Königin des Schwarzen Reiches - Teil 4

Autor: Jonex666
veröffentlicht am: 28.06.2012


Hallo, vorab erst mal vielen vielen Dank für eure netten Kommentare. :* Hätte ich nie gedacht.







Seine Augen zogen mich wieder in diesen tiefen Bann, den Blickkontakt konnte ich nicht abbrechen. Zu Groß war der Einfluss, der von ihnen ausging. Mein Verstand setzte aus, aber mein Instinkt reagierte. Mit einer Schnelligkeit eines Jets, holte ich aus und schlug ihm gegen den Magen. Er ließ mich los, doch Anzeichen von Schmerzen blieben aus. Dennoch war er sichtlich überrascht und dies gab mir Zeit die Flucht zu ergreifen. Mit einem Satz sprang ich über den Balkon in die Tiefe. Ich rannte, wie noch nie. Die Angst lähmte meine Zauberkraft, ein tiefer Nebel nahm mir die Sicht. Nebel! Ich musste am Rande eines Waldes sein, jetzt hieß es Beeilung. Ruhig bleiben, dieser Chris ist mir bestimmt nicht gefolgt. Endlich. Ein Wald, was war ich froh und schon rannte ich hinein. Ich konzentrierte mich und machte mich unsichtbar, löschte meine Aura, niemand dürfte mich jetzt noch aufspüren. So setzte ich meinen Weg fort, aber etwas war anders. Es roch nach Verbrannten. Ich spürte es schon wieder, nein! Er war mir gefolgt, wie blöd war ich nur? Keiner konnte mir helfen, niemand wusste wo ich war. Einen Schatten vernahm ich, ohne Zweifel, er hatte mich trotz allem gefunden. Langsam und geräuschlos lief ich nach hinten und hielt mich an einem Baum fest. Eine kalte Starre der Angst lähmde mich aufs Neue, den Atem hielt ich an. Ich sah erneut den Schatten und dann entfuhr mir ein Schrei wie noch nie.

Sein Gesicht erschien nah an meinen, eine teuflische Wut umgab ihn. Man konnte es spüren. Ich zitterte wie Espenlaub, so stark war ich erschrocken. Dann sah er mich wieder mit einem warmen Blick an, es verwirrte mich. Zugleich kam dieses verdächtige Krippeln wieder. "Nicht du.", plapperte ich und hielt mir selbst den Mund zu. Ein leichtes Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Dieser Mann war das reine Böse, Chris ergriff das Wort und sowie er zu sprechen begann, breitete sich eine Gänsehaut auf mir aus. "Es war nicht sehr nett von dir mich zu schlagen. Ich dachte du bist gern bei mir, so benimmt sich keine Lady, Seren." Bitte was? Erst muss ich erkennen, das mein durchaus gutaussehender Tanzpartner mein Feind ist. Dann verfolgt er mich und jetzt redet er ganz ruhig vor sich hin, als wäre nie was passiert. Tz, leider war ich nie in einen *Prinzessinnenkurs*, was das Benehmen anging. "Ich benehme mich so, wie ich das will und nicht so, wie du das gerne hättest! Warum in drei Teufels Namen, gehst du nicht dorthin, wo du herausgekrochen bist!?" Anscheinend riss bei diesen Mann der Geduldsfaden, ich hätte jetzt alles erwartet, wirklich alles. Aber doch nicht das! Seine Augen begannen zu blitzen, ein schlafähnlicher Zustand überkam mich. Meine Augen waren halb geschlossen und doch in den seinen gefangen. Mein Verstand schrie, Suggestion. Er kam immer näher, fasste mir mit der linken Hand an meine Wange. Wehren konnte ich mich nicht. Seine rechte umklammerte meinen Rücken, zog mich ran und da war es schon passiert.

