Different - Teil 11

Autor: S. Rose
veröffentlicht am: 08.08.2012


Hallo :) Danke für die lieben, aufmunternden, fantastischen, tollen (usw.) Kommis! Und ich entschuldige mich füre die lange Wartezeit :/ nur habe ich in letzter Zeit das Problem, viele Ideen und keine Ahnung wie ich es auf's 'Blatt' bringe xD aber naja, ich hoffe der Teil ist trozdem akzeptabel :)
@Sandy : Hallo Sandy :) danke für das liebe Kommi und zu deiner Bitte; Joleen spricht man etwa so aus -Dscholin- :D ich hoffe du hast es dir etwa gleich vorgestellt ^^
Ganz liebe Grüsse an allen :) viel spass.



Unangenheme Überraschung >__<
.
Wir sassen auf einer Bank, welche schon völlig zerstört war. Komischerweise hatte sich der Himmel merkwürdig verdunkelt. Ich versuchte angestrengt an andere Sachen nachzudenken, wie Eiscreme, oder an mein Lieblingsbuch... Ein Räuspern holte mich zurück in die Realität.
"Ich hab dich, äh...geküsst." sagte er in die Stille. Es klang eher wie eine Feststellung. Wieder stieg die Wut in mir. Ich nahm all meinen Mut und setzte mich gerade hin.
"Ramon, ich muss dir etwas sagen.."-begann ich-"ich mag dich...sogar sehr, leider. Aber bitte, spiel ja nicht mit meinen Gefühlen, darauf habe ich keine Lust." gestand ich mit hochrotem Kopf. Ramon hob verwirrt den Blick, senkte ihn wieder und scharrte mit den Füssen im Kieselboden.
"Joleen ich kann gar nicht anders..."
"Wie meinst du das?" hakte ich unsicher nach. Er seufzte.
"Ok. Ich hatte schon viele Freundinnen...naja,es waren eher, äh, lassen wir dass. Was ich sagen will ist; ich kann keine Beziehungen führen, ich würde dich nur verletzen und ich bin nicht gerade perfekt..."
"Sag mir doch einfach gleich dass du mich nicht...so magst." ich spürte wie Tränen sich in meinen Augen sammelten. Plötzlich schlangen sich seine Arme um mich und ich wurde an seine Brust gedrückt.
"Du wirst es nicht lange mit mir aushalten." nuschelte er in meine Haare. Ich konnte nur nicken, denn es fühlte sich zu gut an in seinen Armen zu sein.
"Au!" machte ich als er mich an meinen verletzten Rippen traf. Er liess sofort von mir ab und eine merkwürdige Kälte umhüllte mich.
"Entschuldige." sagte er und sah mich mit hochgezogenen Brauen an.
"Kein Problem." winkte ich ab. Seine Augen verdunkelten sich.
"Das kannst du alles mir verdanken." er nahm meine Hand in seine und betrachtete meine Finger, nur um mir nicht in die Augen zu blicken.
"Ich hab' dir doch schon gesagt, es war ein einfacher Unfall, kann passieren." versuchte ihn umzustimmen. Er murmelte nur etwas, was ich nicht verstehen konnte.
"Woher kommst du eigentlich?" fragte ich.
"Kolumbien." antwortete er abwesend.
"Wow! Und, wieso bist du nicht mehr dort?" fragte ich weiter.
"Lange Geschichte." meinte er nur.
"Ich habe Zeit." sagte ich, entschlossen mehr über ihn zu wissen.
"Nein, wir gehen zurück." sagte er barsch und erhob sich. Verdattert blieb ich sitzen und starrte ihm hinterher. Er bemerkte dass ich ihm nicht folgte und drehte sich um.
"Joleen? " mein Name aus seinem Mund zu hören war besser als jeder ach so toller Song.
Mit schnellen Schritten war er wieder bei mir, nahm wieder meine Hand und zog mich daran hoch.
