Gifted - Die Befreiung - Teil 7

Autor: Aven
veröffentlicht am: 09.07.2012


Sodale, weiter gehts mit meiner Geschichte. Zeit, Aurelia etwas besser kennen zu lernen :D
Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr wieder ein paar Kommis da lasst. Klar schreib ich auch so gerne, aber es ist einfach schön, wenn es auch anderen gefällt. ;D
Also viel Spaß beim lesen und bis bald,
liebe Grüße, Aven


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Alle begriffen sofort, was er damit ausdrücken wollte.
Im Augenblick befanden sich die Steine hier im Bunker, aber in Aurelias Vision war definitiv zumindest einer davon nicht mehr in ihrem Besitz gewesen.
„Glaubst du sie werden hier her kommen?“ fragte Row alarmiert. Auch Aurelia dachte sofort an die vielen Familien, die hier lebten. So etwas wie Panik ergriff sie, aber sie würgte das Gefühl ab und konzentrierte sich. Na also, es ging schon etwas besser!
Alle sahen sie nun erwartungsvoll an, aber sie konnte nur mit den Schultern zucken, woher zum Teufel sollte sie das denn wissen. Anscheinend erwarteten alle von ihr, dass sie nun allwissend war.
„Vielleicht schicken sie einen Spion…“ überlegte Aiden und Pareios ergänzte in bitterem Tonfall: „Oder es gibt einen Verräter!“
Dieser Satz gab ihnen allen den Rest. Diese furchteinflößende Möglichkeit wollte eigentlich keiner von ihnen in Betracht ziehen, aber es war ein berechtigter Gedanke und er setzte sich in ihnen fest, ließ sie nicht mehr los. Von nun an würden sie alle sehr wachsam sein müssen.

Zwar konnten sie in ihrer kurzen Besprechung einige Ungereimtheiten beseitigen. Aber auf jedes aufgedeckte Geheimnis folgten zwei neue, die ihnen nur noch mehr Rätsel aufgaben. Es war zwecklos. Im Moment konnten sie sich all diese Fragen nicht beantworten. Wieder ärgerte sich Aurelia über ihre Schwäche, dass sie wie gelähmt vor Schmerz gewesen war und nun nicht mehr Informationen aus ihrer Vision zutage fördern konnte.
Viktor war gerade im Begriff ihre kleine Versammlung aufzulösen, als ihr etwas einfiel.


„ Shit!“ murmelte sie und sprintete los. „Ich muss los!“ rief sie den verdutzt dreinblickenden Gestalten zu, die sie mit schnellen Schritten zurückließ. Für heute würde sich sowieso nichts mehr klären lassen.
Während sie durch die verzweigten Tunnel spurtete, fragte sie sich, wie viel sie wohl schon zu spät war, sie trug keine Uhr.
Sie war nicht der Typ, der sich großartig zurechtmachte, aber geduscht hätte sie vor ihrem Treffen schon noch gerne. Dafür war es aber nun ganz sicher zu spät. Sie rannte an ihrem Zimmer vorbei und noch ein paar Hundert Meter weiter, bis sie schließlich die Kantinentür erreichte. Sie versuchte, ihren Atem zu beruhigen und prüfte mit einem schnellen Blick ihr Spiegelbild im Kantinenfenster. Die weiche Sportkleidung schmiegte sich eng an ihren Körper und das schwarz betonte die schlanke, aber doch kurvige Figur. Ihre ebenholzbraunen Locken sahen etwas verwuschelt aus, also fuhr sie schnell ein paar mal mit den Finger hindurch, um sie etwas zu entwirren. Das Ergebnis war allerdings kläglich, also hoffte sie, dass es nicht ganz so schlimm war. Trotzdem legte sie sich ein paar Strähnen vorn über die Schultern, damit sie ihr eher eckiges Gesicht mit der schmalen stupsigen Nase besser umrahmten. Die großen eisblauen Augen versetzten sie wie immer in eine traurige Stimmung. Mist, hätte sie es sich doch verkniffen, da wie ein Trottel ihr Spiegelbild anzugaffen.
Trotzig reckte sie das Kinn vor und drückte die große grüne Schwingtür auf.
Im Innern der Kantine brannte gedimmtes Licht. Es musste schon spät sein. Zwar war die Theke zu ihrer Rechten immer besetzt, aber es hielten sich nur noch ein paar andere Leute daran auf. Auf der linken Seite ging es durch einen großen Durchbruch in den Speisesaal, sie konnte ein wenig Gemurmel daraus vernehmen.
Suchend sah sie sich um und sah dann Amander an einem der hinteren Tische sitzen. Sein roter Haarschopf wippte hin und her, während er sich mit einem ihr unbekannten Typen unterhielt. Er wandte ihr sein Profil zu und ihr fiel auf, dass er eigentlich ziemlich hübsch war. Natürlich sah er wesentlich älter aus als sie. Er alterte wie ein normaler Mensch und sie schätzte ihn so auf Anfang vierzig. Sie musste kurz darüber lächeln, dass er zwar betagter aussah, sie aber über 250 Jahre älter war als er. Er hatte kurzes rötliches Haar, in dem einzelne silberne Strähnen aufblitzten. Auch in seinen Bart waren schon ein paar hellgraue Stoppeln gemischt, aber es verlieh ihm eher ein verwegenes, erfahrenes Aussehen. Seine Haut zierten einige Sommersprossen, die sich gut von seinem hellen Teint absetzten. Er hatte schmale Lippen und ein breites Gesicht, er wirkte wie ein waschechter Haudegen.

