Your the One - Teil 6

Autor: Ai
veröffentlicht am: 04.07.2012


„Charmant“, sagte sie sarkastisch.
„Was?“ er war verwirrt.
„Charmant hab ich vergessen.“
„Gut, das kann ich auch gleich auf meine Liste über dich setzten.“
„Ach, du hast auch eine Liste? Was steht denn da so?“ Marida spürte, wie der Alkohol langsam begann, ihr Gehirn einzunehmen. Sie musste sich zusammenreisen, um nicht zu lallen anzufangen.
Er nahm einen Schluck von seinem Bier, lehnte sich an den Küchenkasten hinter sich und musterte sie. „Hm … zu jung, frech und offensichtlich Alkoholikerin.“
„Alkoholikerin?“
Er nickte und nahm ihr das leere Glas aus der Hand. „Vier Bier und zwei Caipirinha innerhalb von wenigen Stunden – eindeutig Alkoholikerin.“ Er grinste.
„Ach so ein Blödsinn!“ sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
In diesem Moment zuckte der erste Blitz über den Himmel und Marida zuckte zusammen. „Angst?“ fragte Marco.
„Nein, ich mag nur Blitze nicht besonders.“
„Aber Gewitter schon?“
„Gewitter an sich sind ja auch angenehm, aber Blitze nerven einfach nur.“
„Komische Art, die Dinge zu sehen.“
„Ich habe nie behauptet, dass ich normal bin“, sagte sie bissig.
„Schon gut. Zickig hab ich vergessen.“
Sie zog die Augenbrauen zusammen und rümpfte die Nase. Dann schlang sie sich die Decke enger um den Körper und sagte: „Ich bin müde, wo kann ich schlafen?“
„Du kannst in meinem Schlafzimmer schlafen und ich nehm die Couch.“ Er ging an ihr vorbei in den Flur.
„Nein, ich werde dich nicht aus deinem Schlafzimmer werfen.“
„Also was heißt das jetzt? Willst du auf der Couch schlafen?“
„Hast du ein Doppelbett?“ sie kam auf ihn zu.
„Ja klar … aber …“
„Gut, ist es die Tür?“ Sie ging an ihm vorbei und öffnete die erste Tür auf der linken Seite.
„Ja, aber …“ verwirrt drehte er sich um.
„Ich schlafe auf der linken Seite und lass deine Finger bei dir!“ Sie betrat den Raum, drehte das Licht auf und sah sich um. „Aber zuerst zieh ich mich um“, mit diesen Worten schloss sie die Tür vor seiner Nase.
„Nein, normal ist sie nicht.“
Marida sah sich in Marcos Schlafzimmer um. Es stand nicht viel drinnen. An der linken Wand befand sich das Doppelbett. Es hatte einen Metallrahmen sonst sehr schlicht gehalten. Nachtkästen gab es nicht, es stand nur auf einer Seite eine kleine, runde Lampe. Auf der anderen Seite stand ein Schrank, der die ganze Wand einnahm. Das war’s. Keinerlei andere Gegenstände.
Marida ging zum Kleiderschrank und öffnete eine Tür. T-Shirts. Genau, was sie brauchte. Sie zog sich das Bikinioberteil aus und streifte sich ein Shirt über. Es ging ihr bis fast zu den Knien. Perfekt. Ihre Bikinihose war schon so gut wie trocken. So konnte sie schlafen gehen.
Sie ließ das Oberteil auf den Boden fallen, wohin auch sonst und öffnete die Tür wieder. „So, also ich leg mich jetzt hin, gute Nacht.“
Marco stand ungläubig im Flur und starte sie an. „Ist das mein Shirt?“ fragte er dann.
„Was denn sonst?“ sie ging zurück zum Bett, schlug die Decke um und legte sich hin. Als sie zur Tür blickte, stand Marco noch immer da. „Gehst du auch schlafen, oder willst du die ganze Nacht in der Tür stehen bleiben?“ Wortlos ging er hinein, zog T-Shirt und Hose aus, sodass er nur noch in Shorts dastand und legte sich auf die andere Seite des Bettes.
„Gute Nacht“, sagte er, bevor er das Licht abdrehte.





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