"Wir gehen, es regnet bald." teilte er mir mit einem Blick in den immer dunkler werdenden Himmelt mit. Immernoch verwirrt über die Situation liess ich mich mitziehen. Meine Kopf war wiedermal überfordert. Er öffnete die Beifahrertür und sah mich dann aufordernd an. Die ersten Regentropfen fielen vom Himmel.
"Was ist los? Kommschon, steig ein!" sagte er ungeduldig. Ich schloss kurz die Augen und sah dann in die unwiderstelichen Grünen von Ramon.
"Sind wir zusammen?" fragte ich ernst.
"Ich weiss nicht." sagte er, trat einen Schritt auf mich zu und legte eine Hand um meine Wange.
"Was heisst das?" wisperte ich leise. Er überwand die letzten Zentimeter zwischen uns und hauchte mir einen hauchzarten Kuss auf den rechten Mundwinkel. Und es reichte schon, so dass ich ohne weitere Fragen in den Wagen stieg und die Tür schloss. Es gefiel mir nicht, dass ich keine Kontrolle über mich hatte, wenn Ramon in meiner Nähe war. Aber es gefiel mir, diese Vertrautheit zu spüren, seine raue Hand zu halten und seinen Duft zu atmen. Es war fast unmöglich, dass ich mich so verbunden zu ihm fühlte. Obwohl ich ihn noch nicht lange kannte, doch da war dieses Gefühl und es fühlte sich richtig an. Es gibt jedoch eine Schattenseite, ich war mir nicht sicher, ob Ramon es auch so sah...
Die Rückfahrt verlief äusserlichst schweigsam, wenigstens hatten sich die Regenwolken verzogen.
Ramon parkte vor der Garage und legte dann seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich sah ihn fragend an.
"Joleen, dass bleibt unter uns, ok?"
"Wieso?" fragte ich entgeistert.
"Ist besser so. Wir verhalten uns wie immer. " sagte er in einem befehlerischen Stimmton. Erschrocken über sein Verhalten, öffnete ich hastig die Tür und hüpfte aus dem Auto. Ich lief schnell über den Rasen und raste die kleine Treppe hoch zur Terasse. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Jessica auf einem Liegestuhl lag und sich mit einem beblumten Fächer Wind ins Gesicht wedelte.
"Joleen! " und sie hatte mich entdeckt. Sie setzte sich aufrecht hin und sah mich auffordernd an, nicht ohne weiterhin mit ihrem Fächer zu wedeln.
"Sag was Joleen!"
"Hi Jess." brachte ich raus. Sie schnalzte mit der Zunge und verdrehte die Augen.
"Mach's nicht so spannend! Sag, hast du dich mit...oh!"- sie warf ein Blick über meine Schultern-"da kommt ja schon dein Traumprinz."
Ich versteifte mich sofort, versuchte aber möglichst normal zu wirken. Ramon huschte an mir vorbei, grüsste Jessica und verschwand auch schon im Inneren des Hauses.
"Ui! Was hat denn den gebissen?"
Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich neben Jess hin.
"Mann! Erzähl doch mal! Wie gehts der Narbe? Und was ist mit Ramon?"
"Öhm, also mit der Narbe ist alles in Ordnung und Ramon..."-ich überlegte kurz was ich sagen könnte-"es ist alles noch genau gleich." sagte ich schliesslich plump. Sie seufzte. "Schade."
"Naja..." meinte ich nur.
"Und wie läuft es mit Eric?" wechselte ich das Thema. Sie begann sofort zu schwärmen. Leider wurde sie unterbrochen...
"Oh! Bonjour, meine Lieben." säuselte Jacky, gefolgt von Matt. Dieser lächelte übers ganze Gesicht als er mich bemerkte.
"Hey Kleine." begrüsste er mich. Ich zwang mich um eine falsches Lächeln und begrüsste ihn ebenfalls. Jacky legte sich mit ihrer fetten Sonnenbrille auf die Hängematte.
"Du warst beim Artzt oder?" fragte Matt an mich gewandt. Automatisch wurde ich nervös.
"Alles wieder gut!" sagte ich deshalb energischer als beabsichtigt. Er nickte langsam, sichtlich irritiert über meine Antwort. Eric kam angestürmt.
