Blackout - Find her. - Teil 5

Autor: Tess
veröffentlicht am: 01.07.2012


Vor der Tür versammelten sich sofort alle um mich herum und löcherten mich mit Fragen.
"Bist du dafür verantwortlich?"
"Kommst du jetzt ins Gefängnis?"
"Ist sie tot?"
"Werden sie sie finden?"
Fragen über Fragen und alle waren ziemlich dämlich.
Wäre ich dafür verantwortlich und würde ich ins Gefängnis kommen, würde ich doch nicht grade versuchen weiter zu laufen.
Mir wurde alles zu viel, also versuchte ich mich durch die Menge durchzudrängen.
"Silver! Alter! Lasst ihn gefälligst in ruhe!", hörte ich Derek rufen und die Menge teilte sich auf um mich durchzulassen.
"Derek, man! Danke..", sagte ich und ging mit ihm durch die große Metallschwingtür.
"Kein Problem."
"Silver!"
Matt stürmte auf mich zu, gefolgt von Cassie und Ophélie.
"Und? Was haben sie gesagt?"
"Könnten wir bitte erst von hier verschwinden? Ich stehe nicht auf so viele Zuhörer."
"Natürlich."
Gemeinsam liefen wir schnellstmöglich zurück zum Jungenwohnheim und in Derek, Matts und mein Zimmer.
"Sorry, Öffentlichkeit ausgeschlossen!", rief Derek und schloss die Tür ab.
"Mein Gott, sind die alle sensationsgeil..", murmelte Cassie und setzte sich auf einen der Stühle.
"Leider. Hier passiert halt selten was.", sagte Ophélie und setzte sich ebenfalls auf einen der Stühle.
"Komm her!", rief Matt und klopfte auf den Platz neben sich.
Ich ging zu ihm rüber und ließ mich neben ihm auf dem Bett nieder, gefolgt von Derek.
"Also, was haben sie gesagt?"
"Sie haben mir ne menge Fragen gestellt und mich zuerst kaum ausreden lassen. Dann bin ich fast ausgerastet und konnte auch endlich mal erzählen was war."
"Und? Was ist dann passiert?", drängte Derek.
"Sie haben das Phantombild mitgenommen und wollen ihre Datenbank checken. Pear hat das Bild ebenfalls gesehen, der Kerl geht eindeutig nicht auf unsere Uni."
"Oh nein.. Hoffentlich hat er ihr nichts getan!", murmelte Cassie vor sich hin und musterte ihre knallpinken Nägel.
"Das hoffe ich auch.. Ich verstehe einfach nicht wieso ich mich an nichts erinnern kann!"
"Ich auch nicht. Du hast ja noch nicht mal so viel getrunken!"
Ich blickte zu Ophélie. "Wie viel ist nicht mal so viel?"
"Vielleicht 2 Bier und ein Glas Wodka, vielleicht sogar weniger."
Derek und Matt schauten mich an und ich wusste genau, was sie in diesem Moment dachten.
"Das ist unmöglich.", sagten beide gleichzeitig.

Sie hatten recht, es war höchst unwahrscheinlich das ein "Kampftrinker", so nannte mich mein Vater oft als ich noch zuhause wohnte, nach so wenig alle ist.
"Vielleicht hattest du einen schlechten Tag?", fragte Cassie.
"Mir ging es blendend! Cassie, du hast gesagt ich bin verschwunden. Weißt du, mit wem oder wohin?"
"Nein, keine Ahnung. Tut mir leid."
"Verdammt. Wer war noch auf der Party?"
"Öhm.. Lionel Borsato war da, Jack Ford, Tiffany Care..", begann Ophélie aufzulisten.
"Jason Maron war auch da zusammen mit Hilary Steel.", fügte Matt hinzu.
"Und? Wer noch? Wer hat die Party eigentlich geschmissen?"
"Alexander Pear.", sagte Derek in einem angewiderten Ton und strich sich dabei die langen, blonden Haare zurück.
Er konnte Alexander nicht leiden seit er ihm damals im zweiten Semester Ashley Pure ausgespannt hatte, wie er andauernd wiederholte wenn er breit war.
"Der Sohn unseres Direktors?"
"Ja. Dieser Mistkerl glaubt nur weil sein Daddy unser Direx ist ihm die ganze Uni gehört und wir seine schäbigen Untertanen sind."
"Das stimmt gar nicht!", warf Ophélie ein.
"Ach, sei still Ophélie.", sagte Derek und warf ein Kissen nach ihr.
Valerie hatte mir mal erzählt das Ophélie heimlich auf "Alex", wie ihn hier alle nannten, stand und ihn aus der Ferne bewunderte.
Armes, armes Mädchen, konnte ich dazu nur sagen. Alexander war widerlich.
Ich hatte zwar nur zwei mal mit ihm zu tun, aber das genügte.
Es wunderte mich wieso er mich überhaupt zu seiner Party eingeladen hatte.
"Wie auch immer. Wenn ich du wäre, würde ich mal mit ihm reden. Er muss den Kerl kennen, es war seine Party.", sagte Derek und legte sich auf den Rücken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
"Muss ich wohl.", murmelte ich und dachte darüber nach, wo ich ihn jetzt wohl am ehesten treffen konnte ohne einen Haufen Schüler an meinen Fersen kleben zu haben.
Dann fiel mir ein, das sowieso mindestens 10 Leute dabei sein würden, Alexander war nie allein.
"Ich kann dich begleiten.", sagte Matt und klopfte mir auf den Rücken.
"Danke, Matt, aber ich denke ich mach das alleine."
"Wie du willst."
"Wo kann ich ihn jetzt finden?"
"Er hat jetzt Football-Training. Ähm.. glaub ich..", murmelte Ophélie und wurde ganz rot.
"Danke. Ich seh mal nach. Ähm. Könnt ihr mir die Leute vom Hals halten?", ich sah zwischen Derek und Matt hin und her.
Derek setzte sich wieder auf. "Natürlich. Unsere leichteste Übung, stimmts Matt?"
"Klar. Gib uns 5 Minuten."
Sie standen beide auf und gingen nach draußen.
"Was haben sie vor?", fragte Cassie und blickte verwirrt zu mir.
"Ob du´s glaubst oder nicht: Ich hab keine Ahnung."
Plötzlich jaulten die Alarmsirenen auf.
"Das ist nicht deren ernst?!", schrie Ophélie um den Lärm zu übertönen und stand auf.
"Schnell, Silver! Du musst hier raus bevor die anderen Wind davon bekommen!", rief Cassie und stand ebenfalls auf.
Gemeinsam verließen wir das Wohnheim und ich rannte runter zum Football-Feld.






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