Auf den ersten Blick - Teil 24

Autor: Caro
veröffentlicht am: 03.01.2013


Geht leider etwas schleppend vorran, sorry :(
Frohes neues Jahr, nebenbei! :)
_______________________________Total fertig legte sich Zoey auf ihr Bett und starrte die Decke an. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn und ihre Herz pochte seit einer Stunde laut. Die Sache mit Oliver verwirrt sie sehr und füllte ihren Kopf mit Nebel, sodass ihr gradeaus schauen sehr schwer viel.
„Ein eingehender Anruf“, piepte ihr Laptop. Verwirrt stand sie auf und ging rüber zum Laptop und klickte auf „Videoanruf annehmen. Finn blinkte auf ihrem Bildschirm auf.
„H-hey“, stammelte er. Zoey schaute ihn an und plötzlich war ihr Blick wieder so klar, wie als hätte ihr jemand eine ordentliche Backpfeife verpasst.
„Hey“, sagte sie leise. Er schaute unsicher und kratzte sich am Nacken.
„Wolltest du nicht schon vor längerer Zeit anrufen?“, fragte sie.
„Ja, sorry, es war alles etwas viel hier“, sagte er. Zoey wusste nicht, über was sie sich mit Finn unterhalten sollte. Sie hatte völlig vergessen sich zu melden, da sie mit der Situation mit Oliver völlig überfordert war.
„Wie geht’s dir?“, fragte er und darauf hob Zoey ihre Hand. Finn hob die Augenbrauen.
„Wow, Talent hast du“, sagte er leicht lachend. Das Gespräch war schon jetzt, nach 34 Sekunden total unangenehm.
„Ja“, lachte sie. „Sonst gut“, fügte sie hinzu. \'Mein Herz macht grade Party und mein Atem geht flacher, weil mich grade der Basketballstar meiner Uni geküsst hat, und mir gezeigt hat, dass ich oberflächlich seien kann, doch eigentlich ganz ok bin\', ließ sie lieber weg.
„Dir?“, fragte sie trocken.
„Ich vermisse dich Zoey“, sagte er. Bei ihrem Namen brach seine Stimme weg und er musste sich Räuspern. Ihr Brustkorb fühlte sich an, als hätte sich jemand mit voller Kraft darauf gestemmt. Ihr Atem ging gepresst langsam und sie musste husten.
„Finn, ich-“, fing sie an zu stammeln, als es klopfte und Oliver reinkam.
„Hey“, sagte sie etwas beunruhigt. Er schaute auf den Bildschirm und zog die Augenbrauen hoch. Finn schaute ihn an. Oliver und Zoey tauschten Blicke aus.
Zoey wollte grade was sagen, als Oliver ihr aus der Klemme half.
„Sie ruft dich zurück“, sagte er und drückte den „auflegen“, Button. Er klappte den PC zu und schaute Zoey ausdruckslos an. Gut, wie erklärte sie es ihm jetzt. Würde er jetzt mit eifersüchtigen Sprüchen und Fragen anfangen? Hoffentlich nicht. Doch Oliver schaffte es immer sie zu überraschen. Er fing an zu lachen. Verwirrt zog Zoey die Augenbrauen zusammen.
„Heeeey Finn, ich muss dir was erzählen!“, rief er mit gespielt hoher Stimme, bis Zoey ihn in die Seite boxte. Er war so einfach.
„Komm“, sagte er und führte sie nach draußen auf den Campus. Sie gingen die grünen Hügel entlang und schwiegen einfach, bis Oliver ihre Hand nahm.
„Ist das komisch für dich? Ich wollte dich nicht so überfallen oder so. Ich weiß, dass dir die Sache mit Finn nahe geht und er dir wirklich was bedeutet, auch wenn du es vielleicht verleugnen willst, aber ich kenn das“, sagte Oliver. Er machte den Eindruck, dass er noch weiter reden wollte, hörte jedoch auf und schaute vom Hügel aus auf auf die Wassereinbuchtungen. Seine Hand war groß und warm und Zoey genoss das Gefühl sie festzuhalten. Irgendwann schaute sie zu ihm und und fragte er, als er auch sie anschaute.
„Woher hast du gewusst, dass ich irgendwann von alleine peile, was für ein toller Typ du bist?“, fragte sie. Diese Frage schwirrte ihr schon länger im Kopf rum.
„Naja, als ich dich im Flugzeug kennengelernt hatte, wusste ich sofort, dass du ok bist. Von deine Überzogenen Erwartungen durch Finn wusste ich ja nicht. Ich meine, du wusstest, als du dich in ihn verliebt hast, ja schließlich auch nicht, dass er ein naja Rockstar ist“, fing er an, unterbrach seinen Satz jedoch, weil er lachen musste.
„Ich habe dich kennengelernt, ohne, dass ich irgendwelche überzogenen Erwartungen von Frauen hatte. Sie haben es immer nur versaut, von daher lag die Messlatte für dich nicht besonders hoch. Ich wusste, dass du es irgendwann peilen wirst. Warum, weiß ich selber nicht, aber ich hatte mir vorgenommen es dir zu zeigen“, sagte er.
Zoeys Herz pochte laut und sie starrte ihn etwas verwirrt an. Nie hatte ein Junge ihr etwas so tolles gesagt. Es war tiefgründig, da er von Anfang an an ihre Vernunft appellierte. Er wusste, dass sie voll ok war, wollte nur, dass sie selbst verstand, das er es auch war.
„Und ich hab mich über dich lustig gemacht, als du verschwitzt vom \'laufen\' kamst“, lachte Zoey und lief mit Oliver den Berg wieder runter.
„Aber hätte ich gewusst, dass du Basketball spielst“, fing Zoey an. Oliver grinste vor sich hin und legte seinen Arm um sie. Er brachte ihr Herz zum Klopfen, wie es zuletzt Finn getan hatte.
„Lass einfach gucken, wie es läuft ok?“, fragte er und nahm ihr damit kiloweise Druck von den Schultern. Zoey lächelte und küsste ihn. Es war ein seltsames Gefühl ihn zu küssen, aber trotzdem schön.
„Ja, wir gucken wie es läuft“, sagte Zoey.