"Hey zusammen."-winkte allen kurz zu und quetschte sich auf die sonst schon schmale Liege, wo Jess lag, hin.-"Hey Baby." sagte er dann an sie gewandt und drückte ihr einen Schmatzer auf. Schliesslich kam auch noch Ramon angeschlendert, zog einen Stuhl zu sich und setzte sich hin.
"Hi Leute."
Ein 'Hey' kam einstimmig zurück. Und schon begannen die Gespräche über Ramon's Fussgelenk, bis hin zum Thema Strand. Augenblicklich erreichte mich Panik und ich ergriff die Flucht.
"Ich komm' gleich wieder." murmelte ich und hastete ins Innere. Ich überlegte, was ich sagen könnte, damit ich nicht mitgehen musste. Vielleicht...Keine Ahnung! Ich beschloss zuerst mal in mein Zimmer zu gehen. Im Zimmer angekommen, schloss ich schnell die Tür zu. Mein Blick fiel sofort auf die flatternden blauen Vorhänge. Das Fenster war geöffnet! Ich konnte also alles hören, was die anderen sagten. Ich wusste dass es nicht richtig war...trotzdem! Vorsichtig näherte ich mich dem Fenster und die Stimmen wurden deutlicher.
"Wieso ist die jetzt denn schon wieder verschwunden?!" hörte ich die abschätzende Stimme von Jacky.
"Immer wenn es darum geht, zusammen an den Strand zu gehen, verschwindet sie." fügte sie hinzu. Der Gedanke, ihr etwas von hier Oben anzuwerfen, kam mir in den Sinn.
"Halt die Fresse." zischte Jess und ich musste lachen, natürlich leise.
"Tz!" machte Jacky und schon blieb sie still. Plötzlich hörte ich das Geschiebe eines Stuhls.
"Ich geh was essen, hab' Hunger." das war eindeutig Ramon!
"Es hat noch Pizza vom Mittagessen!" rief Eric Ramon zu. Ich ging weg vom Fenster und liess mich auf's Bett fallen. Erst jetzt merkte ich, wie müde ich eigentlich war und meine Lider schlossen sich ganz automatisch. Es klopfte. Ich schlug die Lider augenblicklich auf. Wahrscheinlich will Jessica ihr Bikini anziehen, dachte ich genervt.
Mühsam erhob ich mich vom Bett und schlurfte zur Tür, schloss sie auf und bevor ich sie öffnen konnte, stürmte Ramon an mir vorbei.
"Du?!" schrie ich beinahe.
"Nein der Nikolaus!" meinte er sarkastisch, schob mich beiseite und schloss die Tür ab. Mein Herz beschleunigte die Geschwindigkeit und ich starrte Ramon mit weitaufgerissenen Augen an. Er grinste kurz.
"Surprise!"
"Was machst du hier?"
"Sichergehen, dass du mit an den Strand kommst." antwortete er und setzte sich auf's Bett.
"Nein...ich mag heute nicht."
"Doch, doch." sagte er und zog mich am Handgelenk zu sich. Leicht überrumpelt über seine Präsens blieb ich erstmal still.
"Du siehst aus wie eine Porzellanpuppe. Die grossen Augen und der kleine Kussmund." bemerkte Ramon und musterte aufmerksam mein Gesicht. Ich sah total eingeschüchtert zu Boden.
"Apropos Augen; was ist das eigentlich, blau?"-er erhob sich und stand vor mich hin-"Nein, nicht nur blau, sondern auch noch grün. Lass mal sehen." bat er. Ich hob zögernd den Blick. Er legte seine Hand um mein Kinn und hob mein Gesicht zu sich.
"Ha! Genau, du hast blaugrüne Augen. " stellte er schliesslich fest.
"Ich weiss nicht wie du dass machst, Joleen. Aber ich weiss dass es..."
"Joleen!!! Wieso ist die Tür abgeschlossen?!" wir fuhren erschrocken zusammen.
