbei bringen.
Sophie liebte ihre Großeltern – ob mütterliche oder väterliche Seite – über alles. Dort wurde sie verwöhnt und durfte so viele Süßigkeiten essen, wie sie wollte. Ihr wurde jeder Wunsch von den Augen abgelesen, denn sie war ihre kleine Prinzessin.
Eigentlich verlief ihr Leben, abgesehen von der Trennung, perfekt. Sie wollte immer schon Kinder haben. Besser zu früh, als zu spät. Sie konnte alles mit ihrem Job wunderbar regeln und alle halfen zusammen. Nur eine winzige Kleinigkeit hatte sie sich noch gewünscht. Einen Mann, der sie liebte und immer an ihrer Seite war, wenn sie ihn brauchte. Der nicht gleich bei kleinen Schwierigkeiten einen Abgang machte. Aber seit die Kleine auf der Welt war hatte sie kaum Zeit für sich selbst, geschweige denn, um jemanden zu finden. Deshalb hatte sie Marco auch zugesagt. Sie wollte einmal wieder ein bisschen raus, fremde Leute kennen lernen. Und das konnte man in einer Bar, in der sie zuvor noch nie gewesen war, sicher gut. Außerdem war Marco dabei, falls sie irgendjemand dumm anmachen sollte.





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