Sie zog noch ein Mal tief die Luft ein und ging dann auf den Tisch zu. Der andere bemerkte sie zuerst, wie sie zielsicher an den anderen Tischen vorbeisteuerte, brach mitten im Satz ab und nickte in ihre Richtung. Amander wandte ihr nun das Gesicht zu und seine Augen leuchteten freudig auf, als er sie erkannte.
Aurelia trat an den Tisch. „Es tut mir wirklich unendlich leid!“ sagte sie und versuchte ein unschuldiges Lächeln. „Ich hatte kurzfristig noch eine Teambesprechung!“ Er lachte. „Schon gut, ne halbe Stunde hin oder her ist doch nicht so wild.“ Dankbar über seine Großzügigkeit wandte sie sich dem anderen Kerl zu. „Und du bist…?“
Er grinste breit und auf seinen Wangen entstanden Grübchen. „Amander, ich wusste nicht, dass dein Date so heiß ist.“ sagte er dann in anerkennendem Ton und stellte sich vor. Dazu stand er auf und reichte ihr die Hand. „Samir!“ Er hatte dunkles Haar und beinahe schwarze Augen. „Aurelia.“ gab sie höflich zurück und erwiderte den Händedruck.
„Na dann, wenn ich schon stehe, kann ich ja auch gleich verschwinden und euch zwei alleine lassen. Einen schönen Abend noch, wünsche ich.“
Damit schob er sich an ihr vorbei grüßte Amander mit einem Handwink und verließ den Raum.
„Entschuldigung, ich habe ihn hier zufällig getroffen und so musste ich immerhin nicht allein warten.“ sagte er und wies mit der Hand auf den Stuhl gegenüber. „Warum entschuldigst du dich denn dafür?! Ich bin doch diejenige die zu spät ist. Um ehrlich zu sein wundert es mich, dass du noch hier bist.“ entgegnete sie strikt während sie Platz nahm.
„Tja, das hast du Samir zu verdanken. Außerdem bin ich ein Mann, der sein Glück beim Schopf packt!“ Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie vielsagend an. Er hatte es sehr lässig gesagt und Aurelia ertastete eine gewisse Vorfreude in sich.
„Ich hol uns mal was zu trinken.“ sagte er dann schnell und stand auf, um zur Theke zu gehen. Es gab alles umsonst, aber eben nur eine begrenzte Auswahl. Meist gab es Apfel- oder Orangensaft, Destilliertes, Tee, Kaffee und Wasser. Amander hatte sich für den Saft, heute war es Apfel, entschieden und stellte das gut gekühlte Getränk nur ein paar Minuten später vor ihr ab.
Nach einem Schluck merkte sie, wie durstig sie war und stürzte das halbe Glas dann auf ein Mal hinab. Er sah ihr belustigt dabei zu und meinte dann munter: „Du hattest wirklich noch keine Pause was?“ Sie schüttelte den Kopf und trank den Rest aus. Er schob ihr daraufhin sein Glas zu. „Freut mich wenn ich helfen kann!“ grinste er selbstgefällig.
„Also sag mal, was um alles in der Welt dich ausgerechnet heute dazu gebracht hat, dich endlich mit mir zu treffen?“ Aurelias Wangen erröteten zart, aber sie antwortete schnell und forsch. „Weiß nicht genau. Aus einer plötzlichen Laune heraus, schätze ich….“ Sie hoffte, sie hatte es geschafft, den letzten Teil des Satzes verheißungsvoll klingen zu lassen. Da sie es selten tat, war sie leider nicht sehr geübt im Flirten. Er zog eine Augenbraue hoch und grinste frech, was ihr allerdings zeigte, dass ihr der Versuch gelungen war.
Er beugte sich verschwörerisch über den Tisch hinweg näher zu ihr. „Hättest du die nicht schon früher haben können?“