"Mierda." murmelte Ramon. Ich warf ihm einen gehetzten Blick zu und legte meinen Zeigefinger auf seinen Mund, um im zu bedeuten, dass er still sein sollte.
"Ich bin eben nicht angezogen!" schrie ich schliesslich.
"Achsoo! Aber es bin ja nur ich." schrie Jess zurück.
"Es könnte aber jemand anderes reinkommen." argumentierte ich.
"Na schön. Jetzt mach auf." forderte sie.
"Ich muss kurz den Schlüssel suchen!" sagte ich, damit ich Zeit gewinnen konnte. Ich hörte sie ungeduldig schnauben.
"Versteck dich im Schrank." flüsterte ich Ramon zu. Er sah mich verständnisslos an.
"Mach schon!" befahl ich.
"Oh mann. Sowas kann nur mir passieren." grummelte er leise und setzte einen Fuss in den Schrank.
"Weisst du eigentlich wie klein dass ist?!" zischte er. Ich überlegte fieberhaft.
"Ok, dann geh unter's Bett!" fiel mir ein. Er verdrehte die Augen, stieg aus dem Schrank und kroch widerwillig unter's Bett.
"Wird's bald?" drängelte Jess.
"Ehm ja! Sofort." sagte ich und spurtete zur Tür.
"So..."
"Endlich! Wo war denn der verfluchte Schlüssel?" fragte Jess als sie eintrat.
"Unter's Bett gefallen." meinte ich schulterzuckend.
"Ahh...ok. Bist du dir eigentlich sicher, dass mit Ramon nicht's ist?"
"Wieso meinst du?" hakte ich unsicher nach.
"Keine Ahnung, er wirkte so, hmm"-sie suchte nach dem richtigen Wort-"gestresst! Ich weiss ja nicht, ob es etwas mit Matt zu tun hat..."
Jetzt wurde ich hellhörig.
"Wieso dass?" fragte ich interessiert.
"Keine Ahnung. Sie haben sich irgendwie gestritten...ich weiss aber nicht genau über was..." sie stopfte ein Strandtuch in ihre Tasche. In meinem Gehirn ratterte es. Was könnte es sein?
"...dann hat sie einfach gesagt es seien ihre Haare, meinst du ich glaub das?! Dass waren Extensions." plapperte sie während sie ihre Tasche schulterte.
"Gehst du wieder nicht mit?" ich widmete ihr wieder meine Aufmerksamkeit.
"Äh...denke eher ni.."-etwas zwickte mich ins Bein...Ramon!-"eher schon, ja. Ich gehe mit." sagte ich schnell und lächelte sie an.
"Super! Ok, ich warte unten auf dich." strahlte sie und verliess das Zimmer. Schnell schloss ich die Tür wieder ab.
"Was sollte dass denn?!" sagte ich, bemüht nicht auszurasten. Ramon krabbelte grinsend unter dem Bett hervor.
"Du hattest Glück, dass ich dir nicht in den Hintern gekniffen habe."
"Wehe..." drohte ich. Da kam mir das vorhige Gespräch in den Sinn.
"Achja, was ist denn mit Matt?"
Er zog eine Augenbraue hoch.
"Was soll damit sein?" sagte er stattdessen und schlich sich unauffällig zur Tür.
"Ramon..."
"Reden wir später, sonst bemerken die anderen noch was." und schon war er verschwunden. Ich schüttelte seuftzend den Kopf und fing an mich umzuziehen. Wieso verdammtnochmal hatte ich kein BadeANZUG? Dann würde man wenigstens die Narbe nicht sehen... Ich muss mich ja nicht unbedingt ausziehen, oder?


"Wieso muss ich die Sonnenschirme tragen?" maulte Eric als wir nach einem freien Plätzchen am Strand suchten.
