Wie werde ich eine Herzensbrecherin? - Teil 2

Autor: Boo
veröffentlicht am: 11.06.2012


Kennt ihr das, wenn ihr einen Menschen so sehr liebt, dass man es kaum beschreiben könnte? Doch als Dank bekommt ihr ein gebrochenes Herz?
Ich kenn es zu gut.
Mir wurde immer das Herz gebrochen.
Sei es die Familie, Freunde oder ein besonderer Mensch.
Ihr fragt euch bestimmt warum, ist sie hässlich oder gibt es ein bestimmten Grund?
Nun, das frage ich mich auch und immer wenn ich nachgefragt habe wurde es verneint.
Was also stimmte mit mir nicht?
Keiner wusste eine Antwort drauf.
Wenn ich meine Freundinnen fragte, bekam ich diese Antwort:
„Nein Thalia, du verdienst so was überhaupt nicht. Das sind Idioten. Die können dich nicht wert schätzen!“
Warum konnte ich sie dann wert schätzen?
Ich wusste keine Antwort drauf.
Ich hatte auch keine Lust. Ich glaubte gar nicht mehr an die Liebe.
Ich weiß noch damals, als ich 16 Jahre alt war, da war alles noch ganz anders.
Wenn man mit jemanden ausgehen wollte, fragte man „Willst du mit mir gehen?“ .
Heute war es nicht mehr so. Ich wusste nicht mal mehr, wie man überhaupt zusammen kam. Wurde da eine bestimmte Frage angewendet?
Wie zum Beispiel:
„Willst du meine Freundin werden?“
„Willst du mit mir eine Beziehung anfangen?“
Ich habe keine Ahnung.
Das liegt daran, dass ich einen Freund abbekam wo man noch fragte, ob man mit ihm gehen möchte.
Meine Antwort war ein Ja.
Dann fing es an. Ich verliebte mich unsterblich in meinen Ex-Freund.
Wir waren wie Pech und Schwefel, Wasser und Feuer. Romeo und Julia und was weiß ich noch was es für passende Bezeichnungen gab.
Ich hatte eine rosarote Brille auf und die Welt war heile.
Vier Jahre hatte die Beziehung gehalten. Mit Höhen und Tiefen, die jedem bekannt sein konnte. Dann verließ er mich für eine andere. Die andere war keine geringere als eine ehemalige gute Freundin.
Tja, jetzt überlegt euch mal wie ich mich gefühlt habe.
Mit jungen 20 Jahren wurde ich von zwei geliebten Menschen hintergangen.
Ein Schlag ins Gesicht. Eine Faust in den Magen. Ein Stich ins Herz. Da könnte ich noch einiges aufzählen.
Es fühlte sich wirklich so an, als ob man mir den Boden unter den Füßen reißen würde.
Das einzige war mir als Erinnerung blieb, war ein Silberring, seine Jacke und ein Teddybär.
Ich weiß gar nicht mehr wie viele Nächte ich, den Teddy umarmend, mich in den Schlaf geheult habe. Wie oft ich die Jacke getragen habe, in der Hoffnung sein Duft zu riechen.
Dann sein Ring, der mich an die glückliche und dennoch schmerzhafte Zeit erinnerte.
Dann verlor ich den Ring. Das war der Anstoß.
Bei einem Lagerfeuer verbrannte ich seine Jacke und sein Teddybär.
Ich wollte nichts mehr, was mich an ihn erinnern konnte.
Ein Jahr trauerte ich ihm nach. Ich fand kein Mann anziehend. Ich konnte mich für keinen interessieren.
Ein weiteres Jahr verging und ich lernte neue Männer kennen.
Es waren viele Männer. Aber es entwickelte sich nie etwas. Ich war einfach zu distanziert. Außer Daten kam mir nichts in den Sinn.
Ich bemerkte auch, dass keiner sich für eine ernsthafte Beziehung interessierte.
Schon klar, welcher Typ Mann würde schon mit Anfang 20 ernste Absichten haben?
Ich begegnete keinem.
Ab und zu gab es Ausnahmen, wo ich mir wirklich etwas vorstellen konnte.
Doch genau solche, waren es die mich an IHN erinnerten!
Keiner von denen war Mann genug um vor mir zu stehen und zu sagen was Sache war.
Die meisten hauten einfach ab ohne übliche Abschiedsgrüße.
Die Altersklassen reichten von 20 bis 28.
Und soll ich euch was verraten?
Ich bemerkte keinen Unterschied.
War ich ein Magnet für Idioten oder warum traf ich nur auf falsche?
Wieder eine unbeantwortete Frage. Ich wollte mich auch nicht mit der Sache auseinander setzen, aber es kratze mir an meinem Ego, denn ich bekam mit wie mein Ex-Freund glücklich seine Freundinnen wechselte und ich noch am selben Punkt stand.
Was er konnte, wollte ich auch können. Also wartete ich immer wieder ab, aber es passierte nichts.
Mädels, wenn ihr denkt, nur weil der Typ älter ist, ist er somit auch reifer.... Fehlanzeige!
Irgendwo sind sie immer noch die pubertierenden Teenager.
Natürlich will ich das nicht verallgemeinern, aber je mehr Charaktere ich kennenlernte
(Sei es ein Date oder Klassenkamerad) merkte ich dies.
Ohne Arrogant zu klingen, an meinem Aussehen konnte es nicht liegen.
Ich hatte lange dunkle Haare, große rehbraune Augen, eine kurvige Figur. Füllige Lippen, eine gerade Nase und die Wangenknochen saßen auch an ihrem Platz.
Für mein Aussehen hatte ich eigentlich viele Bestätigungen. Also war mein inneres wohl ein Problem.
Ich hatte Humor und mein Charakter war auch ganz okay. Mehr als okay.
Ich war zu Sozial, lag vielleicht daran das ich im sozialen Bereich tätig war.
Aber Naiv war ich nicht und das machte den meisten Jungs Angst.
Wenn man scharfsinnig als eine Eigenschaft hat, verschreckt man nun mal die Durchschnittstypen.
Ich konnte clever sein wie ein Fuchs. Ich ließ mich nicht verarschen, vielleicht war das der Problem. Das ich so aussah aber es nicht war.
Ha ich muss lachen.
Für manche war ich eine Nummer zu groß. Ich hatte mein eigenes Auto, verdiente mein eigenes Geld und war vernarrt in meine Freiheit. Manch von denen konnten damit nicht umgehen. Einige fühlten sich dadurch verunsichert. Ich hatte so einiges von der Welt gesehen, weil mir viel daran lag und ich gerne verreiste.
Lesen war mein Hobby und Instrumental war ich auch nicht unbegabt.
Schien aber niemanden wirklich zu jucken.
Was sollte das? Seit wann, war die Gesellschaft bloß so oberflächlich geworden?
Warum wurde eine Sache nicht vertieft? Warum ging man nicht mehr auf andere Personen ein? Es war echt nicht leicht. Es tauchten immer wieder Fragen auf, wo ich nur meinen Kopf schütteln konnte.
Aber es war interessant. Ich fand es amüsant neue Menschen kennenzulernen und etwas mehr über sie zu erfahren. Das half mir einfach Menschen besser einschätzen zu können.
Bevor ihr mich noch für verrückt haltet: es kam eine krasse Wendung, die ich von mir selbst nicht erwartet hätte.
Bis hierhin war ich die brave liebe Thalia.
Doch je mehr mein Hass wuchs, desto mehr veränderte ich mich.
Mir war.... irgendwie nach Rache. Man konnte doch ein Spieß umdrehen, oder?






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