Sie lachte und entgegnete lapidar: „Aaach, du weißt doch, wie das so ist, mit Launen. Sie kommen wann sie wollen, das lässt sich nicht vorhersagen.“ Sie schenkte ihm ein verschmitztes Lächeln, während sie dachte, dass Launen aber auch genauso schnell wieder verschwanden.
„DAS gerade von dir zu hören,…. ist irgendwie absurd!“ er lachte laut los und warf sich in seinem Stuhl zurück. Auch Aurelia musste kichern, schließlich war es das wohl auch.
Er beruhigte sich wieder und meinte dann, immer noch leicht glucksend. „Nein, jetzt mal im Ernst. Ich hab dich hier noch nie mit einem Typen, außer denen aus deinem Team gesehen… also warum heute, warum ich?“
Sie versuchte ihm mit ihren Blicken zu verstehen zu geben, warum gerade er, aber er runzelte nur die Stirn, schien es nicht zu begreifen. Sie erklärte es laut: „Also heute, wie gesagt, das war eine Laune. Und warum gerade du? Ich denke….“ Sie wusste nicht wie sie es ausdrücken sollte, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. „Ich würde sagen, wir haben einiges gemeinsam, ich dachte du verstehst…“ Den letzten Satz ließ sie unvollendet in der Luft hängen. Die Erkenntnis blitzte in seinen warmen, rehbraunen Augen auf.
Viel von ihrer Vergangenheit war nicht im Bunker bekannt. Viktor, der einzige der jede Einzelheit wusste, hatte das meiste für sich behalten und es ihr überlassen, wem sie es erzählen wollte. Sie glaubte, nicht einmal Pareios, sein Bruder, kannte die ganze Geschichte.
Doch so viel wusste selbst Amander, dass er ihre Andeutung nun mit seinem eigenen Wissen verknüpfen konnte. Ihm schien wohl wieder eingefallen zu sein, dass sie genau wie er, als junges Mädchen ein Hegedun gewesen war. Und dass Viktor sie herausgeholt hatte, als sie sich entschied, das alles hinter sich zu lassen.
Den zweiten Grund, der die Frage ‚Warum gerade heute?‘ beeinflusste, sagte sie lieber nicht. Diese blöden Glühwürmchen schwirrten ihr noch im Kopf herum und sie versuchte sie mit einem kurzen Schütteln zu vertreiben. Er registrierte diese Bewegung verwirrt, sagte aber nichts dazu. Wahrscheinlich nahm er an, dass sie irgendeine schreckliche Erinnerung aus der Vergangenheit loszuwerden versuchte, denn er setzte eine mitfühlende Miene auf.
„Ja, ich denke, ich verstehe…“ sagte er dann sanft und legte seine Hand auf ihre, die sie immer noch neben dem Glas auf dem Tisch positioniert hatte. Er beugte sich noch weiter herüber. Die kleinen Fältchen um seine Augen, ließen ihn erfahren und weise wirken. Das mochte sie. Es erinnerte sie ein wenig an Viktor.
„Lass mich raten, fürchterliche Alpträume und Schuldgefühle, richtig?“ Er tat ganz sachlich, als wäre er in einer Quizzshow und als ginge es hier nicht um intime Geheimnisse.
Das machte es aber auch irgendwie leichter, darüber zu reden. Sie schlussfolgerte daraus, dass Amander Übung darin hatte. Er wurde ihr immer sympathischer und seine Gesellschaft war wirklich ungezwungen.
Sie nickte und lächelte wieder zaghaft. Die Hand ließ sie genau dort wo sie war. Seine lag warm und einnehmend darauf und sie konnte die Schwielen spüren, die das viele Training mit den verschiedensten Waffen hervorgerufen hatte. Sein Daumen begann über ihrer Haut zu kreisen.
Jetzt grinste er wieder und zwinkerte ihr bedeutungsvoll mit einem Auge zu. „Weißt du, ich kenne da ein paar Tricks, die dich sicher ablenken werden!“
Sie grinste schelmisch zurück und entgegnete. „Und genau darauf hatte ich gehofft!“