"Damit du fragen kannst." antwortete Ramon darauf grinsend. Als wir schliesslich einen Platz fanden, war Jacqueline natürlich die Erste, die sich auf ihrer tragbaren Liege hinlegte. Sie macht wie immer, garnichts! Ramon hatte sich inzwischen einen der Schirme genommen und ihn kraftvoll in den Sand gebohrt, legte sein Tuch darunter und setzte sich gleich darauf hin. Ich und Jessica legten unsere Tücher nebeneinander und Eric legte seins neben Jess und kümmerte sich dann um den zweiten Sonnenschirm. Matt entkleidete sich und rannte sofort richtung Wasser. Ich sah aus den Augenwinkeln wie Ramon sich das Shirt auszog.
Wie konnte er nur so unglaublich gut aussehen?!
"Joleen? Hörst du mich?" Jessica wedelte mit ihrem Fächer vor meiner Nase.
"Ja, ja ich höre dich." sagte ich schnell. Sie schüttelte talend den Kopf.
"In letzter Zeit bist so komisch...
Du weisst schon, dass du mir alles erzählen kannst, oder?" wollte sie wissen.
"Sicher, danke." Ich lächelte sie überzeugend an und legte mich auf das Tuch. Mir wurde langsam richtig heiss in meinen Klamotten, auch wenn es nur eine Hotpants und ein Shirt war.
"Jess, gibst du mir deinen Fächer?" bat ich. Sie übergab ihn mir, nicht ohne mir einen Ich-bin-immer-für-dich-da-Blick zu zuwerfen.
"Ich geh ins Wasser." meinte sie schliesslich und packte Eric an der Hand. Nun blieben nur noch ich, Ramon uuund Jacky.
"Joleen, hast du nicht ein bisschen warm?" stichelte Jacky. Ich unterdrückte ein Schnauben.
"Was geht dich dass an?" antwortete ich möglichst mit beherrschter Stimme.
"Naja, ich sehe hier keinen einzigen Mensch der angezogen auf dem Strandtuch sitzt!" gegen Ende wurde ihre Stimme immer lauter und spöttischer.
"Tja, jetzt siehst du einen." gab ich nun schon etwas wütender zurück.
"Du willst eh nur Aufmerksamkeit, nicht wahr?" sie setzte sich auf und funkelte mich über ihre Sonnenbrille an. Langsam wurde ich aber richtig wütend.
"Jacky, geh dich ein bisschen abkühlen, ja?" mischte sich nun Ramon mit belustigter Stimme ein.
"Was willst du damit genau sagen?" wollte sie wissen und kniff ihre Augen zusammen.
"Ich denke du hast etwas zu viel Hitze abbekommen." meinte er daraufhin grinsend und auch ich musste ein Schmutzeln unterdrücken.
"Ihr zwei..."-sie lächelte allwissend-"ihr seid immer so, zusammen. Ich weiss noch nicht genau was los ist, aber ich werde es schon noch herausfinden." beendete sie und stolzierte davon. Verblüfft schauten wir ihr nach.
"Ja, eindeutig, sie sollte weniger an die Sonne gehen.." witzelte er.
"Sie sollte garnirgends sein..." murmelte ich. Er musterte mich.
"Komm mit mir ins Wasser." Erschrocken zog ich meine Augenbrauen zusammen.
"Schau nicht so."
"Ramon..."-er unterbrach mich-"So heisse ich, ja." sagte er mit einem breitem Lächeln. Ich verdrehte die Augen. "Hör zu."-bat ich-"Du weisst dass ich mich nicht ausziehen will, alle würden schauen und Jacky würde wahrscheinlich auch ein blödes Kommentar abgeben..." schmollte ich. Diesmal war er es der die Augen verdrehte.
"Hör doch mal auf, auf andere zu hören! Bitte komm mit..."
"Nein, entschuldige'." sagte ich und wand meinen Blick ab.
"Du weisst schon, dass ich immer alles bekomme was ich will, oder?" Ich sah ihn wieder an. "Drohst du mir?" wollte ich belustigt wissen.
"Nein, ich warne dich nur. Keine Drohung, nur eine Warnung." antwortete er. Ich lachte. "Ich bin jetzt völlig verängstigt!" jammerte ich theatralisch.
"Unterschätz mich nicht."
"Was willst du machen?" fragte ich amüsiert.