Am nächsten Morgen nahm sie sich vor mit Finn zu skypen. Sie ging in die Vorlesung, aß mit Oliver und setzte sich dann vor den Computer. Die Sekunden, bis er auf Annehmen klickte, zogen sich ewig.
„Hey“, lächelte er.
„Hey“, sagte Zoey.
„Bevor jetzt hier ein peinliches Gespräch zu Stande kommt, möchte ich dich bitten mich reden zu lassen“, sagte er und schaute Zoey erwartungsvoll.
„Alle klar, leg los“, sagte Zoey und trank aus ihrer Wasserflasche.
„Ich weiß, es war scheiße, dass ich mich nicht gemeldet hatte, aber ich hatte viel um die Ohren. Ich bin mitten auf Tour und habe dauerhaft eine Therapeutin um mich herum. Wir machen anti Aggressions Übungen und ich lerne besser mit meinem Druck umzugehen. Weißt du, ich will nicht, dass das mit uns so auseinander geht. Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe, aber ich will die Zeit mit uns nicht einfach so vergessen. Ich mag dich wirklich verdammt gerne, und ich verspreche dir, dass ich irgendwann auf deiner Matte stehen werde und dich um eine zweite Chance bitten werde. Wenn du mir diese nicht gibt’s, werde ich das akzeptieren, du hast allen Grund, aber ich bitte dich jetzt schon mal darüber nachzudenken. Das war alles war ich sagen wollte. Denk bitte drüber nach“, sagte er und bevor Zoey was antworten konnte, drückte er auf auflegen.
Still saß Zoey vor ihrem Computer. Wie in Trance ging sie duschen und setzte sich dann mit ihren Büchern draußen auf die Wiese. Übermorgen stand ihre nächste Klausur an, und eigentlich konnte sie sich keine Sekunde ohne Lernen leisten, aber ihr Kopf zum Bersten gefüllt. Wie würde es mit Oliver und ihr weiter gehen? Liebte sie Oliver wirklich, oder hing sie noch an Finn.
Die Klausur war der Horror. Oliver sagte ihr, dass das normal wäre, aber ungewohnt war es trotzdem. Zusammengingen sie Abendessen und machten sich einen schönen Abend vorm Fernseher.

Oliver nahm sie in den Arm um küsste sie.
„Was bei dir los?“, fragte sie verwirrt und schaute ihn an.
„Ich habe grade erfahren, dass ich der erfolgreichste Spieler dieser Saison war. Ich habe die meisten Punkte gemacht und die meisten Pässe mit Korberfolg aufgelegt“, grinste er glücklich.
„Ich bin stolz auf dich“, sagte sie lächelnd.
„Und sowas erfahrt ihr erst einen Monat nach dem Endspiel?“, fragte sie verwirrt.
„Ja, leider“, sagte er. Vor einem Monat hatte Oliver sie einfach geküsst. Der Monat mit ihm war wirklich schön. Mit ihm zusammen zu sein, war so einfach. Er machten einem nie Vorwürfe, war offen für neues und ernsthaft an ihr interessiert. Das einzige, wovor sich Zoey fürchtete, war, dass es zur Gewohnheit werden würde, mit ihm zusammen zu sein. Es sollte was besonderes bleiben, hoffentlich tat es das auch.

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Freue mich über Kritik und Verbessungsvorschläge!





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