Auf den ersten Blick - Teil 26

Autor: Caro
veröffentlicht am: 14.01.2013


Nachschub :)
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„Wirst du gehen?“, fragte Ian und schaute sie ernst an. Lea saß neben ihm und drehte Däumchen.
Zoey seufzte. Sie hatte so ein schrecklich schlechtes Gewissen. Erst ziehen die beiden extra zu ihr hier rüber um zu studieren, und nun würde sie wieder abhauen.
„Ich weiß nicht. Es ist so eine große Chance, aber um ehrlich zu seien, habe ich echt ein schlechtes Gewissen euch gegenüber“, sprach sie ehrlich ihren Gedanken aus. Sie wärmte sich ihre Hände an der Kaffeetasse, obwohl es nicht wirklich kalt war. Die Sonne war schon lange untergegangen und sie saß mit ihnen in Los Angeles in einem kleinen Cafe in Santa Monica und quatschte.
„Vergiss uns mal bitte. Das ist eine riesengroße Chance, und ich möchte nicht der Grund sein, warum du sie nicht nutzt. Lea genauso wenig“, sagte Ian und schaute zu Lea rüber. Lea nickte.
„Was sagt Oliver?“, fragte Lea und trank von ihrer Cola. Zoey schüttelte leise den Kopf.
„Ich hab eh Stress mit ihm. Er hat Finns Geständnis in der Show gesehen, seit dem haben wir Funkstille. Ich glaube, dass ihm das zu nah ging. Er weiß, dass ich Finn irgendwie noch liebe, doch ich liebe auch Oliver, aber ich weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll“, sagte Zoey verzweifelt.
„Und jetzt mal biologisch gesehen?“, fragte Ian und zwinkerte ihr zu.
„Brisbane, ganz klar“, sagte sie.
„Dann mach das. Mit den Jungs kannst du immer noch weiter schauen“, sagte Lea. Ian und Lea ergänzten sich perfekt, wie Geschwister. Hand in Hand überzeugten sie sie.
„Ok“, sagte Zoey nur leise.

„Du gehst?“, fragte Brooke.
„Ja, ich reise Übermorgen ab“, sagte sie und packte ihre Bücher ein. Seit sie an die Uni gekommen ist, hatte sie ordentlich zugelegt, was Bücher angeht, und musste einen neuen Koffer kaufen. Klar sind auch ein paar Klamotten dazugekommen.
„Und Oliver?“, fragte Brooke zweifelnd und legte ein paar Klamotten von ihr zusammen.
„Es läuft nicht“, sagte sie leise und seufzte. Brooke schüttelte den Kopf und seufzte ebenfalls.