Es war ihnen nun beiden klar, worum es bei ihrem Treffen ging und sie unterhielten sich noch eine Weile über dies und jenes, um die verheißungsvolle Spannung noch ein wenig auszudehnen. Sie ließ den Blick über seine durchtrainierte Figur schweifen und betrachtete die großen starken Hände. Die sexuelle Anziehung war da, ohne Zweifel.


Nach einer halben Stunde etwa, sah sie aus den Augenwinkeln, wie die Tür der Kantine einmal kurz aufschwang. Überrascht erkannte sie Pareios große Gestalt. Als seine Augen Amander und sie erfassten, weiteten sie sich schnell. Er machte ein Gesicht, als wäre ihm jemand auf den Fuß getreten. Da waren schon wieder das Prickeln und die Übelkeit. Es wurde von mal zu mal schlimmer. Erst kam es nur, wenn er sie berührte, jetzt reichte schon ein solcher Blick in einer derartigen Situation. Dann kniff er die Augenbrauen zusammen und verschwand wieder. Sie starrte auf den leeren Fleck, an dem er eben noch gestanden hatte und wurde sich bewusst, dass Amander immer noch ihre Hand hielt. Musste gerade er jetzt hier hereinschneien? Bei jedem anderen wäre es ihr egal gewesen, wenn er sie hier mit Amander entdeckt hätte. Aber bei ihm…. Wellen der Scham rollten über sie hinweg und es war ihr definitiv viel zu wichtig, was er jetzt dachte.
Moment mal, was zermarterte sie sich hier das Hirn? Pareios selbst war doch der Prototyp des Schürzenjägers, er hatte gar kein Recht sie zu verurteilen. Wieso regte er sich eigentlich so auf? Hatte er sich überhaupt über sie und ihr Date geärgert? Irgendwie hoffte sie es in diesem Moment und schon wurde ihr noch ein Stückchen schlechter. So langsam lief das Fass über. Wie sollte sie weiter mit ihm zusammenarbeiten, wenn ihre Gefühle für ihn drohten, sie regelmäßig zum Kotzen zu bringen? Zudem hatte sie sich solche Gefühle doch verboten, es würde nur ein schlimmes Ende nehmen.
Es gab nur eine Lösung: Sie mussten weg!

Als Amander, der gerade in einer anscheinend witzigen Erzählung war, bemerkte, dass sie zur Tür starrte, grinste er anzüglich. „Willst du gehen?“ Sie nickte entschlossen. jetzt war sie noch überzeugter von ihrem Vorhaben, als sie es vorher schon gewesen war.