Was für ein wahnsinns Kuss! Sehr stürmisch, aber der Wahnsinn! Zugegeben, ich war überwältigt und einfach nur baff. Aber er hatte etwas an sich, was ich mir nicht erklären konnte. Nun umfasste er mich mit beiden Armen, eng um meinen Rücken geschlungen. Mir war so heiß, wie sollte ich das nur aushalten? Unfähig mich zu bewegen, gab ich mich dem Geschehen hin. Mein Herz tat weh, es raste so schnell, das ich befürchtete jeden Augenblick klinisch tot zu sein. Mein Bauch verkrampfte sich zu einen angenehmen kribbeln. Und diese Lippen, begierig nach mehr, heiß wie schwarze Flammen. Flammen, warum? Ich sah immer wieder ein Feuer vor meinem geistigen Augen, warum nur? Bis hierher und kein Stück weiter, ertönte mein innerstes. Ein letzter Versuch. Ich musste ihn treffen, nur ein kurzer Augenblick würde genügen, um wieder auf den Ball zu gelangen. Kraft, Lebensenergie, alles sammelte ich in meiner Faust, holte aus. Bereit zum Schlag in die Magengrube. *Klatsch* Haut traf auf Haut, Knochen auf Knochen. Er ließ ab, immer noch die Faust fest in seiner Hand. Verzweiflung stieg in mir hoch. "Leg dich niemals mit dem Teufel an!", sagte er fest. Das war zu viel für mich. Der Teufel. Gut aussehend, Furcht einflößend und immer darauf bedacht, das gewollte Ziel zu erreichen. Daher kam das Feuer, doch weiter nachdenken konnte ich nicht mehr. Er hielt immer noch meine Hand fest umschlossen aber vor meinen Augen erschien ein schwarzes Puzzle. Das letzte was ich vernahm, waren seine Arme. Meine Augen waren geschlossen.


***Gero***

Frauen weit und breit! Heute wird eine lange Nacht. Seren ist geradewegs in den Saal gegangen. Sie wird es bestimmt nicht merken, wenn ich mir ein paar Schnäpse genehmige. Wen lache ich mir nun zuallererst an? Die kleine Rothaarige? Sie sieht so aus, als wäre sie neu. Da kann ich ihr ja so einiges zeigen. "Hey, Kleine! Komm zu mir, ich zeige dir ein paar richtig schöne Sachen! Ich zeige dir auch verbotene Sachen!" Jetzt noch romantisch zuzwinkern und dann habe ich "Aua!", verloren. "Perverser, alter Lustmolch!", schimpfte sie mich. Die Ohrfeige hatte gesessen, dass die Weiber immer gleich so aggressiv sein müssen. Die wissen einfach nicht, was gut für sie ist und was nicht. Und ich bin definitiv gut. Mein Ohr pfeift, sie hat der zugehauen, ich ärmster. Nun bekomme ich bestimmt keine mehr ab. Seufzend genehmige ich mir noch einige Schnäpse, bitte lass mich morgen keinen Filmriss haben.

Seren erzählt mir immer horrormäßige Sachen, was ich jedes Mal angestellt hätte. Einmal hätte ich eine kostbare Statue geküsst, dann einen Striptease getanzt und lauter solcher Unfug. Manchmal denke ich, sie beschwindelt mich. Aber so ein liebes Mädchen schwindelt mich doch nicht an. Eine leichte Wärme überkommt mich, der Schnaps ist echt gut. Mal schauen, was Seren so treibt. Ich gehe durch das Tor, bleibe stehen. Wer ist dieser Kerl? Er sieht mich an, eine tiefe Schwärze kann ich von ihm ausfindig machen. Er steht mir zu dicht hinter Seren. Erschrocken dreht sie sich zu ihm um, das reicht! Der führt nichts Gutes im Schilde. Ich versuche mich zu bewegen, doch mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Mein Mund kann keine Worte formen, nichts bewegt sich. "Seren, bitte komm da weg, der ist gefährlich!", versuchte ich per Gedankenübertragung, keine Reaktion. Aber er hat sie gehört, ein Grinsen zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Sie tanzen und tanzen. Bis ihr Gesicht auf einmal eine Blässe annimmt, die Angst verlauten lässt. Sekunden vergehen für mich wie Stunden. Und dann schlägt sie zu, springt über den Balkon und weg ist sie. "Komm zurück." Doch ich erreiche sie nicht. Er hat sie beeinflusst, das ist mir jetzt klar. Warum habe ich sie alleine gelassen? Ich Idiot! Dieser Kerl kommt auf mich zu, immer noch bin ich nicht Herr meines Körpers. Die Masse ist so vertieft in ihren Tanz, das sie nicht das geringste mitbekommen hatten. Traurig, ich habe Angst um mein Kind. ...