"Das!" und ehe ich mich versah kitzelte er mich aus. Wir rollten über mehrere Tücher und ich quikte wie eine Verrückte.
"Nein, bitte...lass das!" presste ich ausser Atem hervor. Er beugte sich über mich und hielt meine Handgelenke fest.
"Nur, wenn du jetzt mitkommst."
"Na schön." gab ich schnaufend nach. Er liess von mir ab und lächelte zufrieden.
"Braves Mädchen."
"Gib Ruhe." fauchte ich.
"Miau!" machte er und tat so, als würde er seine Krallen ausfahren.
"Aber schau mir nicht zu!"
"Okok!" er hob beschwichtigend die Hände und drehte mir den Rücken zu. Zögernd zog ich die Hose aus, jetzt kam das Schlimmste; das Shirt.
"Wenn du's nicht machst, mach ich es!" drohte er.
"Was? Mich ausziehen?" fragte ich ungläubig.
"Wie ich dir vorhin erklärt habe; ich bekomme immer.."-weiter kam er nicht, denn er blieb sofort still, als ich das Shirt auszog.- "Äh..." machte er. Mir ist aufgefallen, dass er das immer macht, wenn ihm etwas unangenehm ist.
"Zufrieden?"
"Ohja."
Mein Blick wanderte durch die Menschen. Gut, ich schien nicht aufzufallen.
"Siehst du, gar nicht so schlimm." meinte er selbstverständlich.
"Gib Ruhe." wiederholte ich und watete durch den Sand. Er hastete mir natürlich sofort hinterher.
"Nein, ich meine es Ernst. Ich bin total stolz auf dich."
"Danke." sagte ich knapp. Ich hasste es wie er so unbeschwert mit mir umgeht und plötzlich mit solchen sentimentalen Sätzen ankommt. Das Wasser erreichte meine Füsse. Schön kühl. Von Weitem konnte ich den blonden Kopf von Eric erkennen und nicht weiter weg, schwamm auch schon Jess. Plötzlich stand Matt neben mir und strahlte mich an. Ich hatte gar nicht bemerkt dass Ramon weg war.
"Willst du nicht ins Wasser?" wollte Matt wissen und schüttelte sein nasses Haar.
"Doch, doch." sagte ich und versuchte seinen Blick zu deuten. Irgendwie war da was, ich wusste nur nicht was.
"Wie geht's?" fragte ich deshalb.
"Wie meinst du?" er war sichtlich über meine Frage irritiert.
"Ich weiss nicht, du wirkst etwas komisch." erklärte ich.
"Aber mir geht es gut."
"Ok. Dann ist ja gut."
"Kann ich dich was fragen?"
"Sicher." ich versuchte offen auf ihn zu wirken.
"Stimmt es, dass Ramon schon mal deine Narbe gesehen hat ?" Es war als hätte mich eine Welle voller Wucht getroffen. Zuerst starrte ich ihn nur an, doch mit der Zeit wurde mir Klar, dass er das nur von Ramon wissen konnte.
"Wie kommst du darauf?" sagte ich stattdessen.
"Er hat es mal...erwähnt." sagte er zögerlich.
"Was hat er sonst noch erwähnt?"
Er schien zu überlegen, seine Mimik veränderte sich.
"Ich denke, ich habe schon zu viel gesagt." meinte er entschuldigend. Meine Hand schnellte automatisch zu seiner Schulter und hielt sie fest. Ich sah im in die Augen.
"Was noch?" fragte ich schraf.
"Naja, nicht gerade die schönsten Sachen... Er will dich...flachlegen."
"Lügst du?"
"Ich würde dich nie anlügen." beteuerte er.
"Ok, danke dass du es mir gesagt hast." sagte ich ruhig. Mit einem Schauspielerlächeln liess ich ihn stehen und ging erstmal ins Wasser. Von Aussen wirkte ich Ruhig, doch im Inneren zerbrach ich gerade. Ich wollte gar nicht daran denken, dass ich mich in eine Lüge verliebt hatte. Eine Welle kam und ich hüpfte leicht, damit ich hochgehoben werde und wieder sanft auf den Meeresboden lande. Dies wiederholte sich ein paar Mal, bis ich wieder zurück ging. Ich wollte nur noch weg von Hier.