Sie standen auf und verließen die Kantine. Amander schlug sofort den Weg linker Hand zu seinem Zimmer ein, es lag in entgegengesetzter Richtung zu ihrem.
Sie gingen kurz durch die jetzt abgedunkelten Flure und erreichten dann seine Tür. Er drückte sie auf und bat sie herein. Türen waren hier niemals verschlossen, keiner klaute etwas.
Sie zögerte eine Millisekunde, als ein kleiner Teil ihres Gehirns die Frage aufwarf, wie Pareios wohl küsste, doch der Brechreiz, der mit dem Gedanken einherging, ließ sie schnell Amanders Behausung betreten.
Sie konnte ihn in diesem kleinen Zimmer riechen. Es war nicht unangenehm. Fast wie Tannennadeln und Kiefernholz.
Es knipste eine kleine Nachttischlampe an und sah ihr fragend entgegen. Die großen Hände hingen unschlüssig an ihm herunter, war er sich doch nicht sicher, wie er jetzt vorgehen sollte? Sie versuchte ein ermunterndes Lächeln. Dann griff sie kühn nach unten und zerrte sich das dünne Langarmshirt über den Kopf. Es sollte eine Aufforderung sein, der er auch sofort nach kam.
Im nu war er bei ihr und drückte sie gegen die Tür.
Seine Lippen senkten sich stürmisch auf ihre. Sie fühlten sich hart an, genauso wie seine Zunge, als sie in ihren Mund eindrang. Sie ergab sich und erwiderte den Kuss. Er stöhnte erregt und seine Hände wanderten nach oben umschlossen begierig ihre Brüste über dem BH-Stoff. Sie strich über seine festen Schultern, spürte die Wogen des körperlichen Verlangens. Seine Hände griffen jetzt nach ihrer Taille und pressten sie gegen seine Hüften. Er war mehr als bereit.
Dann hob er sie hoch und trug sie zum Bett.
Das Wesen, das er im Kampf zeigte, konnte sie auch hier erkennen. Er war stürmisch bis aggressiv, aber das war ihr nur Recht.
Als er sich ebenfalls seiner Kleidung entledigte und sich auf sie legte, hoffte sie noch, dass seine Berührungen fest und intensiv genug sein würden, um alles andere in ihrem Schädel zu überdecken!


Mitten in der Nacht erwachte sie. Sie wunderte sich, dass sie eingeschlafen war und dachte zufrieden, dass Amander ihre Erwartungen erfüllt hatte. Er hatte sie fest umschlossen und war wie ein Wirbelsturm über sie hereingebrochen. Er hatte alle anderen Gedanken mit sich fortgetragen und ihr ein wenig Ruhe verschafft.
Sie drehte den Kopf und erblickte sein Gesicht mit dem rostroten kurzen Bart. Er lag auf dem Bauch, hatte die Augen geschlossen und atmete tief. Er war ebenso eingeschlafen wie sie. Sie fragte sich, ob sie auch seine Qual für eine Weile hatte vertreiben können. Aber da er so friedlich wirkte, wie er da lag, nahm sie an, dass sie ihm diesen Gefallen getan hatte.
Leise erhob sie sich von seinem Bett und zog sich langsam an. Sie betrachtete seinen Po, wie er unbedeckt vor ihr in der Dunkelheit schimmerte. Er war wirklich attraktiv, dafür, dass er normal alterte. Sie lächelte noch einmal in sich hinein, als sie auch die Schuhe überstreifte.

Doch schon als sie die Tür sanft hinter sich schloss, nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, überkamen sie Gewissensbisse. Sie hatte diesen wirklich sympathischen Kerl dazu benutzt, ihre Schuldgefühle und die komischen Regungen für einen anderen Mann zu verdrängen. Sie benutzte andere Menschen zu ihrem Zweck, ganz so wie es ihr passte. Was war nur aus ihr geworden…?
Aber andererseits, taten so etwas nicht alle? Und sie hatte schließlich vorher geklärt, worum genau es ihr ging…. hatte sie doch, oder? Plötzlich war sie sich nicht mehr ganz sicher.
Warum wurde alles was sie tat, hinterher durch ihre Psyche mit einer schlechten Emotion verknüpft? Natürlich war es ihr klar, aber es war trotzdem zum aus der Haut fahren. Sie wollte wenigstens ein schönes Ereignis in ihrem Kopf abgespeichert haben. Wieder dachte sie wehmütig an Viktor.
Wie sie so gedankenverloren durch die Flure lief, bemerkte sie nicht, dass neben der Tür zu ihrer Kammer eine Gestalt zusammengekauert in der Dunkelheit saß. Erst als sie näher kam und die Person sich bewegte, wurde sie auf sie aufmerksam.
Erschrocken machte sie einen Satz zurück und presste sich gegen die Wand.









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