Dieser Widerling bleibt vor mir stehen. Diese Augen, na klar. Das ist der, der schon einmal Seren bedroht hat. Er beugt sich an mein Ohr und flüstert: "Ich hole mir jetzt das, was mir zusteht. Meine Braut. Du hättest so eine Schönheit besser vor dieser Welt verstecken sollen. Jämmerlich bist du, Gero!" Ich schluckte, nein! Mit Leibeskräften kämpfte ich minutenlang darum, mich zu befreien. Er war weg, niemand nimmt mir mein Kind. Niemand! Nach einer endlosen Ewigkeit höre ich ihn. Dieser entlose Schrei. Seren´s Schrei. Er übertönte alles, meine Starre ließ endlich ab. Die Masse schaute verwirrt umher. Sie wussten, dass es Seren war, die so geschrien hatte. Endlich wieder Herr meines Körpers, rief ich: "Wir müssen ihr helfen, los!" Wir rannten gemeinsam los, Richtung Wald. Wir trauten unseren Augen kaum, was sich uns bot. Ein Meer aus Flammen, wir kämpften uns hindurch, magische Sprüche setzten wir ein. Doch das Feuer ließ sich nicht besänftigen. Und da sehe ich die Zwei. Seren, oh nein, Seren! Sie liegt ohnmächtig in seinen Armen. Ein eigenartiger Schein hat sich um sie gelegt. Was macht er mit ihr? "Wach auf!" Dieser Kerl, jetzt bin ich mir sicher, das ist der Teufel. Aber nicht mal er kann mich daran hindern, sie zu schützen. "Komm her und kämpfe, du Feigling! Ich bring dich um!" Er horcht auf, legt Seren ab. In dieser Zeit gebe ich das Zeichen. Irgendjemand muss sich von hinten heranschleichen und sie von dort wegbringen. Der Teufel kommt näher, sieht mir in die Augen und meint: "Heute stirbt nur einer, Gero! Oder soll ich deine Spielfiguren gleich mit erledigen?" Und dann dieses widerliche Grinsen. Jetzt reicht es, ich zaubere mein magisches Schwert herbei. "Das wirst du bereuen, glaube mir."


***Chris***

Ich lasse mir nicht mein Mädchen entziehen. Von niemanden! Ich muss sie haben und wenn ich die ganze Welt vernichten muss. Ihre Lippen zu spüren sind das, wofür es sich zu leben lohnt. Nie mehr ohne diese Frau. Ich genieße es in vollen Zügen. Doch eine Veränderung bei ihr nehme ich war. Oh, es scheint, als würde sie nicht so recht wissen was sie wolle. Holt sie doch tatsächlich mit der Geballten aus. Aber gefangen, sie ist wahnsinnig stark. Doch gegen mich hat sie keine Chance. Jetzt werde ich ihr einen Schock des Lebens verpassen. "Leg dich niemals mit dem Teufel an!", sagte ich mit eiserner Stimme. Das war zu viel für sie. Anstatt sich mir einfach hinzugeben, versucht sie es doch in der Tat, sich mir zu entziehen. Wirklich sehr stark, ihr Charakter, dieser Wille. Es wird Zeit zurück zugehen, doch vorerst werde ich den anderen das fürchten lehren. Das die es wagen mich stören zu wollen. Gesindel, niederen Standes. Der Wald entflammte, alle sollten brennen. Meine Seren hielt ich fest in meinen Armen. Doch leider kam dieser Gero, dieser Klugscheißer, denkt er ist was tolles. Wie lächerlich. Jetzt fordert er mich auch noch heraus, wie es scheint, möchte heute unbedingt jemand sterben. Bei so einer Bitte, kann ich natürlich nicht nein sagen. "Heute stirbt nur einer, Gero! Oder soll ich deine Spielfiguren gleich mit erledigen?", spottete ich.


"Sag mal, Gero. Glaubst du wirklich, du kannst mich spielend leicht hintergehen? Du Narr, Seren bleibt hier!" Natürlich habe ich seinen ach so tollen Hinterhalt bemerkt. Dafür stirbt schon mal eine Puppenfigur. Gero schaut nicht schlecht. Man was ist der schwach. Ich drehe mich um, da wo Seren liegt. Sie sieht so toll aus. Aber das Bild ist nur halb so schön, wenn dieser Mistkerl bei ihr ist. Und dann berührt er sie auch noch, das macht keiner! Ich blicke ihn an und ein qualvoller langer Schrei ertönt. Verbrannt ist er, eine gerechte Strafe, wie ich finde. Geros Gesicht ist bitterernst, er möchte wohl wirklich sterben.





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