Auf den ersten Blick - Teil 27

Autor: Caro
veröffentlicht am: 25.01.2013


Sorry, dass die Teile momentan etwas kurz ausfallen. Ich beende die Geschichte langsam und bin momentan nicht 100% mit meinen Gedanken bei der Geschichte. Ich gebe mein bestes, um ihr noch ein verdientes Ende zu geben! :))

______________________________

Sie schaute ihn einfach nur an. Er sah so gut aus wie, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Ihr Herz fing laut an zu klopfen. Er sagte auch nichts. Sie schwiegen sich einfach nur an.
„Kann ich reinkommen?“, fragte er nach einer gefühlten Ewigkeit. Doch Zoey schüttelte den Kopf. Sie zog eine Jacke von der Garderobe und schloss die Türe hinter sich. Schweigend gingen sie die verstaubte Küstenstraße lang und bogen auf den Strand ab. Langsam schlenderten sie den Strand entlang. Sie hatte den Sand zwischen ihren Zehen vermisst.
„Ich hab gesagt, dass ich vor deiner Türe stehen werde“, sagte er leise.
„Ich weiß“, sagte sie tonlos. So richtig wusste sie nicht, was sie von Finn neben sich halten sollte. Er wirkte so lange so weit weg, und nun war er wieder hier. Er hatte angeblich eine Therapie durch gemacht und hat sich geändert. Zoey war sich unsicher, ob er ihn wieder an sich ran lassen könnte.
„Zoey, es tut mir wirklich leid. Ich war in Dauertherapie während der Tour. Ich habe mich geändert, gib mir eine Chance es dir zu zeigen. Ich will wieder das zurück, was wir hatten“, sagte er und blieb stehen. Er schaute sie an. Sein Bart war leicht stoppelig und seine Haare frisch gewaschen. Er roch wie gewöhnt und sie würde ihn am liebsten einfach in den Arm nehmen und knuddeln.
„Ich glaube ich brauch was Zeit“, sagte Zoey leise.
„Verständlich“, sagte er. Sie gingen den Steg hoch, am Surfshop vorbei und setzten sich in Zoeys Lieblingsdiner.
„Ich hab das vermisst“, sagte er und schaute sie an. Seine Augen leuchteten.
Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre. Sie war warm und rau vom klampfen. Sie konnte nicht anders. Eine Träne kullerte ihre Wange runter. Er schaute weg.
„Ich auch“, sagte sie mit brüchiger Stimme. Er wollte lächeln, hielt es aber nicht für angemessen.
Sie aßen und gingen danach noch am Strand spazieren, schauten den Surfern zu und schwiegen sich einfach nur an. Die Situation war nicht unangenehm, aber angenehm war auch war anderes.
„Sehen wir uns bald wieder?“, fragte Zoey, als sie vor ihrer Tür angekommen waren.
„Ich hoffe doch“, lächelte er. Sie lächelte zurück und er nahm sie in den Arm. Sie ließ es zu und legte die Arme um seinen Brustkorb. Sie genoss es ihn in ihren Armen zu halten. Es war wieder alles wie vorher, aber irgendwie auch nicht. Zoey wollte ihre Zeit nicht damit verschwenden die Lage einzuschätzen. Sie musste sich auf ihr Studium konzentrieren und irgendwie etwas Geld verdienen und surfen gehen, tauchen gehen, einfach Zeit mit der Familie verbringen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er ab.
„Bis dann“, sagte er und lächelte. Dieses Lächeln ließ ihr Herz höher schlagen.
Abends fiel sie tot müde ins Bett. Zu viel für einen Tag.

„Zoey!“, schrie ihr Bruder und warf sie auf dem Bett.
„Was ist?“, fragte sie schlaftrunken und rieb sich ihre Augen. Sie setzte sich auf und starrte ihn an.
„Dad ist im Krankenhaus und es sieht nicht gut aus“, sagte er nervös. Er ging in ihrem Zimmer auf und ab. Innerhalb einer Sekunde war sie hellwach. Sie sprang auf und hielt ihn an den Schultern fest.
„Felix, was?“, fragte sie aufgebracht. Seine Augen waren rot und seine Wangen nass.
„Es ist irgendwie heute Nacht passiert und ich habe auch nichts mitbekommen. Mum wollte uns nicht aufregen, er ist im Krankenhaus und ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll, ich will nicht, dass was schlimmes mit ihm passiert, ich bin irgendwie-“, er hörte auf zu reden und Zoey nahm ihn in den Arm. Nie hatte sie ihren großen Bruder so erlebt.
„Wir fahren ins Krankenhaus“, sagte sie. 10 Minuten später stand sie fertig angezogen im Flur und öffnete die Türe. Sie hatte ganz vergessen auf die Uhr zu schauen. Es war noch dunkel draußen und er regnete. Zusammen rannten sie zum Auto und schmissen den Motor an. Sie rumpelten die Wege entlang und waren nach kurzer Zeit am Krankenhaus angekommen. Felix war fix und fertig. Zoey sprang auf und rannte ins Krankenhaus. Der Geruch von Jod, frischer Wäsche und kranken Menschen schlug ihr entgegen. Sie rannte rüber zur Rezeption und keuchte, dass ihr Vater hier eingeliefert wurde. Die Sekretärin brauchte lange, und Zoey platzte fast. Nach ein paar Minuten hatte sie die Zimmer Nummer und Zoey stürmte mit Felix im Schlepptau die Gänge entlang. Nach ein paar Etagen bogen sie um die Ecke und trafen auf ihre Mum. Zoey schaute sie hasserfüllt an. Wieso hatte sie ihnen nichts gesagt? Felix Blick war leer und kalt. Zoey ging an ihrer Mum vorbei und schaute durch das riesige Fenster in den Raum. Sie sah ihren Vater, verkabelt, an Maschinen angeschlossen und piepend. Also die Maschinen piepten. Zoey drehte sich um.
„Warum?“, fragte sie ihre Mum.
„Ich wollte keine Panik schieben, ich musste den Krankenwagen rufen und ich hatte keine Kraft mehr, bitte seid mir nicht böse“, sagte sie und brach in Tränen aus. Felix kam zu ihnen rüber.
Zoey nahm sie in den Arm und fing auch an zu weinen. Kälte strömte durch ihren Körper. Sie dachte an das zurück, was in den letzten Wochen passiert war. Gegen die Scheiße jetzt, war alles Liebeschaos der letzten Woche rein gar nichts. Ihr Herz war kurz vorm Bersten. Es tat einfach weh. Jeder Atemzug schmerzte und sie wollte hier weg, aber genauso hier bleiben. Es war so ausweglos.
Sie lößte sich von Felix und ihrer Mum und lehnte sich gegen die graue Wand. Sie hatte sich von dem Fenster wegbewegt. Sie stand gegenüber von einem Süßigkeitenautomat und schaute die Neonbuchstaben an.
War das jetzt das Ende von der Zukünftigen Glückssträhne? Sie hatte Finn mehr oder weniger wieder und hatte eine tolle Ausbildung mit Studium. Irgendetwas musste ja schiefgehen. Es war schließlich ihr Leben.





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27 Teil 28


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz