Mirabella

Autor: Löhnchen
veröffentlicht am: 22.06.2012


Mirabella


Ich brumme widerwillig und öffne die Augen. Mich hüllt noch leicht die Trance des Schlafes ein als ich leise vor mich hinschimpfe. „Simon halt sofort dein Scheißmaul oder ich bringe es dazu!“, rufe ich. „Schaffst du nicht haha schaffst du! Ätsch Bätsch!!!“, kommt die Antwort. Das ist zu viel. Ich springe auf zur Stereoanlage, lege die nächst beste Beatles CD rein und gräme mich vor Schadenfreude als Simon aufschreit, und ich es nur noch lauter drehe. Oh, der arme Simon. Am frühen Morgen muss er sich schon die Musik anhören, die er am meisten hasst. „Fresse oder singe mit“, rufe ich ins Nebenzimmer. Simon verstummt. Und ich sinke lächelnd in die Kissen zurück. Ich höre wie Simon sich wieder hinlegt. Es kotzt mich an, dass er nicht mal mein Bruder ist. Wie sehr ich mir doch immer einen kleinen niedlichen Bruder gewünscht hatte. Ein kleiner, runder Wonneproppen mit braunen Augen. Augen, die jede meiner Handlungen mitverfolgen. Die mich anhimmeln. Ja, ein Vorbild wäre ich gewesen. Ich wäre die beste große Schwester auf Erden gewesen. Ich hätte meinen kleinen Bruder nicht angeschrieen oder ihm gedroht, wenn er nicht schlafen konnte. Ich wusste genau, dass er es nicht konnte. Simon konnte nie bei Vollmond schlafen. Und es ist Vollmond. In seinem ganzen erbärmlichen Leben lag er bei Vollmonden wach. Vielleicht war er einfach nur ein kleiner Werwolf, der es geschafft hatte, sich in meine Familie einzuschleichen. Ihre Herzen zu erobern. Alle außer meinem. Nein, wäre er mein kleiner Bruder, wäre ich rüber gegangen, hätte ihm tröstende Worte zu geflüstert und ihn zugedeckt, die Gardinen zu gezogen und den Mond vertrieben. Den Mond, der ihn so verängstigte. Drüben höre ich Simon wimmern. Er will heulen, versucht es aber zu unterdrücken, damit ich mich nicht über den Krach beschweren kann. Ich weiß, dass ich mies bin aber ich kann einfach nicht. Ich kann Simon einfach nicht annehmen, ihn nicht lieben. Ich habe es versucht, aber es war nicht echt. Ich habe mir ausgemalt, in tiefe dunkle Augen zu sehen, mein kleiner Bruder würde mich anlächeln. Die Arme nach mir ausstrecken. Aber Simon war nicht süß und unschuldig. Er war der Teufel. Er war nicht rein wie ein Baby es sein sollte, so malte ich es mir aus. In Wahrheit bin ich einfach nur wütend auf Simon. Wenn es ihn nicht gäbe, dann hätten sich meine Eltern nicht getrennt, denn Papas kleiner Ausrutscher hätte nicht bewiesen werden können. Wäre nichtig gewesen. Und jetzt, jetzt war er der lebende Beweis dafür. Erinnerte mich immer an den Schmerz. Sobald ich in die Augen seiner leiblichen Mutter sehe. Die ozeanblauen, wunderschönen Augen, in die sich mein Vater auch verliebte. Die in Simons Gesicht deutlich fest zu machen sind. Sie sind da. Einfach da. Lassen mich dauernd die Szene durchlaufen, in der Papas Geliebte vor uns stand. Er sie uns vorgestellt hatte. Die schwangere, blonde Frau. Sie war noch jung. Und ich kann ihn einfach nicht lieben so sehr ich es auch versuche.
