Das Paradies

Autor: lucy-josephin
veröffentlicht am: 13.06.2012


Wie befreiend ein Sprung sein kann!
Ich wusste nicht, ich hatte nie gedacht, dass ich es irgendwann tun würde. Denn warum? Mein Leben war perfekt. Meine Familie und meine Freunde. Mein Ein und Alles.
Und dann tauchte er auf. Er, der dieses Paradies zerstörte. Mein Leben. Mein Selbst. Mich.
Ich weiß bis heute nicht, wie er es schaffte, mich so zu zerreissen. In zwei Teile. Der eine hasste ihn, der andere liebte ihn abgöttisch. So sehr, dass ich die Qualen in Kauf nahm. Hätte ich es doch nicht gemacht... Dann, was wäre dann passiert? Nichts. Das glaube ich jedenfalls.
Er tauchte auf, verdrehte mir den Kopf und verletzte mich nur. Kein einziges Mal dachte er daran, wie es für mich ist. Immer nur er. Immer nur SEIN Spaß. Er knutschte mit anderen herum, ich ließ es zu. Er schlief mit einer anderen in meinem Bett, ich schloss die Augen. Er war mit mir zusammen. Mit mir. Mit mir. Ich dachte immer, dass ist das einzigste was zählt, aber dem war nicht so. Liebe allein reicht nicht. Ich wünschte, ich wäre stärker, stärker als diese Liebe. Die nur von einer Seite kam. Wir waren zusammen, weil er das wusste. Er wusste, dass ich nicht loslassen kann. Wir waren also zusammen. So kurz, aber er schaffte es. Er schaffe das, was noch nie jemand geschafft hatte: er zeigte mir, wie schön ein Sprung sein konnte. Unbeschreiblich. Das alles hinter sich lassen und in die nicht vorhandene Zukunft zu sehen. Und sein Leid zu sehen. Und die Trauer. Und dann konnte man sich fallen lassen. Es war so einfach. Wie von selbst lösten sich meine Finger und ich sah zwischen den Tränen und dem Regen die Stadt. Die Lichter. Die Menschen. Die Dunkelheit. Die Wolken. Den Mond. Die Sterne. Und den Boden. Ich schwebe in der Luft, spüre den Wind in meinen Kleidern und stürze. Ich wollte immer wissen wie Fliegen ist. Und wie der Tod ist. Jetzt habe ich die Antwort...







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