Zwei Welten - Teil 24

Autor: Rubinia
veröffentlicht am: 15.11.2012


Einer der Adler landete auf der Wiese vor uns und glotzte uns mit seinen rießigen schwarzen Augen an. Er war wirklich groß, jedoch war er kein richtiger Adler, sondern eher eine Mischung zwischen Löwenkörper und einem Adlerkopf. Jetzt sperrte er seinen Schnabel auf und eine Reihe scharfer Zähne sowie eine Schlangenzunge kam zum Vorschein. Kati, der ich immer noch den Mund zuhielt, schreckte zurück und stieß dabei gegen mich. Ich fiel nach hinten und spürte auf einmal einen schmerzhaften Stich in meinem Rücken. Schnell war ich wieder auf den Beinen und schaute mich nach einer Waffe um, fand jedoch nichts. Als ich mich zum Haus des Bürgermeisters wandte, sah ich Daisy am Fenster stehen, die von zwei Soldaten festgehalten wurde. Sie konnte uns also auch nicht helfen. Ich erinnerte mich an meine übernatürliche Stärke und versuchte den Baum auszureißen, jedoch gelang es mir nicht. Kati war unterdessen aufgestanden und wich den Bissen des Adlers aus. Doch sie stolperte und fiel. Genau in diesem Moment fand ich einen Ast, rannte zu meiner Freundin und schlug dem Adler auf den Kopf. Dieser widmete nun seine Aufmerksamkeit mir zu und ich rannte los in Richtung Wälder. Während ich immer schneller wurde, versuchte ich meine Flügel auszubreiten und zu fliegen aber jedes Mal spürte ich dabei einen Schmerz im Rücken. Als ich fast am Wald angekommen war, landete vor mir ein weiterer Adler und versperrte mir den Fluchtweg. Ich versuchte auszuweichen, doch gegen zwei Adlerlöwen hatte ich keine Chance. Sie schnappten nach mir und ich weichte aus, doch ich wusste dass ich es nicht auf die Dauer aushalten würde. Ich sah wie Katie sich aufrappelte und mir zu Hilfe kommen wollte, doch ich schüttelte schnell den Kopf und deutete ihr dort zu bleiben wo sie war. Gerade als einer der zwei Bestien mir fast am Arm erwischt hätte, hörte ich ein Surren und warf mich instinktiv zu Boden. Doch ich hatte mich geirrt. Nicht ich war das Ziel gewesen sondern der Adler, der nun wie ein Stein zu Boden fiel. Der Andere fuhr erschrocken zurück und flog blitzartig davon. Ich suchte den Waldrand nach dem Schützen ab und wenig später traten ein Mädchen und ein Junge aus dem Wald heraus. Ich erkannte sofort dass sie Feen waren, woran wusste ich nicht. Sie hatten beide schwarze Haare und sahen sich ziemlich ähnlich. Das Mädchen trug einen Pferdeschwanz und der Junge hatte kurze Haare, die hochgestylt aussahen. Beide trugen Umhänge und bei beiden blitzen Flügelspitzen hinter den Schultern hervor. Sie kamen auf mich zu, das Mädchen mit einem freundlichen Gesichtsausdruck, der Junge mit einem Grimmigen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Arm und bemerkte dass Kati neben mich getreten war. Sie versuchte mich zum Baum zurück zu zerren, doch ich blieb wie angewurzelt stehen. Zu sehr faszinierten mich die zwei Fremden, die nun 3 Meter von uns entfernt waren und das Mädchen eine Hand hob, als wollte sie zeigen dass sie uns nichts tun wollten. Sie kam näher, als sie sah dass Kati und ich uns nicht rührten. Der Junge blieb dort wo er war und starrte uns an. „Hallo, ich bin Miriam und das da ist mein Zwillingsbruder Luke. Wir tuen euch nichts. Jedoch fragen wir uns was zwei Menschen hier so alleine treiben.“, sagte das Mädchen. Sie hatte braune Rehaugen mit Sternchen und die Pupille herum und eine feine kleine Nase. Alles an ihr war perfekt. Sie war groß wie ich, jedoch war ihre Haut dunkler. Ihre glatten schwarzen Haare glänzten in der Sonne. „Da Daisy nichts sagt, tu ich das jetzt mal. Ich bin Kati und wie gesagt ist das meine beste Freundin Daisy. Ja wir sind Menschen…wobei Daisy ist eigentlich eine Fee und wir sind durch einen Zufall…oder vielleicht auch kein Zufall hier…“, fing Kati an, als sie sich gefangen hatte, jedoch unterbrach ich ihren Redefluss: „Ja ich glaube, dass das genug Informationen sind.“ Misstrauisch betrachtete ich den Jungen, der näher gekommen war als meine beste Freundin meine Namen genannt hatte. Wie seine Schwester hatte er auch Rehaugen, jedoch waren seine leuchtend Grün mit braunen Flecken. Auch er hatte Sternchen um die Pupille herum und eine dunklere Haut als ich. Seine Nase war jedoch größer als die seiner Schwester und hatte einen Hügel. Sein Gesicht wirkte hart und war mit einem markanten Kinn bestückt. Auch er betrachtete mich misstrauisch und runzelte die Stirn. Alle bis auf Kati drehten ein paar Sekunden später ihre Köpfe in Richtung Dorf da wir mit unserem Feengehör ein leises Klingeln bemerkt hatten. „Daisy! Daisy! Geht es dir gut? Es tut mir so so so so Leid!“, hörte ich Talia von Weitem rufen. Sie wurde von zwei Soldaten, Mama Marabella und einem aufgebrachten Bürgermeister mit fünf weiteren Soldaten verfolgt. Nach Atem schnappend landete sie auf meiner ausgestreckten Hand. Sogleich rieb sie die Hände aneinander und pustete den Staub in die Gesichter von Miriam und Luke. Diese fielen unerwartet um und schliefen. Verwundert schauten Kati und ich uns an. Eigentlich hätte der Staub keine Wirkung auf die Zwei haben sollen, da sie ja Feen waren und diese gegen den Staub immun waren. Nun waren auch Talias Verfolger bei uns angekommen. „Es tut mir Leid, dass ich nicht früher gekommen bin, Prinzessin Daisy, aber die Soldaten haben mich im Haus festgehalten.“, sagte Talia und schaute dabei wütend zu ihrer Mutter und dem Bürgermeister. „Ist schon in Ordnung Talia, du kannst ja nichts dafür.“ „So da nun die Adler weg sind und alle in Sicherheit sind, begeben wir uns doch wieder zum Podium zurück und besprechen alles Weitere. Und schafft diese zwei Eindringlinge, einschließlich ihrer Pferde dort hin und bindet sie am Boden fest. Ihr müsst sie gut fesseln!“, sagte der Bürgermeister als wäre nichts geschehen.




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