Und so sehr es mir leid tut, aber es tut einfach zu sehr weh. Ich bleibe also wach in meinem Bett liegen, und schlafe erst dann ein, als ich Simons ruhige Atemzüge wahrnehme. Ein und Aus. Ein und Aus. Und es beruhigt mich. Also fallen auch mir die Augen zu und schlafe einen tiefen, traumlosen Schlaf. Bis ich ruckartig die Augen aufschlage und hellwach bin. Ich lucke zu meinem Wecker und sehe, dass es eine Stunde zu früh ist, doch dass macht nichts. Ich stehe trotzdem auf und dusche ein bisschen länger als sonst. Style meine Haare länger als sonst. Ich sehe in den Spiegel. Meine brauen, langen Haare. Ich überlege, ob ich sie mir vielleicht blond färben soll. Blond kommt gut an. Aber ich verwerfe den Gedanken genauso schnell, wie er mir gekommen ist. Vielleicht ein paar blonde Strähnen. Ich sehe wieder in den Spiegel. Ich schaue ein bisschen müde aus. Keine Ringe unter den Augen, aber Anzeichen davon. Schnell lege ich ein bisschen Make-Up auf und vertusche das. Dann noch Wimperntusche. Wieder ein Blick in den Spiegel. Es sieht okay aus. Mich haut mein eigenes Spiegelbild nicht um, aber das hat es auch noch nie getan. Nie. Ich bin niemand der sich selbst als wunderschön und den tollsten Mensch auf Erden bezeichnen würde. Ich habe meine Schwächen, und das weiß ich. Aber jeder hat seine Schwächen, große und kleine und deshalb blicke ich großzügig darüber hinweg. Es ist nicht so, dass Simon mehr Fehler hat, aber es ist schön, dass einfach zu glauben. Dass an ihm etwas falsch ist. Er zu viele Fehler hat. Das meine auskurierbar sind, nichtig und klein. Seine aber riesengroß und auf jeden Fall bemerkenswert. Obwohl mir so spontan keine einfallen. Ich grüble nicht weiter und denke, dass irgendetwas an Simon schon da sein, dass falsch und ein definitiver Fehler ist. Es ist allein schon ein Fehler, dass er geboren wurde. Ich schlüpfe in meine Jeansshorts, ein Top und eine Strickjacke und werfe nochmals einen kurzen Blick in den Spiegel. Es sieht okay aus, denke ich. Ich lächele meinem Spiegelbild kurz zu und gehe dann aus dem Bad, damit Simon gebadet werden kann. Im Flur schlüpfe ich in Lederjacke und Ballerina, werfe mir meine Tasche über und knalle die Haustür hinter mir zu. Mir weht ein herrlicher Wind entgegen. So warm, und trotzdem erfrischend. Es ist schon ziemlich hell aber immer noch ein bisschen frisch, aber das wird zum Mittag hin besser sein. Ich laufe so daher, kicke mit dem Fuß gegen einen Stein, und denke, dass ein Dienstagmorgen nicht schöner sein kann. Nicht harmonischer, nicht friedlicher. Es ist perfekt. So perfekt das ich stehen bleibe und die Augen schließe. Nein, es ist gar nichts perfekt. Es ist so unperfekt. Ich öffne die Augen und fahre mir mit der Hand durchs Haar, dann setze ich meinen Weg fort. Langsamer als vorher.
Ich habe keine Lust mehr auf Schule, würde am liebsten umkehren. Muss mich zwingen, weiter zu gehen, doch ich bin gut darin jemanden zu etwas zu zwingen, wieso nicht auch mich? Auf der Straße liegt ein kleiner Schuh. Vermutlich von einem kleinen Kind, dass ihn verloren hat. Ich lächele sanft, hebe den Schuh auf und lege ihn an den Straßenrand, bevor ein Auto darüber fahren kann. Unser Haus liegt an einer selten befahrenen Straße, gerade zu einsam, sodass kaum Autos vorbei kommen, doch ich tue es trotzdem. Male mir ein kleines Kind aus. Ein Junge mit wunderschönen braunen Augen, der furchtbar traurig ist, weil sein Schuh weg ist. Ich merke wie mir ein Ziehen durch den Körper fährt. Genau so ein kleiner Junge, wie ich ihn gerne als Bruder hätte. Es ist Zwanzig vor Acht. Ich muss mich beeilen, um noch rechtzeitig zur ersten Stunde in der Schule zu sein. Das Stück bis zur Ampel renne ich, um gleich darauf wieder zu warten, weil diese rot ist. Ein Auto fährt an den Straßenrand. Robin kurbelt das Fenster runter und steckt den Kopf raus. „Hüpf rein, sonst kommst du noch zu spät“, meint er lächelnd. Ich schüttle ebenfalls lächelnd den Kopf und steige ein bei der Beifahrerseite. Ich bin so froh, dass es ihn gibt. Robin ist einfach der beste Kumpel, den man sich vorstellen kann. Wie ein großer Bruder, wenn mir schon der kleine, den ich mir so sehr wünsche, fehlt. Ein wunderbarer großer Bruder. Robin ist groß, schlank und gut aussehend. Aber trotz dieser Umstände habe ich mich nicht in ihn verliebt. Normalerweise stehe ich total auf diese Typ Junge wie er es ist, aber Robin war es immer und er ist einfach immer nur mein Kumpel. Mein bester Kumpel. „Hey“, begrüßen wir uns gleichzeitig und machen unsere Klatsche. Dann lehne ich mich zurück und schnalle mich an. Ich mag Robins Auto. „Und?“, fragt er. Ich schließe die Augen und weiß nicht was ich sagen soll. Dann breitet sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. „Gina steht auf dich“, lächel ich und weiß schon wie er reagieren wird. Er stöhnt auf und haut seinen Kopf gegen das Lenkrad, sodass er laut hupt und die anderen Autofahrer heftig protestieren. Robin strubbelt sich durch die Haare und lächelt schief. Ich sehe ihn an. Meinen besten Freund. Er ist ein bisschen chaotisch, selbst in seinem Auto herrscht Unordnung. „Erschieß mich“, lacht er, und ich stimme ein. „Komm, so schlimm ist sie nicht. Vergiss nicht, ihr seid Seelenverwandte“, sage ich. Er zieht die Augenbrauen hoch. „Tut mir leid, Mira, aber ich stehe nicht auf Horoskope und dieses ganze welches Sternzeichen passt zu welchem- Getue. Also klär mich auf was die Teenizeitschriften so hergeben.“, meint er. „Also“, fange ich an, „du bist Widder. Und sie ist Jungfrau. Was zwar nicht Seelenverwandt, sondern einen kurzen Flirt bedeutet, aber ich werde dich wohl ein bisschen erschrecken dürfen oder nicht?“ Ich kichere. Robin schweigt und knufft mich in die Seite. Was zur Folge hat, dass ich nur noch mehr kicher, weil ich dort extrem kitzelig bin. Er schafft es doch immer wieder mich aufzuheitern. Die Simon-Gedanken zu vergessen. „Also ich verstehe echt nicht, warum du so auf den ganzen Astronomie Scheiß abfährst“, meint er schmunzelnd. „Es fasziniert mich einfach. Meine Oma war Hellseherin. Eine sehr gute sogar. Und ich liebe die Sterne.“, rechtfertige ich mich, aber es klingt nicht zickig, eher träumerisch. „Wie dem auch sei“, seufzt Robin. „Ich habe gleich die Chemie-Klausur, also wie wäre es wenn du mir die Karten legst? In deinem Kopf?“ Ich schließe die Augen, als ob ich nachdenken würde. Ich sehe Robin vor meinem geistigen Auge, wie er über der Klausur sitzt. „Es fällt dir schwer, aber du wirst über das Resultat erfreut sein“, stelle ich fest. „Wie?“, empört sich Robin spielerisch. „Ich habe so ein schlechtes Gefühl und denke ich schreibe ne 6, sodass ich mich über die 4 glatt freue, oder was soll mir das sagen?“ „Lass dich überraschen. Lässt du mich hier raus?“ Er hält an und ich springe raus und bedanke mich schnell. Dann flitze ich ins Klassenzimmer und lasse mich auf meinen Stuhl sinken, stelle die Tasche ab und hole meine Bücher raus. Da der Platz neben mir frei ist, verbreite ich sie dort großzügig und lehne mich zurück, als mein Handy vibriert. Es ist Robin. Gut angekommen?