„Wann fliegst du?“, fragte Oliver leise. Er saß ihr gegenüber und aß mit allen zusammen Lunch.
Die Situation war nicht besonders angenehm mit ihm gegenüber.
„Übermorgen“, sagte sie und biss von ihrem Sandwich ab. Das Sandwich war trocken und brauchte Ewigkeiten, bis es im Magen angekommen war. Sie trank einen Schluck Cola.
„Mhm“, grummelte er und schaute gelangweilt in die Landschaft. Es war komisch dem Jungen gegenüber zu sitzen, indessen Nähe es immer warm war, das Herz geklopft hat, und der ihr so nah war. Jetzt waren sie Kilometer weit voneinander entfernt und es war eiskalt zwischen ihnen.
Ohne was zu sagen, stand Zoey auf und ging in ihr Zimmer und packte weiter. Sie wollte schnell weg von diesem Ort. Ihr Laptop machte Geräusche und Zoey sah den einkommenden Anruf von Finn. Sie klickte auf annehmen und schaute in Finns Augen.
„Hey“, lächelte sie. Es war das erste mal seit langer Zeit ein ehrliches Lächeln.
„Hey“, sagte er und grinste zurück. Er schaute über ihre Schulter.
„Du packst?“, fragte er und zog die Augenbrauen zusammen.
„Ja, ich ziehe zurück nachhause. Ich habe ein Angebot für ein Aufbaustudium an der Uni Brisbane bekommen. Sie wollen mich fördern und unterstützen“, sagte sie.
„Wow, das freut mich total“, sagte er. Seine Anerkennung machte sie irgendwie stolz.
„Ich hab dein Interview gesehen“, sagte Zoey und kratzte sich am Nacken.
„Ja“, sagte Finn, wurde rot und machte eine lange Pause. „War es zu peinlich?“, fragte er und schaute nicht in die Kamera. Zoey lächelte.
„Nein, war es nicht“, sagte sie. Es klopfte an der Türe.
„Wann fliegst du?“, fragte Finn noch schnell
„Übermorgen“, sagte sie winkte ihm dann und klappte den Laptop zu.
„Herein“, rief sie und Oliver kam herein. Ein bisschen hatte sie gehofft, dass er noch mal kommen würde. Er setzte sich neben sie aufs Bett und schaute sie an.
„Ich will nicht, dass wir so auseinander gehen“, sagte er und seufzte.
„Ich auch nicht“, gestand sie.
„Oliver, ich mag dich wirklich sehr, aber ich glaube, dass das mit uns nicht wirklich funktioniert hat, es gibt bestimmt verschiedene Gründe, aber du bist keiner davon. Es lag komplett an mir. Auch, wenn der Spruch alt ist und das echt platt klingt, ist es leider die Wahrheit“, sagte sie nervös.
Oliver lächelte.
„Ich weiß, was du meinst, aber ich glaube einfach, dass ich schon ein bisschen schuld bin. Ich habe nicht viel mit dir gesprochen, ich bin einfach von Dingen ausgegangen, habe gar nicht bedacht, wie du dich dabei fühlen könntest“, sagte er und lächelte noch mal.
„Lass uns einfach die Fehler vergessen, ok?“, fragte sie und schaute ihn erwartend an.
„Ja, ich werde es versuchen“, sagte Oliver und nahm sie in de Arm. Sie lächelte. Das war der Oliver, den sie kannte.
Er half ihr noch was packen und dann ging sie auch schon ins Bett. Der nächste Tag verging schnell und dann war auch schon der große Tag. Es würde zurück nach Hause gehen. Zoey verabschiedete sich von allen und wurde dann von Oliver zum Flughafen gefahren. Als sie sich voneinander verabschiedeten, nahm er sie in den Arm und wünschte ihr einen guten Flug.
„Zoey, vergiss bitte eine Sache nicht. Gib den Menschen immer eine zweite Chance, wenn sie es verdient haben“, sagte er.
„Ich werde mein bestes geben“, lächelte sie und verschwand mit ihren Koffern in dem langen Gang.
Der Flug dauerte 13 Stunden und sie schlief sie meiste Zeit. Sie wurde von ihrem Bruder in Brisbane abgeholt und dann fuhren sie nach Hause. Ihre Eltern begrüßten sie freudig und sie fühlte sich wohl wieder zuhause zu sein. Die Luft roch salziger und das Meer jeden Abend von ihrem Bett aus zu hören machte sie total glücklich. Ihr erster Tag an der Uni in Brisbane war klasse. Jeder interessierte sich für sie und alle quatschten sie an. Sie war wohl wirklich was besonderes hier. Ein Professor begleitete sie den ganzen Tag und erzählte ihr von ihren Privilegien. Von ihren Kommilitonen wurde sie nett empfangen und schnell angebunden. Sie konnte sich mit ihnen perfekt über Biologie und Surfen und das übliche Zeug unterhalten. Sie wussten, was sie mochte und anders herum. Als sie gut gelaunt nach Hause kam, ging sie heiß duschen. Sie hatte überlegt noch surfen zu gehen, aber das würde sie Morgen machen. Als sie mit ihren Eltern auf dem Sofa saß und ihnen von Berkeley und Kalifornien erzählte, klingelte es an der Türe. Sie sprang auf und lief zur Tür. Gut gelaunt riss sie die Tür auf. Finn stand vor ihr.





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