Stiefbrüder küsst man nicht - Teil 19

Autor: Raindrop
veröffentlicht am: 11.07.2012


Jennifer drehte sich auf den Rücken und öffnete nur mit Mühe ihre Augen. Durch einen Schleier sah sie in Joshs Gesicht, dass ihrem ganze nah war.
“Hey.” - begrüßte er sie flüsternd und lächelte ihr schwach zu. “Wie geht es dir?” - fragte er sie.
“Ich weiß nicht.” - sagte sie nur unentschlossen. Besorgt sah Josh sie an und strich ihr über die vom Schweiß nasse Stirn. Ihre Augen fielen wieder zur. Doch bevor Jennifer in einen Schlaf fiel, bekam sie noch mit, wie Josh sich neben ihr auf die Bettkante setzte und ihre Hand nahm.
“Ich liebe dich.” - sagte oder dachte sie, so genau wusste sie es nicht.

`Sie hat sich gerade in Paris` Badezimmer erleichtert und die Hände gewaschen. Im dunklen Zimmer wartete bereits Gabe auf sie. Er kam schnell auf sie zu und nahm sie in seine Arme, die Jennifer wie eine Zwangsjacke vorkamen. Seine Lippen auf ihren fühlen sich eklig nass an und Gabe roch stark nach Alkohol. “Nein, Gabe.” - schrie sie immer wieder, doch seine Hände fuhren unbeirrt über ihren Körper und rissen an ihrem Kleid. Sie wand sich in seinen Armen, aber er ließ sie nicht los. Seine Berührungen und Küsse wurde wilder und leidenschaftlicher.
Er trug sie auf das Bett und sie spürte die Schwere seines Körpers auf ihren. Tränen liefen über ihr Gesicht, als sie den Kampf gegen Gabe und sich selbst aufgab.`