Ich sehe mich um, ob ein Lehrer in der Nähe ist. Mach dein Handy aus, bevor du erwischt wirst. Viel Glück ;) Handys sind an unserer Schule so ziemlich, ziemlich verboten, und ich will nicht, dass Robin durchfällt weil er am simsen ist. Schon gut. Ich lächele und stecke schnell mein Handy weg, dann blicke ich auf. Vor mir steht ein blondes Mädchen. Sie ist nicht besonders groß, aber das tut ihrem Selbstvertrauen keinen Abbruch. „Ist dort frei?“, fragt sie. Ich blicke in ihre blauen Augen und nicke. Sie sieht mich abwartend an. „Oh“, stoße ich hervor, und räume hastig meine Bücher zur Seite. Sie lässt sich auf den freien Platz neben mir plumpsen und lächelt mich breit an. „Ich bin Hanna“, stellt sie sich vor. „Hey, Hanna“, begrüße ich sie. Und sie schaut mich wieder so an. Etwas liegt in ihren Augen, so wartend, vielleicht… herausfordernd? Jedenfalls merke ich, dass sie auf weitere Informationen bedacht ist. „Oh“, sage ich wieder, und komme mir reichlich blöd vor. „Ich bin Mira.“, sage ich, und komme mir immer noch total bescheuert vor. „Hey, Mira“, ahmt sie mich nach, und wir müssen beide lachen. Ich frage mich, was sie hier macht. Ob sie neu hier ist. Was sie hier her zieht. Wo sie wohnt. Irgendetwas ist besonders an ihr. Sie hat blondes Haar und strahlend blaue Augen, dazu eine sehr helle Haut. Eigentlich genau das Gegenteil zu mir. Vielleicht ist gerade das an ihr so anziehend. So bezaubernd. Ich mustere sie weiter. Über das hellblaue Shirt hinweg, zu der ausgewaschenen Jeans, bis hin zu den Füßen. Mir fällt auf, dass sie keine Schuhe trägt, was ich reichlich verwunderlich finde. Dann lassen wir eine Stunde Unterricht über uns ergehen, und ich sehe sie die ganze Zeit an. Ich mag sie und möchte unbedingt mehr über sie erfahren. Nach dem Unterricht spüre wieder, dass sie mein Handy meldet.
Ich öffne die Nachricht, und merke, dass Hanna von der Seite neugierig meinen Handybildschirm beäugt, sie will wohl wissen, wer da schreibt. Die Nachricht ist von Robin.
Hattest Recht. Fünf oder schlechter ;( Sehen wir uns gleich?? Und da ich merke, dass Hanna reichlich interessiert zu sein scheint, flüster ich ihr ins Ohr: „Robin nur ist ein Kumpel von mir.“
Sie nickt, und scheint wohl gerade darüber nachzudenken, ob er ihr gefallen könnte.
(Y). Ich bringe Hanna mit… Sie sitzt neben mir ;) Bg Hanna lächelt. Sie scheint entweder wahnsinnig gut gucken zu können, oder etwas anderes macht sie glücklich, jedoch weiß ich nicht, was. Ja, tu das. Na wurde auch mal Zeit. Ja, denke ich. Ich sitze seit Wochen alleine. Ich habe keine beste Freundin, mit der ich durch dick und dünn gehe. Ich habe nur Robin, und er tut mir einfach gut. Nicht so wie die anderen Mädchen. Für sie zählt nur Eifersucht und über Jungs reden. Mit Robin habe ich unglaublich viel Spaß. Er ist nie eifersüchtig. Meine Kumpels waren eigentlich immer nur Jungs. Keine Ahnung warum, doch ich steh nicht so auf Mädchenfreundschaften. Und ich spüre, dass Robin nichts von mir will. Ist es nicht oft so, dass man erst mit einem Jungen befreundet ist, um ihn kennen zu lernen, doch dass es dann fast immer zu einer Partnerschaft führt? Das diese erste Phase der Freundschaft nur zum kennen lernen dient, um dann ohne schlechtes Gewissen rumknutschen zu können? Doch bei Robin spüre ich, dass wir ehrlich und wahrhaftig nur befreundet sind. Und ich lege Wert auf diese Freundschaft.
