Neubeginn – Schmerzhaft oder Schön? - Teil 12

Autor: Laura
veröffentlicht am: 23.07.2012


Sooo! ICh bin wieder daheim, wenn auch nur für diese Woche.
Hoffe, es liest noch jemand, viel Spaß.

12.
„Bevor du kamst, war ich mit einigen Leuten befreundet, unteranderem der große Bruder von Marie.“ „Dieser komischen Zicke?“, unterbreche ich ihn. „Hör bitte auf mich zu unterbrechen.“, bittet er mich.
„Aber ja, genau die.“ Ich nicke nur und halte ab da meinen Mund. „Ich war also mit diesen Jungen befreundet. Irgendwann haben sie angefangen mit Drogen zu dealen. Ich wollte dabei nicht mitmachen und habe es ihnen auch gesagt. Sie haben mich verprügelt und meinten, wenn ich nicht das tue was sie sagen, werden sie mich immer weiter verprügeln, bis ich ein Krüppel werde. Also gehorchte ich ihnen. Wir dealten mit Drogen. In der Schule, auf Parkplätzen, einfach überall. Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen. Wegen mir konnten Leute abhängig werde, ja, sogar sterben.“ Ich lege meine Hand auf die seine. Ich möchte ihm einfach nur zeige, dass ich ihn verstehe. „Irgendwann kamen immer mehr Abhängige. Dieser Anblick schockierte mich. Sie zitterten am ganzen Körper. Hatten kein Geld und flehten mich an, ihnen etwas zu geben. Aber ich durfte nicht, denn hätte ich ihnen etwas ohne Bezahlung gegeben, hätte ich Prügel bekommen. Wir durften nur einmal an eine Person etwas kostenlos verteilen. An die Personen, die probieren sollten, die abhängig werden sollten. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich ging zu unserer Schulleiterin. Ich erzählte ihr alles. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mal wieder ein blaues Auge, weshalb sie mir auch abnahm, dass ich das alles nicht wollte. Sie versprach mir zu helfen und rief die Polizei an. Dort musste ich nochmals eine Aussage machen. Ich beschrieb ihnen die Leute. Dann wurden sie verhaftet. Manche bekamen eine Bewährung, andere mussten ins Gefängnis. Je nachdem wer was gemacht hatte. Einigen ging es so wie mir. Maries Bruder bekam eine Geldstrafe und Bewährung. Aus diesem Grund, sind Marie und ich auch noch befreundet, denn wenn er ins Gefängnis gegangen wäre, hätte sie wohl kaum noch etwas mit mir zu tun haben wollen.“ Der Gedanke an Marie gefällt mir gar nicht.
„Und was hat das Ganze mit mir zu tun?“ Ich komme einfach nicht dahinter.
„Lass mich bitte weitererzählen. Ich bin noch lange nicht fertig.“, er sieht mir in die Augen. In seinen Augen kann ich alle möglichen Ausdrücke entdecken. Verzweiflung, Entschlossenheit, Zärtlichkeit, Entschuldigung.
„Das Ganze ist jetzt schon zwei Jahre her. Ich war also 14, fast 15. Einige derjenigen, die ins Gefängnis mussten und jetzt wieder frei sind, wollten mir schaden. Sie wollten mir wehtun, jedoch nicht durch Schläge. Sie wussten genau, wer mir am wichtigsten ist.“ Jetzt sieht er mir tief in die Augen. Er meint doch nicht mich?
„Deswegen haben sie dich gefangen genommen. Ich möchte gar nicht wissen, was sie dir alles antun wollten. Dein blaues, geschwollenes Auge reicht mir schon um sie umzubringen.“ Jetzt senkt er den Blick auf den Boden.
„Wie ich bereits erwähnt habe, war Maries Bruder damals auch beteiligt und er ist mir dankbar, dass ich bei der Polizei war. Er hat ein großes Herz. Scheinbar wollten ihn die anderen wieder mit hineinziehen. Aber als er mitbekommen hat, was sie vorhaben kam er zu mir. Er wollte mich warnen und hat mir rechtzeitig erklärt wohin ich gehen muss um dich zu finden. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie dich schon in ihren Fängen. Mit seiner Hilfe kam ich auch in dieses Gebäude. Ich suchte dich und als ich dich gefunden habe, war ich mehr als nur erleichtert. Und den Rest kennst du ja schon.“
Ich falle ihm in die Arme und beginne zu weinen. Ich kann es mir nicht erklären, denn in diesen zwei Tagen ist so viel passiert. Ich wurde entführt und das was Nik mir eben erzählt hat, ist einfach nur schrecklich.
„Müssen wir noch zur Polizei gehen? Ich glaube, diese Leute müssen einfach wieder eingesperrt werden.“, schluchze ich. „Ich möchte nicht, dass sie wieder versuchen dir zu schaden.“ , sage ich während er mich merkwürdig an sieht. „Und natürlich möchte ich nicht, dass mir nochmal etwas passiert.“, füge ich deshalb schnell hinzu.
„Wenn du möchtest, gehen wir gleich morgen zur Polizei und ich frage Maries Bruder John, ob er mitkommt und auch eine Aussage macht. Und jetzt nehme ein Bad und entspanne dich.“
Nik drückt mir einen Kuss auf die Wange.

Ich stehe im Badezimmer vor einem riesigen Spiegel und betrachte meinen Körper. Mein Gesicht ist angeschwollen und unter meinen Augen sind riesige Schatten. Mein Oberarm, sowie mein Handgelenk sind mit riesigen blauen Flecken besehen, so wie ich es schon angenommen habe.
Ich sehe einfach nur schrecklich aus. Meine Haare sind fettig und stehen in alle Richtungen ab.
Also lasse ich Badewasser ein und lege mir ein Handtuch, sowie eine Boxer Short und ein T- Shirt von Nik bereit.
Als ich endlich in der ziemlich riesigen Badewanne liege, spüre ich, wie sich meine Muskeln entspannen. Ich schließe erst einmal die Augen.

Als ich frisch gewaschen und in Niks Kleidung das Badezimmer verlasse und in das Zimmer seiner Schwester gehe, sehe ich, dass Nik, der scheinbar nicht gegangen ist, auf dem großen Bett liegt und schläft. Er ist nicht zugedeckt. Ich nehme die Decke, es ist nur eine, und lege sie ihm über. Dann lege ich mich ebenfalls in das Bett und kuschele mich mit ihm unter die Decke.
Ich schlafe schnell ein, da es mittlerweile schon wieder Abend ist und ich müde bin.






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