Erschöpft liess ich mich auf's Tuch fallen und ordnete meine Gedanken, doch wie immer kam mir 'jemand' dazwischen.
"Hast du's mitbekommen? Jacky ist ausgerastet wegen einem Seegras, sie dachte es wäre ein Fisch." erzählte Ramon mir lachend. Ich überlegte kurz wie ich mich ihm gegnüber verhalten sollte. Leider konnte ich mich nicht beherrschen.
"Nein, aber gut dass du's mir erzählst, sowie du alles Matt erzählst." Er drehte ruckartig den Kopf zu mir und sah mich verwirrt an.
"Was erzählst du ihm sonst noch? Vielleicht deine wunderbare Idee mich flachzulegen?"
"Hat er dir von der Wette erzählt ?!" fragte er ungläubig. Wette? Ratter, ratter.
"Ja hat er. Und ich will jetzt wissen was es auf sich hat!" forderte ich, obwohl ich keine Ahnung hatte.
"Äh... Also, dass war bevor ich dich kannte, da hatten wir dich ganz anders eingeschätzt...und eine Wette gemacht wer dich, äh..."
"Verstanden." anstatt los zu schreien, oder auf ihn loszugehen, lächelte ich.
"Schön zu wissen, wer du wirklich bist."
"Joleen, dass war bevor ich dich kannte! Die Wette gilt garnicht mehr.." er bemerkte, dass er gerade gelogen hatte. Und plötzlich kam mir die Erkenntniss; dass war der Grund, wegen Matt und Ramon eine Auseinandersetzung hatten.
"Du bist ein verdammt guter Lügner!" sagte ich anerkennend.
"Nein, nein Joleen. Ich hatte die Wette schon lange vergessen! Matt hat nur gedacht, ich mache mich an dich ran und äh...ich..." versuchte er sich rauszureden. Ich hob die Hand, um ihm zu signaliesieren, dass er still sein sollte.
"Schon ok." sagte ich nur.



Ausgestreckt lag ich auf dem Bett und starrte an die Decke. Ich hatte noch keine einzige Träne vergossen. Vielleicht war dass auch gut so. Mit einem unerwartetem Ruck, wurde die Tür aufgerissen. Sofort schob ich mein verrutschtes Shirt runter und richtete mich auf. Ich dachte, ich spinne!
"Mom!" rief ich überrascht. Ihr Gesicht war bleich und sie sah mich entsetzt an. Ich erhob mich und eilte zu ihr.
"Mom, was ist?" fragte ich besorgt.
"Was ist das?!" schrie sie plötzlich. Ich hob fragend eine Augenbraue. Wie in Trance streckte sie ihre Hände nach mir aus, direkt griff sie mein Shirt und schob es energisch hoch. Meine Miene verwandelte sich sich zu einer geschockten Fratze.
"Joleen! Kannst du mir dass erklären?!" forderte sie, mit Tränen in den Augen.
"Oh, ach das! Dass war so; ich bin ausversehen die Treppe runtergefallen und"-ich wurde unterbrochen-"Nein, dass war ich. Ich hab' sie auf dem Motorrad mitgenommen und nicht auf die Strasse geachtet, dabei ist ein Auto in uns gefahren."
Ich starrte Ramon fassungslos an. Meine Mutter sah ihn zuerst verwirrt an, doch danach wurde ihr Blick wütend.
"Was hast du getan?!" schrie sie und weinte dabei. Ramon sah mich dabei voller Reue an, so dass ich den Blick auf den Boden richtete. Meine Mutter schlug mit allen möglichen Fluchwörtern um sich und als sie ihr Theater beendet hatte, teilte sie mir ohne drumherum Gerede, dass ich nach Hause mit ihr komme. Fantastich. Ich bin vom Glück geküsst worden. Sarkasmus aus.







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