Dann sind wir erlöst und dürfen in die Pause. „Willst du mitkommen? Ich möchte dir jemanden vorstellen.“, biete ich Hanna an. „Okay“, murmelt sie. „Komm“, sage ich, stehe auf und als ich merke, dass Hanna mir nicht hinterherkommt, und noch in der Klasse ist, warte ich vor der Tür. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt sie endlich. „Sorry ich musste noch was erledigen“, entschuldigt sie sich. „Ist nicht schlimm. Na, los ich will dir jemanden vorstellen“, nötige ich sie und sie folgt mir.
Robin steht bei seinen Freunden am Getränkeautomaten, sie geben vor, auch meine Kumpels zu sein, aber in Wahrheit spüre ich, dass sie lieber was mit mir hätten als auf Kumpels zu machen. Hanna zögert, doch ich winke sie zu mir. „Das ist Hanna“, flüster ich Robin ins Ohr. Ich weiß, dass es wie Liebesgeflüster aussieht, und könnte mich selber schlagen. „Hey“, murmelt Hanna. „Hey“, erwidert Robin, „na, wie kommst du hier her?“ Er fragt genau das, was ich schon die ganze Zeit zu wissen begehre, mich zu fragen aber nicht getraut habe.
„Ich komme von woanders“, meint Hanna nur. Robin zieht eine Augenbraue hoch, und ich weiß, dass wir das Selbe denken. „Aus Polen“, fügt Hanna schließlich doch noch hinzu. „Ich habe auch Verwandte in Polen“, erzählt Robin. Hanna nickt. Und ich habe gar keine Verwandte, denke ich. Robin lächelt entschuldigend. „Schon gut“, forme ich lautlos mit den Lippen. Dann mischen sich Robins Kumpel ein. Ich merke, dass sie sich für Hanna interessieren. Sie sieht nicht gerade schlecht aus. Eigentlich ist sie sogar sehr hübsch.
„Vielleicht kannst du mir ein bisschen die Schule zeigen?“, fragt Hanna, auch sie merkt wohl, dass die Stimmung und das Gespräch angespannt sind. Sie sieht uns beide an, und ich weiß nicht genau, wen sie meint, doch ich tippe auf Robin. Sie schaut zwischen uns beiden hin und her. Doch ich weiß, dass es mir blöd vorkäme zu sagen: „Meinst du etwa mich?“
Robin merkt, dass ich unsicher bin. „Komm, ich zeige den Schulhof.“, meint Robin und ich sehe ihnen dankbar hinterher. Also bleibe ich bei seinen Kumpels stehen, da ich sonst keinen weiß, mit dem ich abhängen könnte, bis die Pause vorbei ist. Die anderen merken, dass ich alleine bin. „Hey Mira“, begrüßt mich Lukas, „Alles klar?“ „Ich denke schon. Kannst du mir vielleicht noch mal kurz erklären wie das in Mathe gemeint war?“, frage ich, denn Robin ist nicht da, und Lukas ist fast genau so gut wie er. „Wie wär’s mit Nachhilfe?“, fragt er spöttisch. „Bei mir.“ Ich will ablehnen, denn ich habe Robin. Also ich anfange, zu sprechen, unterbricht er mich: „Überleg es dir wenigstens, bevor du immer gleich ablehnst, Mira. Du sagst zu allem nein, wenn dich jemand anderes als Robin fragt. Öffne dich doch wenigstens mal ein bisschen.“ Ich schlucke, und bin froh, als ich wahrnehme, dass es schellt. Ich nicke Lukas kurz zu und verschwinde dann eilig mit den Horden von Schülern. Ja, es stimmt, was er sagt. Jedes einzelne Wort stimmt. Doch ich möchte mich anderen Jungen nicht öffnen. Sie wollen mich doch nur wieder anbaggern, mich küssen, mit mir zusammen sein. Doch ich kann es nicht. Und nur Robin bietet mir Schutz, weil er genauso sehr nur mit mir befreundet sein will, wie ich mit ihm.








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