Warum nicht mich?

Autor: minilee
veröffentlicht am: 11.06.2012


Kapitel 1

Finn lächelte mich an und kam auf mich zu, bis er direkt vor mir stand, er neigte seinen Kopf und schloss die Augen.
Mein Herz raste so schnell, das ich Angst bekam meine Brust könnte zersprengen, ich schloss ebenfalls die Augen und spürte Finns Nähe am ganzen Körper, und dann…

„Rosi!“ zischte meine Freundin mir zu und kickte mich leicht unter unserer Schulbank.
Die ganze Klasse und mein Mathelehrer starten mich an, als ich die Augen aufschlug und ich konnte nur noch ein leises „Was?“ meiner Freundin zukommen lassen.
„Du hast ganz laut Finns Namen geseufzt…“, klärte Mia mich endlich auf und fügte an die ganze Klasse „sie wollte Finn nur sagen, dass er sein Radiergummi fallen gelassen hat.“ hinzu. Und zeigt auf ihren eigenen, denn sie schnell unter Finns Stuhl gekickt hatte.
„Oh!“ sagte Finn hob den Radiergummi mit einer wunderbar geschmeidigen Bewegung auf und lächelte mich an: „Danke, aber das ist nicht meiner!“.
„Upps, das ist ja meiner!“ sagte meine Freundin und nahm Gummi von Finn entgegen.
„So, da das ja jetzt geklärt ist wenden wir uns jetzt bitte alle wieder der Mathematik zu!“ sagte Herr Schmehl und drehte sich zur Tafel.
„Danke!“ flüsterte ich Mia, meiner besten Freundin zu, sie grinste mich nur an: „ Immer wieder gerne!“

Als nach der Schule endlich der Bus kam, lies ich mich auf den nächst bestem Sitz plumpsen und starrte mein Französischtest an, auf dem eine dicke 5 prunkte, schonwieder!!
Den Tag konnte ich jetzt vollkommen abschreiben, erst die Sachen in der Mathestunde und jetzt noch die 5, meine Eltern werden mir deshalb Fernsehverbot oder so was aufbrummen.
Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, dass der hübscheste Junge der Schule den Bus betrat und auf mich zukam.
„Ist der Platz hier noch frei?“ fragte mich Finn, ich schreckte hoch und stammelte etwas unverständliches, was Finn anscheinend als `Ja` deutete, da er sich auf den Sitz neben mir fallen ließ.
Ich konnte ihn nur noch anlächeln und er lächelte freundlich zurück, als er meinen Test sah, den ich schon ganz vergessen hatte sagte er: „Wenn du willst kann ich dir mit Französisch helfen, meine Tante wohnt in Paris, dadurch bin ich eigentlich ziemlich gut…“ Wow, damit hatte ich nicht gerechnet, dass durch meine 5 einer meiner größten Wünsche wahr werden würde.
„Klar!“ schrie ich schon fast, bevor er es sich anders überlegen hätte können.
Er lachte leise in sich hinein und sagte: „Um ehrlich zu sein, wollte ich dich um Hilfe bitten…“
Finn sah mich verlegen an und zögerte, man konnte ihm deutlich ansehen, dass es ihm sehr unangenehm war weiter zu sprechen.
„Ja?“ half ich ihm nach und sah ihn fragend an. „Also,“ er räusperte sich, „es ist so… deine Freundin…ich glaub, dass ich sie mag…“ Das sah dem coolen Finn, den sonst nichts aus der Bahn werfen konnte, gar nicht ähnlich. Als ich ihn immer noch fragend anschaute, fügte er hinzu: „ Du weißt schon Mia, ich mag sie echt sehr…!“ Erst jetzt realisierte ich seine Worte und mein Herz rutschte mir in die Hose. „Also was ich dich eigentlich fragen wollte, sie ist immer so abweisend zu mir und ich wollte wissen, ob sie wegen irgendwas nicht mag…“
Ich konnte es nicht fassen, Finn war nicht grade unerfahren, was Mädchen anging doch er schin echt ratlos. Ich wollte aber nichts mehr über Mia von Finn hören, deshalb stand ich auf und murmelte: „Ich muss jetzt aussteigen, ich weiß von Mia nichts, aber ich kann ja mal mit ihr reden…“ und stürmte etwas zu hastig aus dem Bus.
Als ich draußen war, holte ich erst mal tief Luft und bemerkte, dass ich wirklich viel zu früh ausgestiegen war. Also machte ich mich auf den Heimweg und nach einer halben Ewigkeit stand ich endlich vor meiner Haustür und fischte meinen Schlüssel aus meiner Tasche.
Meine Mutter und ihr neuer Freund standen lachend in der Küche und bereiteten das Abendessen vor. Sie bemerkten mich erst, als ich meine Tasche mit einem lauten Knall auf dem Boden fallen ließ.
„Du bist heute spät dran, mein Schatz!“ sagte meine Mutter und entzog sich der Umarmung von Karl, als sie mein gerötetes Gesicht sah. Ich wollte jetzt nicht mit ihr reden, sondern sagte nur schnell, dass der Bus Verspätung hätte und ging schnell in mein Zimmer.
Ich lies mich auf mein Bett fallen, holte aus meinen Nachttisch eine Schokoladentafel, vergrub mein Gesicht in meinen tausend Kissen und wünschte mir so zu sein wie meine beste Freundin Mia.











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