Erschrocken fuhr Jennifer aus dem Schlaf und setzte sich im Bett auf. Sie war schweißgebadet und ihr Atem ging schwer. Nur ein Traum, stellte sie erleichtert fest. So etwas einmal zu erleben war schon schlimm genug gewesen. Sie war die Decke bei Seite und ging in die Küche um sich ein Glas Wasser zuholen. Ihre Kehle war trocken.
Als sie in der Küche stand und sich aus dem Wasserhahn ein Glas mit Wasser füllte, ging die Eingangstür langsam und leise auf. Josh stiehl sich vorsichtig rein und machte die Tür ganz leise zu.
“Oh.” - meinte er als ins Wohnzimmer kam und Jennifer sah. “Hi.” - begrüßte er sie.
Als Jennifer ihn sah, schrie sie vor Schreck auf. Sein ganzen Gesicht war mit Blut beschmiert. Unter dem linken Auge hatte er eine Platzwunde und auch sein Auge war in Mitleidenschaft gezogen worden. Sein weißes T-Shirt war mit Blut beschmiert.
“Josh.” - konnte sie nur sagen. “Was ist passiert?” - fragte sie und ging zu ihm ins Wohnzimmer.
“Was meinst du?” - fragte er und sah sie unschuldig an.
“Dein Gesicht.” - half Jennifer ihm auf die Sprünge.
“Ah das.” - sagte er und machte ein wegwerfende Bewegung. “Bin gestolpert und hingefallen.” - log er und setzte sich auf die Couch.
“Mit dem Gesicht voran?” - wollte Jennifer wissen und stemmte ihre Fäuste in die Hüften.
“Ja.” - sagte er nur dazu und legte den Kopf in den Nacken. Mit hochgezogenen Augen wartete Jennifer auf mehr. “Ehrlich.” - meinte Josh dann nur, ohne sie anzusehen.
“Und Gabe hat mit deinem Sturz gar nichts zutun?” - fragte Jennifer und ihr entging nicht, wie Joshs Kiefer sich verhärtete.
“Nein.” - stritt er mit zusammengebissenen Zähnen ab. Einige Augenblicke sah Jennifer ihn an, doch er reagierte auf ihren erwartungsvollen Blick nicht.
“Wasch dir das Gesicht.” - sagte sie zu ihm und ging wieder hinter die Küchenzeile. Im Gefrierfach fand sie einpaar Eiswürfel, die sie dann in ein Handtuch wickelte.
Josh kam aus dem Badezimmer. Sein Auge sah schrecklich aus und fast ganz angeschwollen. Sein T-Shirt war nass. Es sah so aus, als hätte er versucht, die Blutflecken auszuwachen, doch es war voll in die Hose gegangen, denn er hatte diese nur verschmiert.
“Hier.” - sagte Jennifer und streckte ihm das Handtuch mit den Eiswürfel entgegen. Er nahm es an, setzte sich erneut auf die Couch und drückte sich das Handtuch auf das Auge. Ein wohlwollender Seufzer entfloh ihn. “Jetzt raus mit der Wahrheit.” - verlangte sie von ihm und setzte sich auf den Couchtisch vor Josh. “Haben deine Blessuren was mit Gabe zutun?” - fragte sie und Josh sah an ihr vorbei, das als Antwort genügte ihr. Einerseits fand sie es richtig mutig und süß von ihm, sich für sie so einzusetzen. Andererseits hätte Gabe Josh noch mehr zurichten können, immerhin war er einen Kopf größer und spielte Football. “Gewalt ist keine Lösung.” - sagte sie besserwisserisch.
“Bei diesem Typen ist Gewalt DIE einzige Lösung.” - meinte Josh aufgebracht und sprang auf. Wütend warf er das Handtuch mit den Eiswürfeln gegen die Wand. Mit einem dumpfen Schlag landeten sie auf dem Boden. “Wie konnte er bloß!” - schrie er und wandte sich von Jennifer ab. “Diese Missgeburt.” - meinte Josh hassentbrannt und trat gegen den Sessel. “Ich hätte ihm den Kopf abreißen sollen.” - fuhr er fort und ging im Zimmer auf und ab. Jennifer setzte sich auf die Couch und legte sich die Hände in den Schoss. Die Erinnerungen kamen wieder und mit ihnen auch die Tränen. Sie schluchzte und Josh drehte sich zu ihr um.
“Es tut mir leid.” - entschuldigte sie sich und starrte auf ihre Hände.
“Was tut dir denn leid?” - wollte er von ihr wissen und setzte sich neben ihr auf die Couch. Mit seinen blauen Augen sah sie an.
“Alles.” - meinte sie dazu. Über ihre Antwort musste Josh schmunzeln.
“Du kannst nichts dafür, dass Gabe so ein Arschloch ist.” - erklärte er ihr und nahm ihre Hand.
“Das nicht.” - sagte Jennifer leise. Schüchtern hob sie ihre Augen. “Mir tut es leid, dass wir uns gestritten haben.” - meinte sie dann und Josh lächelte ihr zu.
“Mir tut es auch leid.” - entschuldigte er sich ebenfalls und strich ihr das Haar hinter das Ohr. “Und noch mal ich hatte wirklich nichts mit Cortney.” - erklärte er ihr.
“Ich weiß.” - meinte Jennifer und verhackte ihre Finger mit seinen. “Sarah hat mich angelogen.” - informierte sie ihn.
“Sarah hat dir erzählt, dass ich war mit Cortney hatte?” - er schien über diese Tatsache sehr erstaunt. Jennifer nickte nur. “Und als ich sie an Samstag traf, war sie noch so nett zu mir.” - fügte er hinzu. “Ich habe mich bei ihr noch ausgesprochen und sie hat mich dann nach Hause gebracht, weil ich so betrunken war.” - erzählte er Jennifer.
“Nicht nur nach Hause.”- konnte Jennifer sich nicht verkneifen und ließ ihre Augen wieder auf ihren Schoss sinken.
“Was meinst du?” - wollte Josh wissen. Jennifer ließ seine Hand los und ging zum Fenster. Draußen schienen die Sterne und der Himmel schien dunkelblau. Sie beobachtete eine Sternschnuppe, die sich vom Himmel riss und hinter den Bäumen der Parks verschwand. “Jennifer.” - hörte sie Josh sagen und drehte sich wieder zu ihm. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und mied es immer noch ihn anzusehen.
“Ich habe euch zusammen im Bett gesehen.” - gestand sie ihm und Josh sah sie verständnislos an.
“Ich war doch nicht im Bett mit Sarah.” - sagte er und stand ebenfalls auf.
“Aber ihr wart zusammen in deinem Bett und überall waren eure Kleider verstreut.” - sagte Jennifer und Tränen traten ihr in die Augen, als sie an diesen Anblick zurückdachte.
“Wann soll das denn gewesen sein?” - fragte Josh, der jetzt sehr nah bei ihr stand.
“Am Samstag.” - antwortete Jennifer, die Augen auf einen Blutfleck auf seinem T-Shirt gerichtet.
“Am Samstag war ich so betrunken, dass ich nicht mal in der Lage wäre mit mir selbst Sex zu haben, geschweige denn mit jemand anderem.” - sagte Josh und Jennifer musste schmunzeln. Josh nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie ihn anzusehen. “Glaub mir, zwischen uns ist sicherlich nichts gelaufen.” - versicherte er ihr.
“Ich glaube dir.” - sagte Jennifer und lächelte ihn an.
“Ich hoffe auch, dass es so bleibt.” - meinte Josh und Jennifer nickte nur. Dann küsste er sie so leidenschaftlich, dass Jennifers Knie nachgaben und sie sich an Josh festhalten musste. Er ließ von ihr ab und lächelte sie an. “Übrigens, ich liebe dich auch.” - gestand er ihr und sie stellte fest, dass sie ihr Liebesgeständnis doch nicht nur geträumt hatte.
Es war ein schöne Gefühl zu lieben und geliebt zu werden.
Josh legte seine Arme um sie und erneut trafen sich ihre Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss, während draußen vor dem Fenster eine weitere Sternschnuppe ihre Reise zur Erde antrat.

ENDE


P.S.: Das war`s also. :) Ich danke euch, dass ihr meine Geschichte gelesen und kommentiert habt. Eure Kommentare haben mich immer dazu verleitet weiterzuschreiben. Ich hoffe es ist so ausgegangen, wie ihr euch das vorgestellt habt, wenn nicht (Pech :)) Liebe Grüße und bleibt mir treu. Ich lasse schon bald etwas neues von mir hören. Euere Raindrop :*





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